Hochwasserrisikomanagement- Richtlinie allgemeine Anforderungen Vortrag auf der Sitzung der Lern- und Aktionsallianz Wandse am 20.10.2010 Dipl.-Ing. Klaus Kluge
Gesetzliche Grundlagen Hochwasserrisikomanagementrichtlinie (EG-HWRM RL), 2007 Wasserhaushaltsgesetz (WHG), 2010 Veranlassung der EU-Richtlinie: Elbe und Oderhochwasser, Rheinhochwasser in den 90ern Elbehochwasser 2002: 21 Tote in Sachsen Elbe- und Donauhochwasser: 15 Mrd. Schäden entspricht etwa 7 Promille des BIP 2002 Ziel der Richtlinie: Verringerung und Vermeidung von Hochwasserschäden Paradigmenwechsel: von der Sicherheit zur Risikoorientierung; Eigenvorsorge soll erhöht werden
Flussgebietseinheiten (FGE) Umsetzung der HWRM RL territorial Bei der WRRL Einteilung nach FGE, z.B. FGE Elbe, Rhein, Weser, Ems, Donau … Wird auch für HWRM RL übernommen Sinn der FGE: grenzübergreifende Zusammenarbeit Hamburg gehört zur Flussgebietseinheit Elbe (FGE Elbe): gesamtes EZG der Elbe Deutschland, Tschechische Republik, Polen, Österreich zuständige Institution: IKSE Entspricht bei der WRRL der sogenannten A-Ebene
Flussgebietsgemeinschaft Elbe FGG FGG Elbe die 5 deutschen Koordinierungsräume mit 10 Bundesländern haben die FGG Elbe gegründet
Koordinierungsräume der FGE Elbe Entschluss der IKSE: Einteilung der FGE Elbe in 10 Koordinierungsräume, 1 davon Tideelbe dazu gehört HH, SH, NI 10 Koordinierungsräume: Einteilung der Elbe in 10 Koordinierungsräume 5 liegen bei BRD, 5 bei Tschechischer Republik; jeweils 1 Bericht für alle 10 Koordinierungsräume, B Bericht = Koordinierungsräume Koordinierungsraum Tideelbe (KOR TEL) Hamburg gehört zum Koordinierungsraum Tideelbe, gemeinsam mit NI und SH Entspricht bei der WRRL der sogenannten B-Ebene C-Ebene ist dann Hamburg
Zuständige Institutionen EU-Kom IKSE berichtet an EU-Kommission (A Bericht = Flussgebietseinheit) BMU berichtet über das System WISE an die Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) FGG Elbe Zusammenschluss von 10 Bundesländern, gegründet zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), AG HWRM RL, FGG Elbe berichtet an BMU BSU & LSBG berichten über das Portal Wasserblick an Flussgebietsgemeinschaft (FGG) Elbe Bearbeitungsebene 1:5000, Berichtsebene: 1:250.000 FGG Elbe: Flussgebietsgemeinschaft: Verwaltungszusammenschluss von den 10 Bundesländern, die im deutschen Einzugsbereich der Elbe liegen
Hochwasserrichtlinie: 3-Stufen der Umsetzung Vorläufige Bewertung des Hochwasserrisikos Festlegung Risikogebiete bis 22.12.2011 Gefahren- und Risikokarten Karten für verschiedene Szenarien bis 22.12.2013 Hochwasserrisikomanagementplan Zieldefinition und Maßnahmenbündel bis 22.12.2015 Aktualisierung alle 6 a Bedeutung der Risikogebiete: Bereiche, die näher zu untersuchen sind Gefahren- und Risikokarten: welche Flächen sind überschwemmt, welche möglichen Schäden gibt es HWRMP: Zieldefinition und Maßnahmenentwicklung
Hochwasserrichtlinie: Querschnittsthemen Klimawandel Anstieg der mittleren Jahrestemperatur 0,8 °C Zunahme der Niederschläge in Herbst und Winter um 20% Zunahme der Starkniederschläge um 20 % Zukünftiges Problem: Niedrigwasser WRRL Synergien: Nutzung bereits bestehender Arbeitsstrukturen, Karten, Öffentlichkeitsarbeit Konflikte: Maßnahmen, die Fließquerschnitt verkleinern, grundsätzliche Betrachtung: Vorfluter oder Gewässer Beteiligung Veröffentlichung der Risikogebiete, der Hochwassergefahrenkarten und Risikokarten aktive Beteiligung interessierter Stellen an Erstellung des Hochwasserrisikomanagementplans Klimaänderung (auslassen): Anstieg der mittleren Jahrestemperatur von 1891 bis 2007 um 0,8 °C Zunahme der Starkniederschläge > 10 mm im Zeitraum 1978-2007 gegenüber 1948-77 um 20 % gestiegen Kein besondere Veränderung für Entwicklung der Windgeschwindigkeiten erkennbar Problem der Regionalisierung Zukunftsszenarien nach Daschkeit (2009): Klimaänderung und Folgen in Hamburg. Fachlicher Orientierungsrahmen. Mittleres Szenario: Bis 2050: Anstieg der Jahresmitteltemperatur um 1,0 – 1,4 °C Für Hamburg: Klimadrucksache, darin enthalten Aufgabe eine Strategie für Anpassung zu entwickeln, die fachübergreifend abgestimmt ist Zentral für Hamburg: Schaffung von Grünflächen: positive Auswirkungen auf Wasserhaushalt und Temperatur Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung: positive Auswirkungen für Hoch- und Niedrigwasser und Verbesserung des Kleinklimas WRRL: Grunddaten vorhanden: topgrafische Karten, hydrologische Daten, … Mögliche Konflikte zwischen Natur- und Hochwasserschutz Überschwemmungsgebiete: keine Anpflanzung von Sträuchern und Bäumen Rücklegung von Deichen und Entwicklung naturnaher Auwälder Beteiligung: Fachübergreifende Planung Information und Beteiligung der Öffentlichkeit Fachübergreifende Planung: Wasserwirtschaft, Raumordnung, Naturschutz, Land-und Forstwirtschaft, Versicherungswirtschaft, Betroffene, Katastrophenschutz, Kommunale Planung Erweiterung des Arbeitskreises WRRL um HWRM RL Zusammenarbeit mit BA
aufgrund verfügbarer oder leicht abzuleitender Informationen Vorläufige Bewertung Festlegung der Gebiete, in denen ein potentielles signifikantes HW Risiko besteht (Risikogebiete) bis 31.3.2011 aufgrund verfügbarer oder leicht abzuleitender Informationen Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungen
Vorläufige Bewertung: Definition Signifikanz In Diskussion:
Vorläufige Bewertung: Definition Risiko wahrschein-lichkeit Eintritts- Potentieller Schaden Risiko Schutzgüter: menschl. Gesundheit natürliche Umwelt Wirtschaft Kulturgüter Definition Risiko im WHG verankert: Hochwasserrisiko ist die Kombination der Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines Hochwasserereignisses mit den möglichen nachteiligen Hochwasserfolgen für die menschliche Gesundheit, die Umwelt, Wirtschaft und Kulturgüter
Vorläufige Bewertung: Binnenbereich Ermittlung der Risikogebiete im Binnenbereich Vorauswahl gefährdeter Bereiche auf Basis der Gewässerliste Darstellung, der bei einem HQ 200 überschwemmten Flächen Verschneidung der Flächen mit GIS Daten Landnutzung (Einwohner, Wirtschaft) IVU-Anlagen, Schutzgebiete (Umwelt) Kulturerbestätten (Kultur) 1996: Verabschiedung der IVU Richtlinie, zur Integrierten Vermeidung und Verringerung von Umweltauswirkungen, Teil dessen ist ein öffentliches Register, wo Schadstoffe freigesetzt werden PRTR – Pollutant Release and Transfer Register Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister
Vorläufige Bewertung: Tideelbebereich Ermittlung der Risikogebiete im Tideelbebereich Gebiete auf Basis der Karte der Tiefliegenden Gebiete der variierende Bemessungswasserstand (7,00-7,50 m) wird in die Fläche gespiegelt physikalische Grenzen hinsichtlich des Wasservolumens werden nicht berücksichtigt
2. Stufe: Gefahren- und Risikokarten Erstellung von Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten bis Ende 2013 für die ermittelten Risikogebiete 3 Szenarien: HW mit hoher Wahrscheinlichkeit (HQ 10) Hochwasser mit mittlerer Wahrscheinlichkeit (HQ 100) Hochwasser mit niedriger Wahrscheinlichkeit/ Extremereignisse
Gefahrenkarte nach LAWA HWGK und HWRK = Werkzeuge für Hochwasservorsorge, Siedlungsentwicklung und Katastrophenschutz Gefahrenkarte nach LAWA
Risikokarte nach LAWA
3. Stufe: Hochwasserrisikomanagementplan HWRMP Aufstellung von Plänen für die Risikogebiete bis Ende 2015 Festlegen von angemessenen Zielen Auswahl geeigneter Maßnahmen Beschreibung der Umsetzung in sinnvollen Schritten; Maßnahmenbenennung für überschaubaren Zeitrahmen Derzeit kein Maßnahmencontrolling wie bei der WRRL
Hochwasserrisikomanagementplan Keine Definition in Richtlinie von HW Management Was umfasst den Begriff Management?
Hochwasserrichtlinie: Zusammenfassung Vorläufige Bewertung des Hochwasserrisikos Festlegung Risikogebiete bis 22.12.2011 Gefahren- und Risikokarten Karten für verschiedene Szenarien bis 22.12.2013 Hochwasserrisikomanagementplan Zieldefinition und Maßnahmenbündel bis 22.12.2015 WICHTIG: Termine gelten für EU-Kommission, dann müssen Daten dort vorliegen Aktualisierung alle 6 a