Thema „Vorsicht, Teenager in der Pubertät“

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Hilfe, mein Kind ist in der Pubertät!
Advertisements

Erkennst du den Superheld? Wer kennt den Superheld?
Übergang vom Kindes- zum Jugendalter Pubertät Wilde Zeiten
Von Christoph Drobnitza und Andreas Lenzen
Die große Pause als Chance für einen freundlichen Umgang
Umfrage zum Thema Taschengeld
DI ZI GUI Dankbarkeit & Liebe für die Umwelt Höflichkeit im Umgang mit Menschen.
Schöne schlanke Welt???.
Vorlesung: Einführung in die Pädagogische Psychologie
Entstehung von Süchten und Drogenmissbrauch durch Modell-Lernen
Medienbild.
Begriffliche Erläuterungen
Die Pubertät als Familienphase oder:
„Schule als Lebensraum – ohne Mobbing!“
Akzeptierende Jugendarbeit mit rechtsextremen Jugendlichen
Stabilisation: Was gehört alles dazu?
Wenn du Zeit hast, dann lies es bis zum Ende
„Männlich“, „weiblich“……: Geschlechterrollen in Bilderbüchern
Starke Eltern – Starke Kinder Mehr Freude mit Kindern!
eine Herausforderung für alle!
Kommunikation – Das Wissen für den Umgang mit anderen!
Koordinierungsstelle Marburg / Marburg-Biedenkopf
Abenteuer Pubertät.
Häusliche Gewalt.
Fragebogen zum Thema Ernährung
Wenn du Zeit hast, dann lies es bis zum Ende
Persönlichkeitsstörungen
Umgang mit Konflikten Mag. Weber Adrian.
Probleme lösen „hilf mir!“: ich helfe dir beim Suchen deiner Lösung!
24 goldene Regeln für die Menschlichkeit
BUNDESINITIATIVE GROSSELTERN von Trennung und Scheidung betroffener Kinder 5. Jahrestreffen BIGE, Programm 11:00 Uhr Begrüßung BIGE Begrüßung Herr Ingo.
Vornamen und Namen 18 Jahre verheiratet 3 Kinder (17, 15, 12)
Feusisberger Frauentage September 2010
Schwyzer Elternbildungstag
Pubertät.
Pubertät und Adoleszenz (das Jugendalter)
Sexualpädagogik HZA Herzlich willkommen zum Elternabend „Sexualpädagogik“ an der HZA Freienbach!
Gewaltprävention durch Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen
Vögel und diverse Sprichwörter
Forschungsergebnisse. Diskussion zum Thema Jugend & Alkohol ist fast so alt wie der Alkohol selbst Alkoholkultur ist gesellschaftlich verankert mangelhafte.
Konfliktlösung durch Konfrontation
Fachdienst Jugend und Familie
Thema „Eltern bleiben Eltern“
Thema „Hilfe mein Kind ist in der Trotzphase“
Die Pubertät als Familienphase oder:
Entwicklung des Gottesbildes Überlegungen aus religions- psychologischer und religionspädagogischer Sicht.
Einsamkeit aus hausärztlicher Sicht
MITARBEITERKONFERENZ 2006
Die Rolle der Eltern im Berufswahlprozess ihrer Kinder
Individuelle Unterschiede bei Aggressionen
Meine Familie Für die Klasse 10.
Generation heute und früher
Konflikte zwischen Generationen
"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus
zum Infoabend FAIRPLAYLIGA
70er mit 90ER : Unser Jugendzeit
KRISENINTERVENTION IN DER PRÄNATALDIAGNOSTIK Karin Tordy AKH Wien, Univ. Klinik f. Frauenheilkunde Abt. pränatale Diagnostik und Therapie.
Die Angebote der Fachstelle XX
„Und plötzlich sind sie Teenager…“ Modul 3: Die Rolle der getrennt lebenden Eltern.
Die Angebote der Fachstelle …. Themen: Sucht, neue Medien, Essstörungen, Glücksspiel, Sexualität,.. Schadet mir das Kiffen? Trinke ich zu viel Alkohol?
„Und plötzlich sind sie Teenager…“ Modul 2: Gespräche mit Teenagern
Familienkrise Pubertät
Eltern im Kinder- und Jugendfussball Eine Herausforderung mit der wir uns schwer tun! Stadtzürcher Fussballverband Themenabend vom 16. November 2015.
Teenager: Eine Übersicht
Wertschätzende Kommunikation in der Pflege
We are Family! Geschwister von Kindern mit Behinderung.
Grundprinzipien von Montessori
Allgemeine Psychologie – Entwicklung
Trauerarbeit und Bewältigung
 Präsentation transkript:

Thema „Vorsicht, Teenager in der Pubertät“ Elternfrühstück Thema „Vorsicht, Teenager in der Pubertät“ Erziehungs- und Familienberatungsstelle Stendal, Osterburg, Havelberg

Gliederung Pubertät und Adoleszenz (Jugendalter) Was passiert in der Pubertät- Entwicklungsaufgaben Anregungen zum Umgang mit pubertierenden Teenagern

Pubertät und Adoleszenz (Jugendalter) Eine kritische Lebensphase? Ein mehrere Jahre anhaltender Ausnahme- zustand? Eine Entwicklungsstörung? Eine „normale Psychose“ (Lempp, 1984) Oder schlicht und einfach: der Übergang zwischen Kindheit und Erwachsenenalter Beim weiblichen Geschlecht von ca. 12-17 Jahren, beim männlichen von ca. 14-19 Jahren (früherer, genetisch gesteuerter Beginn beim Mädchen und frühere Beendigung!)

Pubertät und Adoleszenz (Jugendalter) Zeitliche Abgrenzung von Pubertät und Adoleszenz (Jugendalter) Mädchen Jungen Phase 8-10 Jahre 10-12 Jahre späte Kindheit 12-14 Jahre Vorpubertät 14-16 Jahre Pubertät 14-15 Jahre 16-17 Jahre frühe Adoleszenz 15-17 Jahre 17-19 Jahre mittlere Adoleszenz 19-21 Jahre späte Adoleszenz

Was passiert in der Pubertät- Entwicklungsaufgaben Umgang mit körperlichen Veränderungen (Stimmbruch, erste Menstruation, Schambehaarung, Produktion von Sexualhormonen, starke Hautfettproduktion mit Pickelfolgen, unausgeglichene Körperproportionen, plötzliche Wachstumsschübe, erster Samenerguss) Veränderungen im psychischen Erleben (verstärkte Schamgefühle, Selbstzweifel, Stimmungslabilität, aber auch Allmachts- und Größenfantasien, Selbstwertprobleme, Verletzbarkeit) Veränderungen im sozialen Verhalten (Geheimnisse, Idole bzw. Starkult, Wandel der eigenen Umwelt: Kinderzimmer, Wutausbrüche, extreme Schüchternheit, überzogenes Experimentieren mit geschlechtsspezifischen Rollenmustern: Jungen zeigen machohaftes oder Risikoverhalten, Mädchen betreiben exzessives Schminken, Provokationen und Rückzüge)

Entwicklungsaufgaben in der Pubertät Daraus resultierende Entwicklungsaufgaben für Jugendliche: Identitätsfindung bzw. Entwicklung eines adäquaten Selbstkonzepts Vorbereitung auf beruflichen Einstieg Aufbau von Beziehungen zu Gleichaltrigen Daraus resultierende Entwicklungsaufgaben für die Familie: Bewahrung der familialen Verbundenheit Gemeinsame Umgestaltung der asymmetrischen Eltern-Kind-Beziehung in Richtung einer stärker symmetrischen und auf Gegenseitigkeit beruhenden Beziehung Zugestehen eines höheren Ausmaßes an Autonomie der Familienmitglieder (v.a. der Jugendlichen) „Zurückfahren“ der bislang üblichen elterlichen Kontrolle

Achtung Baustelle! Mädchen neigen zu mehr Stimmungsschwankungen in der Pubertät (himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt, auch das Selbstbewusstsein leidet darunter: Depressivität) Jungen sind in der Pubertät auf der Suche nach dem Kick (agieren ihre überschüssigen körperlichen Kräfte häufiger aus) Einige Heranwachsende pubertieren heftig über Jahre, andere entwickeln sich fast unbemerkt und „nebenbei“ zum Mann oder zur Frau

Anregungen zum Umgang mit pubertierenden Teenagern Stellen Sie vernünftige Regeln (aber nicht für jede Kleinigkeit) auf und seien Sie flexibel bei der Einhaltung. Lassen Sie Spielräume. Ermöglichen Sie Ihrem Kind, ohne Gesichtsverlust, Grenzüberschreitungen und Regelverletzungen wieder zu korrigieren. Erziehung findet bei Ihrem Kind nebenbei statt (beim Spaziergang, während der Autofahrt, beim Einkauf …). Nisten Sie sich im Hinterkopf Ihres Kindes als Stimme ein. Stellen Sie Ihr Kind nie bloß, sie sind ausgesprochen verletzlich. Überhören Sie, was nicht unbedingt angesprochen werden muss Halten Sie sich zurück mit Ihrer Meinung über Musik, Hobbys, Kleidung, Outfit der Jugendlichen. Drängen Sie sich nicht auf, aber stehen Sie zur Verfügung.

Anregungen zum Umgang mit pubertierenden Teenagern Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu und fordern Sie es. Geben Sie Ihrem heranwachsenden Kind Stück für Stück mehr Freiräume. Einigen Sie sich auf gemeinsame Familienregeln wie gemeinsame Mahlzeiten, Zuständigkeiten im Haushalt, Respekt vor der eigenen Privatsphäre und halten Sie sich auch selbst daran. Bleiben Sie im Gespräch: Halten Sie keine Vorträge, sondern hören Sie Ihrem Kind auch zu. Nehmen Sie Provokationen nicht persönlich. Ihr Kind grenzt sich nicht von Ihnen, sondern von den Erwachsenen an sich ab. Lassen Sie die Beziehung nie abbrechen. Nichts ist schlimmer als das Gefühl des Desinteresses.

Wenn es mal gar nicht mehr auszuhalten ist, denken sie daran: In einigen Jahren werden Sie und Ihre Kinder mit ein bisschen Abstand mit Kopfschütteln und Schmunzeln an die Episoden aus dieser Zeit denken und unter der Überschrift: „Weißt du noch, als Du 14 Jahre alt warst …“, dann Einiges besser verstehen und einordnen können. Kinder haben selten auf die ältere Generation gehört, aber nie versäumt, sie nachzuahmen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!