Agenda Internationale Studierende: Wo steht Deutschland?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Die Schnittstelle für High Potentials.
Advertisements

Ein Praktikum sollte immer wertvoll sein
Master-Studiengänge der Fakultät IuI
Eine neue Sprache lernen!
Ekkehard Nuissl von Rein Erfahrungen aus dem deutschen Programm
Drei gute Gründe eine Berufsausbildung zu haben
Die asiatische Herausforderung:
Das Blütenmodell Bislang entwickelte Fachmodule: Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften.
Teamwork Teamarbeit, Gruppenarbeit
RICHTIG STUDIEREN VON ANFANG AN
Von Indonesien nach Deutschland
Informationstage für Studieninteressierte 03. und 04. März 2008
Convenite – das Portal für Internationale Kooperationen
Herzlich Willkommen!. Teil I Vergangenheit und Gegenwart: MINT-Unterricht am Albert-Schweitzer-Gymnasium Teil II Bedeutung und Zukunft: MINT.Marl.NRW.
Stadt Frankfurt am Main – Der Magistrat / Bürgeramt, Statistik und Wahlen Ralf Gutfleisch Design und Umsetzungskonzept koordinierter kommunaler Umfragen.
Informationsveranstaltung am in der BBS Papenburg
Grundlagen des Aufenthalts-, Arbeits- und Sozialrechts
UMFRAGE Evaluation des Schüleraustauschs der Carl-von-Weinberg-Schule mit der spanischen Partnerschule Instituto Benjamín de Tudela in Tudela/Navarra.
IGLU Grundschulstudie.
Neu-EU-BürgerInnen aus Bulgarien und Rumänien in Duisburg Impulsvortrag zum Thema Selbstständigkeit Angel Alava-Pons, GFW Duisburg,
DISPARITÄTEN Disparität = räumliche Ungleichheit innerhalb einer Volkswirtschaft, „unausgeglichene Raumstruktur“ Ebenen: ökonomisch, sozial, kulturell,
Studienergebnisse für die Schweiz 4. Juni 2008, Au Premier, Zürich.
Ehrenamtliche Tätigkeit bzw. Freiwilligenarbeit in Wetter (Ruhr)
Die Liga der Bundesländer – Wo steht Bayern?
Kommunale Gesamtkonzepte zur Kulturellen Bildung
RICHTIG STUDIEREN VON ANFANG AN
Erfolgreiche Bildungssysteme im Vergleich
WINTEGRATION®.
Die 3. „Continental-Studentenumfrage“ 02. März 2006, TU Darmstadt
Das MINTmeter – Messinstrument für unseren gemeinsamen Erfolg
Stipendium Warum nicht?. Worum geht es überhaupt? Was? Wer? Welche? Wie? Wann?
ZENTRUM FÜR GRENZÜBERSCHREITENDE ZUSAMMENARBEIT Vorschlag für ein grenzüberschreitendes Projekt Statistisches Amt Zielona Góra.
Evaluation der Präsentation der Ergebnisse. Fokus der Evaluation Sprach- und Spielnachmittage > an der Rodatal- Schule und an der GS „An der Saale“ Kinder.
Die Studiengänge der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH)
Projekt zur Förderung der interkulturellen Kompetenz.
Arbeitsmigration Kanada
Mit Stipendien den europäischen Arbeitsmarkt kennen lernen
1 „Wir sind in den Kiez gekommen, um hier zu bleiben“ Auswertung einer Umfrage unter Gewerbetreibenden mit Migrationshintergrund im Weitlingkiez Migrantenrat.
STUDIENMOBILITÄT UND IHRE ATTRAKTIVITÄT VS. GESETZESHINDERNISSE UND IHRE BEWÄLTIGUNG Michal Fedák, SAIA, n. o. Linz, Erfahrungen in der Slowakei.
Der (lange) Weg zum Studium in Österreich: Informationen zum Studium in Österreich, Zulassung zum Studium, Einreise und Aufenthalt, Arbeiten in Österreich.
Zur Situation internationaler Studierender in Österreich
I Herr Dr. Markus Schmitz I Vorsitzender der Geschäftsführung
Betreuung ausländischer Vollzeitstudierender an der Hochschule München Daniela Becht, Studienberatung.
SysBO an RS 2.VeranstaltungWürzburg 4. März 2015 Systematische Berufsorientierung an Realschulen in Unterfranken Gerhard Waigandt Teamleiter Berufsberatung.
Schnelle Integration von Flüchtlingen und Asylbewerber/innen (Projekt - StellA) Möchten Sie das Logo ändern? Gehen Sie bitte wie folgt vor:
Engineering Region Darmstadt Rhein Main Neckar
| Europa an deiner Schule – Erasmus back to School Europa an deiner Schule Erasmus back to School [Schule einfügen] [Datum einfügen] [Name.
Vorstellung der Studie „Problemfelder und Informationsbedarfe bei Rekrutierung und Beschäftigung von ArbeitnehmerInnen mit Migrations- hintergrund“ Büro.
Demografie, Arbeitsmarkt und Beschäftigung von Migranten
Ankünfte: 20,6 Mio. (+3,0%) Inländer: 7,1 Mio. (+2,5%) Ausländer : 13,4 Mio. (+3,3%) Nächtigungen: 67,2 Mio. (+1,1%) Inländer : 20,6 Mio. (+0,5%) Ausländer:
Erasmus+ Studieren in Europa. Akademische Kompetenz Sprachliche Kompetenz Persönlichkeitsentwicklung Kontakte, Beziehungen Karrierebaustein Gründe für.
2. Continental-Studentenumfrage 24. Februar 2005, TU Darmstadt.
Verfasser/in Webadresse, oder sonstige Referenz Auslandssemester während des Masterstudiums BWL Informationen des International Office der Fakultäten.
Armut und Prekarisierung
Gottesdienst erleben Back to church Sunday in Deutschland.
PASCH Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“. 2 PASCH und Ziele der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik ● Förderung der deutschen Sprache und Stärkung.
Seite 1 Das Alumniportal Deutschland www.alumniportal-deutschland.org Christina Hollmann DAAD.
Aufenthaltstitel in Deutschland
Onlineumfrage zur aktuellen Studiensituation 2008 Datenerhebung durch das BuKo der StipendiatInnenschaft der HBS vom bis
Nachbar Österreich Erfolgschancen für deutsche Unternehmen Friedrich Schmidl, ABA – Invest in Austria Hamburg, 3. Mai 2016.
Emma Manucharian, Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD). ist eine gemeinsame Einrichtung der deutschen Hochschulen, fördert die internationalen.
Öst. BetriebsrätInnen zur EU-Erweiterung Befragung im Frühjahr ein Zwischenbericht Tom Schmid
Konferenzreihe Arbeitsmarktöffnung 2011 Chancen und Risiken Rot- Weiß-Rot-Karte: Zuwanderungsmodell zum Arbeitsmarkt Johannes Peyrl – Arbeiterkammer Österreich.
10 Gründe, Deutsch zu lernen
Die praxisorientierte Ausbildung an deutschen Fachhochschulen Prof. Dr. habil. Otto Kersten Chengde Juni 2015 德国应用技术大学 以实践为导向的人才培养.
Reisen Länder und Leute
Ehrenamt und Arbeitsmarkt ? Zur Struktur einer guten Partnerschaft
Europa an deiner Schule
 Präsentation transkript:

Agenda Internationale Studierende: Wo steht Deutschland? Beliebte Zielländer haben Fachkräftepotenzial erkannt – und handeln Internationale Erfahrungen mit dem Zugangstor Hochschule Was beeinflusst die Bleibeentscheidung von int. Studierenden in D? Seite 2

Deutschland weiterhin unter den Top 5 Studienzielen USA (2013: 819.644 internationale Studierende) Großbritannien (2013: 544.935 internationale Studierende) Frankreich (2013: 295.084 internationale Studierende) Deutschland (2013: 282.201 internationale Studierende) Australien (2013: 231.186 internationale Studierende) Kanada (2013: 222.530 internationale Studierende) D als attraktives Zielland für internationale Studierende aus allen Herkunftsregionen. Angelsächsische Länder mit stärkerem Fokus auf Asien. Quellen: IIE 2014, HESA 2014, Campus France 2014, DZHW 2014, AEI 2014, CIC 2014 Seite 3

Internationale Studierende in D: Wieder erstarktes Wachstum nach jahrelanger Stagnation Quelle: DZHW 2014 Seite 4

Motivation für ein Studium in Deutschland Bessere Berufschancen stehen im Vordergrund, aber auch Studienbezogene Gründe, wie z.B. der Ruf der Hochschule und bessere Studienbedingungen D ein hochtechnisiertes Land -> vor allem Männer, die häufiger MINT studierenden Weitere Gründe (ISB, Student Pulse): persönliche Sicherheit und Visumsbestimmungen Quelle: Apolinarski/Poskowsky 2013 Seite 5

Agenda Internationale Studierende: Wo steht Deutschland? Beliebte Zielländer haben Fachkräftepotenzial erkannt – und handeln Internationale Erfahrungen mit dem Zugangstor Hochschule Was beeinflusst die Bleibeentscheidung von int. Studierenden in D? Seite 6

Internationaler Wachstumstrend, viele studieren MINT-Fächer Quellen: DAAD/DZHW 2014a; 2014b; CIC 2014a; 2014c; Statistics Canada 2014; Nuffic 2014; Statistik Austria 2014; IIE 2013a; 2013b; eigene Zusammenstellung, Berechnung und Darstellung Seite 7

Idealzuwanderer aufgrund ihres Fachkräftepotenzials Idealzuwanderer aufgrund ihres Fachkräftepotenzials?!? Internationale Studierende… …sind hervorragend ausgebildet, öfter auch in MINT-Fächern. …sind mit den Gegebenheiten im Studienland gut vertraut. …können oft besser die Landessprache sprechen als andere Neuzuwanderer. Aber: Wollen sie überhaupt bleiben? Quellen: SVR-Forschungsbereich 2012, Alichniewicz/Geis 2013 Seite 8

SVR-Forschungsprojekt zeigt: Hoher Bleibewille bei internationalen Studierenden   DE F NL GB Bleibewillige (Master) 79,8 % 65,5 % 64,0 % 51,4 % Bleibewillige (Doktoranden) 67,0 % 59,5 % 61,7 % 48,7 % Eine große Mehrheit der Bildungsausländer (aus Nicht-EU-Ländern) möchte nach dem Studium Arbeitserfahrung in D sammeln. Quelle: SVR-Forschungsbereich 2012 Seite 9

Sinneswandel: int. Studierende vermehrt als Fachkräfte gesehen Seite 10

Bleibequote internationaler Studierender in 14 OECD-Ländern   USA Kanada Niederlande Österreich Deutschland Rechtstitel Post-Completion Optional Practical Training (OPT) Post-Graduation Work Permit Program (PGWPP) Zoekjaar afgestudeerde (Orientierungs-jahr) Aufenthaltsvisum zum Zweck der Arbeitssuche §16 Abs. 4 AufenthG maximale Aufenthaltsdauer 12 Monate (für MINT-Absolventen bis zu 29 Monate) 36 Monate (je nach Länge des Studienprogramms) 12 Monate 6 Monate 18 Monate Zielgruppe alle internationalen Absolventen US-amerikanischer Hochschulen alle internationalen Absolventen kanadischer Hochschulen alle internationalen Absolventen niederländischer Hochschulen alle internationalen Master- und Diplomabsolventen österreichischer Hochschulen alle internationalen Absolventen deutscher Hochschulen Bewerbungszeitraum innerhalb von 60 Tagen nach Ende des Studienprogramms innerhalb von 90 Tagen nach Studienabschluss innerhalb von 4 Wochen nach Studienabschluss (empfohlen) vor Ablauf des Aufenthaltstitels zu Studienzwecken mindestens 4 Wochen vor Ablauf des Aufenthaltstitels zu Studienzwecken maximal erlaubte Arbeitszeit während der Arbeitssuche uneingeschränkt; max. 90 Tage ohne Beschäftigung gestattet uneingeschränkt Rechtslage unklar zusätzliche Privilegien für internationale Absolventen Befreiung internatio­naler Master-Absolventen und Promovierter von Kontingentsrege-lung bei Arbeitserlaubnissen fachfremde Beschäftigung uneingeschränkt möglich, was den Erhalt einer Niederlassungserlaubnis erleichtert niedrigere Gehaltsgrenze für Arbeitserlaubnis Arbeitserlaubnis (Rot-Weiß-Rot-Karte) kann im Inland beantragt werden keine Prüfung, ob die gefundene Arbeitsstelle dem Fachabschluss entspricht; erleichterte Bedingungen für Selbstständige Quelle: Eigene Zusammenstellung Seite 11

Bleibequote internationaler Studierender in 14 OECD-Ländern Quelle: OECD 2011 Seite 12

Nationale und regionale Berechnungen der Bleibequote kommen zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen Deutschland: zwischen 23% und 56% Niederlande: zwischen 33% und 43% Kanada: zwischen 13% und 57% usw. Fazit: Es gibt keinen international anerkannten Indikator. Berechnung bleibt eine große Herausforderung. Quellen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 2013; Alichniewicz/Geis 2013; Hanganu/Heß 2014, CPB 2013, CIC 2013, CBIE 2009 Seite 13

Verbleib ≠ adäquate Beschäftigung: 1-2 Jahre nach Abschluss sind 31% der int. Absolventen arbeitssuchend 0% Während vor allem MINT-Absolventen größtenteils erfolgreich in den Arbeitsmarkt einsteigen, ………………….Deckt sich mit qualitativen Befunden zum Berufseinstieg in Deutschland. Knapp ein Viertel der internationalen Absolventen sind 1-2 Jahre nach Abschluss ohne Job bzw. ohne Vollzeitstelle. Anmerkung: Daten beziehen sich auf in Deutschland gebliebene int. Absolventen, die ihren Abschluss im Jahr 2011 und 2012 erreicht haben und sich zum Befragungszeitpunkt (Januar-April 2013) als arbeitssuchend bezeichnen. Quelle: Hanganu/Heß 2014, eigene Berechnung

Agenda Internationale Studierende: Wo steht Deutschland? Beliebte Zielländer haben Fachkräftepotenzial erkannt – und handeln Internationale Erfahrungen mit dem Zugangstor Hochschule Was beeinflusst die Bleibeentscheidung von int. Studierenden in D? Seite 15

Australien: Hochschulen und Wirtschaft abhängig von den mobilen Talenten Internationale Studierende wichtige Einkommensquelle seit späten 80ern Gezieltes internationales Hochschulmarketing, v.a. in Asien Pathway Colleges als Wegbereiter für leistungsschwächere Studierende Hochschulen z.T. abhängig von internationalen Studiengebühren Arbeitsmarkt International Education ist Australiens viertgrößte Exportindustrie ($15Mrd) Rund 50% aller Ingenieure und IT-Spezialisten im Ausland geboren Arbeitgeber offen für internationale Studienabsolventen Internationale Studierende mit hoher Bleibeabsicht Quellen: Hawthorne 2011, Hawthorne 2010 Seite 16

Australien: Hochschulen und Wirtschaft abhängig von den mobilen Talenten Australische Regierung und Hochschulen werben offen mit Bleibeoption Aufenthaltsrecht ermöglichte dauerhaftes Bleiberecht für int. Absolventen Ergebnis: Schneller Aufstieg zu einem der beliebtesten Studienzielen Hohe Bleiberaten, vor allem bei indischen Studienabsolventen (66%) Quellen: Hawthorne 2011, Hawthorne 2010 Seite 17

Australien: Hochschulen und Wirtschaft abhängig von den mobilen Talenten Australische Regierung und Hochschulen werben offen mit Bleibeoption Aufenthaltsrecht ermöglichte dauerhaftes Bleiberecht für int. Absolventen Ergebnis: Schneller Aufstieg zu einem der beliebtesten Studienzielen Hohe Bleiberaten, vor allem bei indischen Studienabsolventen (66%) 2007: Missbrauch des Zugangstor Hochschule aufgedeckt Viele in Australien niedergelassene Absolventen mit schlechtem Englisch Steigende Arbeitslosigkeit und inadäquate Beschäftigung Perverse Anreize für Privathochschulen, die Studium als Vorwand für Einwanderung anbieten Anpassungen: Strengere Akkreditierung/Aufsicht von Hochschulen und Sprach- und Kompetenztests für bleibewillige Studienabsolventen Quellen: Hawthorne 2011, Hawthorne 2010 Seite 18

Australiens Probleme auch in Deutschland? Eher unwahrscheinlich da… dt. Hochschulen (noch) keine vergleichbaren finanziellen Anreize haben int. Absolventen sich zunächst 2 Jahre am Arbeitsmarkt behaupten müssen, bevor sie dauerhaft bleiben dürfen (§18b AufenthG) Breite Basis an Herkunftsstaaten und -regionen, keine Abhängigkeit von Entwicklungen in einzelnen Ländern Deutschland auch in Zukunft von der Zuwanderung aus anderen EU-Ländern profitieren kann (wenn auch auf anderem Niveau) Dennoch sollten Australiens Erfahrungen bei aktuellen Forderungen nach einem neuen Einwanderungsgesetz berücksichtigt werden! Seite 19

Agenda Internationale Studierende: Wo steht Deutschland? Beliebte Zielländer haben Fachkräftepotenzial erkannt – und handeln Internationale Erfahrungen mit dem Zugangstor Hochschule Was beeinflusst die Bleibeentscheidung von int. Studierenden in D? Seite 20

Wichtigste Einflussfaktoren auf die Bleibeabsicht Alter – Dauer des Aufenthalts in dem Land + Arbeitserfahrung in dem Land Zufriedenheit mit Studienerfahrungen Herkunftsland Nord-, Südamerika, Afrika (im Vergleich zu China) - MINT-Fächer (im Vergleich zu Sozial- und Geisteswissenschaften) Gut informiert zu rechtlichen Möglichkeiten Einschätzung, dass internationale Studierende willkommen sind Fortgeschrittene Sprachkenntnisse (Einfluss nur in Deutschland) Einen ersten Einblick in mögliche Hürden gibt folgende Aufstellung der Faktoren, die die Bleibeabsicht beeinflussen. Anmerkungen: Kein Einbezug von Kontrollvariablen; nur bivariate Zusammenhänge Studiengebiet der MINT-Fächer ist positiv, während Sozialwiss., Psych., Erz.wiss., Kunst- und Geisteswissenschaft negativ für Verbleib ist. Gut informiert zu rechtlichen Möglichkeiten, nach dem Studienabschluss eine Arbeits- und/oder Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Einschätzung, dass intle Studierende willkommen sind, nach ihrem Studium zu bleiben und zu arbeiten Anhand dieser Faktoren lassen sich auch Gestaltungmöglichkeiten, sowie mögliche Hürden aufzeigen! Vieles, was die Bleibeabsicht positiv beeinflusst, ist noch nicht (in der Breite) gegeben. Fünf Faktorenbündel, die im folgenden genauer betrachtet werden: rechtliche Möglichkeiten; Information über rechtliche Möglichkeiten, Arbeitsmarktchancen; Willkommenskontext/Diskriminierung; Sprache/Kultur Sprachkenntnisse, erste Arbeitserfahrungen, klare Informationen und eine positive Studienerfahrung beeinflussen die Bleibeabsicht positiv. Quelle: SVR-Forschungsbereich 2012 Seite 21

Fazit internationale Studierende: Die wichtigsten Ergebnisse Wunsch zu bleiben ist groß (für best. Dauer) Karrieremöglichkeiten positiv eingeschätzt viele Studierende fühlen sich schlecht informiert weitere Probleme: mangelnde Offenheit, Diskriminierungserfahrungen, geringe Sprachkenntnisse, hoher Studienabbruch Steuerbarkeit studentischer Zuwanderung: Studierende reagieren auf Veränderungen der Rahmenbedingungen Potential nicht ausgeschöpft; Verbleib und v.a. Berufseinstieg kein Selbstläufer Hindernisse nicht nur rechtlicher Natur. Selbst ‚Idealzuwanderer‘ brauchen Unterstützung. Quellen: SVR-Forschungsbereich 2012, Dömling 2013, Heublein et.al. 2012 Seite 22

In D Gebliebene: Top 5 Gründe für Verbleib Berufserfahrung in D Lebensqualität in D Chancen auf dt. Arbeitsmarkt Einkommensniveau in D (Weiter-)Bildung in D Während vor allem MINT-Absolventen größtenteils erfolgreich in den Arbeitsmarkt einsteigen, ………………….Deckt sich mit qualitativen Befunden zum Berufseinstieg in Deutschland. Berufliche Perspektive als entscheidender Bleibefaktor. Quelle: Hanganu/Heß 2014, eigene Darstellung

Wann fällt die Entscheidung über den Verbleib? Unklar: Wie erleben internationale Studierende diesen Entscheidungsprozess? Welche Unterstützung wird wann benötigt? Quelle: Hanganu/Heß 2014, eigene Darstellung

Längsschnittstudie „Study and Work“: 2 Messzeitpunkte Sommer 2015 Ende 2016 Wer? Internationale Studierende in den höheren Semestern Wer? Dieselben int. Studierenden nach Abschluss +18 Monate Zentrale Fragen: Ziele f. Berufseinstieg Erwartung bez. Arbeitssuche Wanderungsabsicht Unterstützungsbedarf und Wissen über Angebote Zentrale Fragen: Aktuelle Beschäftigung Erfahrung bei Arbeitssuche Aktueller Wohnort Größte Hürden / wichtigste Unterstützung Bislang bleibt ungeklärt wie viele internationale Studierende nach dem Abschluss bspw. von Ost- nach Süddeutschland ziehen, heimkehren oder in ein Drittland abwandern – und welche Rolle ihre Studien- und Jobsucherfahrungen sowie einschlägige Unterstützungsangebote und Netzwerke vor Ort dabei spielen. Das Forschungsprojekt würde damit erstmals repräsentative Daten als Grundlage für gesellschafts- und bildungspolitische Handlungsempfehlungen liefern. Die genannten, für (politische) Interventions- und Unterstützungsmaßnahmen bedeutsamen Fragen sind mit den bisher im In- und Ausland durchgeführten Querschnittserhebungen nicht zu beantworten. Das im Folgenden beschriebene Forschungsvorhaben bietet die Gelegenheit, diesen und anderen Desideraten erstmals auf den Grund zu gehen. Sofern aus den genannten Untersuchungen Erkenntnisse zu diesen Fragen hervorgehen, sind diese überwiegend qualitativer Natur und ohne Anspruch auf Repräsentativität. Auch die umfassende Studie des BAMF (2014) kann nur bedingt Aufschlüsse geben, da hier mit den in Deutschland verbliebenen Absolventen aus Nicht-EU/EWR Staaten nur eine Teilgruppe repräsentativ befragt wurde. Eine Längsschnittstudie ist ein Forschungsdesign der empirischen Forschung zur Untersuchung sozialer und individueller Wandlungsprozesse. Bei einer Längsschnittstudie wird, im Unterschied zu einer Querschnittstudie, dieselbe empirische Studie zu mehreren Zeitpunkten durchgeführt und die Ergebnisse der einzelnen Untersuchungswellen verglichen Bisherige Querschnittstudien können diese Fragen nur unzureichend beantworten.

Erkenntnisinteresse der Studie Welche Unterstützung benötigen internationale Studierende in welcher Phase? Unterschiedliche Unterstützungsbedarfe einzelner Subgruppen int. Studierender? Wie können internationale Studierende am besten erreicht werden? Wie können Hochschulen und regionale Wirtschaftsakteure gemeinsam zur Unterstützung des Berufseinstiegs internationaler Studierender beitragen? Regionale Unterschiede? Welche Rolle spielen International Offices und Career Center? Grad der Professionalisierung der Netzwerkarbeit? Handlungsbedarf? Welche Hürden bestehen vor Ort? Was funktioniert? Was hat Study & Work bewirkt?

Zeitplan: Längsschnittstudie „Study and Work“ 2014 Aufarbeitung der bisherigen Forschung zum Berufsübergang int. Studierender (SVR-Forschungsbereich, BAMF, IQ-Netzwerk, HoF, CBIE, P2P, SER, etc.) Fortlaufend Experten- gespräche inhaltl. Begleitung von Ver- anstal- tungen im Rahmen des Projekt 2015 Vorbereitung der Erhebung (Gespräche mit Hochschulen, regionaler Wirtschaft, Studierenden, Verwaltung, etc.) Fragebogen ausarbeiten (Anschlussfähigkeit zu bisheriger Forschung des SVR-FB u.a.), technische Umsetzung, Stichprobe festlegen 1. Messzeitpunkt (Sommer 2015): Durchführung erste Umfrage unter Studierenden; anschl. Datenauswertung 2016/2017 Veröffentlichung eines Policy Briefs zu den Absichten und Erwartungen int. Stud. 2. Messzeitpunkt (Ende 2016): Durchführung zweite Umfrage unter ehem. Studierenden; anschl. Datenauswertung Berichterstellung und Ergebnispräsentation in 2017

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Kontakt: morris-lange@svr-migration.de