Fachwortschatz. Terminologie.

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Fachwortschatz. Terminologie.

Fachwortschatz Wortschatz dynamisches, offenes System Produkt vieler Generationen miteinander arbeitender, miteinander kommunizierender Menschen Funktionen und Bedingungen sprachlichen Handelns wirken auf die Schichtung des Wortschatzes Fachsprache die sprachliche Verständigung in einem Fachgebiet, die einen spezifischen Wortschatz, Redestil und zum Teil auch syntaktische Besonderheiten umfasst, und sich dadurch von der Allgemeinsprache unterscheidet

Fachwortschatz Funktion: weitgehend eindeutige und schnelle Verständigung zwischen den Experten eines Fachgebiets, aber auch zwischen Experten und Nichtexperten Terminologie 1. das System der Termini einer Wissenschafts- oder Fachsprache 2. Lehre bzw. Wissenschaft von den Termini Kern der Fachwortschätze 1930er Jahre: Entstehung der Terminologiewissenschaft Bildung von Terminologie  Erzielung von Effektivität und Ausdrucksökonomie für die Kommunikation der in einem bestimmten Fachgebiet tätigen Menschen

Terminologie Terminologiebildung definitorische Präzisierung der im allgemeinen Sprachgebrauch vorhandenen Ausdrücke: Wurzel, Stamm Schaffung von Neubildungen: Phonem, Morphem, Lexem Übernahme von fremdsprachigen Ausdrücken: Black box, Präsupposition Terminologienormung wissenschaftliche Terminologiearbeit terminologische Festlegungen formaler Akt der Verkündigung dieser Festlegung als Norm

Terminologie dient der Rationalisierung  vermeiden, dass ein Begriff falsche Vorstellungen erweckt mehrere Begriffszeichen einem Begriff oder mehrere Begriffe einem Begriffszeichen zugeordnet werden ein falsch gebildetes oder im Laufe der Zeit falsch gewordenes Begriffszeichen in Umlauf gesetzt wird international betrieben erhält ein gemeinsprachliches Wort den Charakter eines Terminus, so wird es terminologisiert (Linse) Entterminologisierung: durch Entterminologisierung ordnet sich ein solches Lexem in das lexikalische System ein, wird wieder Element der Gemeinsprache mit der Tendenz zur Polysemie zur Expressivität zum Bedeutungswandel

Terminus innerhalb eines begrifflichen Systems (Theorie, Fach, Lehrbuch) definiertes Fachwort Sachbezogenheit Eindeutigkeit Bestimmtheit Genauigkeit stilistische Neutralität begrifflich definierte Elemente eines terminologischen Systems können sich spontan ändern durch neue Erkenntnisse Unterschiede zwischen naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlich-philosophischen Termini starke Internationalisierungstendenzen

Quellen der Entstehung fachsprachlicher Lexik gemeinsprachliches Wortgut, das durch Definition genormt und terminologisiert worden ist motiviert oder unmotiviert motivierte Termini: Termini, deren Bedeutung im Kern mit der gemeinsprachlichen Basis übereinstimmt (Feld, Kette) immer mehr fremdes Wortgut (Internationalismen, Neubildungen aus griechischen oder/und lateinischen Morphemen/Lexemen: Neologismus, Archaismus, Positiv)