Allgemeine Bildungsziele versus Funktionen der Schule

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 Präsentation transkript:

Allgemeine Bildungsziele versus Funktionen der Schule

Allgemeine Bildungsziele & Funktionen der Schule „Allgemeinbildung und Schlüsselqualifikationen“? oder versus

Allgemeinbildung heute Klafkis Bestimmung von Allgemeinbildung heute umfasst drei Aspekte: Allgemeinbildung ist Bildung für alle ohne Unterschied der Herkunft, der Geburt, der gesellschaftlichen Klasse oder des Vermögens Allgemeinbildung ist allseitige Bildung, also eine Bildung, die jede(n) einzelne(n) möglichst vielfältig fördert – nicht nur in bestimmten Spezialgebieten oder im Hinblick auf seinen späteren Beruf, sondern in allen seinen Möglichkeiten. Allgemeinbildung ist Bildung „im Medium des Allgemeinen“, nämlich im Gesamtzusammenhang der uns umgebenden Welt.

Allgemeinbildung heute = Schlüsselqualifikationen? Schlüsselqualifikationen = vom Arbeitsmarkt nachgefragte Kompetenzen der Subjekte, die nicht mit deren Bildung in eins fallen müssen.

Schule als Bildungsinstitution oder als Qualifikationsort? Funktionen von Schule nach Fend: Legitimationsfunktion Qualifikationsfunktion Selektionsfunktion

Schule als Bildungsinstitution oder als Qualifikationsort? Allgemeinbildung (Bildungsauftrag) Schlüsselqualifikationen (Funktionen von Schule) Alle Selektionsfunktion Alles Legitimationsfunktion Allseitig Qualifikationsfunkion

Widersprüchliches Lehrerhandeln und Antinomien pädagogischen Handelns Grundannahmen (nach Winter): Die individuelle und soziale Realität steckt voller Widersprüche. Spannungsverhältnisse, Widersprüche, Dilemmas sind allgemeine Struk­turen. Sie manifestieren sich aber in individuellen Äußerungen und sind da­mit der Analyse zugänglich. Die Bewältigung komplexer Situationen fällt leichter, wenn die in ihnen verborgenen Widersprüche und Spannungsverhältnisse sichtbar gemacht werden, die Aufmerksamkeit auf sie gelenkt wird und sie dadurch (z.B. im Gespräch) bearbeitbar werden.

Beispiel: Im Sportunterricht der 14-Jährigen wird seit längerem Geräteturnen geübt. Heute soll es Noten geben. Aus diesem Grund müssen alle Jungen und Mädchen einen Grätschsprung über den Längskasten machen. Ein Junge (Jan) ist wesentlich kleiner als die anderen. Deshalb stellt der Lehrer für ihn den Kasten eine Stufe niedriger. Er schafft direkt beim ersten Mal einen guten Übersprung und bekommt dafür eine Eins. Das sorgt für Aufruhr unter den anderen Kindern. Ein anderer Junge (Christian) meldet sich zu Wort: „Ich bin aber viel höher gesprungen als Jan und habe eine schlechtere Note bekommen. Ich will auch eine Eins haben.“ In der Ecke tu­scheln andere Kinder verärgert: „Das ist gemein. Für den dicken Gisbert hat der den Kasten auch nicht niedriger gemacht. Und weil er so dick ist, hat er es nicht geschafft, darüber zu springen, und hat nur eine Vier bekommen.“

Dilemma: Gleichbehandlung vs. Differenzierung Einerseits sollen alle Schüler gleich behandelt werden. Andererseits soll jeder Schüler als unverwechselbare Person mit speziellen sozialen, intellektuellen und körperlichen Fähigkeiten und Interessen behandelt werden.

Arbeitsauftrag an die Gruppen: Überlegen Sie sich für das vorliegende Dilemma eine (Standard-)Situ-ation im Unterricht, die diesen Widerspruch beispielhaft illustriert. Versuchen Sie anschließend folgende Fragen zu beantworten: Ist das Dilemma "lösbar"? Hängt das Dilemma mit der Unüberschaubarkeit und Komplexität einer Situation zusammen? Glauben Sie, dass dieses Dilemma von Lehrern als emotional belastend erlebt wird? Überlegen Sie, wie Sie Ihre Studierenden/NeulehrerInnen auf dieses Dilemma vorbereiten könnten. Machen Sie sich bitte stichwortartig Notizen und bestimmen Sie eine Kollegin/einen Kollegen, die/der die Ergebnisse der Gruppe im Plenum vorstellt.