Sauberes Wasser – gesunde Fische

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 Präsentation transkript:

Sauberes Wasser – gesunde Fische Jahreshauptversammlung des Fischerzeugerringes Niederbayern e.V. 31.10.2003 Dr. Ina Bräunig KESLA PHARMA WOLFEN GMBH

Einleitung Teichwasser ist Lebensraum von Fischen und anderen Lebewesen Ökologisch wertvoll Qualität und Nährstoffgehalt beeinflusst Vielfalt der Lebewesen Qualität und Nährstoffgehalt beeinflusst Gesundheit der Lebewesen Fisch als gesundes Lebensmittel produzieren

Parameter der Wasserqualität CSB, BSB5, AOX Leitfähigkeit, pH-Wert, Durchsichtigkeit, Säurekapazität, Oxidierbarkeit, Sauer-stoffgehalt,Temperatur Eisen, Mangan, Nitrat, Nitrit, Chlorid, Natrium, Ammonium, Gesamtphosphor/Phosphat, Gesamthärte Schwermetalle Mikrobiologie

Wichtige Erkrankungen der Fische Infektionskrankheiten Befall mit einem einzigen oder wenigen Krank-heitserregern mit Krankheitssymptomen Vermehrung im oder auf dem Wirt Viren, Bakterien, Protozoen, Pilze Invasionskrankheiten Befall mit einem einzigen oder wenigen Krank-heitserregern symptomlose Erkrankung Keine Vermehrung in oder auf dem Wirt Erst Befall mit großer Zahl führt zu örtlichen Störungen oder Tod Parasitäre Würmer und ihr Larven, Crustaceen

Prophylaxe und Hygiene Verhütung der Einschleppung von Parasiten und sonstigen Krankheitserregern (auch Zwischen-wirte beachten) Fischegel Erreger der Cryptophobia – Krankheit Schnecken Zwischenwirt des Blutwurmes, des Wurmstars Fischunkraut Hauttrüber, Saugwürmer, Kiemenfäule Teichschlamm Aeromonas, Eimeria u.a. Sporozoen, Eier von Fischegeln und Dactylogyrus

Prophylaxe und Hygiene Neutraler pH – Bereich ( 6,5 –7,0 ) Ausreichender Sauerstoffgehalt des Wassers Bedarfsgerechte Fütterung Besatzdichte Vermeiden von Mischbesatz mit Fischen aus verschiedenen Herkünften Aufzucht eigenen Materials Quarantäne regelmäßige Teichpflege

Prophylaxe und Hygiene Hygiene = Gesundheitslehre keine spezielle Lehre für teichwirtschaftliche Hygiene = Seuchenfreiheit und Sauberkeit regelmäßige Teichpflege (s.o.) beim Ausbruch von Krankheiten tote Fische ablesen, verseuchte Teiche desinfizieren

Prophylaxe und Hygiene Trockenlegen in der Serviceperiode In der Serviceperiode nach jeder Produktionsperiode Mindestens 1x jährlich Erbrütungsanlagen Rinnen-, Becken-, Silo- und Käfiganlagen Teiche Hälterungsanlagen, - becken Entschlammen und sorgfältig reinigen Vernichtung von Schnecken, Fischegeln, Karpfenläusen, Fischunkraut

Reinigung und Desinfektion Wichtige hygienische Maßnahme in der Fischzucht und Fischproduktionsanlagen Pathogene Mikroorganismen in ihrer Anzahl und in ihren Eigenschaften soweit zurückdrangen, dass die Abwehrbereitschaft gesunder Tiere nicht überfordert wird Vernichtung der Invasions- und Infektionserreger Ziel: Stabilisierung der Produktion Gesunderhaltung der Bestände Wirksame Alternative bei der Infektionsbekämpfung zu Therapeutikaeinsatz regelmäßig -> Reinigungs- und Desinfektionsplan

Serviceperiode Desinfizieren Rinnen, Becken, Silos, Hälter deren Ein- und Ausläufe, Gräben Tröge, Roste, Siebe u.a. Arbeitsmittel Abschluss der Desinfektion spätestens 24 h vor dem Neubesatz

Produktionsperiode Monatlich mindestens 1 x gründliche Reinigung der Produktionsbereiche der Anlagen mit Ausnahme der unter Wasser stehenden Anlagenteile Abfisch- und Sortiereinrichtungen, Kübel, Kescher, Netze u.a. Arbeitsmittel reinigen und desinfizieren Desinfektionseinrichtungen zur Stiefel- und Fahrzeugdesinfektion bewirtschaften

Desinfektionsmittelwirkstoffe Halogene (Chlor, Chlorkalk, Hypochlorite, Jod) Säuren (Ameisensäure) Laugen (Natronlauge) Phenolderivate Alkohole Tenside Aldehyde (Formaldehyd, Glutaraldehyd) Sauerstoffabspaltende Mittel (Wasserstoffperoxid, Peressigsäure)

Eigenschaften der Peressigsäure niedrige Einsatzkonzentrationen kein Temperaturfehler hoch wirksam sehr schnell keine Wirkungslücken keine Resistenzen umweltfreundlich, rückstandsfrei Von EMEA in Annex II der EG Richtlinie 2377/90 eingestuft unspezifisch mikrobizid

Einsatz der PES in der Fischwirtschaft Desinfektion von Geräten und Hilfsmitteln, Hältern und Behältern in der Produktions-phase und Serviceperiode 0,5% ig Wofasteril® E 400 15 – 30 Minuten Prophylaktischer und hygienischer Einsatz im Wasser bei Anwesenheit der Fische 2,5 ml Wofasteril® / m³ Wasser je nach Befall zwischen 3x täglich bis 1x wöchentlich

Ergebnisse der qualitativen Suspensions-versuche nach 5 Minuten Einwirkzeit (ohne Eiweißbelastung) Keim Wofasteril® E 400 (%) Ergebnis S.aureus 0,0032 - (vollständige A.) 0,0016 + (unvollst. A.) E.coli 0.0016 - 0.0008 + P.mirabilis 0,0008 Ps.aeru-ginosa 0,0060 0,0030 C.albicans 0,0500 0,0250

Ergebnisse der qualitativen Suspensions-versuche nach 15 Minuten Einwirkzeit (ohne Eiweißbelastung) Virus Wofasteril® E 400 (%) RF ND 0,005 >4,5 0,001 Vacc. 0.005 0.001 Reo >6,0 ECBO n.d.

Praxistest zur Bekämpfung einzelliger Parasiten Forellenzucht in Sachsen – Anhalt 16 Naturteiche Untersuchungen auf Ichthyophthirius an toten und befallenen Fischen Tupferproben, Sektion Behandlungsregime 1 x täglich 1 Woche 2 x täglich 1 Woche 3 x täglich 1 Woche

Ergebnisse 1 x täglich Ichthyophthiriose 2 x täglich deutliche Reduktion des Befalls in der Mehrzahl der Teiche, in einem Aufzuchtteich negativ 3 x täglich Mehrzahl der Tiere parasitologisch negativ

Befallsintensität 1 x täglich 2 x täglich 3 x täglich 1 Woche später Kiemen 7,0 2,95 0,08 0,05 Haut 14,1 6,46 0,12 0,02

Zusammenfassung Peressigsäure ist ein hervorragender Wirkstoff für hygienische Maßnahmen in der Fischwirtschaft Peressigsäure ist universell einsetzbar Peressigsäure eignet sich zur Prophy-laxe und Therapie von Infektions- und Invasionskrankheiten der Fische Peressigsäure ist im Zuge der immer weniger für Fische zugelassenen Arz-neimittel eine sinnvolle Alternative dar