Empathie und Moralentwicklung

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 Präsentation transkript:

Empathie und Moralentwicklung Hoffman = Entwicklung der Empathie: 1. J. Globale Empathie (Gefühlsansteckung) 2. J. Egozentrische Empathie (Ich-Andere-U.) 4. J. Empathie für die Gefühle des Anderen (Affektive PÜ) Symbolisch vermittelte Empathie Später: Empathie für die Lebensbedingungen des anderen Empathie für ganze Gruppen

Empathie = Basis für moralische Gefühle * Mitleid * Schuldgefühle: • Selbst als Ursache von Leid • wegen Nichtstun • wegen Zugehörigkeit zu einer Gruppe • existentielle Schuld * Gerechtigkeits- / Unrechtsgefühle * moralische Aggression * Scham (bei Hoffman nicht thematisiert)

Moral. Entwicklung beim Kleinkind 12-18 M. Soziale Forderungen wahrnehmen und danach handeln 18 M. Empathie - Schuldgefühle 24 M. Auf Aufforderung Handlungen aufschieben Anweisungen in Abwesenheit von Bezugspersonen einhalten Handlung korrigieren, die nicht der Erwartung der Bezugsperson entspricht, bevor diese eingreift 3J. Scham bei Regelverstoß

• Ausgeprägtes moralisches Wissen 4 Jahre: • Ausgeprägtes moralisches Wissen • Angemessen begründen, warum Regeln verbindlich sind • Unterscheidung von konventienellen und moralischen Regeln • Übertretungen werden entsprechend erwachsenen Maßstäben nach ihrer Schwere bewertet • Unterscheidung von Absicht und Zufall

Erziehung prosozialer Haltung Normales Maß an Erfahrung auch unangenehmer Gefühle Möglichkeiten, sich in andere zu versetzen, zu helfen und zu trösten Induktive Erziehung Ausreichend Sicherheit zur Förderung der Autonomieentwicklung Betontes Konkurrenzdenken hindert Hilfsbereitschaft

Kausalität = Phsikalische Determiniertheit Anschauliche Kausalitätswahrnehmung (6 Mon) Physikalisches Kausalitätsverständnis (4. Jahr) Intentionalität = Zielgerichtetes V. „Desire“ Vor 4 J. wird alles bewegte als beseelt erlebt und deshalb intentional interpretiert. Keine Unterscheidung von Absicht und Zufall Absichtlichkeit = Bewußte Vornahme ToM = Unterscheidung ob Effekt beabsichtigt oder „zufällig“ (nur physikalisch determiniert)

Selbstwahrnehmung Personwahrnehmung Frühe Kindheit: „I“ Unreflektiertes Selbstempfinden, Agency Mit etwa 18 Mon. Selbst als Objekt „Me“ Ichbewußtsein Verständnis des Pronomens „mein“ „dein“ Abgrenzung u. Selbstdefinition durch Besitz Ab 3 Jahre Selbstdefinition durch köperl. Merkmale, Besitz, Handeln, Geschlechtidentität noch änderbar

Fremdbeschreibung ab 3 J. Noch nicht überdauernd Handlungen Interaktional Äußerlichkeiten Pauschale Bewertungen 2-3 J. Geschlechtsstereotpyisierung von Erwachsenen 3-4 J. Geschl.stereotype Gleichaltrige

wird der nicht-materielle Charakter mentaler Inhalte verstanden? Ab 4 J. Theory of Mind Aber: wird der nicht-materielle Charakter mentaler Inhalte verstanden? Piaget: Kindl. Realismus, Absichten = Handlung, Gefühle = Situation oder Ausdruck Broughton: 1. Stadium: Körper, Selbst u. Geist vermengt 2. Stadium (ab 8 J.): Mentales und Wollen losgelöst vom Körper „Leib-Seele-Trennung“

Wellman: Verständnis von Brain und Mind 4J. Einsicht in Geistigkeit mentaler Vorgänge Brain = denken, träumen, wissen, erinnern (nur rationale Akte!) Fast alle 5J. wissen, daß eine Puppe kein Gehirn hat 6-7 J. Brain und Mind noch nicht getrennt Beide = materielle Kopfanteile, die mentale Akte produzieren

Wellman: ab 8 J. Mind und Brain getrennt Mind = mental Erst Pubertierende wissen, daß Gehirn auch etwas mit dem Gesamtverhalten zu tun hat und mit unbewußten und nicht-rationalen Vorgängen

Verständnis für eigene Gefühle (4-5 J. und 9-10 J.) 0. Stadium: keine Aussagen 1. Stadium: a) Selbstwahrn.: Situation u. körperl. Merkmale b) Andere: sagen es einem c) Mehrere Gefühle nicht zugleich möglich d) Gefühle verändern sich mit der Situation e) Verbergen? Wegstecken wie ein Objekt

2. Stadium a) Selbstwahrn.: durch Situation und Ausdruck Gehirn sagt es einem b) Andere? Aufgrund des Verhaltens c) Mehrere Gefühle nur nacheinander d) Verändern durch Ausdrucksänderung e) Verbergen von Gefühlen möglich

3. Stadium a) Selbstwahrn: Situation u. innerer Zustand b) Andere? Wahrnehmung durch Ausdruck c) Mehrere Gefühle gleichzeitig möglich d) Gefühlsänderung selbstbestimmbar e) Verbergen von Gefühlen möglich

Barenboim Fremd- und Selbstbeschreibung: 1. Verhaltenscharakteristika 2. Verhaltensvergleiche in Bezug auf Einzelne 3. Erste psychologische Merkmale (8J.) (Kürzel für Verhaltenseigentümlichkeit) 4. Psychologische Vergleiche einzelner (ab 10 J. sprunghaft ansteigend) 5. Psychologischer Vergleich in Bezug auf Durchschnitt oder Norm

Ab Pubertät (11 bis 12 J.) zunehmend Wende nach innen Gespaltenes Selbst außen = Fassade innen = wahrer Kern Widersprüchliche Eigenschaften Ich als Meister seelischer Vorgänge Reflektierte Selbstkontrolle Konformistisches Selbst Psychol. Vergleich in Bezug auf Gruppe/Norm Allerdings: Seelische Vorgänge können sich der Kontrolle entziehen

Adoleszenz Selbst = Gegenstand psychol. Introspektion Implizite Persontheorie Wirksamkeit des Unbewußten, der Biographie Unkontrollierbarkeit psych. Regungen Koherentes Selbstbild durch Erklärung von Widersprüchen Reflektierte Identität (auf dem Hintergrund des eigenen Bezugsrahmens) Partnerwahl, Berufsfindung