Allochthone Allochthone erster Generation: im Ausland geboren und mindestens ein Elternteil, der im Ausland geboren wurde Allochthone zweiter Generation:

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Integration und Integrationskrise – Das Ende des multikulturellen Paradigmas in den Niederlanden Universität Münster Institut für Politikwissenschaft Hauptseminar: Einwanderungs- und Integrationspolitiken im Vergleich Wintersemester 2006/07 22. Januar 2007 Dozent: Professor Dietrich Thränhardt Referent: Marius Meyer Diese Präsentation könnt Ihr herunterladen unter www.mariusmeyer.de/studium

Allochthone Allochthone erster Generation: im Ausland geboren und mindestens ein Elternteil, der im Ausland geboren wurde Allochthone zweiter Generation: in den Niederlanden geboren und mindestens ein Elternteil, der im Ausland geboren wurde Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit Die niederländische Migrations- und Integrationsforschung unterscheidet zwischen Allochthonen und Autochthonen, die Staatsbürgerschaft spielt dabei keine Rolle Ab der dritten Generation Authochthone 22. Januar 2007 Marius Meyer

Allochthone Ferner wird zwischen Allochthonen mit ein oder zwei im Ausland geborenen Elternteilen unterschieden Es wird unterstellt, dass in der dritten Generation die Integration soweit fortgeschritten ist, dass kein Unterschied besteht, zwischen Bürgern mit und ohne Migrationshintergrund Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit Der zweite Punkt wird inzwischen kritisch gesehen, da einige Einwanderergruppen auch nach der zweiten Generation noch nicht genügend integriert sind. Es wird inzwischen diskutiert, den Begriff Allochthone auf die dritte Generation auszuweiten. Sinnvoll? 22. Januar 2007 Marius Meyer

Zu den westlichen Ländern wird auch Indonesien gezählt Allochthone Die Statistik unterscheidet außerdem zwischen Allochthonen aus westlichen und nicht-westlichen Ländern Zu den westlichen Ländern wird auch Indonesien gezählt Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit Indonesien: wahrscheinlich weil die NL so lange Kolonialmacht waren 22. Januar 2007 Marius Meyer

Zuwanderung in die Niederlande Die Niederlande akzeptierten lange nicht, ein Einwanderungsland zu sein Zuwanderung aus (Ex-)Kolonie Indonesien zwischen 1946 und 1960 300.000 Zuwanderung aus Ex-Kolonie Surinam, die 1975 unabhängig wurde Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit Obwohl das Land eine lange Geschichte der Zuwanderung hat. Im 17. Jhdt, protestantische Flüchtlinge aus ganz Europa und sephardische Juden Ab Ende des 18. Jhdt. Starke Auswanderung Einwohner Surinams ab 1954 NL-Staatsangehörigkeit 22. Januar 2007 Marius Meyer

Zuwanderung in die Niederlande Seit den 70ern eine geringe aber beständige Zuwanderung von den niederländischen Antillen, die noch zu den Niederlanden gehören, ins Mutterland Gastarbeiteranwerbung ab 1965. Vor allem Türken und Marokkaner Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit (Antillen) Auch diese Einwanderer werden als Allochthone geführt, obwohl sie Staatsbürger sind 22. Januar 2007 Marius Meyer

neue Arbeitsmigranten Dominierende „moderne“ Migrationsmuster Familiennachzug Asylbewerber Flüchtlinge neue Arbeitsmigranten Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit Zum letzten Punkt: Dabei handelt es sich zum Beispiel um EU-Bürger 22. Januar 2007 Marius Meyer

Bevölkerungsstruktur der Allochthonen Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit Am stärksten nahm die Zahl der „sonstigen nichtwestlichen Allochthonen“ zu, die um 27,2 Prozent stieg. Die Zahlen der Türken und Marokkaner nahmen um 13,8 und 16,8 Prozent zu. Die Zahl der „nicht-westlichen Allochthonen“ nahm insgesamt um 18,4 Prozent zu. EU: nur 1,2 Prozent Insgesamt stieg die Zahl der Allochthonen von 2,775 Millionen auf 3,088 Millionen Quelle: Swiaczny, Frank: Migration und allochthone Bevölkerung in den Niederlanden; In: Haug 2004, S. 96 22. Januar 2007 Marius Meyer

Allochthonen und Gesamtbevölkerung Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit Allochthonen leben vor allem in den großen Städten. In Amsterdam 2004 47,5 Prozent, rund 45 Prozent in Rotterdam und Den Haag. In diesen Städten steigt der Anteil und wird vorrausichtlich 2010 50 Prozent überschreiten. In Utrecht ist der Allachthonenanteil stabil. Hier sind 80 Prozent EU-Bürger Quelle: Swiaczny, Frank: Migration und allochthone Bevölkerung in den Niederlanden; In: Haug 2004, S. 96 22. Januar 2007 Marius Meyer

Einwanderung wurde lange als temporär angesehen In den 70ern keine Integrationspolitik für Arbeitsimmigranten aus dem Mittelmeerraum Stattdessen sollte die Rückkehr gefördert werden Erst 1983 erklärt die Regierung die NL zu de-facto-Einwanderungsland Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit 22. Januar 2007 Marius Meyer

„Minderheitenpolitik“ Zentrales Element: Förderung und Emanzipation ethnischer Gemeinschaften Basiert auf der „Versäulung“  Kulturelle, religiöse oder politische Gruppen stellen Säulen dar, die den Staat tragen Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit Der Begriff wird erstmals 1979 verwendet - Die wichtigsten Minderheiten stellten Beratungsgremien, die von staatl. Organisationen und Behörden zu jeder ihre Gruppe betreffenden Maßnahmen angehört werden sollten -Förderung der Produktion von TV- und Radiosendungen, Förderung von eigenen Schulen und Einführung muttersprachlichen Unterrichts - Lange Zeit Förderung für Kirchen, private Schulen, Synagogen und später auch Moscheen - Schlagwort: „Gesellschaftliche Emanzipation aus der eigenen Identität heraus.“ - Das Problem ist jedoch, dass die heutigen Säulen viel unterschiedlicher sind als zu Beginn der „Versäulung“ und die sozioökonomische Situation der meisten Allochthonen Gruppen ist sehr einseitig 22. Januar 2007 Marius Meyer

„Minderheitenpolitik“ Ziele: Verbesserung der Rechtsposition durch Einbürgerung und Kommunalwahlrecht Anti-Diskriminierungsgesetze Verringerung der Benachteiligung in Schule, Ausbildung und Beruf Schaffung einer multikulturellen Gesellschaft Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit -Wahlen: Alle Parteien haben Allochthone auf den Listen und haben allochthone Wähler -Anti-Diskriminierungsgesetze: Anzeigen wegen Diskriminierung nehmen zu, das ermöglicht aber keine Aussage, ob Diskriminierung zunimmt -Arbeitslosigkeit (1999): Authochthone 3%, westl. Allochthone 5%, nicht-westl. Allochthone 18%  starke staatl. Transferleistungen bieten Angrifffläche für Rechtspopulisten 1996 verließen 8 Prozent der autochthonen Kinder die Schule ohne Abschluss, aber 35 Prozent türkischer und 39 marokkanischer Herkunft Außerdem leben viele nicht-westliche Allochtohne in eigenen Stadtviertel, es gibt wenig Interaktion zu Authochthonen 80ern nimmt die Toleranz und Akzeptanz gegenüber Einwanderern und Allochthonen zu, in den 90ern - entgegen demwas man auf Grund der wirtschaftlichen Entwicklung erwarten könnte, ab. Rechtspopulistische und ausländerfeindliche Parteien gewinnen an Boden -Kritik: Keine multikulturelle Gesellschaft sondern „Nebeneinander der ethn. Gruppen“ Das Modell spiegelte aber Streben nach Konsens und Toleranz wieder und wurde deswegen zum Beispielmodell 22. Januar 2007 Marius Meyer

Einbürgerungen Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit Quelle: Swiaczny, Frank: Migration und allochthone Bevölkerung in den Niederlanden; In: Haug 2004, S. 99 22. Januar 2007 Marius Meyer

Der Paradigmenwechsel – ein langer Prozess Bereits 1988/89 ersetzte die Regierung das Leitbild Minderheitenförderung durch das der Integration 1991: Rede des Fraktionsvorsitzenden der Liberalkonservativen leitet den „realistischen Diskurs“ ein Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit 22. Januar 2007 Marius Meyer

Der Paradigmenwechsel – ein langer Prozess Die Politik war auf die nicht-westlichen Minderheiten gerichtet, deren „Rückständigkeit“ damit aber dauernd betont wurde Besonders islamfeindliche Stimmung Forderung nach individuellen Integrationsanstrengungen durch die Allochthonen Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit Zum Beispiel Sprach- und Integrationskurse: Es wurde schon 1998 unter der Regierung Wim Kok ein obligatorischer 600stündiger Sprachkurs für die eingeführt, bei denen Aussicht auf dauerhaften Verbleib besteht. Nicht betroffen: EU-Bürger. Der Kurs war nicht sehr erfolgreich: In einer suche wurde festgestellt, dass nicht einmal 40 Prozent der Teilnehmer ein ausreichendes Niveau erreichen 22. Januar 2007 Marius Meyer

Der Paradigmenwechsel – ein langer Prozess Es wurden mehr und mehr (empfundene) Probleme der Einwanderung gesehen, z.B. Kriminalität und Handlungsweisen, die mit traditionellen niederländischen Werten nicht übereinstimmen Der 11. September 2001 und der Mord an Theo van Gogh beschleunigten diesen Prozess Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit 22. Januar 2007 Marius Meyer

Der Paradigmenwechsel – ein langer Prozess Angeheizt wurde die Stimmung auch durch den Rechtspopulisten Pim Fortuyn, der die Themen Immigration, Integration und „Islamisierung“, die in der Konsensgesellschaft „Tabuthemen“ gewesen waren, weit oben auf die politische Agenda brachte Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit 22. Januar 2007 Marius Meyer

Der Paradigmenwechsel – ein langer Prozess In der Bevölkerung eine wachsende Ausländerfeindlichkeit In den Medien und sogar in Regierungsdokumenten immer öfter von „Schwarzen“ und „Weißen“ die Rede Harte Haltung gegen „kriminelle Ausländer“ wird verspricht großen Zuspruch Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit So ließ Integrationsministerin Rita Verdonk von der Volkpartei für Freiheit und Demokratie (VVD) am 15. Mai 2006 innerhalb eines Tages die Staatsbürgerschaft der Parlamentarierin Ayaan Hirsi Ali aberkennen, weil die somalischstämmige Frau in ihrem Einbürgerungsantrag falsche Angaben gemacht hatte. Dieser Fall führte zum Ende der Regierung Balkenende I. Verdonk gehört aber weiterhin als Integrationsministerin dem Kabinett an 22. Januar 2007 Marius Meyer

Der Paradigmenwechsel – ein langer Prozess Während den beiden Regierungen von Wim Kok (1994 bis 2002) wird die Immigration zunehmend erschwert, aber die Rechtsposition der Allochthonen verbessert Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit 22. Januar 2007 Marius Meyer

Der Paradigmenwechsel – ein langer Prozess Unter Balkenende folgende Maßnahmen: Erschwerung des Familiennachzugs Verschärfung der Sicherheitsüber-prüfungen bei Anträgen auf dauerhafte Aufenthaltserlaubnis und Einbürgerung Abschiebung von ca. 26.000 Ausländern Sprach- u. Kulturtest schon im Heimatland Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit Es ist ein bisschen unübersichtlich, was alles während der Balkenende I bis III-Querelen beschlossen wurde und was nur angedacht. Die List Pim Fortuyn, die 2002 in der ersten, 87-tägigen Balkenende-Regierung den Minister stellte, wollte noch restriktivere Maßnahmen. So sollte jeder Marokko-stämmige, der ein Verbrechen begangen hatte, ausgewiesen werden, selbst wenn er die NL-Staatsbürgerschaft hat. Partner eines Niederländers darf nur kommen, wenn der Niederländer 130 Prozent des Mindesteinkommens verdient - auch Jugendstrafen werden jetzt berücksichtigt 22. Januar 2007 Marius Meyer

Fazit In den Niederlanden findet tatsächlich ein Paradigmenwechsel statt hin zu einer Einwanderungs- und Integrationspolitik, die weniger von Toleranz geprägt ist als von Vorsicht bzw. Misstrauen. Allerdings muss tatsächlich in Frage gestellt werden, ob die „Versäulung“ die erfolgreiche Politik war, als die sie dargestellt wurde und ob es sich dabei überhaupt um Integration handelte Allochthone Zuwanderung Minderheiten-politik und „Versäulung“ Paradigmen-Wechsel Fazit 22. Januar 2007 Marius Meyer

Literatur Böcker Anita und Thränhardt, Dietrich: „Erfolge und Misserfolge der Integration – Deutschland und die Niederlande im Vergleich“. In „Aus Politik und Zeitgeschichte“, Ausgabe 26/2003 Bundeszentrale für Politische Bildung: Web-Dossier „Migration“: http://www.bpb.de/themen/8T2L6Z,0,Migration.html (zuletzt abgerufen 22. Januar 2007) Centraal Bureau voor de Statistiek: „Statistical Yearbook of the Netherlands“; 2004 bis 2006 Entinger, Hans: „Shifting Paradigms: An Appraisal of Immigration in the Netherlands“. In: Fassmann, Hein und Münz, Rainer: „European Migration in the Late Twentieth Century – Historicaal Patterns, Actual Trens, and Social Implications“; Laxenburg, 1994 Graaff, Thomas de: „Migration, Ethnic Minorities and Network Externalities“; Amsterdam 2002 (Promotionsschrift) Groenendijk, Kees und Minderhoud, Paul: „The Netherlands“. In: Davy, Ulrike: „Die Integration von Einwanderern – Rechtliche Regelungen im europäischen Vergleich“; Wien 2001 Loo, Mirijam van het: „A Comparison of American an Dutch Immigration and Integration Experiences – What Lessons Can be Learned?“; Den Haag 2001 Swiaczny, Frank: „Migration und allochthone Bevölkerung in den Niederlanden. In: Haug, Sonja und Swiaczny, Frank: „Migration in Europa“; Wiesbaden 2005 Universität Münster: Web-Dossier „Multikulturelle Gesellschaft und Integration“: http://www.uni-muenster.de/HausDerNiederlande/Zentrum/Projekte/NiederlandeNet/Dossiers/05/multikulturelle_gesellschaft_migration.html (zuletzt abgerufen 22. Januar 2007) 22. Januar 2007 Marius Meyer