Handschuhe und Händedesinfektion

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 Präsentation transkript:

Handschuhe und Händedesinfektion in der Ambulanten Medizin

Welche Grundlagen gibt es für das Tragen von Handschuhen? Handschuhe müssen laut TRBA 250 (Technische Regeln für den Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen) vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden. § 15 des Arbeitsschutzgesetztes verpflichtet den Arbeitnehmer, die ihm zur Verfügung gestellte Schutzausrüstung auch zu verwenden. Folie 2

Gründe für das Tragen von keimarmen Handschuhen: Die Reduktion der Keimlast von potentiell krankheitsverursachenden Erregern auf den Händen des medizinischen Personals. Das Risiko einer Kolonisation oder Infektion durch potentiell krankheitsverursachende Erreger für das Personal zu reduzieren. Folie 3

Wann müssen Handschuhe getragen werden? Bei Tätigkeiten der Schutzstufe 2 nach TRBA 250, z.B.: − Punktionen, Injektionen, − Legen von Gefäßzugängen, Blutentnahme − Umgang mit benutzten Instrumenten, z. B. auch Kanülen, Skalpelle − Operieren, Instrumentieren, Nähen von Wunden, Wundversorgung − Intubation, Extubation, Absaugen respiratorischer Sekrete − Pflege von inkontinenten Patienten − Entsorgung und Transport von potentiell infektiösen Abfällen − Reinigung und Desinfektion von kontaminierten Flächen und Gegenständen − Reparatur / Wartung / Instandsetzung von kontaminierten medizinischen Geräten Folie 4

Wann sollten Handschuhe getragen werden Wann sollten Handschuhe getragen werden? WHO Richtlinie zur Händedesinfektion 2009 Der Gebrauch von Handschuhen ist in den Standardmaßnahmen und den Richtlinien zur Kontaktisolierung definiert. Die WHO hat ein praxisbezogenes Instrument entworfen, welches einen kurzen Überblick über die Indikationen für das Tragen von keimarmen und sterilen Handschuhen verschafft („Handschuhdreieck“). Eine Händedesinfektion ist unabhängig von Gebrauch der Handschuhe notwendig. Folie 5

Handschuhdreieck Folie 6 Aktion Saubere Hände DAS TRAGEN VON HANDSCHUHEN IST NICHT INDIZIERT (Ausnahme bei Kontaktisolierung) Ein Kontakt mit Blut oder Körperflüssigkeiten ist nicht zu erwarten. DIREKTER PATIENTENKONTAKT: Blutdruck messen, Temperatur und Puls, das Verabreichen von sc. und im. Injektionen, das Baden und Anziehen eines Patienten, Patiententransport. Augen- und Ohrenpflege (ohne Sekret). Jede Art von Manipulation an Gefäßzugängen ohne Blutaustritt. INDIREKTER KONTAKT: Telefon bedienen, Umgang mit der Patientenakte, das Verabreichen oraler Medikation, das Verteilen oder Abräumen von Essenstabletts, das Ab- und Beziehen eines Patientenbettes, das Bereitstellen von nicht invasivem Beatmungszubehör und Sauerstoffsonde, Kontakt mit Patientenbett, Nachtschränckchen etc. KEIMARME HANDSCHUHE SIND ZU TRAGEN: Vor zu erwartendem Kontakt mit Blut, Körperflüssigkeiten, Sekreten, Exkreten und Gegenständen, die sichtbar mit Körperflüssigkeiten kontaminiert sind. DIREKTER PATIENTENKONTAKT: Kontakt mit Blut, Schleimhäuten und nicht intakter Haut, potentiell in Ausbruchs- oder Notfallsituationen, das Legen und Entfernen einer peripheren Verweilkanüle, Blutentnahme, Diskonnektion venöser Zugänge, rektale bzw. vaginale Untersuchung, endotracheale Absaugung über ein nicht geschlossenes System. INDIREKTER KONTAKT: Umgang mit potentiell infektiösem Material, z.B. Erbrochenem, mit Instrumenten und Abfall. INDIKATIONEN ZUM TRAGEN VON STERILEN HANDSCHUHEN: Alle operativen Eingriffe, Vaginalentbindung, invasive radiologische Eingriffe, das Legen von zentralen Gefäßzugängen, bei unter Laminar Air-Flow hergestellten Mischinfusionen. Folie 6 Aktion Saubere Hände Auf der Grundlage der WHO Richtlinie zur Händedesinfektion 2009 www.aktion-sauberehaende.de | ASH 2008 - 2016

Richtlinien für den Gebrauch von keimarmen Handschuhen (WHO Richtlinie zur Händedesinfektion 2009) Das Tragen von Handschuhen ersetzt nicht das Desinfizieren, bzw. Waschen der Hände. (IB) Handschuhe sind zu tragen, bei zu erwartendem Kontakt mit Blut oder anderen potentiellen infektiösen Materialien, Schleimhäuten und nicht intakter Haut. (IC) Tragen Sie nicht die selben Handschuhe zur Pflege mehrerer Patienten. (IB) Bei der Pflege an einem Patienten müssen die Handschuhe gewechselt werden, wenn Sie von einem kontaminierten zu einem nicht kontaminierten Bereich des gleichen Patienten oder seiner Umgebung wechseln (II) Folie 7

Welche Vorteile hat das Tragen von keimarmen Handschuhen? Handschuhe verhindern die sichtbare Verschmutzung der Hände Handschuhe vermindern die Keimlast auf den Händen Folie 8

Welche Nachteile hat das Tragen von keimarmen Handschuhen? Das Tragen von Handschuhen verleitet dazu, notwendige Händedesinfektionen nicht durchzuführen. Handschuhe werden nicht gewechselt oder ausgezogen, wenn dies angezeigt ist. Der Träger empfindet eine „gefühlte Sauberkeit“. Die Hände werden beim Ausziehen der Handschuhe häufig kontaminiert. Handschuhe sind nicht 100% dicht. Das zu häufige und zu lange Tragen von Handschuhen führt zu Hautschäden (Feuchtarbeit). Folie 9

Kann das Tragen von keimarmen Handschuhen eine Händedesinfektion ersetzen? Durch das Tragen von keimarmen Handschuhen wird eine Übertragung von Krankheitserregern nicht verhindert! Folie 10

Keimarme Handschuhe dienen dem Personalschutz. Fazit Keimarme Handschuhe dienen dem Personalschutz. Die Händedesinfektion dient dem Schutz des Patienten vor übertragbaren Krankheiten / Besiedlung mit Krankheitserregern. Bei der Benutzung von keimarmen Handschuhen müssen trotzdem immer alle indizierten Händedesinfektionen durchgeführt werden. Folie 11