Der Duden Vít Jakeš
seit Jahrzehten steht der Duden als Synonym für Wörterbuch neun von zehn Bundesbürgern bekannt wie ist er estanden?
1871 wurde das Deutsche Reich von Otto von Bismarck – eine Notwendigkeit, die wild gewachsene Rechtschreibung der deutschen Sprache verbindlich zu regeln 1871 beauftragte die Reichsschulkonferenz den preußischen Kultusminister Adalbert Falk, sich der „orthografischen Frage“ anzunehmen Verhandlungen zur Herstellung größerer Einigung in der deutschen Rechtschreibung (Erste Orthografische Konferenz) viele Sprachwissenschaftler (Rudolf von Raumer, Daniel Sanders, Wilhelm Scherer) und AUCH Konrad Duden
*3.1.1829 klassische Philologie, Germanistik und Geschichte an der Universität in Bonn Hauslehrer in Frankfurt am Main und Genua ab 1859 unterrichtet er am Gymnasium in Soest. 10 Jahre später übernimmt er eine Stelle als Gymnasialdirektor in Schleiz ab 1876 leitet er das Gymnasium in Hersfeld
Vater der deutschen Einheitsschreibung er notiert sich orthografische Auffälligkeiten seiner Schüler 1871 stellt er eine Zusammenfassung von Rechtschreibregeln für den Schulgebrauch auf; 1872 fasst er seine Abhandlung „Zur Orientirung (!) über die orthographische Frage“ diese beiden Texte wurden unter dem Titel „Die deutsche Rechtschreibung“ veröffentlicht
Das Regelwerk der ersten Konferenz wurde von Bismarck abgelehnt – ein Misserfolg aber dieser Schlag veranlasste die einzelnen deutschen Staaten dazu, die Rechtschreibung selbst festzulegen 1879 gibt Bayern als erstes Bundesland eine Rechtschreibregelung heraus 1880 wurde ein Regelbuch für die preußischen Schulen von Robert von Puttkamer und Wilhelm Willmanns publiziert Noch im selben Jahr erarbeitet Duden sein „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ – den ersten DUDEN: 27 000 Stichwörter, fand an den Schulen sowie bei den Druckereien in ganz Deutschland Verbreitung
Konrad Duden sicherte innerhalb eines Jahrzehnts die Einheitsschreibung im gesamten deutschen Sprachraum bereits 1892 erklärt der Schweizer Bundesrat den „Duden“ zum amtlichen Referenzwerk in allen orthografischen Zweifelsfällen – gilt bis zum heutigen Tag
1901 drei Tage andauernde Zweite Orthografische Konferenz Wilhelm Willmanns, Konrad Duden… die Konferenz wollte nicht die schon durchgesetzte Einheitsschreibung in Gefahr bringen, nur einige Änderungen wurden durchgeführt das resultierende Regelwerk wurde in Deutschland, Österreich und Schweiz gebilligt, in den Jahren 1902/03 im Schulunterricht verbindlich eingeführt
inzwischen erscheint die 7 inzwischen erscheint die 7. Auflage des Dudens, in dem die Beschlüsse der Berliner Rechtschreibkonferenz umfasst wurden hierzu nimmt Konrad Duden einige Mitarbeiter auf – die Geburtsstunde der Dudenredaktion Zahlreiche Schreibvarianten wie „Accent“ neben „Akzent“ oder „Chicane“ neben „Schikane“ bereiteten Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung Duden erarbeitet ein Wörterbuch, das in Fällen, in denen die amtliche Regelung Doppelschreibungen zulässt, nur eine Variante verzeichnet.
damit ist der grafischen Seite geholfen und zugleich dem Anspruch auf eine einheitliche Rechtschreibung entsprochen – 1903 die „Rechtschreibung der Buchdruckereien deutscher Sprache“ (später kurz „Buchdruckerduden“) 1909 schließen K. D. und der Verlag Bibliographisches Institut einen Vertrag über die Fusion des „Buchdruckerdudens“ mit der 8. Auflage des „Ortographischen Wörterbuchs der deutschen Sprache“ am 1. August verstirbt Konrad Duden in Sonneberg bei Wiesbaden 1915 wird zum ersten Mal das Gesamtmanuskript zur 9. Auflage des „Volkswörterbuchs“ unter dem Titel „Duden – Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter“ veröffentlicht
bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs erfährt der „Duden“ vier weitere Auflagen – deutlich durch die politischen Ereignisse ihrer Entstehungszeit beeinflusstst nach Kriegsende bestand eine große Nachfrage nach einer überarbeiteten Neuauflage – 1947 der 13. Auflage, die in den drei westlichen Besatzungszonen unter Lizenz ausgegeben wurde solange Deutschland geteilt war, existierten zwei Dudenausgaben – Mannheim, Leipzig Mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde auch der „Duden“ in seiner 20. Auflage von 1991 wieder vereint – 115 000 Einträgen, viermal so viele Wörter wie der „Urduden“
Auf den Einheitsduden folgt 1996 die 21. Auflage, der „Reformduden“ am 1. Juli 1996 unterzeichnen die Vertreter der deutschsprachigen Staaten eine gemeinsame Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung
1998 Einführung der neuen Rechtschreibung an allen Schulen und Behörden 2004 Einrichtung des Rats für deutsche Rechtschreibung 2006 Verabschiedung der modifizierten Neuregelung der deutschen Rechtschreibung 2006 Veröffentlichung der 24. Auflage des Dudens: der erste Duden mit „Dudenempehlungen“ 2009 Die 25. Auflage: die Jubiläumsausgabe mit rund 135 000 Stichwörtern
Wie Konrad Duden geht es der Dudenredaktion und dem „Duden“ auch heute darum, allen Schreibenden einen leichten und zuverlässigen Zugang zur deutschen Rechtschreibung zu verschaffen.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
STANG, Christian. Der Duden: Die Geschichte eines »Volkswörterbuchs« STANG, Christian. Der Duden: Die Geschichte eines »Volkswörterbuchs«. Dostupné z: http://www.duden.de/sites/default/files/downloads/Der_Duden_Die _Geschichte_eines_Volkswoerterbuchs_von_Christian_Stang.pdf