Krankenhauses Waldfriede

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 Präsentation transkript:

Krankenhauses Waldfriede DD Fluor genitalis Krankenhauses Waldfriede Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe Argentinische Allee 40 14163 Berlin

Vulvaerkrankungen mit dem Symptom Fluor Erkrankungen der Vagina mit dem Symptom Fluor Erkrankungen der Zervix mit dem Symptom Fluor Korporaler Fluor Tubarer Fluor

Definition ... vermehrter, meist unblutiger Sekretabgang aus dem weiblichen Genitale - 20-30% aller gyn. Patientinnen -> häufiges Symptom unterschiedlicher Erkrankungen

lokale Flora besteht aus Döderlein-Stäbchen, welche Milchsäure bilden - saurer pH der Vagina (3,8-4,5) hemmt Wachstum pathologischer Keime

1. Vulvaerkrankungen mit dem Symptom Fluor 1.1 Bakterielle Infektionen 1.2 Infektionen mit Protozoen 1.3 Infektion mit Pilzen 1.4 Infektion mit Viren

1.1 Bakterielle Infektionen Furunkel (S.aureus) -Abszess der Haarfollikel und Talgdrüsen -mikrobiolog. Erregernachweis über Bakterienkultur -Therapie: Aminopenicilline

Bartholinitis (C. trachomatis, N. gonorrhoeae) -Schwellung der Bartholindrüse mit Verschluss des Ausführungsganges -Therapie: Antibiose + Marsupialisation

1.2 Infektionen mit Protozoen Trichomonas vaginalis -grüngelblicher Fluor und starke Rötung der Vulva -Mikro: gut bewegliche Flagellaten -Therapie: Metronidazol

1.3 Infektion mit Pilzen Kandidosen (C. albicans) -Pruritus, Fluor genitalis, weißl.-gelbliche Beläge -Mikropräparat und kultureller Nachweis -Therapie: Imidazolen (topisch), Triazolen (system.)

1.4 Infektion mit Viren Herpes genitalis (HSV Typ1/2) -intraepitheliale Blasen & kleine flache Ulzera -akute Vulvitis, brennender Schmerz, LK-Schwellung -Therapie: Aciclovir

HPV 6/11 -Kondylome unterschiedl. Größe mit Brennen und Fluor -30% der Fälle Spontanheilung -DD Mikropapillomatosis vulvae -Therapie: Imiquimod, CO2-Laser

2.Erkrankungen der Vagina mit dem Symptom Fluor 2.1 bakterielle Infektionen 2.1.1 bakterielle Dysbiose 2.1.2 bakterielle Vaginose 2.1.3 Kolpitis 2.2 Vaginalkandidose 2.3 Protozoeninfektion

2.1. bakterielle Infektioen der Vagina 2.1.1 Bakterielle Dysbiose -bunte Mischflora -vermehrter Fluor mit stinkendem Geruch -pH > 4,5 -Makro: geringe Rötung der Scheidenwand -Mikro: mäßig viele Leukos, wenig Döderlein, keine Clue Cells -Therapie: Metronidazol

2.1.2 Bakterielle Vaginose -Gardnarella vaginalis, Anaerobier -Fluor: dünnflüssig, weiß-grau, fischartiger Geruch -pH 4,8-5,5 -Mikro: Clue Cells, keine Leukos -Therapie: Metronidazol oder Clindamycin

2.1.3 Kolpitis -meist Mischflora aus aeroben und anaeroben Keimen -reichlich gelblicher Fluor, meist zähe Beschaffenheit -pH 4,5-6,0 -Makro: Scheidenwand diffus & fleckförmig gerötet -Mikro: viele Leukos, bunte Mischflora, kaum Döderlein

Fazit: -Döderlein bei Dysbiose vermindert vorhanden, bei Vaginose und Kolpitis stark vermindert bis fehlend -Leukos bei Kolpitis reichlich mit Mischflora vorhanden, bei BD nur mäßig, bei BV keine -bei BV typisch Clue Cells und Mischflora

2.2 Vaginalkandidose Akute Vaginalkandidose (C. albicans u.a.) -Fluor: dünnflüssig vermehrt, z.T. käsig, gelb-weiß -Pruritus, Brennen/Schmerzen beim Wasserlassen -Makro: weiße Flocken bis massiv gelb-bröcklig, Hefegeruch, Vagina gerötet -Mikro: Pseudomyzel und Sprosszellen, Leukos -Therapie: Antimykotika

Chron. rezidiv. Vaginalkandidose (CRCV) -Fluor: kaum vermehrt und weiß, Pruritus und Brennen stehen im Vordergrund -Mikro: Sprosszellen mit Knospung (Blastosporen), Leukos vermehrt, Döderlein vorhanden -Therapie: Fluconacol nach Weissenbacher-Schema -Kultur erforderlich! -molekularbiologische Untersuchungen mittels PCR -immunolo. Untersuchungen sind erforderlich, da lokale Immunantwort eingeschränkt ist

2.3 Protozoeninfektion Trichomonas vaginalis -Fluor: grün-gelb und grau, purulent, manchmal schaumige Konsistenz, unangenehmer Geruch -Makro: Scheidenwand Kolpitis granularis -Phasenkontrastmikroskopie im Nativpräparat zeigt Leukos, Begleitflora und bewegliche Protozoen -Therapie: Metronidazol

3. Erkrankungen der Zervix mit dem Symptom Fluor 3.1 bakterielle Infektionen 3.1.1 Gonorrhoe 3.1.2 Chlamydien 3.2 virale Infektionen 3.2.1 Herpes 3.2.2 HPV

3.1 bakterielle Infektionen 3.1.1 Gonorrhoe (Neisseria gonorrhoeae) -gelblich-eitriger Fluor -auch urethral manchmal Hypersekretion -Makro: Scheide unauff., Zervix gerötet -Mikro: Leukos und Mischflora, intra- und extrazelluläre gramnegative Diplokokken

Kultur ist unbedingt erforderlich mit gleichzeitiger biochem Kultur ist unbedingt erforderlich mit gleichzeitiger biochem. Differenzierung der Keime -> Beweis f. Neisserien-Infektion -Gensonden sind empfehlenswert o. PCR als Goldstandard -Therapie mit Lactamase-stabilen Cephalosporinen

3.1.2 Chlamydien (Chlamydia trachomatis) -geringer Fluor, Kontakt- und Zwischenblutungen -Makro: Zervix ödematös und zeigt mukopurolenten Schleim, leicht blutende Portio, Urethralsyndrom -Mikro: reichlich Leukos und Döderlein -PCR Goldstandard, Immunfluoreszenztest -Therapie: Doxycyclin, Erythromycin

Fazit: -Zervixinhalt bei Gonorrhoe eitrig und bei Chlamydien mukopurulent, es bestehen Kontakt- und Zwischenblutungen -Mikroskopie bei Gonorrhoe nicht beweisend, bei Chlamydien ohne Erfolg -bei Gonorrhoe Bakterienkultur erforderlich -bei Chlamydien Nachweis mittels PCR oder Zellkultur erforderlich

3.2 virale Infektionen 3.2.1 Herpes (HSV) -Fluor (bei bakterieller Superinfektion), brennender Schmerz, LK geschwollen -Makro: an Zervix und Portio Blasen und Erosionen mit rotem Randsaum und gelbl.-grauem Belag -Mikro: Leukos und Döderlein -Zellkultur o. PCR zum Virusnachweis, -Therapie: Aciclovir

3.2.2 HPV -Fluor, leichter Juckreiz, Kontaktblutungen -bei 6/11 Kondylome an Scheidenwand, Portio und Zervix -Knipsbiopsie und histolog. Nachweis des Virus

4. Korporaler Fluor -Pyometra -Polyp -Korpus-Ca -zerfallendes Myom -Endometritis -Nachweis mittels Histo oder Sono

-Tuben-Ca -Adnexitis -Nachweis mittels Sono, Laparoskopie 5. Tubarer Fluor -Tuben-Ca -Adnexitis -Nachweis mittels Sono, Laparoskopie

Kernaussagen -Fluor genitalis findet sich bei zahlreichen Erkrankungen im Genitalbereich -kein spezifisches Symptom aus dem sich eine sichere Diagnose stellen lässt

-Vulvärer Fluor ist meist auf Infektionen beschränkt -Fluor bei Erkrankungen der Vagina: hier meist Kombination aus makroskop. Befund und histolog. Abklärung ausreichend -bei V.a. Pilzinfektion ist Kultur bei chron. Form generell und bei akuter Form bei Therapieresistenz erforderlich

-Fluor bei Erkrankungen der Zervix: meist hervorgerufen durch N -Fluor bei Erkrankungen der Zervix: meist hervorgerufen durch N. gonorrhoeae o. Ch. trachomatis - für beide Erreger ist Mikro nicht beweisend -Diagnosesicherung mittels PCR oder IFT -auch virale Infektion sind nur mittels Labordiagnostik eindeutig zuzuordnen