Dr. Karl Kienzl, Umweltbundesamt, 12. März 2015

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 Präsentation transkript:

Dr. Karl Kienzl, Umweltbundesamt, 12. März 2015 Plastik in der Donau Dr. Karl Kienzl, Umweltbundesamt, 12. März 2015 © Umweltbundesamt/B. Liebmann

Projekt: Statuserhebung Einzigartige Studie: erstmals systematische Untersuchung der fließenden Welle eines Flusses Messung transportierter Plastikpartikel größer 0,5 mm Zwei Probenahmestellen an der Donau Oberösterreich, Aschach Niederösterreich, Hainburg Jeweils fünf Probenahmen bei verschiedenen Durchflüssen Ermittlung des Transportes im Quer- und Tiefenprofil Messmethodik: BOKU, Messunterstützung: viaDonau Auftraggeber: BMLFUW, NÖ, OÖ, Wien

Messmethodik © Boku/M. Liedermann

Probenahme: Tiefenverteilung & Breitenvarianz Schematische Darstellung Probenahmenverteilung Studie Uni Wien* 2014 Quelle: nach BOKU *Lechner, A. & Keckeis, H. (2014): The Danube so colorful: A potpourri of plastic litter outnumbers fish larvae in Europe’s second largest river. Environmental Pollution 188 (2014): 177–181.

Messergebnisse Donau Je nach Wasserstand beträgt der Transport von Gesamtplastik im Durchschnitt zwischen 25 und 145 kg pro Tag (größer 0,5 mm) Jahresfracht in Hainburg im Durchschnitt ca. 40 Tonnen Anteil der Fraktionen in Hainburg 10 % Pellets 3 % Flakes 87 % Fragmente, Folien, Fasern, geschäumter Kunststoff Aus den Konzentrationen an den einzelnen Messpunkten kann dann ein Transport über das Querprofil ermittelt werden. Hier schwanken die Werte je nach Durchflussverhältnissen zwischen 15 und 80 kg pro Tag (0,5 bis 5 mm)!! Nur diese Fraktion ist mit Keckeis vergleichbar (338 kg/d), weil die selbe Dimension gemessen. Die Jahresfracht von 20t/a bezieht sich auf 0,5 bis 5 mm Kunststoff, 40 t/a werden bei Gesamtkunststoff erreicht, bei Hochwasserereignissen können höhere Werte zustande kommen. 10-25t/a werden im österreichischen Donauverlauf eingetragen HIER MUSS DER TEXT NOCH BEARBEITET WERDEN Allerdings kann die Größenordnung abgeschätzt werden: Die Jahresfracht in Hainburg ist im Durchschnitt geringer als 40 t im Jahr. Durch die noch großen Unsicherheiten für den Transport bei Hochwasser kann es speziell in abflussreichen Jahren auch zu deutlich höheren Werten kommen.

Unterschiedliche Fraktionen Pellets und Flakes Bruchstücke geschäumter Kunststoff Folien Fasern © Umweltbundesamt/Schütz

Woher kommt das Plastik? Diffuse Einträge Oberflächenentwässerung, weggeworfene Gebrauchsgüter (Littering), unsachgemäße Produktnutzung, Baustellen, Windverfrachtung, Foliennutzung Kommunale Einträge Kläranlagen, Trennkanalisation, Mischwasserentlastung Betriebliche Einträge Produktion, Verarbeitung, Transport, Recycling Messungen bei Industriebetrieb in NÖ (Borealis) Einhaltung des wasserrechtlichen Konsenswertes Pellets im Abwasserkanal Folien, Bruchstücke, Fasern, geschäumter Kunststoff Flakes Pellets

Ökologische Risiken & Auswirkungen Untersuchung von Donaufischen (Stichprobe 30 Fische) Kein Plastik in den Fischen nachweisbar! Risiken Verheddern in Plastikteilen Einschränkung der Bewegungsfreiheit, Ersticken Quelle & Senke für Chemikalien © R. Konecny

Zusammenfassung Flüsse sind wesentlicher Eintragspfad für marine Plastikinseln einzigartige Studie Pro Tag werden zwischen 25 und 145 kg Plastik über die Donau abtransportiert Entspricht einer Jahresfracht von ca. 40 Tonnen Mehr als 90 % stammen aus diffusen Einträgen Weiterentwicklung Messmethoden Identifizierung von Quellen