Gruppenprozesse Dozentin: Dipl.-Psych. Anke Mümken

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Mein Kind… … weiß ganz genau, was es werden will. zu Eltern_de/Was möchte Ihr Kind/ weiß genau, was es werden will … hat noch keinen konkreten Berufswunsch.
Advertisements

Ein Referat von Doreen Hartwich und Kim Kuczera
Sozialer Einfluss durch Minderheiten und Mehrheiten
Auf dem Weg zur Konversionstheorie
Sozialer Einfluss durch Minderheiten und Mehrheiten
Tipps & Tricks zu benutzerdefinierten Animationspfaden
Wilhelm-Raabe-Schule Fachbereich: Mathematik Thema: Lineare Funktionen
Sozialpsychologie = Beschreibt die Art, wie Menschen soziale Realität konstruieren, wie sich Einstellungen und Vorurteile bilden und verändert werden.
Social Dominance Orientation and Intergroup Bias The Legitimation of Favoritism for High-Status Groups (Levin, 2002)
Provokationen – was tun?
EinführungMethodeErgebnisseDiskussion Geschlechtsspezifische Wirkung vonWerbeplakaten.
Vorlesung Einführung in die Psychologie
Assertivitätstest Wie assertiv bist du?
Fragetechnik statt Sagetechnik
Liebe Kommilitonen, lieber Rainer, wir werden nun ein Experiment mit euch durchführen. Dafür bitten wir um äußerste Ruhe! Stellt bitte keine Fragen und.
Das Kontinuum-Modell von Fiske und Neuberg
Perzeptuelle Kompensation von Koartikulation bei japanischen Wachteln A. J. Lotto, K. R. Kluender, L. L. Holt. Perceptual compensation for coarticulation.
Tricks mit Zahlen. Kapitel 2 © Beutelspacher Mai 2004 Seite 2 Idee / Aufgaben In jeder Woche stelle ich Ihnen einen Zaubertrick mit Zahlen vor. Ihre Aufgaben:
Universität Bielefeld Abteilung für Psychologie WS 2004/05
III. Themen der Sozialpsychologie Sozialer Einfluss
Seminar: Sozialer Einfluss durch Mehrheiten und Minderheiten
Persuasion als sequenzieller Prozess: Versuch der Integration von Unimodel und HSM Gerd Bohner
Soziale Urteilsbildung
S. Moscovici, E. Lage, M. Naffrechoux (1969)
Zeitmanagement für Frauen
Heute zählt Band 2 Heft 1.
Übungen zur Vorlesung Stochastik und ihre Didaktik
ACT.
Das Recht auf Spielen – eine rechtliche Entdeckungsreise Kinder-Universität Prof. Christine Kaufmann Zürich, 31. März 2010.
7 d Ursachen und Behandlung Angst - Sozialisation
Eingewöhnung Krippe QUALITÄTSHANDBUCH
R.P.G. MAL WAS ZUM NACHDENKEN!.
„Was steht eigentlich hinter dem Roten Kreuz?“
SE DOKO, Ines Neunhoeffer
Weinviertel-Südmähren-Westslowakei“
Das MÄNNERMANIFEST (ein für alle Mal!)
Charisma – Wie Führungskräfte Eindruck machen
Theorien, Methoden, Modelle und Praxis
IHR meine lieben Freunde

Anke Mümken, Clemens Freytag, Wolfgang Keil & Ursula Piontkowski
Das Leben.
WAS ZUM NACHDENKEN !.
Wahrscheinlichkeitsrechnung
Das perfekte Herz.
Religiöse Vielfalt – Bedrohung oder Chance?
Empirische Softwaretechnik
...und alle heißen Leo Der täuschende Zuruf. Hab ihn! Lass ihn! LEO!
Das MÄNNERMANIFEST (Ein für alle Mal!).
Photos et son du Web Text Es gibt keine grössere Sehnsucht des Menschen, als jemanden zu finden, der einem zuhört.
Framing Effekt: Der getrennte Einfluss von Wahrscheinlichkeiten und Utilities Ralf Stork, E. H. Witte Universität Hamburg, Fachbereich Psychologie, Von-Melle-Park.
Firmvorbereitung in Wolfurt 2007
Befragung Verantwortlicher in der KLJB Bayern zu Glaube und Kirche 2004.
Motivierende Gesprächsführung
Auf soliden Boden Bauen
Management, Führung & Kommunikation
Nehm dir Zeit, um die Botschaft zu lesen.
Sensible Themen Was Sie tun können, wenn die Unzufriedenheit mit dem Aussehen für eine/n Lernende/n oder KollegIn ein Problem darstellt LIFELONG LEARNING.
Konsistenztheoretische Ansätze der Medienwirkung
Methoden Die klassische Methode der Psycholinguistik (genauso wie der experimentellen Psychologie im Allgemeinen) ist die Messung von Reaktionszeiten.
Zum Einfluss subjektiver und objektiver Merkmale auf die Wiedererkennung von Werbeplakaten Antje Bauer & Stefanie Frehse Institut für Allgemeine Psychologie.
Sozialer Einfluss durch Minderheiten und Mehrheiten
Plakatwerbung: Wie wichtig sind Farben wirklich?
Universität Karlsruhe (TH) Forschungsuniversität · gegründet 1825 Lehrstuhl für Programmiersysteme Fakultät für Informatik 1 Anforderungen und Probleme.
The link between leadership and followership: How affirming social identity translates vision into action. Projektarbeit Sozialpsychologie: Soziale Identität.
Gruppe & Macht.
Fernsehgewohnheiten Wie viel Zeit verbringen Sie pro Tag bzw. pro Woche vor dem Fernseher? Welche Sendungen sehen Sie sich an? Warum schauen Sie diese.
Chemie-Praktikum Nr. 4 Fortsetzung Gefahrenkennzeichen
:17 1  von 201 MedienInformatik Datentechnik  Übungen „Gestaltungsgrundlagen“
MedienInformatik Datentechnik
 Präsentation transkript:

Gruppenprozesse Dozentin: Dipl.-Psych. Anke Mümken Referentinnen: Julia Berentelg, Daniela Buchkremer, Stephanie Krug Datum: 30.04.2008

Welche Linie ist gleich lang wie Linie X? Aufgabe 1

Welche Linie ist gleich lang wie Linie X? Aufgabe 2

Welche Linie ist gleich lang wie Linie X? Aufgabe 3

Welche Linie ist gleich lang wie Linie X? Aufgabe 4

Welche Linie ist gleich lang wie Linie X? Aufgabe 5

Welche Linie ist gleich lang wie Linie X? Aufgabe 6

Welche Linie ist gleich lang wie Linie X? Aufgabe 7

Welche Linie ist gleich lang wie Linie X? Aufgabe 8

Welche Linie ist gleich lang wie Linie X? Aufgabe 9

Welche Linie ist gleich lang wie Linie X? Aufgabe 10

Welche Linie ist gleich lang wie Linie X? Aufgabe 11

Welche Linie ist gleich lang wie Linie X? Aufgabe 12

Welche Linie ist gleich lang wie Linie X? Aufgabe 13

Welche Linie ist gleich lang wie Linie X? Aufgabe 14

Sozialer Einfluss – Warum verhalten wir uns konform?

Gliederung 1. Sozialer Einfluss 2. Mehrheitseinfluss 1.1 Passiver sozialer Einfluss 1.2 Aktiver soziale Einfluss 1.3 Konformität 1.4 Informativer sozialer Einfluss 1.5 Normativer sozialer Einfluss 2. Mehrheitseinfluss 2.1 Der Autokinetische Effekt 2.2 Das Asch-Experiment (1951-1956) 2.3 Social Impact Theory (Latané, 1981)

Gliederung 3. Minderheitseinfluss 4. Erklärungen 5. Diskussion 3.1 Beispiele für Minderheitseinfluss 3.2 Das Experiment von Moscovici et al. 3.3 Das Experiment von Nemeth und Kwan 4. Erklärungen 4.1 Einzelprozess-Erklärung 4.2 Zwei-Prozess-Erklärung 4.3 Fazit 5. Diskussion 6. Literatur

1. Sozialer Einfluss „Tue das, was die meisten tun, und man wird gut über dich reden.“ (Thomas Fuller) „Es wäre nicht das Beste, wenn wir alle das Gleiche denken würden; es ist der Unterschied der Meinung, der die Pferde am Rennen hält.“ (Mark Twain)

1. Sozialer Einfluss „Eine Veränderung der Urteile, Meinungen und Einstellungen einer Person infolge der Konfrontation mit den Auffassungen anderer Menschen.“ (W. Stroebe, M. Hewstone, J.-P. Codol & G.M. Stephenson, S. 452) Ergebnis: Gruppenmitglieder teilen wichtige Ansichten und Einstellungen

1.1 Passiver Sozialer Einfluss Ohne Absicht Normen/Werte/Einstellungen werden angenommen, weil man Teil der Gruppe ist Ergebnis: Gruppenmitglieder gleichen ihre Meinungen an; entwickeln gemeinsame Ansichten

1.1 Aktiver Sozialer Einfluss Mit Absicht Die Person, die beeinflusst wird, möchte sich nicht (unbedingt) verändern, wehrt sich eventuell dagegen Ergebnis: Personen werden überzeugt oder eventuell von der Gruppe abgestoßen

1.3 Konformität Veränderung im Verhalten aufgrund von sozialem Einfluss Zwei Interessen Um richtig zu urteilen Um einen guten Eindruck zu machen Zwei Informationsquellen Das, was jemandem die Sinne über die physikalische Realität mitteilen Das, was andere sagen

1.4 Informativer Sozialer Einfluss „Einfluss, der auf dem Informationswert der von anderen Menschen zum Ausdruck gebrachten Meinung beruht“ (W. Stroebe, M. Hewstone, J.-P. Codol & G.M. Stephenson, S. 458) Um richtig zu urteilen; man vertraut anderen Urteilen mehr als den eigenen Meinungsänderung aufgrund dem Verlangen nach „gutem“, „richtigen“ Wissen Resultat von Vergleichen seiner eigenen Meinung mit anderen Meinungen

1.4 Informativer Sozialer Einfluss Ergebnis: private Akzeptanz: „Mit dem Verhalten anderer konform gehen, aus einem ernsthaften Glauben heraus, dass das, was sie tun oder sagen, richtig ist.“ (Aronson, E., Wilson, T.D. & Akert, R.M., S. 273)

1.4 Normativer Sozialer Einfluss „Einfluss, der auf dem Bedürfnis beruht, von anderen Menschen akzeptiert und bestätigt zu werden.“ (W. Stroebe, M. Hewstone, J.-P. Codol & G.M. Stephenson, S. 458) um einen guten Eindruck zu machen Meinungsänderung um soziale Anerkennung zu bekommen, um dazuzugehören, um akzeptiert zu werden um Ablehnung, Bestrafung zu vermeiden

1.4 Normativer Sozialer Einfluss Ergebnis: Öffentliche Zustimmung/Compliance: „Öffentlich mit dem Verhalten anderer Menschen konform gehen, ohne notwendigerweise zu glauben, was man tut oder sagt.“ (Aronson, E., Wilson, T.D. & Akert, R.M., S. 273) Manchmal verändert sich öffentliche Zustimmung mit der Zeit zu privater Akzeptanz

2. Mehrheitseinfluss „Sozialer Einfluss, der sich aus der Konfrontation mit den Meinungen einer Mehrheit oder der Mehrheit der eigenen Gruppe ergibt.“ (W. Stroebe, M. Hewstone, J.-P. Codol & G.M. Stephenson, S. 452)

2.1 Der Autokinetische Effekt „Die Bewegungstäuschung bei einem stationären Lichtpunkt, den man in einer völlig abgedunkelten Umgebung betrachtet.“ (W. Stroebe, M. Hewstone, J.-P. Codol & G.M. Stephenson, S. 453)

2.1 Der Autokinetische Effekt Sherif, 1935: Versuchsaufbau: Versuchspersonen sind allein oder in Gruppen von zwei bis drei Personen in einem völlig abgedunkelten Raum in fünf Metern Entfernung wird ein kleines, stationäres Licht dargeboten

2.1 Der Autokinetische Effekt Experimentdurchführung: die Versuchspersonen gaben eine mündliche Schätzung bezüglich des Ausmaßes der Lichtbewegung ab sie wurden nicht über den autokinetischen Effekt informiert die Hälfte der Teilnehmer gab die ersten 100 Schätzungen alleine ab

2.1 Der Autokinetische Effekt an drei aufeinanderfolgenden Tagen nahm diese Hälfte an drei weiteren Durchgängen in Gruppen teil die andere Hälfte nahm zuerst an drei Gruppendurchgängen teil, anschließend folgte eine Einzelsitzung

2.1 Der Autokinetische Effekt Ergebnis: die Versuchspersonen, die die ersten Schätzungen alleine abgaben, entwickelten schnell eine persönliche Norm → persönliche Norm war stabil, variierte aber zwischen Individuen anschließend konvergierten die Urteile in Gruppensitzungen in Richtung einer Gruppennorm bei umgekehrter Reihenfolge entwickelte sich die Gruppennorm im ersten Durchgang und blieb in den Einzeldurchgängen erhalten

2.1 Der Autokinetische Effekt Trichtereffekt: Annäherung der Urteile der Versuchspersonen, die zuerst alleine, später mit anderen Personen zusammen ihr Urteil abgaben (Konvergenz)

2.1 Der Autokinetische Effekt Wenn die Versuchspersonen zuerst an Gruppensitzungen und später an Einzelsitzungen teilnahmen, so war schon von Anfang an die Konvergenz erkennbar.

2.1 Der Autokinetische Effekt → Menschen, die mit einer unstrukturierten und mehrdeutigen Stimulusreaktion konfrontiert sind, bilden inneren Bezugsrahmen → sobald sie zusätzlich mit unterschiedlichen Urteilen konfrontiert werden, geben sie ihren Bezugsrahmen auf, um ihn an den der übrigen anzupassen → ein in Anwesenheit anderer Menschen gebildeter Bezugsrahmen beeinflusst die Urteile einer Person auch dann noch, wenn die Quelle des Einflusses nicht mehr vorhanden ist → informativer und passiver sozialer Einfluss

2.2 Das Asch-Experiment (1951-1956) Versuch zur visuellen Diskrimination Versuchsaufbau: drei Vergleichslinien und eine Referenzlinie eine der Vergleichslinie entsprach der Referenzlinie sieben Studenten sollten 18-mal entscheiden, welche von den drei Vergleichslinien genauso lang ist wie die Referenzlinie → Insgesamt war die Aufgabe sehr leicht Fehlerquote des Kontrolldurchgangs: 0,7%

2.2 Das Asch-Experiment (1951-1956) Experimentdurchführung: Studenten sollten nacheinander laut ihr Urteil abgeben in Wirklichkeit gab es nur eine Versuchsperson (Position 6) sechs „neutrale“ Durchgänge in zwölf Durchgängen gaben die Konfidenten übereinstimmend falsche Antworten

2.2 Das Asch-Experiment (1951-1956) Ergebnis: enormer Einfluss der offensichtlich falsch stimmenden Mehrheit Versuchspersonen machten im Gegensatz zum Kontrolldurchgang eine Fehlerquote von ca. 37% von insgesamt 123 Versuchspersonen ließen sich nur 25% nicht beeinflussen 28% gaben acht oder mehr falsche Antworten die übrigen Versuchspersonen machten zwischen einem und sieben Fehlern

2.2 Das Asch-Experiment (1951-1956) Schlussfolgerungen: → beide Informationsquellen geraten in einen Konflikt → im Experiment ist der normative Einfluss von größerer Bedeutung als der informative Einfluss

2.2 Das Asch-Experiment (1951-1956) Abwandlung des Versuchs (Deutsch und Gerad, 1955): Vergrößerung der Abhängigkeit der Gruppenmitglieder, indem in der Crutchfield-Version den besten fünf Gruppen Belohnungen versprochen wurden

2.2 Das Asch-Experiment (1951-1956) Ergebnisse: → durch die Definition eines Gruppenziels wurde doppelt so viel Konformität als in der Kontrollbedingung erzeugt → wenn Mehrheit bei den ersten Durchgängen häufig die richtige Antwort gab, wurde ihr von der Versuchsperson mit größerer Wahrscheinlichkeit Kompetenz zugeschrieben → Ausmaß der Konformität wird durch die wahrgenommene Kompetenz anderer und durch Selbstvertrauen bestimmt → Wichtig: Entscheidend ist hier, dass es sich um den normativen Einfluss handelt!

2.3 Social Impact Theory (Latané, 1981) Die Theorie des sozialen Einflusses besagt, „(…) dass Konformität bei sozialem Einfluss von der Stärke, Unmittelbarkeit und Anzahl der anderen Menschen in der Gruppe abhängt.“ (Aronson, E., Wilson, T.D. & Akert, R.M., S. 291)

2.3 Social Impact Theory (Latané, 1981) Stärke: Wie wichtig ist mir die Gruppe? Unmittelbarkeit: Wie nahe ist mir die Gruppe räumlich und zeitlich während des Einflussversuches? Anzahl: Wie groß ist die Gruppe?

2.3 Social Impact Theory (Latané, 1981) Konformität steigt mit zunehmender Stärke und Unmittelbarkeit → „Sicher ist, dass je wichtiger uns eine Gruppe ist und je mehr wir mit ihr zusammen sind, desto wahrscheinlicher werden wir uns ihrem normativen Druck anpassen.“ (Aronson, E., Wilson, T.D. & Akert, R.M., S. 291) Aber: Die Variable „Anzahl“ wirkt anders!!! Wenn die Anzahl der Gruppe steigt, so hat jede zusätzliche Person weniger einflussreiche Wirkung.

2.3 Social Impact Theory (Latané, 1981) Man unterwirft sich schnell dem normativen Einfluss, wenn… … die Gruppengröße drei übersteigt, … die Gruppe wichtig ist, … man keinen Verbündeten hat, … die Gruppenkultur kollektivistisch ist, … man ein geringes Selbstwertgefühl hat.

2.3 Social Impact Theory (Latané, 1981) Meinungen bezüglich des Geschlechts: Crutchfield (1955): Frauen gehen eher konform als Männer Eagly und Carli (1981): Männer sind im Durchschnitt weniger beeinflussbar, jedoch ist der Unterschied sehr gering Abhängig vom Typus des Konformitätsdrucks: wenn die Mehrheit direkt beobachten kann, ob jemand konform geht, so lassen sich eher Frauen beeinflussen in Situationen, in denen man nur allein weiß, ob man konform geht, verschwinden Geschlechtsunterschiede fast ganz

Das Individuum wirkt nie auf die Gruppe! Fazit: Das Individuum wirkt nie auf die Gruppe!

3.1 Beispiele für Minderheitseinfluss

3.1 Beispiele für Minderheitseinfluss

3.1 Beispiele für Minderheitseinfluss „Die 12 Geschworenen“ Kinostart: 14. September 1957 Justiz-Drama

3.2 Das Experiment von Moscovici et al. Asch Moscovici Eindeutiger Stimulus Aufgabe: Linien einschätzen Farbe erkennen Versuchspersonen: 1 Proband Viele Konfidenten Viele Probanden 2 Konfidenten Gegenteil zum Asch-Experiment: Konfidenten in der Minderheit!

3.2 Das Experiment von Moscovici et al. Versuchsaufbau: Konsistente Minderheit: Immer „grün“ Inkonsistente Minderheit: Zu 25 % „grün“ Zu 75 % „blau“

3.2 Das Experiment von Moscovici et al. Versuchsergebnis:

3.2 Das Experiment von Moscovici et al. Fazit: Minderheit kann Einfluss auf Mehrheit nehmen; Voraussetzung: Konsistenz Flexibilität Konsistenz + Flexibilität = Minderheitseinfluss

3.3 Das Experiment von Nemeth & Kwan Versuchspersonen: Gruppen; jeweils 4 Personen Aufgabe: Was kommt euch bei folgendem „Buchstabensalat“ in den Sinn? „Tdogto“

3.3 Das Experiment von Nemeth & Kwan Den 2 Gruppen von Vps wurden weitere „Buchstabensalate“ vorgelegt Gruppe 1 Mehrheit: Gruppe 2 god

3.3 Das Experiment von Nemeth & Kwan Versuchsergebnis: Vps, denen „god“ nahe gebracht wurde, wurden in den darauffolgenden Aufgaben kreativer

3.3 Das Experiment von Nemeth & Kwan Fazit: Minderheiten sorgen unter Umständen für: Kreatives Innovatives Denken Abweichendes Minderheitseinfluss = informativer Einfluss

4.1 Einzelprozess-Erklärungen Egal, ob Mehrheits- oder Minderheiteneinfluss, es laufen immer die gleichen Prozesse ab Nach Latané und Wolf Multiplikative Funktion von Stärke, Unmittelbarkeit, Größe der Einflussquelle Je mehr Zielpersonen, desto kleiner der Einfluss Minderheiten haben weniger Einfluss als Mehrheiten Jede weitere Einflussquelle hat einen kleineren Einfluss als die vorangegangene

4.1 Einzelprozess-Erklärungen Kruglanski und Mackie (1990) Ausschlaggebend für den Einfluss sind der Status der Gruppe die Validität der Aussagen inwiefern eine Meinung zu bereits existierenden Normen passt Ob der Einfluss von einer Mehrheit oder einer Minderheit kommt, ist egal

4.2 Zwei-Prozess-Erklärungen Mehrheit Minderheit „Wenn mehrere es sagen, ist es auch richtig!“ „Warum sagen so wenige, dass es anders ist?“ Dem Thema wird kaum Aufmerksamkeit geschenkt Es wird über das Thema nachgedacht Prozess des Sozialen Vergleichs Validierungsprozess Öffentliche Zustimmung/Compliance Private Akzeptanz Übt normativen Druck aus Fördert kreatives Denken In der Öffentlichkeit überzeugender Im Privaten Bereich überzeugender

4.3 Fazit Ergebnisse sind sehr unterschiedlich Es kann nicht eindeutig gesagt werden, welche Erklärungen richtig sind

5. Diskussion „Tue das, was die meisten tun, und man wird gut über dich reden.“ (Thomas Fuller) „Es wäre nicht das Beste, wenn wir alle das Gleiche denken würden; es ist der Unterschied der Meinung, der die Pferde am Rennen hält.“ (Mark Twain)

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

6. Literatur Stangor, C. (2004): Social groups in action and interaction. Kapitel 4 (S. 83 – 110). New York: Psychology Press Van Avermaet, E. (2002): Sozialer Einfluss in Kleingruppen. In W. Stroebe, M. Hewstone, J.-P. Codol & G.M. Stephenson (Eds.), Sozialpsychologie. Eine Einführung. (S. 452-476). Berlin: Springer Aronson, E., Wilson, T.D. & Akert, R.M. (2004): Sozialpsychologie (4. Aufl.). Kapitel 8 (S. 268 – 317). München: Pearson http://www.uni-erfurt.de/psychologie/prof/sozial/slehre /vorlesung_sozint_einfluss-1.pdf