Universität Konstanz MPIEW Jena Universität Karlsruhe (TH) Inflexibilitäten und die Rolle strategischer Interaktion bei der Festlegung der Lohn- und Beschäftigungspolitik.

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Universität Konstanz MPIEW Jena Universität Karlsruhe (TH) Inflexibilitäten und die Rolle strategischer Interaktion bei der Festlegung der Lohn- und Beschäftigungspolitik S. Berninghaus, S. Bleich, S. Fischer, W. Güth, A. Kirstein, H. Ramser

2 Motivation Strategische Interdependenz zwischen Firmen wird als Ursache für Inflexibilitäten vermutet.  Die Interdependenz besteht durch Interaktion der Unternehmen auf ihrem Güter- und ihrem Arbeitsmarkt.  Unternehmen beschäftigen heterogene Arbeitskräfte.  Heterogenität der Arbeit ist gegeben oder entsteht erst durch Weiterbildung.

3 Literaturhinweise Eigene Vorarbeiten: Berninghaus, González & Güth (2004): „Firm Specific Investments Based on Trust and Hiring Competition: A Theoretical and Experimental Study of Firm Loyalty“, Wirtschaftswissenschaftliches Seminar Ottobeuren, Band 33 Alewell, Friedrich, Güth & Kuklys: „Renting vs. Hiring (Labor)“, Working Paper, MPI Jena Dittrich, Güth & Ziegelmeyer: „Gift Exchange-Type of Employment Contracts and Sales Competition“, Working Paper, MPI Jena Empirische Ergänzung: Hamilton, Nickerson & Owan (2003): „Team Incentives and Worker Heterogeneity: An Empirical Analysis of the Impact of Teams on Productivity and Participation“, Journal of Political Economy, vol.111, no.3

4 Geplantes Modell (3-stufiges Spiel) Zwei Unternehmen konkurrieren auf dem Gütermarkt. Die Unternehmen sind je Eigentum einer Person, die einen Manager beschäftigt und diesen erfolgsabhängig und durch eine Fixlohnkomponente entlohnt. Auf dem Arbeitsmarkt konkurrieren die Unternehmen (Manager) um unterschiedlich qualifizierte Arbeitskräfte. Jeder Manager stellt ein Team ein, das von ihm erfolgsabhängig oder im Gruppen- Akkord entlohnt wird.

5 Ablauf des Spiels Stufe 1:Die Eigentümer maximieren den Gewinn über die Entlohnung des Managers. Stufe 2:Die Manager maximieren ihren Nutzen über die Entlohnung der Teams (erfolgsabhängig oder Akkordlohn). Stufe 3:Die Teammitglieder (Agenten) maximieren ihren Nutzen über die geleisteten Efforts.

6 Teilaspekt dieses Spiels: „Heterogene Teams in duopolistischem Wettbewerb" von A. Kirstein und S. Bleich Arbeiter mit unterschiedlichen Qualifikationen (hoch und gering) arbeiten in unterschiedlichen Zusammensetzungen in zwei Teams. Die Qualifikation drückt sich in den Kostenfunktionen aus. Hoch qualifizierte haben geringeres Arbeitsleid. Jedes Team stellt ein Unternehmen auf dem homogenen Duopolmarkt dar. Die Arbeiter können mit beliebigem Arbeitseinsatz („Effort“) zwischen 0 und 1 arbeiten.

7 Ablauf des Spiels Die Unternehmen maximieren den Gewinn über den Lohnsatz der Teammitglieder. Die Arbeiter maximieren ihren Nutzen über ihren Effort und produzieren entsprechend das homogene Gut. Die Produktionsmenge führt in Kombination mit der Marktnachfrage zum Marktpreis (Mengenwettbewerb).

8 Zur Modellierung Die Teamproduktionsfunktionen weisen positive Kreuzableitungen in den Efforts auf: q i (e 1,e 2 ) =  e 1 e 2 + e 1 + e 2 q j (e 3,e 4 ) =  e 3 e 4 + e 3 + e 4 Zwei Versionen: – Die Teams werden erfolgsabhängig entlohnt  Team-Wettbewerb. – Die Teams werden mit einem Gruppenakkord entlohnt  Die Optimierung der Teams erfolgt unabhängig vom anderen Unternehmen.

9 Flexibilitätsuntersuchungen Um die Anpassung des Gleichgewichts an Veränderungen zu untersuchen, sollen folgende „Störungen“ eingebaut werden: Stochastische Elemente in der Güternachfrage Produktionsschocks Lohnrigiditäten (z.B. Gewerkschaften, Mindestlöhne)

10 Ausblick Geplante weitere Untersuchungen: Experimentelle Untersuchung des Modells / der Modelle Mögliche Erweiterungen: Diverse Entlohnungsschemata Unterschiedlich zusammengesetzte Teams produzieren heterogene Güter Einführung von endogener Humankapitalbildung