Sozioökonomische Forschungsprojekte in Nationalparks
Berührungspunkte zwischen Mensch und Natur Anrainer und Bewirtschafter Hohe Tauern: Akzeptanz der Bevölkerung Nationalpark als Arbeitgeber Gesäuse: Almwirtschaft Gäste Donau Auen: Soziale Tragfähigkeit Management Hohe Tauern: Besuchermanagement Berchtesgarden: Monitoring – System für Besucher
Nationalpark Hohe Tauern: Meinungsumfrage zur Einstellung und Akzeptanz der Bevölkerung
Wäre am nächsten Sonntag eine Abstimmung würden 91 % für den Fortbestand des Nationalparks stimmen! Die Mehrheit erhofft sich durch die internationale Anerkennung des Nationalparks Fördergelder, Erhöhung des Bekanntheitsgrades und höchste Schutzqualität für Tiere und Pflanzen.
Der Anteil der jungen Bevölkerung (18 – 29 Jahre) spricht sich mehrheitlich gegen die Jagd aus. In der Kernzone wird ein Jagdverbot bereits generell von der Mehrheit akzeptiert.
Hohe Tauern: Der Nationalpark als Arbeitgeber
Personal im Nationalpark Hohe Tauern KärntenSalzburgTirol Ständige Mitarbeiter13 7 Saisonal (Besucherbetreuung)6128 Geringfügig Beschäftigte7 Ehrenamtliche8 - 12
Arbeitsgeber Tourismus Nächtigungen Sommer 2001: ca. 2,6 Millionen! Bettenangebot in der Nationalparkregion: ca % der Besucher kommen wegen des Nationalparks Für 34 % ist der Nationalpark ein zusätzlicher Anreiz Lokale Interessensgruppen: Zusammenarbeit mit rund 300 Partnerbetrieben
Nationalpark Gesäuse: Alwirtschaft
Grundsätzliches zur Almwirtschaft im Nationalpark Die nachhaltige und zeitgemäße Almwirtschaft trägt zur Artenvielfalt bei und berücksichtigt die Nutzungsbedürfnisse der Bevölkerung. Alle bewirtschafteten Almen liegen in der Bewahrungszone des Nationalparks. Die Eingliederung erfolgt auf dem Weg des Vertragsnaturschutzes.
Zusätzliche Leistungen und Verpflichtungen Duldungsverpflichtung: Auf das Weiderecht wird zugunsten der natürlichen Entwicklung verzichtet. Erschwerte Bewirtschaftung und Verpflichtung zu zusätzlichen Leistungen: Einhaltung des Managementplans, Besucheraufkommen, Forschung, langjährige Bindung der Flächen
Soziale Tragfähigkeit im Nationalpark Donau-Auen am Beispiel Bootfahren
Soziale Tragfähigkeit Shelby und Heberlein (1986): „Die soziale Tragfähigkeit ist überschritten, wenn zwei Drittel der Besucher das Besucheraufkommen als hoch empfinden.“
Untersuchung im Stopfenreuther- und Spittelauer Altarmsystem (2003) Ca. 30 % der Besucher empfinden das Besucheraufkommen als (zu) hoch Einflussfaktoren: erwartete Besucherzahlen/Einstellung Motivation Zeitliches und räumliches Ungleichgewicht
Errechnete ideale Besucherdichte: 12 – 15 Boote pro Tag und Altarmgewässer An 13 bzw. 22 Tagen wurde diese Summe in den Sommermonaten überschritten Handlungsbedarf aus Sicht des Besuchermanagements und der Ökologischen Tragfähigkeit
Hohe Tauern: Besuchermanagement
„Protected areas need tourism and tourism needs protected areas!“ ( IUCN guidlines on sustainable tourism) „ Strategie- und Aktionsplan für nachhaltigen Tourismus“ (2001): Management der Besucher durch Überzeugung statt durch Regelungen Erhöhung der Tragfähigkeit durch Förderung geführter Exkursionen Besuchermanagement beginnt bereits außerhalb des Nationalparks Integrierung der Großglockner Höhenstraße
Berchtesgarden: Monitoring – System für Besucher
Von „observation“ zu „monitoring“ Methoden der direkten und indirekten Besuchererfassung: Interviewsmündlich und schriftlich Direkte BeobachtungenPersonal, fixe Zählstationen Indirekte BeobachtungenAutomat, Kameras, Video, Luft- u. Satellitenbilder ZählungenTickets, Genehmigungen, druckempfindliche Matten SelbstregistrierungGipfel- u. Hüttenbücher NutzungsspurenMüll, Vegetationsschäden, Trittspuren
Analyse durch moderne Datenerfassung und Anwendung von Simulationsprogrammen Verstärkte Einbeziehung von Wirtschafts-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften Ziele: Optimierung des Managements, Erhöhung der Tragfähigkeit, Entschärfung Konflikts von Schutz und Nutzung
Danke für die Aufmerksamkeit!