4. Methoden zur Reinigung der organischen Verbindungen

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 Präsentation transkript:

4. Methoden zur Reinigung der organischen Verbindungen Elementaranalyse. Empirische und Summenformel. Prof. Ivo C. Ivanov

Allgemeines Ablauf eines Experiments in der Organischen Chemie: Literaturrecherche zur geplanten Reaktion (Beilstein, Scifinder – Chem. Abstr.) Erstellen einer Betriebsanweisung (R/S-Sätze, Hinweise zum sicheren Arbeiten, Verhalten im Gefahrenfall, Hinweise zur Entsorgung) Probenvorbereitung (Lösungsmitteltrocknung, Reinigung der Ausgangsstoffe) Durchführung der Reaktion Aufreinigung des Rohprodukts (Isolierung des Reinprodukts) Identifizierung und Charakterisierung des Reinprodukts Prof. Ivo C. Ivanov

Reinigungstechniken Umkristallisation Voraussetzungen: Substanz ist kristallin Löslichkeit der Verbindung in einem zu wählenden Lösungsmittel besitzt einen hohen Temperaturgradienten (schlecht löslich bei Raumtemperatur, gut löslich bei der Siedetemperatur) Prof. Ivo C. Ivanov

Umkristallisation - Apparatur 1 Dimrothkühler 2 Rundkolben mit Rührfisch 3 Kühlwasserzulauf 4 Kühlwasserablauf 5 (Kontakt-)thermometer 6 Magnetrührer mit Ölbad 1 2 5 3 4 6 Prof. Ivo C. Ivanov

Reinigungstechniken - Destillation 1 Destillationskolben 2 Siedesteinchen 3 Destillationsbrücke (Claisenaufsatz mit ab- steigendem Liebigkühler) 4 Kühlwasserzulauf 5 Kühlwasserablauf 6 Vakuumvorstoß 7 Spinne mit Vorlagekolben 8 Stopfen und Schliffthermometer 9 Magnetrührer mit Ölbad 10 (Kontakt-)thermometer 11 (Schliff-)thermometer 3 5 10 6 1 4 7 2 9 Prof. Ivo C. Ivanov

Reinigungstechniken - Extraktion Physikalische Grundlage: Die unterschiedliche Löslichkeit von Flüssigkeiten und Feststoffen in verschiedenen Lösungsmitteln führt zu einem Verteilungs-gleichgewicht zwischen den Phasen. Nernst´scher Verteilungssatz: Anwendungen: Verteilen einer gelösten Substanz zwischen zwei nicht mischbaren Lösungsmitteln durch Ausschütteln oder kontinuierliche Extraktion (Perforation) Extraktion fester Stoffe mit kalten oder heißen Lösungsmitteln (PS III) Flüssig-Flüssig-Extraktion: Lösungsmittel 1: organisches Lösungsmittel (Et2O, EtOAc, Pentan, CH2Cl2, CHCl3); Lösungsmittel 2: Wasserphase c - Gleichgewichtskonzentration der Substanz A in den Solventien 1 bzw. 2 [mol/L] k - Verteilungskoeffizient (temperaturabhängig!) Prof. Ivo C. Ivanov

Flüssig-Flüssig-Extraktion Extraktion des gewünschten Produkts aus der Wasserphase Extraktion von Nebenprodukten in die Wasserphase Austausch und Gleichgewichtseinstellung erfolgt über die Phasengrenze große Phasengrenze beschleunigt die Gleichgewichtseinstellung „Ausschütteln“ Scheidetrichter mit Stopfen Prof. Ivo C. Ivanov

Elementaranalyse – Empirische und Summenformel Die Elementaranalyse ist die Bestimmung des Gehaltes an einzelnen Elementen durch Verbrennung der Analysensubstanz. Dabei wird der prozentuale Anteil eines Elementes am Gesamtgewicht der Substanz bestimmt. Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Stickstoffgehalt werden durch Verbrennung der Substanz zu CO2, Wasser und einem Gemisch aus N2 und NOx (letzteres an Cu zu N2 reduziert) umgesetzt. Dann werden die drei Gase durch Gas-Chromatographie quantitativ bestimmt. Sauerstoffgehalt: Kann nicht bestimmt werden; als Differenz zwischen der Summe der Gehalte der anderen Atome (C, H, N) und 100%. Beilstein-Probe zur qualitativen Bestimmung von Halogen: Substanz wird an einem Kupferdraht in der Bunsenflamme verbrannt. → flüchtige Kupfer-Halogen-Verbindungen, die die Flamme grün färben. Prof. Ivo C. Ivanov

Prof. Ivo C. Ivanov

Beispiel Bei der Untersuchung einer Verbindung der Elemente Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff im Elementaranalysegerät ergaben sich folgende Massenanteile: w(Kohlenstoff) = 39,9 %, w(Wasserstoff) = 6,7 % Welche Verhältnisformel besitzt diese Verbindung? Die Massenanteile aller gebundenen Elemente müssen zusammen 100 % ergeben: w(O) = 100 % – [w(C) + w(H)] = 53,4 %