Evolutionäre Zusammenhänge – wie hat sich der Mensch entwickelt?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Memetische Algorithmen …der Versuch einer Einordnung
Advertisements

FT-Infrarot-Spektroskopie
MARKER DEFINITION & ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN
DNA Allgemeine Informationen zur DNA Aufbau der DNA
Genetik eqiooki.de.
Sozialdarwinismus Gruppe 1.
Die DNA und ihr Aufbau.
Körperbau und Verhalten geben Hinweise auf die Evolution
KOMPETENZORIENTIERTER UNTERRICHT HUMANGENETIK 9/10
Zentrales Dogma DNA-Replikation DNA Transkription Reverse
Gene von gr. génos „Herkunft“ aus ig. genə- „erzeugen“ wie in gr
Belege für die Evolution
Genetische Algorithmen
Evolutorische Theorie
Die moderne Evolutionstheorie
Anlage, Umwelt und Verhalten
Die Nobelpreise in Chemie - in Physiologie
Ernst Mayr *05. Juli 1904, † 03. Februar 2005
Ingo Rechenberg PowerPoint-Folien zur 6. Vorlesung Evolutionsstrategie II Theorie: Vom Kugelmodell zum Gratmodell Nachgerechnet: Von der Urbakterie zum.
Ingo Rechenberg PowerPoint-Folien zur 6. Vorlesung Evolutionsstrategie II Theorie: Vom Kugelmodell zum Gratmodell Nachgerechnet: Von der Urbakterie zum.
Ingo Rechenberg PowerPoint-Folien zur 6. Vorlesung Evolutionsstrategie II Theorie: Vom Kugelmodell zum Gratmodell Nachgerechnet: Von der Urbakterie zum.
Die Auseinandersetzung des Lehrers mit Inhalten I
Aminosäuren Von: Imke Spö. und Jana.
Evolution in verteilten Systemen Der Evolutionäre Trader
Biologische Strahlenwirkung
Präsentation Proteine/Eiweiße
Die Evolution Präsentation von Heinz Ernst
Genmutation.
Berufsbezogenes Basiswissen für Raumausstatter
Bad Wildbad im Dezember 2011
Mutation und Selektion
Stehen Schöpfungsglaube und Evolutionstheorie im Widerspruch?
Gymnasium Interlaken, August 2008
Mathias Jäger, Theresa Gotthart
Intelligent Design und Darwinismus
EINFÜHRUNG Ziele: Wissen was die Biologie als Naturwissenschaft ist
Translation und Transkription
LK BIOLOGIE ?!.
Genetik 2 Biotechnologie.
Von der Fachschaft Pädagogik: Behrends, Fischer, Kussel, Reinecke
Biochemie Vorlesung SS 2014
Gymnasium St. Paulusheim, OStR H. Stadtmüller Strahlenschäden Strahlungsmessung und Maßeinheiten Strahlenwirkung auf lebende Zellen Radionuklide im menschlichen.
Aufgabe 1 Ein kleines Protein (siehe Sequenz) wurde mit dem Enzym Trypsin inkubiert. Typsin hydrolysiert Peptidbindungen nach Arginin und Lysin. a. Ordnen.
Geologie des Mars und Vulkanismus
Physikalische Eigenschaften für Leben auf anderen Planeten
2.1 Von Molekülen zum Stoffwechsel
Die identische Reduplikation
LK BIOLOGIE ?!.
Wärmelehre Lösungen.
1.5 Der Ursprung von Zellen
Zentrales Dogma der Molekularbiologie:
Jean-Baptiste de Lamarck
Die Bausteine der Proteine
DNA-Schäden und Reparatur
Die Entwicklung des Menschen
Markus Affolter Professor für Entwicklungsbiologie Biozentrum Universität Basel.
“Auch wir sind Sternenstaub“ Kein neuer Filmtitel, sondern eine gesicherte Aussage der modernen Wissenschaft! Prof. Kathrin Altwegg, Uni Bern.
Klima- und Umweltveränderungen (3) Evolution der Erdatmosphäre
setzt sich zusammen aus abiotischen und biotischen Faktoren
SV1: Bedeutung der Fossilien für die Evolutionstheorie
Homologie.
Simon, Patrik, Jan, Florian, Erik, Anton, Aaron
Evolutionstheorien.
Evolution.
Georges Cuvier - wurde 1769 in Montbéliard geboren
Astrobiologie.
Lebende Fossilien Lena Jakob.
Die Entstehung des Lebens
Die Entstehung des Lebens
HERZLICH WILLKOMMEN ZU MEINEM VORTRAG ZU FOSSILIEN
 Präsentation transkript:

Evolutionäre Zusammenhänge – wie hat sich der Mensch entwickelt?

Evolution - Theorien Einmaliger Schöpfungsakt In primitiver Form aus dem Weltall auf die Erde gelangt (Panspermie- Hypothese)! Zwangsläufig in einem kausalanalytisch nachvollziehbaren chemischen Entwicklungsprozess (Evolution) ablaufend! Durch Selbstorganisation nach den Gesetzen von Physik und Chemie  entstandene Strukturen entwickeln sich durch Auslese (Selektion) weiter ("überleben") und werden komplexer: Molekulardarwinismus

Evolutionsforschung, Aufgaben Aufgaben von Evolutionsforschung: Verwandtschaft heutiger Organismen feststellen Historischen Ablauf der Evolution rekonstruieren, Fossilien integrieren Gründe für die historische Entwicklung ableiten

Evolutionsforschung – Materialien Fossilien: Versteinerte Reste ehemaliger Lebewesen; geologische Untersuchung der Fundschicht liefert Information über das Alter Biochemische Verwandtschaftsuntersuchungen Sequenzuntersuchungen: Analyse von Unterschieden und Übereinstimmungen in den Sequenzen von Nukleinsäuren und Proteinen Antikörperreaktionen: Vergleich der Ähnlichkeit der Oberflächen von Molekülen Theoretische Vorstellungen und Modellversuche

Entstehung von Fossilien: Der Maarsee von Messel In der ehemaligen Ölschiefergrube Messel bei Darmstadt werden hervorragend erhaltene Fossilien, vor allem früher Säugetiere, einschließlich konservierter Mageninhalte, gefunden. Berühmt sind insbe-sondere die Urpferde von Messel.

Der Maarsee von Messel Vor 50 Mio. Jahren: Aufsteigende basaltische Gesteinsschmelze kommt in Kontakt mit Grundwasser über Monate bis Jahre Wasserdampfexplosionen Bildung eines steilwandigen Kraters von 300 – 400 m Tiefe, Durchmesser 1,5 km, umgeben von einem Wall von x 10 m Grundwasser und Regenfälle füllen das Maar absterbende Grünalgen entziehen bei der Verwesung dem Wasser den Sauerstoff, durch den Wall wird der See nicht in das Grundwassernetz einbezogen der Seeboden und die tieferen Wasserschichten sind völlig O2-frei über mehrere 100 000 Jahre lagern sich Algen- und Pflanzenreste sowie Tierfossilien ab aus dem Faulschlamm am Boden entwickelt sich Ölschiefer

Das Einhorn – Mythos mit biologischer Grundlage Die Sage vom Einhorn entstand durch angespülte Narwal-Skelette, die fälschlich einem pferde-ähnlichen Tier zugeordnet wurden.

Der Piltdown-Mensch – eine Fälschung Fund: 1911 – 1915 in einer Kiesgrube in Sussex Endlich hatte England "seinen" Vormenschen (nach Neanderthaler und Cro-Magnon-Mensch) "Eoanthropus dawsoni" Gehirn weiterentwickelt als Kiefer Allgemeine Hysterie: Selbst als ein wie ein Krikett-schläger geformter Knochen auftaucht, mahnt dies nicht zur Vorsicht, sondern wird als Beleg für das Alter dieser "englischen" Sportart herangezogen. 1953 als Fälschung entlarvt (chemisch behandelter Menschenschädel und Orang-Utan-Unterkiefer) Wer war der Fälscher? In Verdacht stehen Charles Dawson, Amateurgeologe, Rechtsanwalt, Entdecker Sir Arthur Conan Doyle, Arzt und Autor M.A.C. Hinton, späterer Kustos des British Museums, aus Verärgerung über eine Nicht-Anstellung

"Camincules" "Lebende" (rezente) Camincules Von J. Camin konstruierte Lebewesen, um die Aufstellung von Stammbäumen durch Vergleich von Eigenschaften rezenter und fossiler Tiere zu veranschaulichen und zu untersuchen Beispiele "fossiler" Camincules

Camincules – rekonstruierter Stammbaum

Biochemischer Stammbaum (Cytochrom c)

Genetik der Evolution Mutationen entstehen spontan und zufällig, sie können in Bezug auf die Fitness der Nachkommen positiv, negativ oder neutral sein. Ihre Etablierung in einer Population wird durch das Hardy-Weinberg-Gesetz beschrieben.

Stufen der Evolution Evolutionsstufen: Physikalische Evolution (Entstehung und Veränderung der Erde) Chemisch-biochemische Evolution (Entstehung von Molekülen und Präzyten) Biologische Evolution (Aufspaltung der Lebewesen) Soziale / Kulturelle Evolution (Evolution des Menschen)

Der Urey-Miller-Versuch Simulation der frühen Erdatmosphäre Nachweis komplexer organischer Substanzen, u.a. alle 20 proteinogenen Aminosäuren

Hyperzyklus, Eigen

Hyperzyklus, Virus

Eigen's Evolutionsspiele Einsatz von Brettspielen zur Untersuchung von Konzepten über Evolution

Hyperzyklusspiel 8*8-Felder Spielfeld wird mit je 16 Kugeln jeder Farbe zufällig gefüllt Würfeln, erwürfelte Kugel entfernen Erneut würfeln, erwürfelte Kugel verdoppeln und auf das Leerfeld setzen, wenn in einem der Nachbarfelder eine vorangehende Farbe sitzt (rot für gelb, gelb für grün etc.) Schritte 2 und 3 abwechselnd wiederholen

Das Hyperzyklusspiel in EXCEL

Fünf Prinzipien der frühen Evolution Bildung von Heteropolymeren mit regulärem, repetitivem "Backbone" und variablen Seitenketten Selektion durch Selbstreplikation Entwicklung von "Quasispezies" in Richtung auf optimale Strukturen Regulierte Kooperation zwischen Mitbewerbern durch katalytische Hyperzyklen Bewertung der Translationsprodukte durch Kompartimentierung

Fehlerraten und Informationskapazität Prozess Gemessen an Fehler-rate Symbolgehalt (Nucleotide) Basenpaarung (Enzymfrei) AU-Polymere GC-Polymere 1 : 10 1 : 100 10 100 Enzymatische RNA- Replikation RNA - Viren 1 : 104 10 000 DNA- Replikation Prokaryonten 1 : 107 10 000 000 Rekombinante Reproduktion Eukaryonten 1 : 3 * 109 3 000 000 000

Das "Urgen" G E S U C H T G E F U N D E N RNA Molekül RNA Molekül mit folgenden Merkmalen alter Stammbaum 50 bis 100 Nucleotide lang spiegelsymmetrisch aufgebaut stabil gefaltet reich an G und C (dotiert mit A und U) homogenes Code-Muster kommafrei ablesbar G E F U N D E N RNA Molekül mit folgenden Merkmalen 3,5 bis 4 Milliarden Jahre alt 76 Nucleotide Spiegelsymmetrie stabile Faltung GC : AU = 50 : 23 Codon-Muster: 10 PuXPy, 6 PuXPu, 5 PyXPu, 3 PyXPy (entspricht Ur – Code GXC für: gly, ala, asp, val)