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 Präsentation transkript:

Folie 1 §8 Gruppen und Körper (8.1) Definition: Eine Gruppe G ist eine Menge zusammen mit einer Verknüpfung, die jedem Paar (a,b) von Elementen aus G ein weiteres Element a○b aus G zuordnet, so dass die folgenden drei Axiome erfüllt sind: 1 o (a○b)○c = a○(b○c) für alle a,b,c aus G. („Assoziativgesetz“) 2 o Es gibt n aus G mit a○n = a. ( n heißt neutrales Element.) 3 o Zu jedem a aus G existiert a* aus G mit a○a* = n. ( a* heißt inverses Element oder Inverse zu a.) Die Gruppe heißt abelsch, wenn außerdem 4 o a○b = b○a für alle a,b aus G.

Folie 2 Kapitel II, §8 4 o ℝ + mit der Multiplikation ist ebenfalls eine abelsche Gruppe: n = 1 und a* = a -1. Ebenso: ℝ\{0}. 2 o Man beachte: ℕ mit + ist keine Gruppe, weil es zu positiven ganzen Zahlen a keine Inverse –a in ℕ gibt. 3 o Analog zu 1 o : ℚ, ℝ, ℂ mit + ist abelsche Gruppe. 5 o Weitere Beispiele sind alle T aus §7, also die Translationen zu einem Translationsraum (A,T,t). 6 o Eine zweielementige Gruppe (die Gruppe zum Modell 1 in Beispiel 7.3.1): G = {0,1} mit 0+0 = 1+1 = 0 und 0+1 =1+0 = 1. (8.2) Beispiele: 1 o ℤ, die Menge der ganzen Zahlen, mit + anstelle von ○ : n = 0 und a* = -a.

Folie 3 Kapitel II, §8 Statt a○b geschrieben. Die grundlegenden Axiome haben dann die Form: (ab)c = a(bc), an = na = a, a*a = aa* = n. Das neutrale Element schreibt man auch als 1 und nennt es Einselement. Die Inverse schreibt man auch als a o Das Assoziativgesetz (ab)c = a(bc) erlaubt die Definition abc := (ab)c = a(bc) unabhängig von der Klammerung. Im abelschen Fall schreibt man auch a+b anstelle von aоb und man spricht von einer abelschen additiven Gruppe. Das neutrale Element n wird dann meist als 0 geschrieben und dann auch als Null (-element) bezeichnet, a* wird als –a geschrieben und a-b als Abkürzung von a+(-b). (8.3) Bemerkungen, Notationen: 1 o Die Verknüpfung einer Gruppe heißt auch Gruppen- operation oder (Gruppen-) Multiplikation. Sie wird meist kurz ab

Folie 4 Kapitel II, §8 a n a m = a n+m, (a n ) m = a nm. 4 o Allgemeiner lassen sich endliche Summen oder Produkte mit beliebigen Gruppenelementen bilden: 5 o In einer Gruppe G gilt immer: n○a = a und a*○a = n für alle Gruppenelemente a. (8.4) Äquivalenzsatz für Gruppen: Es sei auf der nichtleeren Menge G eine Verknüpfung gegeben, die dem Assoziativgesetz genügt: (ab)c = a(bc). Behauptung: Analog hat man für 4 Elemente den klammerfreien Ausdruck abcd. Entsprechend für beliebig (aber endlich) viele Elemente (Induktion!) 3 o Potenzen: a 0 := e, a (n+1) := aa n (rekursive Definition für natürliche Zahlen n ). Und a -n := (a n ) -1. Dann gelten die Regeln:

Folie 5 Kapitel II, §8 (8.5) Folgerungen: G sei Gruppe mit dem neutralen Element e. Dann gilt für alle a,b,c aus G: 1 o (Kürzungsregel) Aus ab = ac folgt b = c und aus ab = cb folgt a = c. 3 o Die Inverse a -1 zu a ist eindeutig bestimmt. (8.6) Beispiel: Sei M einen Menge. Die Menge S(M) der bijektiven Abbildungen von M nach M bildet mit der Komposition „○ “ als Ver- knüpfung und der Identität id als neutralem Element eine Gruppe. S(M) ist nicht abelsch, wenn M drei verschieden Elemente enthält. 2 o ax = b und ya = b sind eindeutig lösbar. 4 o e ist eindeutig bestimmt. G ist genau dann eine Gruppe, wenn für alle a, b aus G die Gleichungen ax = b und ya = b stets Lösungen in G haben.

Folie 6 Kapitel II, §8 (8.7) Beispiel: Die Menge E (n) der n-ten Einheitswurzeln bildet eine abelsche Gruppe bezüglich der Multiplikation: Die zyklische Gruppe der Ordnung n. (8.8) Definition: (Homomorphismus) Ein Homomorphismus zwischen den Gruppen G und H ist eine Abbildung mit f(ab) = f(a)f(b) für alle a,b aus G. S(M) mit dieser Verknüpfung nennt man die Gruppe der Permutationen von M. Im Falle der Menge M = {1,2,3,..., n} schreibt man die Elemente p von S(M) in der Form oder

Folie 7 Kapitel II, §8 (8.9) Lemma: Für einen Homomorphismus f von Gruppen gilt: Beispiele: f(a) := 2a ; g(a) := exp(a) für a aus ℝ. f und g sind Isomorphismen von ℝ nach ℝ bzw. von ℝ nach ℝ +. 2 o f(a -1 ) ist die Inverse zu f(a) für alle a aus G: [f(a)] -1 = f(a -1 ) 1 o f(e) ist das neutrale Element von H, wenn e das neutrale Element von G ist. Ein Homomorphismus f ist Isomorphismus, wenn f bijektiv ist. 3 o Sei ein Isomorphismus von Gruppen, dann ist die Umkehrabbildung ein Homomorphismus. (8.10) Definition: (Untergruppen) Eine Teilmenge U einer Gruppe G ist eine Untergruppe, wenn U bezüglich der restringierten Verknüpfung, a,b aus U, eine Gruppe ist.

Folie 8 Kapitel II, §8 (8.11) Lemma: Eine Teilmenge U einer Gruppe G ist genau dann eine Untergruppe, wenn gilt: Für alle a,b aus U sind auch ab und a -1 Elemente aus U. 1 o Im f ist Untergruppe von H. 2 o Ker f ist Untergruppe von G. (8.12) Lemma: Für einen Homomorphismus sei Ker f := {a : f(a) = e} = f -1 (e), Im f := {f(a): a aus G} = f(G). Es gilt: 3 o f ist genau dann injektiv, wenn Ker f = {e} gilt. Für den Kern Ker f eines Homomorphismus gilt außerdem: Für alle u aus Ker f und alle a aus G ist a -1 ua wieder eine Element von Ker f. Ker f ist also ein Normalteiler:

Folie 9 Kapitel II, §8 (8.13) Definition: Eine Untergruppe U einer Gruppe G ist ein Nor- malteiler von G, wenn für alle u aus U und alle a aus G a -1 ua wieder eine Element von U ist. 1 o K\{0} ist eine abelsche Gruppe bezüglich der Multiplikation. 2 o a(b+c) = ab + ac für alle a,b,c aus K. (8.14) Definition: Ein Körper K ist eine additive abelsche Gruppe, zu der es eine Multiplikation gibt mit den folgenden Eigenschaften: (8.15) Beispiele: 1 o ℝ und ℚ, und dazu ℂ. ℤ ist aber nicht Körper. (8.16) Definition: Unterkörper, Homomorphismus, Isomorphismus analog zu Gruppen. 0+0 = 1+1 = 0, 0+1 =1+0 = 1 und 0. 0 = 0. 1 = 1. 0 = 0, 1. 1 = 1. 3 o Der Körper mit 3 Elementen. 2 o Die zweielementige Gruppe aus o : G = {0,1} mit