VL Bibeldidaktik.

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 Präsentation transkript:

VL Bibeldidaktik

§1 Einführung und Übersicht

1. Geschichte der Bibeldidaktik 3. Formen der biblischen Sprache und Überlieferung Studierende  Gespräch mit ... 2. Bibeldidaktische Ansätze und Modelle/ Lehrpläne 4. Zugänge der Schüler/innen zur Bibel

§2 Bibeldidaktik in der Alten Kirche

Augustin keine Texte lesen, nur erzählende Darstellung und Zuhören Biblische Geschichte von Schöpfung bis „heute“ Auswahlkriterien: Hörerorientierung und theologische Gesichtspunkte Verweilen! Gattung: Taufunterricht (Erwachsene)

§3 Bibeldidaktik in der Reformation

Luther Ideal des „sola scriptura“ Bibelübersetzung ins Deutsche 1521/34 Passional-Kinderbibel 1529: Bild und summarischer Text jeweils gegenüber 20% AT, 80% NT (v.a. Leben/Sterben Jesu) Aber de facto dominiert Katechismus (1529): Gründe: gilt als Auszug der Bibel / bringt neue Lehre klarer heraus als Bibeltexte / Luther war verhaftet in Didaktik d. mittelalterl. Beichtpraxis

Melanchthon Schülerdifferenzierung in drei Gruppen Lesekundige: „Nicht zu viel und nicht zu wenig“ - 1 Tag Bibelunterricht pro Woche Keine schweren Texte lesen (Jes, Röm, Joh) Empfehlung: Ps, Mt

§4 Bibeldidaktik in der Barockzeit/ Frühaufklärung

Hübner Pietismus: Aufwertung der Schrift (nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch) 2 x 52 Biblische Historien (AT/NT): erste echte Kinderbibel Vereinfachter Luther-Text, dazu Bilder 3er-Schema zur Erschließung: „deutliche Fragen“, „nützliche Lehren“ und „gottselige Gedanken“

§5 Bibeldidaktik in der Aufklärung/bis 19. Jahrhundert

Religionspädagogik in der Aufklärung Infragestellen bisher unangefochtener Traditionen und Lehrinhalte: Verdrängung des Katechismus Entwicklung der Pädagogik zu einer eigenständigen Wissenschaft einsetzende Trennung der Schulen von der Kirche

Salzmann Religion als „Gesinnung“; Verehrung Gottes und Veredelung des Menschen Schülerdifferenzierung in 4 Grade Für 1. Grad keine biblischen Geschichten: unbrauchbar, weil Kindern unverständlich Statt dessen anregende Kindergeschichten! Bibl. Geschichte ab 3. Grad (12 J.), v.a. Jesu Leben und Lehre – „der großer Aufklärer“ Abwertung des AT, da „niedere“ Religion

Stoffplan im Kulturstufensystem 1. Schuljahr: Märchen 2: Robinson Crusoe 3: Erzväter,Gen 1-11 und dt. Heldensagen 4: Richter, Mose und dt. Königsgeschichte 5: David, Salomo und die Habsburger 6: Leben Jesu, Propheten und Reformationsgeschichte, Dreißigjähriger Krieg, Friedrich d. Gr. 7: Apostelgeschichte, Briefe und Altertum 8: Katechismus und Freiheitskriege, Revolutionen, Reichsgründung unter Bismarck Stoffplan im Kulturstufensystem

19. Jahrhundert Unterricht nach Herbartschen Formalstufensystem: Vorbereitung, Darbietung, Verknüpfung, Zusammenfassung, Anwendung Biblische Geschichten eingebaut in Kulturstufen-System Biblische Geschichten bereiten Katechismus vor Ethisch-Moralische Anwendung der Bibel im Kontext des Staatsbürgertums

§6 Bibeldidaktik in der Liberalen Religionspädagogik

Kabisch Kontext: Kulturprotestantismus und Reformpädagogik „Bewegung der Gefühls- und Willenswelt“, biblische Geschichten als Gegenstand des Erlebens (und nicht des Katechismus) Darbietung in gefühlsbetonter Ausmalung Direkte Übertragung in Verhaltensregeln Historische Wahrheitsfrage unwichtig AT: für Kinder interessant, aber theologisch minderwertig; von NT her lesen

Niebergall NT theologisch höherstehend als AT anstößige Bibeltexte bieten Anlässe, dass Kinder sich im sittlichen Urteil schulen (z.B. Jakobs Betrug an Esau Gen 27)

Emlein Psychologische Auslegung biblischer Texte (z.B. Jakobs Kampf am Fluss)