Ich lerne Schritt für Schritt: mit organischen Molekülen!

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 Präsentation transkript:

Ich lerne Schritt für Schritt: mit organischen Molekülen! Das Aufstellen einer Redoxgleichung mit organischen Molekülen!

Du liest die Aufgabenstellung: Gibt man in ein Reagenzglas Ethanol und taucht darin ein heißes oxidiertes Kupferblech ein, so reagiert das Kupfer(II)-oxid zu elementarem Kupfer, das Ethanol wird zu Ethanal. Formulieren Sie für die oben beschriebene Redoxreaktion die Teil- und Gesamtgleichungen. Gehen Sie davon aus, dass die Reaktion im Sauren stattfindet. Was machst Du mit einer solchen Aufgabe? Sofort aufgeben! Sofort anfangen! Den Lehrer fragen!

Also nochmal zur Aufgabenstellung! Das kannst Du tun, hilft Dir aber nicht weiter, wenn Du eine Redox-Gleichung alleine (z.B. in einer Prüfung) machen musst. Also nochmal zur Aufgabenstellung!

Schön – dann geht es los! Notiere Dir, welche im Text beschriebenen Stoffe die Edukte sind und welche die Produkte. Ordne die Stoffe dann so, dass Du zwei Gleichungen hast: Jeweils ein Edukt soll zu einem anderen daraus abgeleiteten Produkt reagieren! Was sind Edukte und Produkte? Ab zum Aufgabentext!

Aufgabenstellung: „Gibt man in ein Reagenzglas Ethanol und taucht darin ein heißes oxidiertes Kupferblech ein, so reagiert das Kupfer(II)-oxid zu elementarem Kupfer, das Ethanol wird zu Ethanal.“ Formulieren Sie für die oben beschriebene Redoxreaktion die Teil- und Gesamtgleichungen. Gehen Sie davon aus, dass die Reaktion im Sauren stattfindet. Also versucht hab‘ ich‘s mal...

Aufgabenstellung: Edukte sind die Ausgangsstoffe einer Reaktion, Produkte die Stoffe, die man am Ende einer Reaktion erhält. Laut dem Text sind also: Gibt man in ein Reagenzglas Ethanol und taucht darin ein heißes oxidiertes Kupferblech ein, so reagiert das Kupfer(II)-oxid zu elementarem Kupfer, das Ethanol wird zu Ethanal. Die Edukte Ethanol und Kupfer die Produkte Ethanal und Kupferoxid Die Edukte Ethanol und Ethanal die Produkte Kupfer und Kupferoxid Die Edukte Ethanol und Kupferoxid die Produkte Kupfer und Ethanal Die Edukte Ethanal und Kupferoxid die Produkte Kupfer und Ethanol

Leider ist das falsch! Lies den Text noch einmal genau: Was kommt am Anfang hinein, was kommt am Ende heraus?

Das ist richtig! Ordne die Stoffe dann so, dass Du zwei Gleichungen hast: Jeweils ein Edukt soll zu einem anderen daraus abgeleiteten Produkt reagieren! „Gibt man in ein Reagenzglas Ethanol und taucht darin ein heißes oxidiertes Kupferblech ein, so reagiert das Kupfer(II)-oxid zu elementarem Kupfer, das Ethanol wird zu Ethanal.“ Erledigt!

So müsste Deine Lösung aussehen: Ethanol  Ethanal Kupfer(II)-oxid  Kupfer Hab‘ ich nicht! Jup!

Dann auf zum nächsten Schritt! Erstelle die (Struktur)Formeln für die Substanzen. Ethanol  Ethanal Kupfer(II)-oxid  Kupfer Roger!

CuO Cu So müsste Deine Lösung aussehen: Ethanol  Ethanal Kupfer(II)-oxid  Kupfer CuO Cu Leicht!

Weiter geht‘s! CuO Cu Schreibe über alle Atome die Oxidationszahlen! Was sind Oxidationszahlen und wie ermittle ich sie? Erledigt!

Bestimmung der Oxidationszahlen Oxidationszahlen sind „gedachte Ladungszahlen“ (Wir tun so, als ob alle diese Verbindungen aus Ionen beständen, welche Ladung hätten diese dann?)

Regeln zum Aufstellen der Oxidationszahlen mit Valenzstrichformeln (braucht man für viele organische Moleküle) 1. Schreiben der Valenzstrichformel. 2. Das gesamte Elektronenpaar wird immer dem Atom mit der größeren EN (im PSE zu finden) zugesprochen. 3. Die Oxidationszahl ist der Unterschied zwischen der nun vorhandenen Elektronenanzahl und der Elektronenanzahl des Atoms im Normalzustand. Sauerstoff hat als Element 6 Valenzelektronen; in dieser Verbindung aber 8 Ve-  OZ = -2 Wasserstoff hat als Element 1 Valenzelektron; in dieser Verbindung aber 0Ve-  OZ = +1 Bsp.: H2O

Regeln zum Aufstellen der Oxidationszahlen ohne Valenzstrichformel: Ein Metallatom hat in einer Verbindung stets eine positive Oxidationszahl (oft die der Hauptgruppennummer im PSE). 2. Das Fluratom hat in einer Verbindung stets die Oxidationszahl –I 3. Das Wasserstoffatom hat in einer Verbindung die Oxidationszahl +I 4. Das Sauerstoffatom hat in einer Verbindung die Oxidationszahl –II 5. Atome von Elementen bekommen die Oxidationszahl 0. 6. Bei ungeladenen Molekülen und Formeleinheiten ist die Summe der Oxidationszahlen aller Atome gleich 0. 7. Bei Ionen entspricht die Summe der Oxidationszahlen der Ladung. 0 +2 +4 -2 +1 +1 +6 -2 +7 -2 Bsp.: Zn Fe2+ MnO2 NaHSO4 MnO4- Kapiert – weiter!

CuO Cu So müsste Deine Lösung aussehen: -3 -3 +1 Außerdem: -1 Alle H‘s haben +1 Alle O‘s haben -2 -3 -3 +1 -1 +2 0 Easy! Häh?

Super – dann weiter im Text! Ordne den beiden Teilreaktionen zu, was die Oxidation und was die Reduktion ist! CuO Cu Außerdem: Alle H‘s haben +1 Alle O‘s haben -2 -3 -3 +1 -1 +2 0 Und woher weiß ich das? Okay!

Die Oxidation ist die Reaktion, bei der die Oxidationszahl sich erhöht (positiver oder weniger negativ wird). Die Reduktion ist die Reaktion, bei der die Oxidationszahl sich erniedrigt (negativer oder weniger positiv wird). Aha…

CuO Cu So müsste Deine Lösung aussehen: Ox.: Red.: -3 -3 +1 Außerdem: Alle H‘s haben +1 Alle O‘s haben -2 -3 -3 +1 -1 +2 0 Ox.: Red.: Nein, wieso hab ich das nur falsch! Alles richtig!

What‘s next? CuO Cu Ergänze die Elektronen in den Teilgleichungen! Außerdem: Alle H‘s haben +1 Alle O‘s haben -2 -3 -3 +1 -1 +2 0 Ox.: Red.: Wie mach ich das? Ich denk ich hab‘s!

CuO Cu So müsste Deine Lösung aussehen: Ox.: + 2e- Red.: +1 -1 +2 0 +2 0 Ox.: Red.: + 2e- Nein, wieso hab ich das nur falsch! Mei bin I guad!

Wenn Mn zu MnO2 wird, gibt das Mangan-Atom vier Elektronen ab Da die Oxidationszahlen theoretische Ladungen sind, verändern sie sich dann, wenn ein Atom Elektronen aufnimmt (reduziert wird) oder abgibt (oxidiert wird). Wenn Mn zu MnO2 wird, gibt das Mangan-Atom vier Elektronen ab wenn FeCl2 zu Fe wird, nimmt das Eisen-Atom zwei Elektronen auf Die Summe der Oxidationszahlen und Elektronen der Teilgleichung ist links und rechts vom Pfeil gleich, wenn man auch die Vorzeichen berücksichtigt. Wie bitte?! Aha…schon kapiert

Wenn Mn zu MnO2 wird, gibt das Mangan-Atom vier Elektronen ab 0 +4 0 +4 Ox.: Mn  MnO2+ 4e- wenn FeCl2 zu Fe wird, nimmt das Eisen-Atom zwei Elektronen auf +2 0 Red.: FeCl2 + 2e-  Fe + 2 Cl- Weiter im Text!

CuO Cu Ox.: Red.: Noch was? Ergänze für den Ladungsausgleich die Teilgleichungen passend! +1 -1 +2 0 + 2e- Wie mach ich das? Fertig!

CuO Cu So müsste Deine Lösung aussehen: Ox.: + 2e- + 2 H3O+ Red.: +1 -1 +2 0 Ox.: Red.: + 2e- + 2 H3O+ Alles perfekt! Herr schaft‘s Zeiten… foisch is!

In saurer Umgebung wird mit H3O+ - Ionen ausgeglichen, Betrachtet werden nun nur noch die „echten Ladungen“, nicht mehr die Oxidationszahlen. In saurer Umgebung wird mit H3O+ - Ionen ausgeglichen, in basischer Umgebung mit OH- - Ionen. Jede Teilgleichung wird so mit H3O+ oder OH- ergänzt, dass auf jeder Seite dieser Teilgleichung die Summe aus allen „echten Ladungen“ gleich ist. Aha…schon kapiert Da brauch ich ein Beispiel!

Red.: FeCl2 + 2e- + 0 H3O+  Fe + 2 Cl- 0 +4 Ox.: Mn  MnO2+ 4e- + 4 H3O+ +2 0 Red.: FeCl2 + 2e- + 0 H3O+  Fe + 2 Cl- Ja ja, schon klar! Nochmal…

Dann gleich auf zum nächsten Streich! Ergänze für den Stoffausgleich das Wasser in den Teilgleichungen! CuO Cu +1 -1 +2 0 Ox.: Red.: + 2e- + 2 H3O+ Wasser marsch! Kann ich nicht!

Damit links und rechts in den Teilgleichungen die selbe Anzahl an Atomen jeder Sorte steht, muss man evtl. H2O-Molküle ergänzen. Aha…schon kapiert Zeigen!

0 +4 Ox.: Mn + 6 H2O  MnO2+ 4e- + 4 H3O+ +2 0 0 +4 Ox.: Mn + 6 H2O  MnO2+ 4e- + 4 H3O+ +2 0 Red.: FeCl2 + 2e-  Fe + 2 Cl- Ja ja, schon klar! Nochmal…

CuO Cu So müsste Deine Lösung aussehen: Ox.: + 2 H2O + 2e- + 2 H3O+ +1 -1 +2 0 Ox.: Red.: + 2 H2O + 2e- + 2 H3O+ + 2e- + 2 H3O+ + 3 H2O NEIN! JA!

Wir nähern uns dem Ende! CuO Cu Bringe die Teilgleichungen auf eine gemeinsame Elektronenzahl und kürze soweit wie möglich! CuO Cu +1 -1 +2 0 Ox.: Red.: + 2 H2O + 2e- + 2 H3O+ + 2e- + 2 H3O+ + 3 H2O + 2e- + 2 H3O+ Wie mach ich das? Done!

Da Elektronen nicht verschwinden oder aus dem Nichts auftauchen können, müssen in der Oxidationsreaktion ebenso viele Elektronen abgegeben werden, wie in der Reduktionsreaktion aufgenommen werden. Das erreicht man, indem man beide Teilgleichungen so multipliziert, dass die Elektronen den kleinsten gemeinsamen Vielfachen haben. Dann werden die Moleküle, von denen es links und rechts gleiche gibt soweit wie möglich gekürzt. Beispiel! Ich Mathegenie kann das!

Ox.: Mn + 6 H2O  MnO2+ 4e- + 4 H3O+ /* 1 +2 0 0 +4 Ox.: Mn + 6 H2O  MnO2+ 4e- + 4 H3O+ /* 1 +2 0 Red.: FeCl2 + 2e-  Fe + 2 Cl- /* 2 Weiter!

Ox.: Mn + 6 H2O  MnO2+ 4e- + 4 H3O+ /* 1 +2 0 0 +4 Ox.: Mn + 6 H2O  MnO2+ 4e- + 4 H3O+ /* 1 +2 0 Red.: 2 FeCl2 + 4e-  2 Fe + 4 Cl- /* 2 Weiter!

Ox.: Mn + 6 H2O  MnO2+ 4e- + 4 H3O+ /* 1 +2 0 0 +4 Ox.: Mn + 6 H2O  MnO2+ 4e- + 4 H3O+ /* 1 +2 0 Red.: 2 FeCl2 + 4e-  2 Fe + 4 Cl- /* 2 Zu schnell… Gähn!

CuO Cu + 2 H2O + 2e- + 2 H3O+ Ox.: Red.: + 2e- + 2 H3O+ /*1 +1 -1 +2 0 Ox.: Red.: + 2e- + 2 H3O+ /*1 So müsste Deine Lösung aussehen: + 3 H2O Ich habe alles richtig gemacht! Das war‘s noch nicht!

Letzter Schritt! Fasse die gekürzten Teilgleichungen in einer Gesamtgleichung zusammen! + 2 H2O + 2e- + 2 H3O+ CuO Cu +1 -1 +2 0 Ox.: Red.: + 2e- + 2 H3O+ /*1 + 3 H2O Ich bin gerade ausgestiegen! Das war schon alles?

So müsste Deine Lösung aussehen: Ox.: Red.: Redox: +1 -1 CuO + + H2O Cu + 2 H2O + 2e- + 2 H3O+ +2 0 + 2e- + 2 H3O+ /*1 So müsste Deine Lösung aussehen: + 3 H2O So kurz vor dem Ziel noch ein Fehler! Punktlandung!

Jetzt geht es wirklich ganz schnell: - Mach unter die beiden Teilgleichungen einen Strich, - schreibe „Redox“ an den Anfang der Zeile darunter, - schreibe von beiden Teilgleichungen die Eduktseite ab (das nicht Herausgekürzte) - zeichne den Reaktionspfeil - schreibe von beiden Teilgleichungen die Produktseite ab (das nicht Herausgekürzte) - kontrolliere, ob Du links und rechts von jeder Elementsorte gleich viele Atome hast - Fertig! Das kann ich gerade noch!

Gratulation Du hast es geschafft! Autor: Regina Bach