Die Volksrepublik China

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 Präsentation transkript:

Die Volksrepublik China 1949-1978

Maos Aufstieg zum charismatischen Führer der KPCh Während der Ausrichtungsbewegung von Yanan kreiert die Parteiführung in der Person Mao Zedongs den charismatischen Führer, der sich durch seine seherischen Fähigkeiten legitimiert: Die Mao Zedong Ideen als leitende Idee der KPCh

Auf dem 7.Parteitag (1945) formiert sich die Partei als Gefolgschaft Mao Zedongs

Die Entstehung des Personenkults Der Personenkult vereint Elemente der traditionellen politischen Kultur mit Erfahrungen aus der internationalen kommunistischen Bewegung Er beruht auf Maos natürlicher Autorität, die er bei der Überwindung der Existenzkrise der Partei gezeigt hat. Er überhöht die natürliche Autorität durch bewußte Präsentation Maos als Philosoph.

Die traditionelle politische Kultur als Grundlage des Personenkults Himmliches Mandat Dao Unterstützung durch Welterklärung „Massen“ Massenlinie Revolutionsstrategie

Die Parteigeschichtsschreibung definiert das Verhältnis von Partei, Führer und Massen Studium Hingabe Intellektuelle Bauern Stadt Land Liu Shaoqi Mao Zedong Inklusion Exklusion Die Partei beschließt eine Koalition als Vorbereitung auf die Machtübernahme

Die Gründung der VR China am 1.Oktober 1949

Der charismatische Führer der Partei wird zum Führer der Nation Das Verhältnis von charismatischem Führer und Bürokratie nach der Machtübernahme der KPCh: Mao kämpft darum, das Charisma gegen die Veralltäglichung zu perpetuieren

Mao Zedong erfindet das Mittel der Massenkampagne Mao erfindet im Kampf gegen die Veralltäglichung das Mittel der Massenkampagne. Er trifft damit zugleich die engere Gefolgschaft und die Bürokratie. Er mobilisiert die Bevölkerung im Kampf gegen die Bürokratie. Je mehr die Gesellschaft in Unruhe versetzt wird, um so mehr bedarf sie des Retters und Trostspenders.

Die Widersprüche im Volk Am 27.Februar 1957 hält Mao die Rede „Über die richtige Behandlung der Widersprüche im Volk“ Im Sozialismus gibt es zwei Arten von Widersprüche: Widersprüche im Volk und Widersprüche zum Feind, nicht antagonistische Widersprüche und antagonistische Widersprüche. Widersprüche werden mit dem Mittel der Demokratie oder der Diktatur „gelöst“

Die Hundert Blumen Kampagne (1956/57) Mao ruft die Intellektuellen zur Kritik auf (Demokratie als Mittel zur Lösung nicht-antagonistischer Widersprüche). Die Intellektuellen reagieren zunächst zögerlich, ab Frühjahr 1957 mit offener Kritik. Die Kampagne gegen Rechtsabweichler macht aus Kritikern Gegner und löst die antagonistischen Widersprüche mit den Mitteln der Diktatur als Massenkampagne. Ca. 400000 Personen werden 1957/1958 zu Feinden der Partei erklärt, ca. 200000 davon Anfang der 60ger Jahre rehabilitiert.

Der Große Sprung nach Vorn (1957-1960)

Die maoistische Entwicklungsstrategie im Großen Sprung nach Vorn Massenmobilisierung statt bürokratischer Planung Schnell vorwärtsstürmen statt langsam treten Politisch agitieren statt ökonomisch motivieren Massenweisheit statt Expertentum Grundlage: Landwirtschaft ist die Basis für den Aufbau der Schwerindustrie (sowjetisches Modell) Ergebnis: Große Hungersnot (1959-1961)

Die Konferenz von Lushan 2. Juli 1959: Erweiterte Sitzung des Politbüros: Vertreter der Provinzen äußern Kritik am Großen Sprung 14.Juli 1959: Peng Dehuai verfaßt seinen persönlichen Brief an Mao und kritisiert, die Partei sei dem kleinbürgerlicen Radikalismus verfallen. Die Partei verliere die Unterstützung durch die Massen Linksopportunismus heißt ökonomische Probleme mit politischen Mitteln zu lösen Kopien des Briefes werden an alle Teilnehmer verteilt, die Diskussion geht 10 Tage weiter.

Mao kündigt die Revolte an Die Reaktion der Teilnehmer ist zunächst geteilt. Am 23. Juli hält Mao eine Rede: Wenn 9 von 10 Dingen, die wir in Angriff nehmen, falsch sind und das auch noch von der Presse verbreitet wird, werden wir mit Sicherheit untergehen, und wir werden auch nichts anderes als den Untergang verdient haben. Sollte das passieren, werde ich mich aufs Land zurückziehen und die Bauern mobilisieren, die Regierung zu stürzen. Wenn ihr aus der Volksbefreiungsarmee mir nicht folgen wollt, suche ich mir eben eine neue Rote Armee und organisiere eine neue Befreiungsarmee. Doch gehe ich schon davon aus, daß die Armee mir folgen wird.

Aus dem langgedienten General wird ein Konterrevolutionär Mao spitzt am 31.7. und 1.8.1959 seine Kritik zu. Das Politbüro unterstützt seine Angriffe gegen Peng Dehuai. Vom 2. bis 16. August 1959 tagt das 8. Plenum des 8.ZK und bezeichnet Peng als Kopf einer rechtsopportunistischen Anti-Parteiclique. Im Anschluß daran: Säuberung des ZKs und des Militärs Peng stirbt 1974 in der „Verbannung“ und wird 1978 rehabilitiert.

Wieso kann Mao sich durchsetzen?? Mao stellt die Machtfrage. Wenn die Partei ihm nicht folgt, stellt er sich gegen sie. Jedes Mitglied der Parteiführung weiß, daß es potentiell der nächste sein kann, der als Konterrevolutionär angegriffen wird. Die Autorität der Parteiführung ist „ausgeliehen“, ohne Mao verliert die ganze Parteiführung an Autorität.

Mao und das ZK teilen sich die Arbeit Mao als geistiger Führer der Partei und des chinesischen Volkes beweist sich als Führer dadurch, daß er die Massen für sich mobilisiert. Die praktische Politik blieb der Partei und ihren Kadern überlassen, sie mußten sich als fähig erweisen, indem sie dazu beitrugen, daß die konkreten Lebensverhältnisse der Bevölkerung eine Verbesserung erfuhren. Je mehr sich die Arbeiter und Bauern in ihren Hoffnungen im Alltag enttäuscht sehen, um so mehr setzen sie auf Mao Zedong.

Mao zerschlägt die Partei als Trägerin der Bürokratie mit dem Mittel der Massenmobilisierung:„Bombardiert das Hauptquartier!“ Mao zerschlägt in der Kulturrevolution die Partei als Trägerin der Bürokratie und mobilisiert dazu die Massen: Bombardiert das Hauptquartier!

Massenmobilisierung Revolutionäre Ideale versus Ökonomismus Klassenherkunft versus revolutionäres Bewußtsein Vertragsarbeiter versus Stammarbeiter Mao nutzt die Widersprüche und führt die „Unterprivilegierten“ wie die „Privilegierten“ in den Klassenkampf

Die Massen gehen aus dem Ruder, die Armee greift ein: Die Jugend wird aufs Land geschickt

Mao auf der Suche nach den Fortsetzern der Revolution 1. Schritt: Säuberung der Parteiführung auf allen Ebenen Theoretische Grundlage: Weiterführung des Klassenkampfes im Sozialismus, Kampf zweier Linien in der Partei 2. Schritt: Wiederaufbau der Partei mit Genossen, die sich in der Kulturrevolution bewährt haben: Generationswechsel

Lin Biao wird der designierte Nachfolger Mao Zedongs

Die Partei kontrolliert die Armee Die Armee erstarkt im Verlauf der Kulturrevolution, solange die Partei zerschlagen ist. Lin Biaos Aufstieg zum designierten Parteivorsitzenden markiert den Machtgewinn des Militärs. (9.Parteitag 1969) Die Partei muß als Gegengewicht wieder aufgebaut werden. Mao und Lin Biao beäugen sich in gegenseitigem Mißtrauen. Im Hintergrund entsteht die später so genannte „Viererbande“.

Mao lenkt die Partei durch Ausnutzung der rivalisierenden Fraktionen

Vom Aufstieg und Fall des Lin Biao Lin Biao drängt Mao, sich für das Amt des Staatspräsidenten zur verfügung zu stellen. Mao will nicht, doch Lin Biao drängt weiter. Jiang Qing, Zhang Chunqiao, Yao Wenyuan und Wanf Hongwen drängen Mao zur Kritik Lin Biaos. Chen Boda wird entlassen. Die Gefolgschaft Lin Biaos bereitet eine coup d‘etat vor. Das Attentat auf Mao scheitert, Lin Biao „fällt vom Himmel“

Die „Viererbande“ Die „Viererbande“ ist aus der Gruppe der Kulturrevolution entstanden und erfüllt Maos Nachfolgekriterien. Ihr stärkster Gegener sind die wieder in die Parteiführung zurückkehrenden, zu Beginn der Kulturrevolution entmachteten Kader. Mao nutzt die Rivalität beider Gruppen für sich. Die „Viererbande“ wird nach dem Tod Maos (1976) entmachtet.

Das Ergebnis Maos Nachfolger Liu Shaoqi wird zu Beginn der Kulturrevolution entmachtet. Maos designierter Nachfolger Lin Biao wird 1971 entmachtet. Maos Ehefrau Jiang Qing wird nach dem Tod Maos zusammen mit den anderen Mitgliedern der „Viererbande“ entmachtet. Hua Guofeng wird Maos Nachfolger.

FAZIT Mao Zedong vereinte die Bewohner Chinas zur Nation und verlieh jedem einzelnen eine über sich selbst, die Familie, das Dorf und die Einheit hinausgehende Identität, welche auch in Zeiten größter Not, Erniedrigung, Chaos und Ohnmacht in ihrer Größe Bestand hatte. Er war Trost und Utopie zugleich, der Brennpunkt all jener Hoffnungen, die im Alltäglichen nie verwirklicht werden können. Ohne ihn verlor jeder diese Dimension und blieb zurück in der jeweils individuellen Kleinheit, die er unausweichlich angesichts der Größe des Führers angenommen hatte, in einem Land, das ohne Mao Zedong nur noch das war, was es wirklich war: arm, rückständig, zerrüttet und schwach.