Dados / Gitterspektrograph

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 Präsentation transkript:

Dados / Gitterspektrograph Dr. Michael König, 17.12.2014 Sternwarte Heppenheim

Dados / Gitterspektrograph Dados – Erste Arbeiten Messung von Spektren (Vspec)

Dados – Gitterspektrograph / Baader Planetarium - Spalte 25mu , 35mu, 50mu, Glimmerplättchen - Nachführung am Spalt möglich - T2-System-Adaption - Kollimatoroptik - 200L/mm und 900L/mm Gitter - mit Neon Kalibrationslampe  Adapter: M68 / T2 + T2 / SBIG STL  Kompromiss zwischen Chipgröße und Kameragewicht Faktor „Spektrengröße“ 3500 A / 3..4 A/Pxl = ca. 1000 Pxl für sichtbares Spektrum STL 11k (4008 x 2672) = ca. 2.5 x

Tageslichtspektren - Spektrenhelligkeit vs. Spaltbreite - Auflösung vs Tageslichtspektren - Spektrenhelligkeit vs. Spaltbreite - Auflösung vs. Spaltbreite - Tellurische Linien durch Wasserdampf, Sauerstoff in der Atmosphäre  Fokussierung des Spektrographen mit Hilfe der Linien  Spektren reichen bis 9000+ A  Spaltfehler zeigen sich als vertikale Linien 200L/mm R=380 D=3,5 A/Pxl 900L/mm R=2000 D=0,8 A/Pxl

Kalibration „im Dados-Koffer“ - Neon Gasentladungslampe - Überdeckung des Wellenlängenbereichs 5800A – 7200A

Tageslichtspektren - Kalibration durch Neon Spektrum - Kalibration durch Tellurische Linien (bzw. deren Signaturen) durch Atmosphäre / Molekülbanden  Spektren reichen bis 9000+ A  Spaltfehler zeigen sich als vertikale Linien 200L/mm R=380 D=3,5 A/Pxl 900L/mm R=1500 D=0,8 A/Pxl O2 6869A Lok.Min H2O 7186A Lok.Min O2 7605A Lok.Min

Planetarischer Nebel NGC7027 - Mittelung aus 3min Spektren 200L/mm - Linienmessung durch Gauss-Fit (ohne CCD/System Response) Hbeta 4861A 4860A 14.4A 0.4 [OIII] 4959A 4959A 14.1A 2.1 [OIII] 5007A 5007A 14.3A 6.2 Halpha 6563A 6560A 15.8A 2.4

Planetarischer Nebel M57 - Mittelung aus 5min Spektren 200L/mm - Linienintensität  Verhältnisse [O*] und Balmer-Dekrement erlauben Rückschlüsse auf physikalische Parameter - M57: F(HeII 4686A) = 0.15 und F(N1+N2) = 5.0  log(F1/F2)= 1.52 Literatur: 1.35  T(HeII/HI) = 190.000° und T([OIII]/[OII])=100.000° - NGC7027: F(HeII 4686A) = 0.18 und F(N1+N2) = 8.3  log(F1/F2)= 1.66 Literatur: 1.50  T(HeII/HI) = 184.000° und T([OIII]/[OII])=87.000°  Große Fehlergrenzen der Methoden bedingen lange Belichtungszeiten Hbeta 4861A 4860A 0.3 [OIII] 4959A 4959A 1.1 [OIII] 5007A 5007A 3.9 Halpha 6563A 6562A 0.8 F(..) proportional Elektronendichte * Ionendichte * Volumen(Ionen) F(HeII) proportional ne * n(He++) * V(He++) F(N1+N2) proportional ne * n(O++) * V(O++) Allg. Trend log .. 0.5 – 2.0 reicht von 300.000° bis hinunter zu 100.000°

Planetarischer Nebel M57 - Variation der Spaltlagen [NII] 6583A Halpha 6563A [NII] 6548A Quelle: HST M57 Durchmesser 1,4‘ x 1‘ - die Spaltbreite liegt im Bereich von 1 Bogenminute M57 – Oben – Rotanteil ist durch Wasserstoffionen bestimmt M57 – Zentral – Rotanteile gleichmäßig verteilt auf Wasserstoff- und Stickstoffbeiträge M 57 – Unten – Rotanteil ist durch verbotene Stcikstoffübergänge bestimmt

Andromedanebel M31 - Zentralregion „Bulge“ von M31 ist ein ausgedehntes Objekt – 3‘ .. 4‘ - Alle drei Spalte werden vom Bulge beleuchtet - Der Kern von M31 mit 10“ Durchmesser wird auf dem 25mu Spalt platziert - Nachführung erfolgt durch den Dados-Guider / SX Lodestar - Belichtungszeit vom 5 min für ein Spektrum, Mittelung von 5 Spektren - Kalibration der Spektren erfolgt durch Balmerserien-Messung heller Sterne, die vor und nach der M31 Beobachtung spektrometriert wurden EinzelnesSpektrum Gemitteltes Spektrum

Andromedanebel M31 - Im Spektrum erkennt man die atmosphärischen Liniensignaturen - Es zeigen sich zwei deutliche Absorptionslinien (5166A und 5885A) - Eine dritte Absorptionslinie (L1) ist andeutungsweise zu erkennen (4298A) - Das Rauschniveau (1-Sigma) ist 2-3 mal kleiner als die Linientiefe (L2, L3) - Fehlergrenze der Linienmessung ist bei 1-2 Pixel = 3.5A – 7A L1 4300A L2 5166A L3 5885A

Andromedanebel M31 - Verlängerung der 10min für Einzelspektrum, Mittelung über 8 Spektren - Reduzierung des Rauschniveaus (1-Sigma) auf 1/5 der Linientiefe erlaubt bessere Messung der Linienlage - Identifikation der Absorptionslinien (L1 CH), L2 = Mg I und L3 = Na I CH Mg I Na I ca. 4300A 5166.95A 5885.51A 17.1A 14.5A

Andromedanebel M31 - Absorptionslinien von Mg I und Na I sind blauverschoben - Bestimmung der relativen Verschiebungen zur Ruhewellenlänge Linie(Mg I) = 5166.95A  Delta = -7.05A (Mg I 5174A) Linie(Na I) = 5885.51A  Delta = -7.49A (Na I 5893A) Delta(Na I) = - 0.127%  - 380.7km/s, korrigiert: -355 km/s Delta(Mg I) = - 0.136%  - 408.9km/s, korrigiert: -383 km/s Korrektur (Altair, Aql , mittlere Radialgeschw. -26.1 km/s) - Zzgl. heliozentrische Korrekturen (4.10.2014, für Altair und M31)  Es ergibt sich eine gemittelte Blauverschiebung 344 km/s +/- 120 km/s - Literaturwert: M31 Blauverschiebung 300 km/s +/- 4 km/s - M31 Bulge ist eine Integration über viele K-Stern-Spektren – „Aldebarans“

M32 - Begleiter von M31 mit etwa gleicher Radialgeschwindigkeit - Helligkeit mit 8,1mag geringer als bei M 31 (4,3mag) - Rauschniveau ist bei 10min Spektren im Bereich der Linientiefen Linienindentifikation ist bei M32 schwierig Es werden längeren Belichtungszeiten benötigt – Mag 8 Galaxien sind mit dem Dados erreichbar

Dados / Gitterspektrograph Mein Fazit: Stabiler Aufbau, reproduzierbare Resultate Preis / Leistungsverhältnis überzeugt Geeignet für extragalaktische Objekte Dr. Michael König michael@schmid-koenig.de