Prinzipien der Bildverarbeitung in der Retina der Säugetiere Dr. Alexander Schütz
Aufbau des Auges
Aufbau der Retina
Aufbau der Retina Vertikale Signalübertragung Photorezeptoren (Umwandlung von Licht in elektrische Signale) Bipolarzellen Ganglienzellen Horizontale Signalübertragung Horizontalzellen Amakrinzellen Plexiforme Schichten = Synapsen zwischen den Nervenzellen Zellkörperschichten = Stoffwechselfabriken der Neurone
Photorezeptoren: Zapfen & Stäbchen 3 verschiedenen Typen (L, M, S), die für unterschiedliche Wellenlängen sensitiv sind Grundlage des Farbensehens Tagessehen Stäbchen Nur ein Typ Hohe Sensitivität Nachtsehen
Zapfenbahnen Zapfen werden durch Licht gehemmt. Weiterleitung an Bipolarzellen durch Erregende Synapse (Aus-Bipolar & Aus-Ganglienzellen) Hemmende Synapse (Ein-Bipolar & Ein-Ganglienzellen) Zwei getrennte, parallele Kanäle Hell-Kanal Dunkel-Kanal
Stäbchenbahn Stäbchen werden durch Licht gehemmt. Hemmende Synapse mit Stäbchenbipolarzellen (Ein-Bipolarzellen) Diese haben eine erregende Synapse mit Amakrinzellen (AII). Amakrinzellen: Aus-Schicht: hemmende Synapse mit Aus-Ganglienzellen Ein-Schicht: erregende Synapse mit Ein-Ganglienzellen
Zapfen- & Stäbchenbahnen Zapfen- und Stäbchensignale laufen zuerst auf getrennten Bahnen, Zusammenführung auf Ebene der Ganglienzellen. Zwei getrennte, parallele Bahnen für Hell- & Dunkel- Informationenen
Verteilung der Photorezeptoren Fovea 1:1 Verschaltung von Zapfen Keine Stäbchen Bestes Auflösungsvermögen, Verwendung zum Fixieren, Detailsehen Peripherie Viele Stäbchen konvergieren auf eine Ganglienzelle) Schlechtes Auflösungsvermögen, Dominanz der Stäbchen, kein Detailsehen Blinder Fleck Hier verlässt der Sehnerv das Auge Gar keine Photorezeptoren
Verteilung der Photorezeptoren
Übergang vom Zapfen zum Stäbchensehen Bei der Dunkeladaptation kann der Übergang vom Zapfen- zum Stäbchensehen beobachtet werden. Innerhalb der ersten Minuten adaptieren die Zapfen, die jedoch bald ihre maximale Empfindlichkeit erreichen. Danach wird die Empfindlichkeit durch die langsamer adaptierenden Stäbchen bestimmt
Rezeptive Felder von Ganglienzellen Bereich (z.B. im Gesichtsfeld) aus dem Neuron Information enthält Nur wenn ein Reiz innerhalb dieses Feldes ist reagiert das Neuron Anatomische Ausdehnung des Dendritenfeldes bestimmt die Größe des Feldes
Klassifikation der Ganglienzellen
Klassifikation der Ganglienzellen
Alphazellen Physiologische Eigenschaften Psychophysische Eigenschaften Großes Dendritenfeld => Großes rezeptives Feld Phasische Reizantwort Psychophysische Eigenschaften Bewegungssehen Räumliches Sehen, Tiefenwahrnehmung Eignung als Warnsystem und Hinlenkung der Aufmerksamkeit an bestimmten Gesichtsfeldort Globale Formwarnehmung Grobstruktur
Betazellen Physiologische Eigenschaften Psychophysische Eigenschaften Kleines Dendritenfeld => Kleines rezeptives Feld Tonische Reizantwort Psychophysische Eigenschaften Erfassung ruhender Muster z.B. beim Fixieren Detailsehen, Sehschärfe Farbsehen
Klassifikation der Ganglienzellen
Mosaik der Ganglienzellen
Mosaik der Ganglienzellen Funktionelle Überdeckung der Retina von Ganglienzellen Vermeidung von Lücken und Überlappungen Jeder Kanal bildet ein vollständiges Mosaik EIN-Alphazellen AUS-Alphazellen EIN-Betazellen AUS Betazellen Aber: größte Dichte in der Fovea, abnehmende Dichte zur Peripherie
Zusammenfassung Retina klar anatomisch geschichtet, unterschiedliche Nervenzellen Bildverarbeitung findet schon in der Retina statt 3 Dichotomien Photorezeptoren: Zapfen & Stäbchen Kanäle: EIN- & AUS Kanäle Ganglienzellen: Alpha- & Beta- (& Gamma)