KOMBINIERTER VERKEHR Chancen, Potentiale und Gefahren

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 Präsentation transkript:

KOMBINIERTER VERKEHR Chancen, Potentiale und Gefahren Vortrag am 04.02.2011 zum Thema Kombinierter Verkehr (Vortr. v. GF Karl Thaller)

Inhalt Europäische Verkehrsentwicklung Fakten Ausgangssituation Kombinierter Verkehr – Transportlösung der Zukunft Verbesserungspotentiale Zusammenfassung Diskussion / Fragen

Europäische Verkehrsentwicklung Starkes Wachstum des Güterverkehrs Internat. Wirtschaftsverflechtungen („Globalisierung“), europ. Integration Steigende Belastung von Mensch, Umwelt und Ressourcen Verbrennungsmotoren, Lärm, Flächenbedarf, etc. Externe Kosten der Verkehrsträger (v.a. der Straße) trägt Allgemeinheit Insg. 20 Mrd. €/Jahr: LKW 138,7 €/1000 tkm, Bahn 10,2 €/1000 tkm (Quelle: VCÖ) Mangelnde Internalisierung, unzureichende Kostenwahrheit Beibehaltung des Lebensstandards und Wettbewerbsfähigkeit in Europa Wirtschafts(Verkehrs)wachstum vs. Umwelt- und Ressourcenschonung

Fakten [1] Modal Split Straßengüterverkehr dominiert in der EU ganz klar 1995: Anteil von 67,4% im Oberflächenverkehr 2008: Anteil steigt auf 72,5% + 7,6% Quelle: EUSTAT

Fakten [2] Innovationen überwiegend im Straßenverkehr und kaum bei der Schiene z.B. Schadstoffreduktion, Lärmschutz, Gewichtsreduktion, „Gigaliner“ Auch Binnenschiff leidet unter mangelnden od. unattraktiven Angeboten Ausnahme einzelne Strecken (z.B. Rhein im Gegensatz zur Donau) Umfassende Infrastruktur muss für KV vorhanden sein Vorzugsweise Ganzzugsverbindungen, Terminals, Umschlagsequipment (z.B. Kräne, Stapler), Truckingfahrzeuge (z.B. LKW-Auflieger mit Containerchassis) - im Vergleich zum LKW hohe Einstiegsinvestitionen notwendig Vorgaben der verladenden Industrie – „Heute laden – Morgen zustellen“ Lager- und Bestandsminimierungen führen zu immer kurzfristigeren Bestellungen und Materialabrufen („Just in Time“) – oft nur schwer mit KV realisierbar

Ausgangssituation [1] Verkehrspolitische Rahmenbedingungen Europ. und österr. Verkehrspolitik bestätigt Kombinierten Verkehr als umweltverträgliche Lösung zur Bewältigung künftiger Transportbedürfnisse Zahlreiche EU Förderprogramme geben davon Zeugnis Zwischenbericht zum Weißbuch der EU geht jedoch von einem Nebeneinander der Verkehrsträger aus Komodalität: jeder übernimmt was er am besten kann Widerspruch zur Verkehrspolitik (= Lippenbekenntnisse) Gegenläufig zur Umweltpolitik (fördert Schadstoffemissionen) Bahnliberalisierung

Ausgangssituation [2] Was bringt die Privatisierung der Bahn? Neue private EVU‘s sind entstanden Für Konkurrenzfähigkeit hohe garantierte Auslastung des Personals und ihrer zu Beginn kleinen Assets notwendig Konzentration des Wettbewerbs auf „Rennstrecken“ mit hohem Aufkommen Nur dort wurde das System Schiene Dadurch Kapazitätsengpässe bei Strecken und Waggonmaterial Schienenvor- und –nachläufe, sowie nationale Verkehre werden kostspieliger Unzureichende Qualität hinsichtlich Laufzeiten, Tracking/Tracing, Abweichungsmanagement Für KV Gefahr der „Aushungerung der Fläche“ und Rückverlagerung auf die Straße

Ausgangssituation [3] Gefahren / Konsequenzen KV nur mehr auf Achsen mit hohem Aufkommen Dadurch monopolistische Preisbildung in übrigen Marktsegmenten Attraktivität nur mehr auf längeren Strecken und im Maritimverkehr („Hinterlandverkehre“) KV bedient nur in Ausnahmefällen die Fläche (und Anschlussgleise) Dadurch Attraktivitätssteigerung der Straße Dadurch verliert KV wieder an die Straße „Was bereits auf der Straße ist, bleibt auf der Straße!“ Mögliche Zulassung von längeren und schwereren LKW in Europa („Gigaliner“)

KV Transportlösung der Zukunft [1] Was bringt der KV den Bahnen? Kombinierter/Intermodaler Verkehr ist das am stärksten wachsende Segment des Schienengüterverkehrs 2007 entfielen in Österreich 30,5% des gesamten und 43,4% des transitierenden Aufkommens im Schienengüterverkehr auf KV Anteil der Transportleistung im österreichischen Schienengüterverkehr stieg von 13,2% in 2000 auf 19,4% in 2007  +47% Tonnenkilometerleistung wuchs im gleichen Zeitraum um 41,5% Quelle: BMVIT

KV Transportlösung der Zukunft [2] Umweltrelevanz – Green Logistics Hinsichtlich Emissionen sind Binnenschiff und besonders die Bahn umweltfreundlichste Transportlösungen CO2-Ausstoß bei Bahnverkehr (Bsp. RCA inkl. Verschub) etwa 6,5 g/tkm, bei Binnenschiff 37 g/tkm und beim LKW 122,9 g/tkm (Quelle: UBA) Bei elektrischem Schienentransport so gut wie keine Schadstoffemissionen Flächenbedarf bei Schiene und Schiff wesentlicher geringer als bei Straße Lärm bei Bahn, speziell bei leeren Waggons noch Problem, jedoch nicht beim Schiff

KV Transportlösung der Zukunft [3] Chancen des UKV Steigende Nachfrage nach umweltschonenden Beförderungsmodellen Mittelfristig höhere Kosten für Straßenverkehr (Treibstoffe, Straßenbenützung, Lohnkosten, etc.) Zunehmender Wettbewerb der EVU (tlw. auch Donauschifffahrt) bei hohem Aufkommen Bessere Qualität durch Infrastruktur- und IT-Investitionen Förderung auf nationaler und europäischer Ebene zur dauerhaften Verkehrsverlagerung Nutzung der Vorteile von Schiene und Straße ohne Warenumladung Hohe Transportsicherheit auf der Schiene - Entlastung der Straßen (Vermeidung von Staus/Unfällen)

Verbesserungspotentiale [1] UKV-Kostenverteilung vs. Preistreiber Vorlauf Nachlauf Hauptlauf Terminal A Terminal B

Verbesserungspotentiale [1] UKV-Kostenverteilung vs. Preistreiber Straße: Zeit-/Betriebskosten Schiene: km-Kosten Vorlauf Nachlauf Hauptlauf Terminal A Terminal B

Verbesserungspotentiale [1] UKV-Kostenverteilung vs. Preistreiber Straße: Zeit-/Betriebskosten Schiene: km-Kosten Vorlauf Nachlauf Hauptlauf Terminal A Fixkosten: Hübe Terminal B

Verbesserungspotentiale [1] UKV-Kostenverteilung vs. Preistreiber Straße: Zeit-/Betriebskosten Schiene: km-Kosten Vorlauf Nachlauf Tarifvereinbarung Hauptlauf Terminal A Fixkosten: Hübe Terminal B

Verbesserungspotentiale [1] UKV-Kostenverteilung vs. Preistreiber Straße: Zeit-/Betriebskosten Schiene: km-Kosten Vorlauf Nachlauf Tarifvereinbarung Hauptlauf Terminal A Fixkosten: Hübe Terminal B

Verbesserungspotentiale [2] To-Do‘s Förderung der europaweiten Forschung zur umweltverträglichen Abwicklung des zunehmenden Güterverkehrs v.a. hinsichtlich Interoperabilität, Datenaustausch Gezielte, treffsichere Förderung von Marktsegmenten GWL 2010 in Ö: ca. 70 Mio. € f. RCA + Privatbahnen (Schätzung lt. BMVIT)  davon 40% ROLA Zusätzlich ca. 10 Mio. € einschlägige Förderprogramme (KV-Förderung, AST, Terminal, Innovationsförderungen) Entlastung bei systembedingten Fixkosten bzw. kostenintensiver Vor- und Nachläufe auf Straße und Schiene Maut-Befreiung bei Straßenvor- und -nachlauf Infrastrukturinvestitionen zur Entflechtung von Knoten Ausgewogene Wettbewerbsförderung und Nischenpolitik Informationskampagne über Potenziale und Vorteile des KV

Verbesserungspotentiale [3] Wunschliste Verlagerung des Güterverkehrs auf umweltverträglichere Verkehrsträger (Schiene, Binnenschiff, Short-Sea-Shipping) Vermeidung von nicht notwendigen Transporten Einsatz möglichst schadstoff- und lärmarmer Verkehrsmittel Staatliche Lenkungssysteme Anreize bzw. „Abschreckungen“ Sektorale Fahrverbote für terminneutrale „Massenware“ Mautbefreiungen Investition in Bahninfrastruktur statt zwangsweisem Kauf von CO2-Zertifikaten …..

Zusammenfassung Was brauchen wir? Gezielte Förderung des unbegleiteten kombinierten Verkehrs Abbau von Barrieren Information über Vorteile und Potentiale Vernetzung der Teilnehmer Erfolgt durch div. Vereine wie CombiNet, RTCA, ÖVG, …. Initiierung und Unterstützung gemeinsamer Projekte Aktive Unterstützung durch Politik und Öffentlichkeit

Diskussion / Fragen

Danke für ihre Aufmerksamkeit Kontakt: Hr. GF Karl Thaller Tel.: +43 (0)3862-31250-0 Fax.: +43 (0)3862-31250-21 Mail: thaller@montansped.com 21