Rather Modell – 06-2011.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Jungengruppe Star2 und Starladin
Advertisements

FORUM II Zugangsmöglichkeiten und Arbeitsweise des Projektes „ Schulverweigerung- Die 2. Chance“ CJD Chemnitz.
Schule braucht Rhythmus und Bewegung
Schullaufbahnempfehlung
Sozialpädagogische Einzelfallhilfe
Erich Kästner Realschule plus Ransbach - Baumbach
mit erhöhtem Förderbedarf
(Susanne Fink, Lernen vor Ort, LK OVP) Diskussionsrunde 4
Jugendhilfeplanung Planungsaufgabe eines Jugendamtes
zur Qualifizierung der Ausbildungspaten
Fragebogenaktion Schuljahr 2002 / 2003
Joining global education Bildung nach internationalen Standards.
„Schulverweigerung – im Netzwerk ein lösbares Problem !“
Basisinformationen zum MSD
Susann Kasperski Juliane Schmidt
Universität Siegen Bildungschancen und ethnische Herkunft, Migrantenkinder im deutschen Bildungssystem Fachbereich 2 Dozent: Prof. Dr. R. Geißler.
Modellprojekt PaduA Partizipation durch Ausbildung Zentrum für
Niedersächsische Kooperations- und Bildungsprojekte an schulischen Standorten - NiKo - Große Arbeitstagung der AGJÄ vom 24. bis 25. September 2009 Niedersächsisches.
Berufsvorbereitungsjahr - kooperativ
Isarnho Jarnwith in Kooperation mit der AWO Gettorf
„Ganztag“ in der Sek. I in Bewegung
Kinderaugen sollen leuchten. Nicht weinen.. Gewalt ist gegenwärtig. Gewalt ist überall. Sie kann jeden treffen und betreffen. Erwachsene. Jugendliche.
Förderverein der Nordend-Schule Eberswalde e.V.
Schule Einschulung Kind © M. Leszinski.
Fachbereich SIS ( Sozialarbeit in Schulen )
Verkehrssicherheitsarbeit an Schulen – best practice
Pilotprojekt im Land Brandenburg in Zusammenarbeit der Gemeinnützigen Gesellschaft für Soziale Hilfen in Berlin und Brandenburg und der Stadt Brück.
FUCHS (Füreinander – unsere Coaches helfen Schülern) - Individuelle Förderung im Förderband.
Pressekonferenz Köln, Forschen Lernen Kreativität Respekt Selbstständigkeit Gesundheit Vielfalt Zusammenhalt (M)GM Köln Ferdinandstraße.
Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS)
Präventionsmaßnahmen an der Gottfried-Linke-Realschule
Rahmenkonzept zum Ausbau von Ganztagsgrundschulen (Stand Februar 2010)
MitWirkung–TOR ZUM INTEGRATIONS-(BILDUNGS-)ERFOLG
Förderschule mit denSchwerpunkten
Referat im Rahmen der Fachtagung
Der gemeinnützige Verein Kolumbienhilfe e.V. Padre Alberto Ramirez
Information für die neuen Hauptschüler und Eltern
Lernpaten für unsere Schüler
Stadt Weilburg Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus.
Schloßbergschule Wabern – Schule mit dem Förderschwerpunkt
Hausübungsverhalten Unser Angebot Gelenkte Freizeit Mittagessen Seite 1 Gelenkte Freizeit Kontrolle Lernzeit Lernzeit Kontrolle Zusammenfassung Elternbeitrag.
Jugend- und Sozialamt Angebote für Familien.
Schulsozial-arbeit in Heide
LiGA Lichtenberger Gemeinschaft für Ausbildung
Schule und Beruf Köln e.V. ein Projekt von. Wir arbeiten dafür, dass: alle Jugendlichen die Schule mit einer gesicherten Perspektive verlassen Ausbildungsabbrüche.
Schulsozialarbeit an der IGS Obere Aar in Taunusstein-Hahn
Schuleingangsphase der GS“ Im Rosental“ Merseburg
Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus Von 2007 bis.
Ein Programm zur Förderung von Lernstrategien
Ein Projekt für schulmüde und schulverweigernde Jugendliche
AG Jugendhilfe-Schule Dresden
EinzelunterrichtProfessionelle Begleitung Kooperation der Oberlinschule mit der Grundschule Rommelsbach Das Rommelsbacher Modell Integrativer Unterricht.
Schulverweigerung DDr. Andrea Richter.
BMV – Schule nach 2013 Erste Überlegungen zur Konzeptentwicklung.
Schulverweigerung – Die 2. Chance
Die Johannesschule Christliches Menschenbild
Die Realschule stellt sich vor
Gemeinsam mit Schulen die Eltern ins BOP einbinden -
Mehr Qualität - Mehr Quantität
Das Hilfen für Schulverweigerer in Düsseldorf
Offene Ganztagsschule an der Schule am Ipf
M A U S Medien Agenten für Unterstufen Schüler
Konzeption der Werkrealschule Pliezhausen
Schulsozialarbeit an der Hauptschule Römerkastell
Das deutsche Schulsystem
Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport Jugendverbandstag Niedersächsischer Volleyball Verband 20. Juni 2015 Referentin : Christiane Wiede Coaching I.
Autor PACE Förderung Landesmittel, Mittel des Europäischen Sozialfonds und Mittel der Arbeits- gemeinschaft für Beschäftigungs- Förderung (ABf)
Rather Modell e.V. Hilfen für Schulverweigerer
Diakonisches Werk Bergstrasse SchuB Das Projekt Schule und Beruf
 Präsentation transkript:

Rather Modell – 06-2011

Formen der Schulverweigerung: Drei Grundformen von Schulverweigerung mit jeweils unterschiedlichem psychischen Hintergrund: 1. Schulangst/Schulphobie/Schulverweigerung: 2. Zurückhalten durch Erziehungsberechtigte 3. Schulschwänzen Rather Modell – 06-2011 * Prof. Ricking 04-2011

Bedingungszusammenhänge für angstinduziertes Schulmeidungsverhalten (Schulphobie, Verweigerung)*: Trennungsangst Angst des Kindes, durch den Schulbesuch von der Mutter getrennt zu werden, z. B. da ihr während der Abwesenheit etwas zustoßen könnte Mobbing / Gewalt Meidungsverhalten gegenüber systematischem Drangsalieren durch Mitschüler(-gruppe) auf dem Schulweg, in den Pausen etc. Lehrerangst Vermeiden von Lehrern, die drohen, unter Druck setzen, erniedrigen Versagensangst Vermeiden von Lernkontrollen Soziale Angst Rückzugsverhalten, vermeiden sozialer Situationen mit vielen Menschen (Klasse, Schulhof, Bus, …) Rather Modell – 06-2011 * Prof. Ricking 04-2011

Gründe für das Zurückhalten von Schülern durch Erziehungsberechtigte *: Gleichgültigkeit gegenüber schulischer Ausbildung des Kindes dem Kind wird freigestellt zur Schule zu gehen, oft vor dem Hintergrund eigener negativer Schulerfahrungen Kulturelle Differenzen zugewanderte Eltern erachten die Schulpflicht als unangemessen lang (z. B. für Mädchen) Beeinträchtigung und Krankheit psychische Erkrankungen, Drogenabhängigkeit oder Alkoholismus der Erziehungsberechtigten bedingen erzieherische Insuffizienz Kinderarbeit Schüler arbeiten auch während des Vormittags, müssen u. U. zum Unterhalt der Familie beitragen, im Haushalt helfen oder Geschwister beaufsichtigen Religiöse Differenzen Biologie- oder Religionsunterricht wird als unvereinbar mit der eigenen Auffassung angesehen Schulkritische Haltung der Erziehungsberechtigten Schule wird allgemein als schädlich für das Kind eingeschätzt Missbrauch, Verwahrlosung Verletzungen sollen verborgen oder Aussagen des Kindes verhindert werden * Prof. Ricking 04-2011 Rather Modell – 06-2011

Bedingungszusammenhänge beim Schulschwänzen *: Sind die Versäumnisse entschuldigt? Zumeist nicht, ggf. fingierte Entschuldigungen Wissen die Eltern vom Absentismus? Häufig nicht, abhängig von der Rückmeldung durch die Schule Aufenthaltsort während der Schulzeit ? Oft außerhäuslich, mit Mitschülern Lern- und Leistungsmotivation? i.d.R. niedrig Welche Begleit- und Bedingungsfaktoren liegen vor? Höhere Wahrscheinlichkeit von Schulaversion, Delinquenz, Schulversagen, Disziplinproblemen, Drogenmissbrauch, aggressive Verhaltensmuster Erziehung in der Familie? Tendenz zu Mangel an Aufsicht und Unterstützung Rather Modell – 06-2011 * Prof. Ricking 04-2011

Stadien der Entkoppelung Stadium Merkmale 1. Schulaversion Negative Stimmung gegenüber schulischen Anforderungen, Schulunlust, Motivationsprobleme, Lernverweigerung, Zuspätkommen, Unterrichtsstörungen, Schulversagen, Schulangst 2. Schulschwänzen In unterschiedlicher Intensität wiederkehrende Versäumnisphasen, Schulversagen, Kontakt zu schulaversiven Peers, weiteres Risiko-Verhalten (z. B. Aggressivität, Delinquenz, Drogenkonsum) 3. Dropout Weitgehende oder völlige Entkopplung von der Schule, Abbruch des Schulbesuchs Rather Modell – 06-2011 * Prof. Ricking 04-2011

Der Verein „Rather Modell“... wurde 1995 als Zusammenschluss zwischen Vertretern des Schulamtes, Jugendamtes und der Schulen gegründet. vernetzt alle Hilfen für Schulverweigerer in der Stadt Düsseldorf. arbeitet kooperativ mit freien Trägern der Jugendhilfe zusammen. ist gemeinnützig und beim Amtsgericht eingetragen. Rather Modell – 06-2011

Organisationsschema Rather Modell Förderschulen / Hauptschulen Standort RM Graf Recke HS Graf Recke Str. 230 Diakonie Düsseldorf Standort RM Mitte Bogenstr. 17 BBZ der AWO Düsseldorf Standort RM Halle14 Oberbilker Allee 310 Jugendberufshilfe Standort RM Süden Walzwerkstr. 14 Caritas Düsseldorf Verein Rather Modell. Jugendamt. Rather Modell – 06-2011

Schulische Herkunft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Rather Modells*: * Umfrage 05/2010 Rather Modell – 06-2011

Übergeordnetes Projektziel Die Jugendlichen sollen befähigt werden, sich auf soziales und kognitives Lernen einzulassen, um damit die Grundlage für eine schulische und berufliche Integration zu schaffen. Förderziele: Die Jugendlichen sollen so weit gefördert werden, dass sie einen Hauptschulabschluss erreichen einer regelmäßigen Arbeit/Beschäftigung nachgehen an einer beruflichen Förderung teilnehmen im Verbundsystem Jugendhilfe integriert werden in eine Schule zurück kehren Rather Modell – 06-2011

Fakten: Aufnahmebedingungen: Mindestens 8. Schulbesuchsjahr (14 Jahre und älter) und mindestens 50 % im letzten Schuljahr gefehlt Meldungen: Verweigerer werden mit Hilfe eines Formulars vorwiegend durch Schulen (aber auch Eltern, Jugendamt) bei einer zentralen Stelle gemeldet Erste Kontaktaufnahme: Erfolgt innerhalb von zwei – drei Wochen durch Mitarbeiter der Projekte Rather Modell – 06-2011

Förderbereiche Unterricht Schülerfirmen z.B. im Bereich Catering Werken/Kunst Medien Rather Modell – 06-2011

Unterricht – ein wichtiger Bestandteil der Konzeption Rather Modell – 06-2011

Kunst – ein weiterer Bestandteil der Konzeption Rather Modell – 06-2011

Beziehung – der wichtigste Bestandteil der Konzeption Rather Modell – 06-2011

Wie wir arbeiten: Intensiver Kontaktaufbau (Hausbesuche, tägliche Telefonate, stundenweise Hausbeschulung, aufsuchende Sozialarbeit, Abholen von zu Hause) Individuelle schulische Förderung in leistungsadäquaten Kleingruppen (MA, DE, E), Abbau von Leistungsdefiziten Stärkung des Selbstbewusstseins durch Kunst- und Werkangebote Förderung des Sozialverhaltens durch Gruppenangebote (z.B. Sport, Erlebnispädagogik) Regelmäßige kooperative Förderplangespräche Enge Zusammenarbeit mit Eltern und Jugendhilfe Unterstützung bei Arzt- und Behördenbesuchen Rather Modell – 06-2011

RM Mitte Standort: Bogenstraße – Düsseldorf Bilk Zielgruppe: Hauptschüler aus dem Düsseldorfer Norden/Osten/Westen. Teilnehmeranzahl: 20 Jugendliche. Mitarbeiter: 1 Hauptschullehrer, ½ Hauptschullehrerin 1 Sozialpädagogin, 1 Handwerker/Künstler Kooperationspartner: BBZ der AWO Düsseldorf / Karl-Röttger-Hauptschule Rather Modell – 06-2011

RM Halle 14 Standort: Oberbilker Allee – Düsseldorf Oberbilk Zielgruppe: Förderschüler mit dem Förderschwerpunkt „Emotionale& soziale Entwicklung“ aus Düsseldorf Teilnehmeranzahl: 25 Jugendliche. Mitarbeiter: 2 Sonderschullehrerinnen, 1 Sonderschullehrer 1 Sozialpädagogin, 1 Handwerker/Künstler Kooperationspartner: Jugendberufshilfe Düsseldorf / Martin-Luther-King- Schule (Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung ) Rather Modell – 06-2011

RM Süd Standort: Walzwerkstraße – Düsseldorf Reisholz Zielgruppe: Förderschüler mit dem Schwerpunkt Lernen aus Düsseldorf und Hauptschüler aus dem Düsseldorfer Süden Teilnehmeranzahl: 25 Jugendliche. Mitarbeiter: 1 Hauptschullehrerin, 1 Sonderschulschullehrerin 1 Sozialpädagoge, 1 Handwerker/Künstler Kooperationspartner: Caritas Düsseldorf / Alfred-Herrhausen-Schule (Förderschule ES + LE) Hauptschule Melanchthonstraße Rather Modell – 06-2011

Das präventive RM - Projekt Standort: HS Graf-Recke-Straße Soziale Trainingskurse 9 Sch /Kl 7-8 1x wöchentl. 2 Std Sozialarbeiter Zielgruppe: Hauptschülerinnen und -schüler aus dem Stadtteil, die von Schulverweigerung bedroht sind, entwicklungsgefährdete Jugendliche, betroffene Eltern Helfergruppe 6 Sch /Kl 9-10 Mo – Fr 13.30-14.30 Begleiter: Sozialarbeiter Teilnehmeranzahl: 30 Jugendliche. Mitarbeiter: 1 Hauptschullehrerin, 1 Sozialpädagoge, ½ Stelle Sozialpädagogin Einzelfallhilfe 6 Sch /Kl 8-10 nach Vereinbarung Sozialarbeiter Kooperationspartner: Diakonie in Düsseldorf / Hauptschule Graf-Recke-Straße Elterngruppe 8 Eltern 1x monatl. 2Std Sozialarbeiter Projektleiterin Rather Modell – 06-2011

Veränderungen in den letzten 16 Jahren: Die Verhaltensauffälligkeiten haben deutlich zu genommen Die Anzahl von Jugendlichen mit psychiatrischen Krankheitsbildern ist deutlich gestiegen Die Intensität der psychiatrischen Auffälligkeiten hat zugenommen Es gibt einen großen Bedarf (Warteliste) an Plätzen im RM Die Schulverweigerer werden immer jünger Mittwoch, 08. Juni 2011, 20:18 UHR Hunderttausende Jugendliche Opfer von Cybermobbing Düsseldorf – Hunderttausende Schüler sind bereits Opfer von Mobbing im Internet geworden. Allein in Nordrhein-Westfalen war bereits mehr als jeder dritte Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren schon einmal einer sogenannten Cybermobbing-Attacke ausgesetzt. Das geht aus einer Forsa-Umfrage für die Techniker Krankenkasse (TK) hervor. … - Bild online - Rather Modell – 06-2011

Perspektiven: Präventive Arbeit bereits in Grundschulen durch Schulsozialarbeit Beratung von allen Schulformen Beantragt: Langzeituntersuchung der FH Düsseldorf und Uni Köln (Klinik & Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- & Jugendalters) zum Thema: Kognitiv- verhaltensorientierte Interventions- strategien bei Schulabsentismus Umwandlung des Präventiven Projektes in ein Standortmodell (evtl. für Gesamtschüler) Rather Modell – 06-2011

Und auf ein Wort zum Schluss.... Hallöchen, hier schreibt eine alte Freundin, die sich bedanken möchte. Wofür? Ja, dafür, dass es so was wie das Rather Modell gibt und die Klasse Lehrer da. Ist echt kein Scherz! Habe jetzt gute Arbeit gefunden auf der …….-Strasse bei McPaper!! Viele Grüße und Danke für Alles O. Rather Modell – 06-2011