Sozialgeographie: Räumliche Strukturen der Gesellschaft

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 Präsentation transkript:

Sozialgeographie: Räumliche Strukturen der Gesellschaft 290118 VO © Peter Weichhart 3 Std., 4 ECTS-Punkte Dienstag, 17:00 –18:00 HS 4C und Mittwoch, 12:00 – 14:00; Hs. 5A, Kapitel 29.01; 29.02; 29.05;  (B11-3.2) (B07-3.2) (L2-b2, L2-b3, L2-b-zLV) Modul 05/02 Fragestellungen und Erkennt- nisse der verhaltenswissen- schaftlichen Sozialgeographie I WS 2013/14 Sozgg05/02/01

„If men define situations as real, they are real in Das „THOMAS-Theorem“ „If men define situations as real, they are real in their consequences.“ W. I. THOMAS und D. S. THOMAS, 1928, S. 572 Sozgg05/02/02

„Sentiment and symbolism as eco-logical variables (W. FIREY, 1945) „In this paper it will be our purpose to describe certain ecological processes which apparently cannot be embraced in a strictly economic analysis.“ (S. 140) Neuansatz: „Raum“ hat eine zusätzliche Qualität, nämlich die, ein Symbol für be- stimmte kulturelle Werte zu sein. Sozgg05/02/03

Folgerungen für die Standortentwicklung „... locational activities are not only econo- mizing agents but may also bear sentiments which can significantly influence the locational process.“ (S. 140) Empirisches Beispiel: Landnutzung im zentralen Stadtgebiet von Boston. Sozgg05/02/04

Innenstadt-bereich Boston „Beacon Hill Association“ „... to keep undesirable business and living conditions from affecting the hill district.“ „Thus a wide range of sentiments – aesthetic, historical, and familial – have acquired a spatial articulation in Beacon Hill“ (S. 141) Bindungs- wirkung für Ober- schicht Innenstadt-bereich Boston „Here, in short, are all our accumulated memories, intimate, public, private ... a source of tradition and inspiration...“ SozggI/05/02/05

Terrae Incognitae (J. K. WRIGHT, 1947) Wie sieht die Welt in den Köpfen der Men- schen aus? Welche Raumvorstellungen ha- ben Menschen unterschiedlicher Kulturen? Befassung mit Vorstellungs- und Urteilsste- reotypen (fleißige Schwaben, charmante Franzosen...). Sozgg05/02/06

Weitere Vorläufer: W. KIRK (z. B. 1952): kulturelle Differenzen der Raumwahrnehmung und Wertvorstellun- gen; G. F. WHITE (z. B. 1945): Wahrnehmung und Bewertung von Umweltrisiken und Natur- katastrophen; M. SCHWIND (1952): Die Umweltlehre J. v. UEXKÜLLs („subjektive Umwelt“). Sozgg05/02/07

Der Umweltbegriff J. v. UEXKÜLLs „Merkwelt“ „Wirkwelt“ Umwelt Außenwelt, objektive Umgebung Sozgg05/02/08

Mensch-Umwelt-Interaktionen Drei Modi der Mensch-Umwelt-Beziehung: materielle energetische und informatorische Interaktionen Beim Menschen können somatische und extrasomatische Aspekte dieser Interak- tionen unterschieden werden. Sozgg05/02/09

Ein informatorisches Modell der Mensch-Umwelt-Interaktion Soziokulturelle Werte Mensch Biologische Regelgrößen Sinnesorgane „Perzeptionsfilter“ Umwelt Nicht-artifiziel- le physische U. Gebaute U. Sozioökono- mische U. Kulturell-ideo- logische U. Externe Decodierung Kanäle Dimen- sionen Medien (Licht, Schall, ...) Informationsver- arbeitendes System Bewusstsein, Unterbewusstes, Unbewusstes Interne Deco- dierung Kognition Motivation Individ. Anspruchsniveau Entscheidung Aktuelles Tun Sozgg05/02/10

„Sozialgeographisch relevante“ Umweltinformation „räumliche“ und „soziale“ Informationen Damit kann man die Menge aller Außenwelt- stimuli bezeichnen, die dem wahrnehmenden Subjekt Urteile über die Struktur und die Or- ganisation von Räumlichkeit (Relationalität von Dingen und Körpern) und sozialen Phä- nomenen ermöglichen. SozggI/05/02/11

„Räumliche“ Informationen I Orientierungs- oder Lagekomponenten Wahrnehmungsinhalte, aus denen Rezipienten Informationen über Lage, Standort und Ausdeh- nung von Umweltelementen ableiten können; Informationen über räumliche Relationen. attributive Komponenten Wahrnehmungsinhalte, die sich auf die Eigen- schaften und Merkmale von Raumstellen beziehen. „designative Aspekte“ räumlicher Information SozggI/05/02/12

„Räumliche“ Informationen II appraisive oder evaluative Aspekte räum- licher Information Wahrnehmungsinhalte, die sich auf Attribute von Standorten, Stellen, Gebiete oder Areale beziehen, die einer subjektiven oder gruppenspezifischen Wertung unterworfen sind. Unmittelbare Wahrnehmung versus indirekte Informationsquellen. SozggI/05/02/13

„Räumliche“ Informationen III Bedeutungs- oder Sinnkomponente räumlich-sozialer Information „Place“: „Ort“ oder Gebiet, das für ein bestimmtes Individuum oder eine bestimmte soziale Gruppe in einem emo- tional definierbaren und meist durch ein Gefühl der Zuneigung charakterisierten Sinnkontext steht. SozggI/05/02/14

Mental Map „Can geography be mixed up with psychology ...?“ 1.) Individuelle oder kollektive Vorstellungs- inhalte über räumliche Gegebenheiten; 2.) die symbolische Darstellung dieser Vor- stellungsinhalte in Kartenform. „Can geography be mixed up with psychology ...?“ L. BARZINI, 1965, S. 58, zitiert nach P. GOULD, 1966, S. 1 SozggI/05/02/15

Ideengeschichtliche Meilensteine K. LYNCH, 1960, The Image of the City. E. C. TOLMAN, 1948, Cognitive Maps in Rats and Men. K. E. BOULDING, 1956, The Image. SozggI/05/02/16

E. C. TOLMAN, 1948, Cognitive Maps in Rats and Men Quelle: R. M. DOWNS und D. STEA, 1982, S. 56. SozggI/05/02/17

E. C. TOLMAN, 1948, Cognitive Maps in Rats and Men Pfad % der Tiere 1 17 2 9 3 2 4 4 5 4 6 35 7 6 8 7,5 9 2 10 7,5 11 4 12 2 Quelle: R. M. DOWNS und D. STEA, 1982, S. 57. SozggI/05/02/18