(Basic-Nonbasic-Konzept)

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 Präsentation transkript:

(Basic-Nonbasic-Konzept) Exportbasistheorie (Basic-Nonbasic-Konzept)   a) Traditioneller (nachfragetheoretischer) Ansatz   Regionseinkommen = Einkommen aus lokalem Absatz + Einkommen aus Exporten lokaler Absatz sei proportional zu Gesamteinkommen:

D.h. Exporterhöhung um 1 Einheit erhöht Gesamteinkommen um 1/(1-b) Einheiten (Exportmultiplikator) => Förderung überregionalen Absatzes? Kritik:   empirisch   -         Abgrenzung basic bzw. nonbasic unsicher (meist: Industrie bzw. Dienstleistungen) -   Höhe von b unbekannt (marginales b entscheidend) -   Überregional tätige Unternehmen schwer zuzuordnen - Regionsgröße entscheidend für b theoretisch   -         einseitige Erklärung lokaler Nachfrage (Weltmarkt kennt keinen Export!) -   Konstanz von b nicht ohne weiteres plausibel -   Importsubstitution (b steigt) hätte gleiche Wirkung wie höherer Export -   Angebotsseite (Produktionskapazitäten, Sektorverflechtung etc) fehlt

Marktpreis Eigene Kosten Gut 1 10.- 7,50 Gut 2 15.- 12,50 b) Begründung mit komparativen Vorteilen (traditionelle Außenwirtschaftstheorie)   Handel mit anderen Regionen => Spezialisierungsgewinne => höherer Wohlstand   Marktpreis Eigene Kosten Gut 1 10.- 7,50 Gut 2 15.- 12,50 Es sollte Gut 1 exportiert werden, da hier Preis/Kosten-Relation günstiger als bei Gut 2

=> maximale Konsummengen (jeweils alternativ): Beispiel: Regionseinkommen = 1500.-   => maximale Konsummengen (jeweils alternativ):   Autarkie Export Gut 1 Export Gut 2 Gut 1 200 180 Gut 2 120 133 (Berechnung: z.B. Export von 200 EH Gut 1 erbringt 2000 DM, dieses ermöglicht Import von 2000/15 = 133 Einheiten Gut 2)   Ergebnis: Vollständige Spezialisierung auf Gut 1 dominiert eindeutig andere Strategien, da Transformationskurve vollständig oberhalb alternativer TK liegt.

Transformationskurven Gut 1 200 180 Autarkie Export Gut 1 Export Gut 2 Gut 2 120 133

Neues Gleichgewichtseinkommen = Yx/(1-b) = 3000 Dynamisierung des Argumentes:   Regionseinkommen in nächster Periode bereits höher als 1500.- ! Z.B. für b = 2/3 und konstante Exportnachfrage Yx = 1000.- folgende Entwicklung:   Einkommen von Periode 0 wird zu 500.- für Importe verwendet, zu 1000.- für Eigenkonsum des Exportgutes . Neues Gleichgewichtseinkommen = Yx/(1-b) = 3000

Regionale Volkseinkommensberechnung für Periode 1:   -         Von der Entstehungsseite: Y = 1000 + 1000 = 2000 (= BWS der Gut 1-Industrie) -             -         Von der Verwendungsseite: Y = C + X – M = 1500 + 1000 – 500 = 2000

Alternative Annahme: Exportnachfrage unbegrenzt => offenbar unbegrenzte Expansion

In der Realität wird Expansion irgendwann gebremst werden: - entweder durch Nachfragegrenzen - und/oder durch Kapazitätsengpässe

c) Begründung mit Skaleneffekten („Neue Außenhandelstheorie“)   Annahmen: -         in allen Regionen im Prinzip gleiche Kosten i.S. identischer Produktionsfunktionen -         aber Kosten sinken jeweils mit zunehmender Produktion => Skalenvorteile in allen Regionen, die am Handel teilnehmen   Beispiel:   maximale Produktionsmengen bei Autarkie (jeweils hälftige Ressourcenaufteilung auf die beiden Güter)   Region 1 Region 2 Gut 1 100 Gut 2 150  

dito bei (beliebiger!) Spezialisierung (jeweils alternativ):   Region 1 Region 2 Gut 1 250 Gut 2 400 Ergebnis:   Es kann von beiden Gütern insgesamt mehr produziert werden (250 statt 200 von Gut 1 und gleichzeitig 400 statt 300 von Gut 2). (Anmerkung: gleiches Ergebnis, allerdings etwas komplizierter bei unterschiedlicher Ländergröße )

Fazit Exportbasistheorie Rein nachfrageorientierte Erklärung unbefriedigend, primitiver Keynesianismus Erst Verbindung mit klassischer Außenhandelstheorie bringt überzeugende Erklärung Skaleneffekte und regionale Monopolsituationen (Bodenschätze, Hafen, Tourismus, Handwerkstraditionen...) bringen zusätzliche Erklärungsansätze, lassen sich auch mit dynamischer Entwicklung (Multiplikatoransatz) verbinden Schlußfolgerung letztlich nicht Exportförderung (schon gar nicht künstlich!), sondern Konzentration auf komparative Vorteile, regionale Wohlstandsmehrung durch Spezialisierung und Freihandel

Anhang: Empirische Ermittlung des Exportmultiplikators m: Es gilt nach wie vor: Jetzt aber etwas allgemeinerer Zusammenhang mit „autonomem“ Verbrauch aus lokaler Produktion (z.B. öff. Güter): => veränderte Formel für Gleichgewichtseinkommen: (Siehe Excel- Datei „Basicemp“) (Umgesetzt in linearen Regressionsansatz für Y und YX)