Basale Lesefähigkeiten erwerben Thema „Unterwegs sein“ LISUM,

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Basale Lesefähigkeiten erwerben Thema „Unterwegs sein“ LISUM, 02. 12

Doppelte Herausforderung – Alphabetisierung und Zweitspracherwerb hohe kognitive Herausforderung: Schriftspracherwerb in einer Sprache, die mündlich noch gar nicht oder kaum beherrscht wird verschiedene Zielgruppen mit unterschiedlichem Bedarf: bisher noch in keiner Sprache alphabetisiert (Erstalphabetisierung) in verschiedenen Schriftsystemen alphabetisiert (Zweitalphabetisierung)

Alphabetisierung von zugewanderten Schülerinnen und Schülern erfordert: eine besonders starke Schülerorientierung, die vor allem spezielle Motivationsmomente berücksichtigt die Wahrung der Schüleridentität, insbesondere die Berücksichtigung der Muttersprache und der Herkunftskultur fundierte Kenntnisse über den Schriftspracherwerb didaktisch-methodische Kenntnisse zur Gestaltung eines differenzierten Lernangebotes (Visualisierung, Wiederholung, Strukturiertheit, Situativität, …)

Schriftspracherwerb/Alphabetisierung Schuleingangsalter Sekundarstufe geeignet sind die gleichen Methoden des Schriftspracherwerbs wie für einsprachig aufwachsende Kinder Methoden müssen dem kognitiven, sozialen und affektiven Entwicklungsstand der Lernerinnen und Lerner Rechnung tragen, ihre Lernerfahrungen und Lebenssituation berücksichtigen analytisch-synthetische Methode schrittweise Einführung der Buchstaben, Erlesen von Wörtern mit diesen Buchstaben, Wiedererkennen der Buchstaben und Laute in Wörtern Schrift der Lebensumwelt als Material zum Kennenlernen von Lauten und Buchstaben Graphem- Phonem-Korrespondenz als explizites Unterrichtsthema Schreiberfahrungsansatz besonderer Fokus auf akustischer Analyse Spracherfahrungsansatz/ Schrifterfahrungsansatz konsequente Steigerung der Sprachkompetenz Auf- und Ausbau des Wortschatzes, Stolpersteine der deutschen Sprache Die erfolgreiche Vermittlung der Graphem-Phonem-Korrespondenz der deutschen Schriftsprache ist die notwendige Grundlage für die Entwicklung von Lesekompetenz. In Anlehnung an: Curriculare Grundlagen Deutsch als Zweitsprache (Schleswig-Holstein)

Inhalte im Alphabetisierungsunterricht schreiben (Stiftführung, Druckbuchstaben, Aufbau eines teilnehmerorientierten Schreibwortschatzes, Textproduktion, Schreibstrategien, …) lesen (Zahlen, Buchstaben, Aufbau eines Sichtwortschatzes, Erlesen unbekannter Wörter, sinnentnehmendes Lesen auf Satz- und Textebene, Lesestrategien,…) phonologische Bewusstheit (Erkennen der Wortlänge, von Anlaut, Auslaut, Reim; Segmentierfähigkeit auf Wort-, Morphem-, Silben-, Lautebene, Analyse-und Synthesefähigkeit,…) Deutschkenntnisse (Wortschatz, Redemittel, Grammatik, Aussprache, Intonation,…) autonomes Lernen (Lehrwerkswissen, elementare Unterrichts-formen, Übungstypen, Lerntechniken,…)

Basale Lesefähigkeiten sicher erwerben Synthesefähigkeit entwickeln Wörter durchgliedern Zusammenhänge beim Lesen nutzen automatisiert lesen

Die 100 häufigsten Wörter der deutschen Sprache Schriftspracherwerb praktisch (I): automatisiert lesen auf der Wortebene Die 100 häufigsten Wörter der deutschen Sprache Entwickeln Sie bitte Aufgabenstellungen, bei denen das Hörverstehen bzw. das Lesen (oder Schreiben) gefördert wird. Berücksichtigen Sie dabei die Buchstaben-, Wort- oder Satzebene.

Häufige Wörter häufig lesen und schreiben Stärkung der Dekodierfähigkeit Förderung der Leseflüssigkeit Beförderung des Rechtschreiblernens durch Strukturwissen Schreiberleichterung durch „automatisches“ Abrufen der Wörter

Phasen des Schriftspracherwerbs Logographische Phase Erkennen von Symbolen und Wörtern als Ganzes Alphabetische Phase Erkennen des Zusammenhangs von Lauten und Buchstaben Orthographische Phase einschl. morphematische Phase Erkennen orthographischer Muster, Ableiten von Schreibweisen Postliterale Phase Textsorten unterscheiden, Lese- und Schreibstrategien anwenden

Schriftspracherwerb praktisch (II): Zusammenhänge beim Lesen nutzen (Wort- und Satzebene) Sehen Sie sich das Bild vom BER an. Notieren Sie Wörter, die Sie „entdecken“, auf Post-it-Streifen. Ordnen Sie die Wörter zu. Notieren Sie Sätze oder Aussagen, die passen oder nicht passen.

Schriftspracherwerb praktisch (III): Zusammenhänge beim Lesen nutzen (Textebene) Entwickeln Sie mithilfe der Satzstreifen einen Dialog. Diskutieren Sie mögliche Varianten. Welche Differenzierungs-möglichkeiten bietet das Material? Was können Schülerinnen und Schüler dabei üben?

Zwei Schüler unterhalten sich Lösungstext Zwei Schüler unterhalten sich Omar: Hallo! Florian: Hallo! Wie heißt du? Omar: Ich heiße Omar. Und wie heißt du? Florian: Ich heiße Florian. Woher kommst du? Omar: Ich komme aus Mauretanien. Florian: Wie? Mauritius? Omar: Nein. Aus Mau-re-ta-nien. Florian: Wo ist das denn? Davon habe ich noch nie gehört. Omar: In Westafrika. Florian: Und warum bist du nach Deutschland gekommen? Omar: Ich will zur Schule gehen. Florian: Und das geht nicht in Mauretanien? Omar: Nein, wenn du kein Geld hast. Florian: Und deine Eltern haben kein Geld für die Schule? Omar: Ich habe keine Eltern mehr. Aber ich habe noch einen großen Bruder. Florian: Was, du bist ohne Eltern hier? Und dein Bruder? Lebt er auch in Deutschland? Omar: Nein, im Senegal. Florian: Was macht er? Hast du Kontakt mit ihm? Omar: Wir telefonieren manchmal. Er ist Taxifahrer. Florian: Und was willst du hier machen? Omar: Ich will die Schule fertig machen und dann eine Ausbildung. Florian: Welchen Beruf willst du lernen? Omar: Ich kann gut kochen. Ich will Koch werden. Florian: Na dann, viel Erfolg! Omar: Danke! Tschüss, ich muss jetzt gehen. Florian: Okay, tschüss.