Foto: FIAN Deutschland

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Women in Europe for a Common Future WECF
Advertisements

Seit mit dabei - jeder kann einen Beitrag zum fairen Handel leisten!
Fair handeln Powerpoint-Präsentation
Dafür tret‘ ich ein dafür tret‘ ich ein.
“sozial-fair“ / “social-fair“
Alles Banane! Powerpoint-Präsentation
Kampagnenanalyse Globalisierungsdiskurs/ Lidl Seminar Proteskampagnen im Internet Referentin Nina Schnell
Den Armen Gerechtigkeit. © 2008 "Brot für die Welt" I.Die Aktion Brot für die Welt II.Die Ziele III.Maßnahmen und Instrumente.
S TUDENTS AT W ORK Ein Beratungsprojekt für erwerbstätige Studierende.
Einführung des Aktionsmittels Häusliche Gewalt März 2007 Aktion der kfd gegen Häusliche Gewalt.
Fairer Kaffee! Auf Initiative des Umweltreferats Jena.
22./23.Mai 2008 Verantwortlicher Einkauf der öffentlichen Hand und großer Organisationen. Ev. Akademie Meißen 1 Handlungsfeld verantwortliche öffentliche.
Stadtrallye zum Thema Fairtrade in Limburg
Jugend- und Kommunalpolitik
Ein Gang durch den Siegel-Dschungel im
2 1.Deshalb gibt es die Kampagne… 2.So sieht die Kampagne aus… 3.Das fordern wir… 4.Das habt Ihr davon… 5.So könnt Ihr mitmachen… 6.So gehts danach weiter…
Quizfragen rund um Kleider und Textilien
Ökologisch Wirtschaften
Quiz zum Recht auf Spiel
Regional oder überregional erzeugte Lebensmittel:
Hilfe unter Protest Tafelarbeit verändert Diakonie und Kirche
Die Saat von heute… ...ist das Brot von morgen
1 Hinweise aus den Erfahrungen in Lünen bei ihrer Bewerbung zur Fairtrade-Stadt von Dr. Ulrich Weber Hamm, ______________________________________________________________________.
Cover.
Die Erarbeitung der STRATEGIE 2010 der Weltläden wurde im Rahmen einer Open Space Veranstaltung im Februar 2005 in Wien gestartet. Teilgenommen haben.
Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde
Die Politik in Deutschland
Weyregg – eine Pfarre zum Wohlfühlen
Claudia Brück, TransFair e.V., , Berlin
Die Saat von heute… ...ist das Brot von morgen
Ökumenische Kampagne 2014 Die Saat von heute…...ist das Brot von morgen Thema und Inhalte.
Ein Green Event! Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas ein Green Event!
Evangelische Akademie Meissen Öffentliche Auftragsvergabe 22 May 2008 Dr. Frans Papma Berater für das Programm Nachhaltige Beschaffung der niederländischen.
Netzwerk gegen Menschenhandel zur Ausbeutung der Arbeitskraft
Keine Ausbeutung mit Steuergeldern – für eine ethische öffentliche Beschaffung Vortrag von Christiane Schnura, Koordinatorin der Kampagne für Saubere Kleidung.
Klimawandel Blumenhandel.
Was fällt bei Tomaten ins Gewicht?
BIO Lebensmittel.
Zukunft von Europa.
Recycling vs. Konsumverhalten
Im Handel(n) stärker werden: Für gute Arbeit – für gutes Leben „Wer nicht weiß, wo er hin will, geht nur zufällig den richtigen Weg!“ Unser Zukunftsbild.
Transunion-Konferenz für junge TransportarbeiterInnen 26. – 27. September 2011 Riga Was können wir tun? Bericht über vorgeschlagene Maßnahmen.
Eine (Fasten-)Aktion weitet sich: 7 Wochen mit… …einander in eine nachhaltige Zukunft
BIO - Mein Essen – Unsere Zukunft
Wer zahlt den Preis für unsere Kleidung?
Die Faire Gemeinde Im Kirchenkreis Osnabrück. Wie wird man „Faire Gemeinde“? Aus Insgesamt 12 Kriterien muss eine Gemeinde mindestens fünf (drei faire.
Was fällt bei Tomaten ins Gewicht?
Gemeinsame Vision Die Fair-Handels-Bewegung teilt die Vision einer Welt, in der Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung den Kern der Handelsstrukturen.
Fair handeln PowerPoint-Präsentation
-lich Willkommen ProRegio.
Öffentliche Beschaffung – verantwortungsbewusst und sozial fair! Elisabeth Schinzel Südwind Nachhaltigkeit und Prävention im Krankenhaus Symposium Wien.
GENIAL REGIONAL! Regionale Unternehmen schaffen mehr regionalen Mehrwert, verbessern Lebensqualität und Beschäftigung in der Region.
Die Faire Gemeinde Im Bistum Osnabrück. Wie wird man „Faire Gemeinde“ ? Aus insgesamt 12 Kriterien muss eine Gemeinde mindestens fünf (zwei ökologische.
Libanonreise vom 15. bis
In Altholstein; Kirchenkreis, Gemeinden, Diensten und Werken.
Landwirtschaft in der Schweiz und in anderen Regionen auf der Welt
Fair Trade.
Südwind NÖ Süd, Ingrid Schwarz Fairtrade Gemeinde Tagung 2011
Inhalt Warum FAIRTRADE-Gemeinden? Projektentstehung
Inhalt Warum FAIRTRADE-Gemeinden? Projektentstehung 5 Ziele einer FAIRTRADE-Gemeinde FAIRTRADE Towns international FAIRTRADE-Gemeinden in Österreich Fragen?
Engineering Region Darmstadt Rhein Main Neckar.
Der Europäische Sozialfonds in Bremen. Was ist der ESF? Die Abkürzung ESF steht für Europäischer Sozialfonds. Der ESF ist einer der sogenannten Strukturfonds.
100 % fair | Forum Fairer Handel (Stand: 2015)
Hessischer Nahversorgungstag am 4. November 2013, Frankfurt/M Dann kommt der Markt eben zum Kunden. Dr. Reinhard Steinkamp HEIKO rollende Lebensmittelmärkte,
1 Gemeinwohl- Ökonomie, ein zukunftstaugliches Wirtschaftsmodell? Nachhaltigkeit.
AP Thema Globalisierung: Schokolade Helena Shirai, 2014.
„Wir Kinder dieser Welt“ Materialien zur Politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen
Projekt LA-G 21 Soziologische Untersuchung Telč Petr Holý.
Projekt/Zusatzinformation usw.1 «Ohne Land kein Brot» Ökumenische Kampagne 2013.
Fairtrade - Blumen und Pflanzen
 Präsentation transkript:

Menschen- und Arbeitsrechte in der internationalen Schnittblumenindustrie Foto: FIAN Deutschland Die Präsentation beruht auf Informationen aus: Vamos e.V. Münster. Hintergrundbroschüre „fair flowers“. 2009.

Blumen gehören zu unserem Leben als Geschenk zum Geburtstag, zum Muttertag, zum Valentinstag bei Hochzeiten als Blumenschmuck zu Hause, auf Gräbern, in Kirchen in Hotels, in Tagungs- und Konferenzzentren in Restaurants, in Krankenhäusern, im Altersheim Foto: FLP e.V.

Blumen-Konsum Deutschland ist der drittgrößte Schnittblumenmarkt der Welt. Im Einzelhandel werden pro Jahr ca. 3,2 Milliarden Euro für Schnittblumen ausgegeben. Das entspricht etwa 38€ pro Kopf (2007). 80 % unserer Schnittblumen werden über die Niederlande importiert – aus Ländern wie Kenia, Ecuador, Kolumbien, Simbabwe und Tansania. Nur jede fünfte in Deutschland gekaufte Blume ist hier gewachsen. Foto: FLP e.V.

Blühende Geschäfte rund um den Globus

Die Reise einer Rose aus Kenia Montag 7h bis 10h Ernte 8h bis 17h Sortierung nach Länge und Qualität Lagerung in Kühlräumen Dienstag Foto: FLP e.V. ab 7h Verpackung in Transportkartons und Verladung in Kühlfahrzeuge 12h Information an Importeur über geschätzten Eingang der Ladung Am Nachmittag: Kontrolle, Verzollung, Verpackung auf Paletten am Flughafen Nairobi Lagerung im Kühlhaus, Verladung 19.30h Das Flugzeug startet nach Frankfurt

Die Reise einer Rose aus Kenia Mittwoch 7h Ankunft der Lieferung am Flughafen Frankfurt, Temperaturmessung und Zählen der Ware, Einlagerung im Kühlhaus Verpackung, Verladung und Erfassung im EDV-System Zwischenzeitlich Verkauf der Ware am Telefon, Überprüfung der Dokumente beim Zoll und beim Pflanzenschutz 12h Kommissionierung: Verpackung der Rosen pro Kunde Ab 16h Auslieferung der Rosen durch den Spediteur (nachts) Donnerstag Foto: FLP e.V. Ab 6h Verkauf der Rosen auf Großmärkten, Einkauf durch FloristInnen Am Vormittag Anschneiden, entlauben, entdornen der Rosen durch FloristInnen 12h Ein/e KundIn kommt ins Floristikgeschäft und kauft einen Strauß Rosen

Warmes Klima und gute Geschäfte Optimale Grundvoraussetzungen für die Schnittblumenproduktion Ein ausgewogenes, warmes Klima viel Sonne preiswerte Arbeitskräfte Wasser guter Anschluss an einen Flughafen Foto: FIAN Deutschland

Warmes Klima und gute Geschäfte Ca. 200.000 Arbeitsplätze entstanden direkt in der Blumenproduktion rund um den Äquator, die meisten davon für Frauen. Positiver Effekt: eigenes Einkommen für Frauen Negative Auswertungen: Prekäre Arbeitsbedingungen, international anerkannte Arbeits- und Menschenrechte werden verletzt Gesundheitsgefahren, Umweltverschmutzung sehr niedrige Löhne, die kaum zum Überleben reichen Unterdrückung von Gewerkschaften mangelhafte Trinkwasserversorgung… Foto: FIAN Deutschland

Blumen aus Chemie Blumen aus Wasser Verwendung verbotener Chemikalien in konventioneller Blumenproduktion In den Produktionsländern klagen die ArbeiterInnen über Kopfschmerzen, Schwindel, Augenerkrankungen, Atembeschwerden, Ohnmachtsanfälle, Fehlgeburten, Missbildungen bei Neugeborenen, Leukämie und andere Krebsarten Rückstände gelangen in die Nahrungskette: durch Gewächshausplanen über Marktständen, Blumenreste als Tierfutter und Kompost/ Dünger Blumen aus Wasser Schnittblumen bestehen zu 90 % aus Wasser – jede Rose verbraucht im Durchschnitt ca. 1,5 Liter Wasser pro Tag. Das hat Auswirkungen auf die Bevölkerung, z.B. am See Naivasha in Kenia: Naturschutzgebiet, Verschmutzung, Trinkwasser

Fotos: FIAN Deutschland

Doppelbelastung für Frauen häufig Alleinernährerinnen ihrer Familien in der Hochsaison arbeiten sie bis zu 16 Stunden am Tag zusätzlich kümmern sie sich um ihre Kinder und den Haushalt sie leiden unter sexueller Belästigung durch männliche Vorarbeiter der geringe Verdienst reicht kaum zum Überleben Foto: FIAN Deutschland

Es geht auch anders Der Internationale Verhaltenskodex für die sozial- und umweltverträgliche Schnittblumenproduktion (ICC) Der Kodex soll gewährleisten, dass Blumen unter sozial- und umweltverträglichen Bedingungen produziert werden. Er liefert eine Beschreibung von minimalen menschenrechtlichen, Arbeits- und Umweltstandards für die internationale Schnittblumenindustrie. Gewerkschaftsfreiheit und Kollektivverhandlungen Gleichbehandlung von Frauen und Männern Existenzsichernde Löhne Arbeitszeiten (maximal 48 Stunden pro Woche) Gesundheit und Sicherheit Keine hochgiftigen Pestizide und Chemikalien Beschäftigungssicherheit (Festarbeitsverträge) Umweltschutz Verbot von Kinderarbeit Keine Zwangsarbeit Foto: FLP e.V.

Das Flower Label Program (FLP) Es geht auch anders Das Flower Label Program (FLP) Das Fairtrade-Siegel Zertifizierungsorganisation und Gütesiegel Zertifizierung nach dem ICC erhältlich im Floristikgeschäft und bei einigen Online-Versandfirmen hat begonnen, auch Ware aus verschiedenen Regionen Deutschlands zu zertifizieren (FLP regional, FLP bio) kein Aufpreis Rosen und andere Blumen www.fairflowers.de Gütesiegel für FLO-CERT geprüfte Ware Zertifizierung nach dem ICC erhältlich in Supermärkten und bei Floristenketten geringer Aufpreis durch Fairtrade-Prämie Rosen www.transfair.org

Fragen verändert die Welt! Aktion Verbraucher Stellen Sie Fragen nach Herkunftsländern, sozialen und umweltverträglichen Anbaubedingungen und machen Sie deutlich, dass Sie faire Blumen bevorzugen.   Achten Sie bei Blumen aus Übersee auf das FLP- oder das Fairtrade-Siegel. Bevorzugen Sie heimische Freilandblumen gemäß der Saison; greifen Sie zu Blumen aus ökologischer Produktion. Werben Sie in Ihrem Umfeld und als Aktive in Kirchengemeinden, Parteien, Eine-Welt-Initiativen, in der Kommunalpolitik oder in Ihrem Verein für einen nachhaltigen und sozialverträglichen Blumenkauf. Hinterlassen Sie in Ihrem Blumenladen eine an Sie selbst adressierte Karte mit der Bitte, Sie zu benachrichtigen, wenn die von Ihnen gewünschten Blumen im Sortiment sind. Foto: Vamos e.V.

Ethik der Beschaffung Aktion Kommune Ratsbeschluss verabschieden: Blumen regional oder fair beschaffen! Informationen darüber an alle Dienststellen und im Intranet der Kommune Der Öffentlichkeit vorstellen – z.B. faire Blumen verteilen Die Wanderausstellung „fair flowers“ von Vamos e.V. Münster präsentieren, mit Bildungsveranstaltungen für Schulen und Fachgesprächen zum Thema Beschaffung und andere Veranstaltungen Ausrichtung der Beschaffung nach öko-fairen Kriterien für alle Produkte. Beispiele: Stadt Dortmund Bielefelder Kampagne „Fairschenk Blumen!“ Bundesland Freie Hansestadt Bremen Foto: Vamos e.V.

Ethik der Beschaffung Aktion Kirche Beschluss zum Einkauf fairer oder regionaler Blumen verabschieden Alle ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen informieren Öffentliche Veranstaltungen anbieten - z.B. Faire Woche, Workshops, Filme Die Mitglieder informieren – z.B. im Newsletter, im Pfarr- oder Gemeindebrief, am schwarzen Brett, auf der Internetseite Die Wanderausstellung „fair flowers“ von Vamos e.V. Münster in der Gemeinde oder in der Einrichtung präsentieren Ausrichtung der Beschaffung nach öko-fairen Kriterien für alle Produkte. Beispiele: Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) in der Region Grafschaft Bentheim Kampagne Rosige Aussichten – Die Fairness blüht auf Kampagne „Zukunft einkaufen“ Foto: Vamos e.V.

Aktion Handel Der Faire Handel verzeichnet in Deutschland deutliche Zuwächse und Umsatzgewinne. Vorteile fairer Blumen für FloristInnen und HändlerInnen: Gewinn neuer KundInnen durch neue Angebote Profilierung und Imageverbesserung Gesundheitsschonende Arbeitsbedingungen für eigene Angestellte, weniger Pestizide Transparenz und Vertrauensgewinn durch Fachwissen über Produkt und Herkunft Kundenpflege z.B. durch Informationsveranstaltungen Emotionaler Mehrwert (fair handeln in einer globalisierten Welt) Suchmaschinen von Blumengeschäften im Internet unter www.fairflowers.de und www.transfair.org Foto: Vamos e.V.

„fair flowers – Mit Blumen für Menschenrechte“ Die Kampagne „fair flowers – Mit Blumen für Menschenrechte“ Zielgruppen: VerbraucherInnen, EntscheidungsträgerInnen in Kommunen und Kirchen, ehrenamtlich und politisch Aktive, GroßhändlerInnen und FloristInnen. Leihen Sie die Wanderausstellung „fair flowers“ von Vamos e.V. Münster aus! Sie bietet vielfältige Möglichkeiten für Kooperationen. Materialien: Hintergrundbroschüre „fair flowers“ Aktionszeitung „fair flowers“ „fair flowers - Eine Handreichung für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit“ DVD „Blumengrüße vom Äquator“ Flyer „fair flowers – verkaufen Sie faire Blumen. Die Vorteile fairer Blumen für FloristInnen“ „Öko-soziale Beschaffung jetzt! – Ein Leitfaden für lokale Initiativen“ Broschüre „Faire Blumen in Kommunen und Kirchen – Eine Handreichung für die öko-faire Beschaffung“ Broschüre „Pestizide gefährden Recht auf Nahrung“ Foto: Vamos e.V.

„fair flowers – Mit Blumen für Menschenrechte“ Die Kampagne „fair flowers – Mit Blumen für Menschenrechte“ Die Kampagne wird getragen von FIAN Deutschland, Vamos e.V. Münster, FIAN Belgien, FIAN Österreich, Netwerk Bewust Verbruiken (Belgien), Ökumenische Akademie Prag (Tschechische Republik). www.flowers-for-human-rights.org e.V. Münster Steffi Neumann Achtermannstraße 10-12 48143 Münster Tel. 0251-45431 neumann@vamos-muenster.de www.vamos-muenster.de Foto: Vamos e.V.

„fair flowers – Mit Blumen für Menschenrechte“ Förderer der Kampagne „fair flowers – Mit Blumen für Menschenrechte“ Diese Veröffentlichung wurde mit der Unterstützung der Europäischen Union hergestellt. Für den Inhalt ist allein der Vamos e.V. verantwortlich. Der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden. Bezuschusst von InWEnt gGmbH aus Mitteln des BMZ.