Tutorium Physische Geographie im SS 2009

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 Präsentation transkript:

Tutorium Physische Geographie im SS 2009 Universität Augsburg Fakultät für Angewandte Informatik Institut für Physische Geographie und Quantitative Methoden Prof. Dr. Jucundus Jacobeit Tutorium Physische Geographie im SS 2009 3. Sitzung am 27.05.2009 Tutorin: Claudia Weitnauer

Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009 Wiederholungsfragen Was ist die nutzbare Feldkapazität? Wie kommt es zur Wasserbewegung im Boden? Was ist der Unterschied zwischen Grundwasser und Stauwasser? Nennen Sie drei Boden- Aggregat- Gefügeformen! Welche bodenkennzeichnende Aussagekraft hat das C/N- Verhältnis? Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009 Antworten Frage 1: Feld(wasser)kapazität (FK): bezeichnet die maximale Menge an Wasser, die entgegen der Schwerkraft im Boden gehalten werden kann (~ pF 1,8- 2,5) Permanenter Welkepunkt (PWP): bezeichnet den Wassergehalt des Bodens, bei dem die meisten Pflanzen irreversibel welken (~ pF 4,2) Nutzbare Feldkapazität (nFK): bezeichnet das pflanzenverfügbare Wasser; Differenz aus Wassergehalt der FK und des PWP (~ pF 2,5- 4,2) Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009 Antworten Frage 2: Wasserbewegung im Boden als Sickerwasser (schwerkraftbedingt) oder Haftwasser (bodenwasserkraftbedingt) Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009 Antworten Frage 3: Grundwasser: permanent im Untergrund vorhandenes Wasser, das alle Hohlräume ausfüllt Stauwasser: zeitweilig vorhandenes Wasser Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009 Antworten Frage 4: Aggregatgefüge: Absonderungsgefüge (Segregatsgefüge): Schicht-, Säulen-, Riss-, Prismen-, Polyeder-, Plattengefüge Aufbaugefüge: Krümel-, Wurmlosungsgefüge Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009 Antworten Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Bodenbildungsprozesse

Bodenbildungsprozesse Pedogenese umfasst chemische. Physikalische und biologische Einzelprozesse, die gleichzeitig oder nacheinander ablaufen Translokations- (Verlagerungs-) prozesse Transformations- (Umwandlungs-) prozesse Turbation (Durchmischungsvorgänge) Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009 Fragen Erläutern Sie Ursachen, Ablauf und Erscheinungsformen (Horizontabfolge) der Vergleyung, Pseudovergleyung, Verbraunung und Podsolierung! Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Transformationsprozesse Alle Prozesse, in denen Umwandlungen und Umformungen ohne größere Verlagerungen stattfinden: Verwitterung (physikalisch, chemisch) Mineralneubildung Mineralisierung, Humusbildung Gefügebildung Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Verbraunung/ Rubefizierung Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Rubefizierung und Xanthisierung In subtropischen und tropischen Böden erfolgt an gut drainierten erhöhten Lagen durch hohe Temperatur, geringen Humusgehalt und zeitweiser Austrocknung eine intensive Rotfärbung (Rubefizierung) durch Hämatit. In feuchten Tieflagen kommt es bei diesen Böden unter hohen Temperaturen, der Einwirkung organ. Säuren und Wassereinfluss zu einer Gelbfärbung durch Goethit (Xanthisierung). Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Braunerde und Terra Rossa Boden mit Ah/Bv/C- Profil Humoser A- Horizont geht gleitend in einen durch Eisenverbindungen braun gefärbten Bv- Horizont über, in 25- 150 cm Tiefe Ausgangsgestein Terra Rossa: - Ah/Tu/C- Profil Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009 Ferralitisierung Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Bodenbildungsprozesse Translokationsprozesse Verlagerungsprozesse: Verbraunung/ Verlehmung Tonverlagerung (Lessivierung) Podsolierung Karbonat-, Gips-, Salz- Verlagerung Rubefizierung, Xanthisierung Ferralitisierung (Desilifizierung) Lateritisierung (Plinthisation) Hydromorphierung (Vergleyung, Pseudovergleyung) Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Translokationsprozesse Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Translokationsprozesse Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Translokationsprozesse Lessivierung: Vorkommen in mäßig warmen, humiden Klimaten mit mind. periodisch ausgeprägtem Sickerwasserregime Resultierender Bodentyp: Parabraunerde Ah/Al/Bt/C- Profil Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Translokationsprozesse Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Translokationsprozesse Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009 Podsol Profil (0)/Ah/Ae/Bh/Bs/C Ist der Illuvialhorizont locker = Orterde Ist der Illuvialhorizont fest = Ortstein Ausgewaschene Sequioxide (Al- und Fe- Verbindungen) wandern aus dem Oberboden mit dem Sickerwasser abwärts  Bleich- oder Elluvialhorizont (Ae) Mit steigendem pH- Wert Ausfällung im Anreicherungs- oder Illuvialhorizont (Bh  durch verstärkte Humusakkumulation braun gefärbt; Bs  durch Sesquioxid- Akkumulation rostbraun/gelbrot gefärbt Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Translokationsprozesse Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Translokationsprozesse Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Translokationsprozesse Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Translokationsprozesse Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Translokationsprozesse Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009 Frage! Was ist der Unterschied zwischen Bio-, Hydro- und Kryoturbation? Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009

Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009 Turbationen Bioturbation: Durchmischung des Bodens durch Bodentiere Hydroturbation (Peloturbation): durch Feuchtewechsel kommt es zu Quellungs- und Schrumpfungsvorgängen Kryoturbation: durch Gefrieren und Tauen kommt es zur Durchmischung Tutorium Claudia Weitnauer im SS 2009