Realismus und Naturalismus

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 Präsentation transkript:

Realismus und Naturalismus

Ein Referat von Martin Weber Martin Lerchl Sebastian Pickel Daniel Hastenteufel Christoph Heuchemer

1. Realismus (1840 - 1897) Grundgedanken und Ideale politischer- und gesellschaftlicher Hintergrund Bildende Kunst Literatur

a) Grundgedanken und Ideale Die genaue Darstellung der Wirklichkeit ist Ziel Charles Darwins Abstammungstheorie und die marxistische Geschichtsauffassung sind prägende Grundgedanken der Realismus ist getragen vom wohlhabenden Bürgertum Der R. ist wenig auf politische Verände-rungen gerichtet Er umfasst ganz Europa Er vermeidet Träumerei Er ist Dingkunst

Philosophische Richtungen und religiöse Theorien Charles Darwin (1809-1882): Nach seiner Lehre ist die Natur geprägt vom Kampf der Arten um das Überleben. Nur diejenige Art setze sich durch, die sich der Umwelt am besten angepasst habe. Auch der Mensch sei Teil der Natur, das Produkt der Naturgeschichte (Evolution). Eine solche Auffassung widersprach der gängigen biblischen Lehre, nach der die Natur und v.a. der Mensch eine Schöpfung Gottes ist. Ludwig Feuerbach (1804-1872): Er sprach der Religion jeglichen Realitätsgehalt ab und interpretierte sie als Erfindung des Menschen. Karl Marx (1818-1883): Philosophie, Religion, Recht und andere Geisteswelten seien nicht das, was sie vorgeben, sondern nur verschleierter Ausdruck ökonomischer ("realer") Interessen. Materialismus: philosophische Richtung, die die Materie als außerhalb des Bewusstseins existierende Wirklichkeit als das Primäre, Bestimmende ansieht.

b) politischer- und gesellschaftlicher Hintergrund Fortschritt der Technik Industrielle Revolution Bürgertum wird zur beherrschenden Klasse Märzrevolution (1848) Deutsch-französischer Krieg (1870-71), Gründung des deutschen Reiches (1871), Gründerzeit (1871-73)

c) Bildende Kunst Realismus in Frankreich z. B. Jean-Francois Millet  Die Ährenleserinnen   Darstellung von Arbeit und Alltagsleben Realismus in Deutschland z. B.   Wilhelm Leibl (1844-1900)  Drei Frauen in einer Dorfkirche   Darstellung von”einfachen” Menschen

d) Literatur literarische Formen und Themen Wenig Subjektivität Behandlung von alltäglichen menschlichen Problemen Wenig Idealismus Kritik der Gesellschaft Handelt von beliebigen Individuen in je spezifischem Kontext Verständliche Darstellung (Prosa)ist Ziel Häufiges Vorkommen des Romans und der Novelle Vorbild war die Klassik

Bedeutende Vertreter Heinrich Heine Politische Dichtung des Vormärz wie z. B. Deutschland. Ein Wintermärchen. Georg Büchner Vertreter des Vormärz oder Jungen Deutschlands. Sozialkritische Dramen Dantons Tod, Woyzeck und die Novelle Lenz. Theodor Fontane realistischer Erzähler, standeskritischer Roman Irrungen, Wirrungen, tragischer Roman Effi Briest, teilweise von der Ablösung des Alten durch das Neue handelnder Zeitroman Der Stechlin Jeremias Gotthelf Romane Der Bauernspiegel, Die Schwarze Spinne Friedrich Hebbel Drama des Alten Testaments Judith, Erneuerung des bürgerlichen Trauerspiels (keine adlige Rolle) mit Maria Magdalena, Trauerspiel Agnes Bernauer Gottfried Keller politische Gedichte, autobiographische Erzählung Der grüne Heinrich, Novellensammlungen Die Leute von Seldwyla mit Romeo und Julia auf dem Dorfe

Bedeutende Vertreter Conrad Ferdinand Meyer historische Erzählungen Der Heilige, Die Richterin (Mittelalter), Jenatsch, Gustav Adolfs Page (Reformationszeit), Das Amulett (Gegenreformation), Plautus im Nonnenkloster, Angela Borgia (Renaissance), Gedichte Friedrich Nietzsche nihilistische Denkweise, Gesellschaftskritik Unzeitgemäße Betrachtungen, philosophische Dichtungen Also sprach Zarathustra Wilhelm Raabe Milieuchronik Die Chronik der Sperlingsgasse, Romane Der Hungerpastor,, Verleumdungsgeschichten Horacker und Stopfkuchen. Eine See- und Mordgeschichte, stimmungsvolle Geschichte Die schwarze Galeere Theodor Storm Novellen, u.a. Immensee, autobiographische Erzählung Viola tricolor, Novelle über Deichbauer Der Schimmelreiter, Gedicht Die Stadt Richard Wagner Komponist, Aufgreifen germanischer Mythologie im Gesamtkunstwerk, Theorie Das Kunstwerk der Zukunft

Die Epoche des Naturalismus (1880-1900) das Programm historischer Hintergrund literarische Formen Vertreter Themen verschiedene Werke Kunst Quellen der gesamten Ausarbeitung

a) das Programm möglichst getreue Wiedergabe der Natur, geprägt durch exakte Beschreibungen Naturwissenschaften als Grundlage Hang zum »Modernen« (beschrieben in den Kritischen Waffengängen (Hart)) Gesellschaftskritik, Aufruf zu Humanität und Toleranz, Interesse am Sozialismus, aber mehr aus Solidarität mit dem Proletariat und den verbotenen Parteien

b) historischer Hintergrund Deutsch-französischer Krieg 1870-71 1871 - Gründung des deutschen Reiches in Versailles Wilhelm I. als erster Kaiser 1873 - Weltwirtschaftkrise 1878 - Bismarcks Sozialistengesetz 1883-89 - Sozialgesetzgebung 1888 - Drei-Kaiser Jahr Wilhelm I. Friedrich III. Wilhelm II.

historischer Hintergrund Industrialisierung Elend der Menschen Hunger Armut Vermassung in den Großstädten Schlechte Arbeitbedingungen Entstehung einer Arbeiterklasse

c) literarische Formen experimentelle Prosa, geprägt durch Dialekt und Alltagssprache, exakte Erfassung von Mienenspiel und feinsten Bewegungen, Zeitdeckung, Sekundenstil ausführliche Regieanweisungen über Pausen, Sprechtempo, Lautstärke beim Drama Revolution der Lyrik (Holz) Objektivität Exakte Beschreibung Dialekt Zustände zeigen Formregeln unwichtig

d) Vertreter Emile Zola (1840-1902) franz. Schriftsteller Anhänger der Naturwissenschaften zur Erklärung der Welt Vorbild für den deutschen Naturalismus

Vertreter Arno Holz (1863-1929) und Johannes Schlaf (1862-1941) Papa Hamlet (1889) Die Familie Selicke (Drama, 1890) Gerhart Hauptmann (1862-1946) Dramen Vor Sonnenaufgang (1889) Die Weber (1892) Der Biberpelz (1893) Die Ratten (1911) Epik Bahnwärter Thiel ("Novellistische Studie", 1888)

e) Themen Großstadtleben Hunger Kinder Armut Not und Elend Prostitution Alkoholsucht Berlin und München waren die deutschen Hochburgen des Naturalismus. Mit der Zunahme von Zeitungen, Büchern und „Wurfzetteln“ in der Phase der Industrialisierung breitete sich auch der Naturalismus aus.

Man darf nicht das Gras wachsen hören, sonst wird man taub. Play Gerhard Hauptmann(1862 - 1946) Das Leben Man darf nicht das Gras wachsen hören, sonst wird man taub. Sobald einer in einer Sache Meister geworden ist, sollte er in einer neuen Sache Schüler werden. Gewisse Ehen halten nur in der Weise zusammen wie ineinander verbissene Tiere. Hoffnung, das ist die Illusionskraft der Seele, die in ihrer Illusion neun Zehntel des Glücks, das sie erwartet, vorweg genießt. Du kannst einen Elefanten festhalten, wenn er fliehen, aber nicht das kleinste Haar auf deinem Kopf, wenn es fallen will.

h) Quellen Bücher: -Texte, Themen und Strukturen -Meyers neues Taschenlexikon(12 Bände; Auflage von 1997)     Internet: http://www.sewanee.edu/german/Literatur/move.html http://www.ni.schule.de/~pohl/literatur/index.htm

WIR BEDANKEN UNS FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT !

Die Ährenleserinnen

Die Stadt Am grauen Strand, am grauen Meer Und seitab liegt die Stadt; Der Nebel drückt die Dächer schwer, Und durch die Stille braust das Meer Eintönig um die Stadt. Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai Kein Vogel ohn Unterlaß; Die Wandergans mit hartem Schrei Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei, Am Strande weht das Gras. Doch hängt mein ganzes Herz an dir, Du graue Stadt am Meer; Der Jugend Zauber für und für Ruht lächeld doch auf dir, auf dir, Du graue Stadt am Meer.