Gerhard Wirnsberger Universitätsklinik für Innere Medizin Graz

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 Präsentation transkript:

Gerhard Wirnsberger Universitätsklinik für Innere Medizin Graz Gesundheitsförderung an der Medizinischen Universität Graz Gerhard Wirnsberger Universitätsklinik für Innere Medizin Graz

Mens sana in corpore sano... “Gesundheit als ein ganzheitlicher Zustand des Wohlbefindens, sowohl in psychischer als auch in physischer Hinsicht.“ Durch Ausdauertraining und Sport allgemein können zwar nicht alle Arten von Krankheiten auf natürlichem Wege geheilt oder präventiv vermieden werden - sicher werden jedoch von vielen Ärzten und Psychotherapeuten die positiven Wirkungen sportlicher Belastung noch stark unterschätzt, der Zusammenhang zwischen “gesunder Seele in gesundem Leib“ viel zu wenig gesehen. Gesundheit ist ein ganzheitlicher Zustand des Wohlbefindens, sowohl psychischer als auch physischer Gesundheit. Oder wie Philanthrop C. G. Salzmann 1797 bereits schrieb: „Wer den Himmel schon diesseits genießen will, der muß notwendig auf seinen Körper mehr Aufmerksamkeit zuwenden.“ Ohne Anspannung – keine Entspannung Philanthropie (griech.) – Menschenliebe, Philanthrop – Menschenfreund Christian Gotthilf Salzmann (1744-1811) – Theologe und Pädagoge

BGF: “Big Player“

Leitfaden: Gliederung Leitlinien für gesundheitsfördernde Bewegung für gesundes Essen und Trinken Intervention auf individueller Ebene Verhältnisintervention Indikatoren GW 2009

Interventionen auf individueller Ebene z.B. durch Bildungsprogramme für alle Zielgruppen Vermittlung von Informationen durch Kampagnen und Bewusstseinsbildung durch Kommunikation klarer Botschaften Regelmäßige, professionelle Sport- und Bewegungs- angebote in verschiedenen Lebensbereichen Praktische Beratung für die Betroffenen und ihre Familien

Verhältnisintervention Ausreichende Sicherstellung von Schulstunden für Bewegung Sicherstellung des Zugangs zu Sport- und Bewegungs- stätten (z.B. beim Zutritt zu schulischen Bewegungseinrichtungen) Bau und Instandhaltung von Bewegungseinrichtungen Entwicklung einer bewegungsfreundlichen Kultur und Infrastruktur am Arbeitsplatz wie z.B. Einrichten von Duschmöglichkeiten, Gymnastikangeboten, etc.

Betriebliches Gesundheitsmanagement: Herausforderungen für die MUG Betreiberstruktur (MUG, KAGes) Organisation / Zusammenarbeit Aufgabenverteilung Finanzierung, ...

Betriebliches Gesundheitsmanagement: Herausforderungen für die MUG Mitglieder der MUG (Bedienstete und Studierende) Altersstruktur Unterschiedliche Dienstverträge Arbeitszeitgesetz SI - Vereinbarung (KAGes) Kollektivvertrag (MUG) “Medizinstudium“ Wettbewerb, Globalisierung, ...

Altersstruktur an den medizinischen Universitäten

BQÄ 2005 in den EU15-Staaten nach Eurostat 2005

Altersmanagement und Arbeitsfähigkeit

Arbeitszufriedenheit Burnout Mobbing GW 2009

in medizinischen Berufen Burn-out Umfragen in medizinischen Berufen

Burnout Umfragen: Ergebnisse ... Wenig Chancen für Burnout bei … einer hohen Selbstbestimmung und bei Erfolgs-erlebnissen. einer Wertschätzung von Leistungen. einer abwechslungsreichen und interessanten Arbeit. Hohes Risiko für Burnout bei ... einer geringen Zufriedenheit mit der Arbeit. einem schlechten Verhältnis zu ArbeitskollegInnen und Vorgesetzten. einem mangelnden Erholungswert in der Freizeit. Im Vergleich dazu geben nur 17% aller Befragten an, mehr als 15 Tage im Krankenstand gewesen zu sein. AD 1) Burnoutgefährdete Personen geben wesentlich häufiger an, dass sie das Gefühl haben, ihr Entscheidungsspielraum ist eingeschränkt, sie können sich die Arbeit nicht frei einteilen und sie sind häufiger mit widersprüchlichen Arbeitsanweisungen konfrontiert. Weiters empfinden sie ihre Tätigkeit als weniger abwechslungsreich und interessant, ihnen ist häufiger langweilig und ihnen macht ihre Arbeit weniger Spaß als Personen, die weniger burnoutgefährdet sind. Burnoutgefährdete Personen geben auch an, weniger Verantwortung tragen zu müssen, sie haben weniger Erfolgserlebnisse und sie erfahren weniger Wertschätzung in ihrem Beruf. Unter den bunroutgefährdeten Personen geben auch mehr an, dass sie häufig für Kollegen einspringen müssen, dass sie ihre Arbeit nicht termingerecht fertig stellen können und dass ihre Arbeit auch körperlich anstrengend ist. AD 2) Burnoutgefährdete Personen sind mit ihrer beruflichen Entwicklung weniger zufrieden und sehen auch weniger Perspektiven als weniger burnoutgefährdete Personen . Sie fühlen sich leichter ersetzbar und empfinden ihren Beruf als weniger sozial angesehen. Burnoutgefährdete Personen geben häufiger an gesundheitliche und/oder psychische Probleme aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit zu haben. Weiters sind sie mit ihren Arbeitszeiten weniger zufrieden und haben zu wenig Zeit ihre Arbeit auf qualitativem Niveau durchzuführen. Sie können sich in ihrer Freizeit weniger erholen und auch ihr Privatleben bereitet ihnen weniger Freude. Burnoutgefährdete Personen geben auch an, ein weniger gutes Verhältnis zu ihren Arbeitskollegen und Vorgesetzten zu haben.

Burnout Umfragen: Ergebnisse ... Funktion, Einkommen, Wochenend-, Nacht- und Schichtdienst und Kinder im Haushalt sind der Boden, auf dem Burnout wachsen kann. In allen Zielgruppen weisen Beschäftigte in einer nicht-leitenden Funktion ein deutlich höheres Burnoutrisiko auf als Beschäftigte in einer leitenden Funktion. Je höher das Einkommen, desto geringer das Burnoutrisiko. Ebenso durchgängig ist das erhöhte Burnoutrisiko bei Personen mit Kindern im Haushalt. Am Wochenende arbeiten zu müssen oder Nacht- und Schichtdienst zu haben, erhöht das Burnoutrisiko in allen Zielgruppen.

Burnout and Suicidal Ideation among US Medical Student Yes Reported burnout 49.8 % Ever considered suicide 25.1 % Considered suicide in the last year 11.2 % Ever made suicide attempt 1.9 % More than 2,200 medical students from seven medical schools ... Dyrbye LN et al. Ann Int Med 2008

Online - Umfrage 2008 “Gesundheitsuniversität“ Rücklaufquote Anteil (%) Studierende (N = 4.604) 24 Bedienstete (N = 2.840) 13 Bedienstete weiblich 56 wissenschaftlich 39 Alter bis 25 Jahre 4 bis 35 35 bis 50 45 über 50 16

Bausteine zu einer gesunden Lebensweise ... MUG Umfrageergebnisse 2008 Bausteine zu einer gesunden Lebensweise ... Gesunde Ernährung Bewegung / Sport Vorsorgeuntersuchung Stellenwert von Bewegung (B) professionelle Fitnessplanung (I) Fitnessangebote (I) „sehr wichtig“ bis „wichtig“ 73 % 72 % 53 % 32 % 25 % 36 % „gering“ bis „gar nicht“ 1 % 2 % 25 % 54 % 53 % 21 % I: Interesse; B: persönliche Bedeutung

3. Ziehe vom Osten in den Westen: das bringt ~ 1 Jahr mehr Leben. BGF / BGM Strategien einmal anders ... Männern sollen sich „geschlechtsumwandeln“, das erhöht die Lebenserwartung um 3 - 4 Jahre. 3. Ziehe vom Osten in den Westen: das bringt ~ 1 Jahr mehr Leben. 2. Ehemänner leben länger als Junggesellen. Heirate jedoch keine Frau mit Matura, das verdoppelt das Risiko früh zu sterben ! Zu Ratschlag 1 & 3: Die Lebenserwartung in Deutschland nimmt weiterhin zu. Nach der neuesten errechneten sog. abgekürzten Sterbetafel des Statistischen Bundesamtes beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung eines neugeborenen Jungen 74,0 Jahre und diejenige eines gerade zur Welt gekommenen Mädchens 80,3 Jahre. Für einen 65jährigen Mann wird jetzt als Durchschnitt eine weitere Lebenserwartung von 15,1 Jahren errechnet. Für eine gleichaltrige Frau ergeben sich im Durchschnitt noch 18,8 weitere Lebensjahre. In den neuen Ländern und Berlin-Ost ist die durchschnittliche Lebenserwartung geringer als im früheren Bundesgebiet. Bei neugeborenen Jungen macht der Unterschied zwei Jahre und bei Mädchen ein Jahr aus. Warum leben Frauen länger ? In fast allen Kulturen leben Frauen im Schnitt drei bis sieben Jahre länger als Männer. Eine klare Antwort darauf kann die Wissenschaft bis heute nicht geben. Eine Theorie besagt, dass Männer "gefährlicher" leben als Frauen, d.h. sie trinken mehr Alkohol, sie rauchen mehr und sie essen fetter und ungesünder als Frauen, also mehr Fleisch und Wurst und weniger Obst und Gemüse. Außerdem verharmlosen Männer gesundheitliche Probleme eher als Frauen und gehen weniger oft zum Arzt. Ein wichtiger biologischer Vorteil ist das weibliche Geschlechtshormon Östrogen. Es schützt vor Arterienverkalkung und stärkt die Abwehr. Die Behandlung vieler Frauen mit Östrogen-Hormonpräparaten nach den Wechseljahren kann deshalb auch eine lebensverlängernde Wirkung haben. zu Punkt 2 :NEW YORK - Nach alter Väter Sitte leben Ehemänner, die gebraucht werden, länger. Ehemänner, die ganz traditionell nach der alten Rollenverteilung "starker Mann, schwaches Weib" für ihre Angetraute da sind, leben länger als diejenigen, für die ihre Frauen die wesentliche emotionale Stütze sind. Forscher der Columbia-Universität in New York haben dazu eine Studie mit 300 älteren Ehepaaren durchgeführt. US-amerikanische Oldies wurden nach der emotionalen Bindung zum Partner sowie den allgemeinen Lebensumständen interviewt. Große Abhängigkeit von der Gattin kann demnach zu einer Menge Stress führen. Ist der Mann für emotionale Sicherheit und Geborgenheit zuständig, hat er in Bezug auf seine Lebenserwartung bessere Karten. Bei Frauen ist das ähnlich, wichtig war allerdings auch, ob sie Kinder hatten: Frauen, die Mutter waren und einen starken Bezug zum Mann hatten, lebten am längsten.

BGF / BGM Strategien einmal anders ... 4. Strategische Nickerchen am Arbeitsplatz erhöhen die Lebenswartung ! 6. Bringe Kreativität und Abwechslung in das Leben, dann wird man älter ! 5. Werde Professor, dann lebt man länger ! Auf gar keinen Fall Seemann, dann stirbt man schnell. Zu 4: "Das Nickerchen am Mittag ist nicht nur eine Tradition. Der Biorhythmus der meisten Menschen verlangt ihn sogar", sagt Jürgen Zulley, Chronobiologe und Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums der Universität Regensburg. Der Mittagsschlaf gehört sozusagen zu den Ur-Takten des Menschen: ähnlich wie die Formkurve in den Morgenstunden auf dem Höhepunkt ist, nach dem Mittag absackt, sich am Nachmittag wieder erholt, ehe sie dann wieder "in den Keller geht", ist auch der Mittagsschlaf ein "gegebener" Rhythmus. "Menschen, die sich zu Forschungszwecken eine künstliche Isolation begeben und fern jeglichen Zeitgefühls allein nach der inneren Uhr leben, legen automatisch einen Mittagsschlaf ein", so Zulley. .... Außerdem ist z.B. schon länger bekannt, dass die Menschen in den Mittelmeerkulturen besonders selten einen Herzinfarkt erleiden. Nach einer Studie der Universität Athen läßt sich dieser Segen auch auf die Gewohnheit der "Siesta" zurückführen. Denn genau jene Personen, so der Tagesspiegel, die mindestens eine halbe Stunde Mittagsschlaf täglich hielten, hatten um 30 Prozent seltener Herzbeschwerden oder einen Infarkt als der Rest der Welt. Wildor Hollmann aus Köln, Ehrenpräsident des Weltverbandes für Sportmedizin, verweist auf die Ergebnisse zahlreicher epidemiologischer Studien aus den vergangenen Jahren: Danach habe eine signifikant erhöhte Lebenserwartung, wer sich während der Mittagsstunden zehn bis 20 Minuten Schlaf gönne. Zu 5: Eine epidemiologische Studie der Uni Oxford entlarvte die Seefahrt als mit Abstand gefährlichsten Arbeitsplatz. Die Auswertung von zwei Seefahrer-Registern, dem Registrar General for Shipping and Seamen (RGSS) und dem Marine Accident Investigation Branch (MAIB) zeigte, dass pro Jahr 103,1 von 100 000 Hochseefischern fischend ums Leben kommen. Damit ist die Rate der tödlichen Arbeitsunfälle 52,4-fach höher als die aller anderen Berufe zusammen. Zum Vergleich: Auf dem Bau rafft es 8,4 Arbeiter von 100 000 dahin. Am Schreibtisch zu arbeiten ist hingegen mit gerade mal 0,7 von 100 000 Todesfällen offenbar selten lebensgefährlich. Zu Ratschlag 5 & 6: Sich regen, bringt Segen - diese Redewendung zeigt sich auch in der höheren Lebenserwartung kreativer Menschen. Zu den glücklichen Zeitgenossen zählen Politiker, Schriftsteller, Dirigenten und Wissenschaftler. Diese feste Überzeugung vertritt Prof. Funk, Tagungspräsident des 6. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG). Bereits im Vorjahr hatte an gleicher Stelle der Wissenschaftler Rolf Rosenbrock folgende Rechnung aufgemacht: Teilt man die Bevölkerung nach den Merkmalen Einkommen, Beruf und Bildung in Quintile (fünf gleich große Schichten), so wird deutlich: Menschen aus dem untersten Quintil der Gesellschaft tragen ein durchschnittlich doppelt so hohes Risiko zu sterben oder ernsthaft zu erkranken wie im obersten. Dies gilt für alle Lebensstufen und für fast alle Krankheiten. Nach einer französischen Studie hat ein 35 Jahre alter Professor eine Lebenserwartung von weiteren 43,2 Jahren. Ein ungelernter Arbeiter hat dagegen mit 35 Jahren schon sein halbes Leben verbracht. Ihm bleiben – statistisch – noch 34,3 Jahre. Das ist ein Unterschied in der Lebenserwartung von knapp neun Jahren. Berechnungen der Medizinischen Hochschule Hannover gehen von rund sieben Jahren aus.

BGF: erste Projekte MED UNI IN BEWEGUNG GW 2009

Betriebliche Gesundheitsförderung Alexandra Milleder-Wagner Gerhard Posch Regina Roller-Wirnsberger Michael Sacherer Peter Schober Alexandra Spuller Hermann Toplak Gerhard Wirnsberger AKGL, Betriebsrat Helga Widowitz MUG Steuerungsgruppe Betriebliche Gesundheitsförderung AKGL: Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen GW 2009

BGM: Grundsätze Keine einseitige Expertenorientierung Regelmäßige Überprüfung und Weiterentwicklung unter Effektivitäts- und Effizienzgesichtspunkten Aktive Rolle der Führungskräfte und der Mitarbeitervertretung Sensibilisierung Qualifizierung und fachliche Unterstützung Ausgestaltung von Plänen und Strategien Anreizsysteme „Personelle Stabilität“ in Bezug auf Schlüsselfiguren Adäquate Informations- und Kommunikationsstrategien Integration in das Tagesgeschäft

BGM: Inhaltliche Ausrichtung Breites Gesundheitsverständnis Gemeinsame betriebliche „Gesundheitsphilosophie“ Einbindung unterschiedlicher Fachexperten Abgestimmte Strategien Ausrichtung an unterschiedlichen Interessengruppen Win-Win-Situationen schaffen Zielkonflikte abbauen Offene, dynamische Ansätze realisieren Gesundheit als Bestandteil des Tagesgeschäfts Verantwortungsübernahme Abstimmung mit den sonstigen betrieblichen Aktivitäten

Betriebliche Gesundheitsförderung Effekte von Firmenfitnessprogrammen ... Geringere Krankheitskosten Steelcase zeigte über einen Zeitraum von 6 Jahren, daß die betrieblichen Aufwendungen für die medizinische Versor-gung bei den Teilnehmern am Firmenfitnessprogramm um 55 % geringer waren als bei Nichtteilnehmern ($ 478, 61 für Teilnehmer vs. $ 869,98 für Nichtteilnehmer Am. Jounr. Of Health Promotion 1991 Höhere Produktivität General Motor fand heraus, dass sich die Teilnehmer an deren Firmenfitnessprogrammen 50% verringerte Arbeitsunfälle und 40% geringere Ausfallzeiten auswiesen. Des weiteren wurden verbesserte Entscheidungsfindung, verbesserte Effizienz, geringere Fehlerquote, bessere Moral, verbesserte Konzentration und verbessertes Zeitmanagement als Effekte nachgewiesen. Commercial Magazine, October 1988

Betriebliche Gesundheitsförderung Effekte von Firmenfitnessprogrammen ... Geringere Abwesenheits-zeiten General Electric fand heraus, dass Mitarbeiter, die regelmäßig trainierten um 45% weniger der Arbeit fern blieben als diejenigen Mitarbeiter, die nicht trainierten (Dupont 15 %, Dallas Police 25%, Northern Gas 80%) Buisness and Health Nov 1990 Sinkende Mitarbeiterfluk-tuation Die Teilnehmer von Firmenfitnessprogrammen bei British Columbia Hydroelectrics wiesen eine Fluktuationsrate von 3,5% auf im Gegensatz zum Firmendurchschnitt von 10,3 % Benefit of employee health programs, 1991

Gesunde vs ungesunde Organisationen Im Setting „Arbeitswelt“ gibt es eine Reihe von Merkmalen, die Einfluss auf die Gesundheit nehmen ... die handelnden Personen, das Umfeld, das Verhalten des Einzelnen. nach Badura 2000

Gesunde vs ungesunde Organisationen Pathogene Merkmale Salutogene Merkmale ·    Autoritärer Führungsstil ·    Steile Hierarchie ·    Misstrauenskultur ·    Intransparenz von Entscheidungen ·    Geringe Handlungs- und Mitwir- kungsspielräume ·    Hohe Arbeitsteilung, Spezialisierung ·    Hochfragmentierte Arbeitsabläufe ·     Keine/unzureichende Weiterbil- dungsmöglichkeiten ·    Partizipativer Führungsstil ·    Flache Hierarchie ·    Vertrauenskultur ·    Transparenz von Entscheidun- gen ·    Prozessorientierte Arbeitsorgani- sation ·    Teamarbeit ·    Weiterbildungsmöglichkeiten ·    Institutionalisierte Gesundheits- förderung „ungesunde“ Organisation „gesunde“ Organisation

Gesunde vs ungesunde Organisationen Pathogene Merkmale Salutogene Merkmale ·   Verbreitete Hilflosigkeits-/Angstge- fühle ·    Niedriges Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen ·   Geringe Arbeitszufriedenheit ·   Geringe Motivation ·   Innere Kündigung ·   Soziale Kompetenz wenig ausge- prägt und verbreitet ·   Management-Kompetenz wenig ausgeprägt und verbreitet · Schlechte körperliche Gesundheit ·    Psychosoziales Wohlbefinden (wenig Angst/Hilflosigkeit) ·    Hohes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen ·    Hohe Arbeitszufriedenheit ·    Hohe Motivation ·    Hohe Bindung ans Unternehmen ·    Soziale Kompetenz stark ausge- prägt und verbreitet · Management-Kompetenz stark ausgeprägt und verbreitet · Gute körperliche Gesundheit „ungesunde“ Organisation „gesunde“ Organisation

Gesunde vs ungesunde Organisationen Pathogene Merkmale Salutogene Merkmale ·   Häufiges Fehlen ·   Hohe Fluktuation ·   Geringe Flexibilität und Innovations- bereitschaft ·   Individuelles Konkurrenzstreben ·   Hoher Genussmittelkonsum (Rauchen etc.) ·  Riskanter Lebensstil (schlechte Er- nährung, mangelnde Bewegung etc.) ·  Verbreitete Hilflosigkeits-/Angstge- fühle     ·   Niedrige Fluktuation ·   Hohe Flexibilität und Innova- tionsbereitschaft ·   Gegenseitige Unterstützung ·   Geringer Genussmittelkonsum · Gesundheitsförderlicher Lebens- stil (Ernährung, Bewegung etc.) „ungesunde“ Organisation „gesunde“ Organisation

Gesundheit der MitarbeiterInnen Sind die Beeinträchtigungen der MitarbeiterInnen eher privaten oder eher arbeitsbedingten Ursprungs ? Überwiegend privat bedingt Überwiegend Kita-bedingt beides Bewegung & Ernährung 39 % 13 % 48 % Ökologie & Organisation 20 % 59 % 21 % Individuelle Belastungsreaktionen 45 % 35 % 61 % 80 %

OPUS-Netzwerk Themenfelder, für die weitere Informationen gewünscht werden: Sport-, Entspannungs-, Ernährungs- und Gesundheitsangebote (Beratungsinformation) für Kinder 62,5 % Informationen über den Umgang mit auffälligen Kindern 20 % Informationen zur Arbeitplatzgestaltung, Teamwork, Fortbildung Informationen zu den unterschiedlichsten Entwicklungsstadien der Kinder 15 % Informationen über die Erschließung neuer finanzieller Ressourcen 12,5 % Informationen zu Raumgestaltung, Mobiliar, Außenanlagen 12,5% Informationen zum Umgang mit Medien 10 % Vernetzung, Erfahrungsaustausch mit anderen Kitas, Kommunikation mit Eltern 7,5 %

Betriebliche Gesundheitsförderung MUG Steuerungsgruppe Betriebliche Gesundheitsförderung Alexandra Milleder-Wagner Gerhard Posch Regina Roller-Wirnsberger Michael Sacherer Peter Schober Alexandra Spuller Hermann Toplak Gerhard Wirnsberger AKGL, Betriebsrat Helga Widowitz GW 2009

Steirisches Gesundheitsziel ... ... mit Ernährung und Bewegung die Gesundheit der SteirerInnen verbessern.