Umsetzung des Bologna-Prozesses: Bisherige Entwicklungen und zukünftige Herausforderungen Henning Dettleff Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände Abteilung Bildung | Berufliche Bildung
Inhalt Besinnung auf die Kernziele Umsetzungsstand: positive und bedenkliche Entwicklungen unentdeckte Potenziale und Chancen Henning Dettleff | Umsetzung des Bologna-Prozesses | 17. Oktober 2011
Kernziele des Bologna-Prozesses Schaffung eines europäischen Hochschulraums Steigerung der internationalen Mobilität bessere internationale Anerkennung von Studienleistungen und Abschlüssen Abstimmung von Bildungssystem und Arbeitsmarkt zwei- bzw. dreistufige Studienstruktur gesicherte Beschäftigungs-fähigkeit aller Abschlüsse Qualitätssicherung in Studium und Lehre regelmäßige interne Evaluation von Studium und Lehre externe Akkreditierung Henning Dettleff | Umsetzung des Bologna-Prozesses | 17. Oktober 2011
Kernziel 1: Schaffung eines europäischen Hochschulraums „Die internationale Mobilität ist im Bachelor zurückgegangen. ERASMUS ist tot.“ „Internationalität ist doch heute selbstverständlich. Von jedem Absolventen wird ein Auslandsaufenthalt erwartet.“ Henning Dettleff | Umsetzung des Bologna-Prozesses | 17. Oktober 2011
Kernziel 1: Die Fakten Auslandsstudium (FH/Uni): trad. Studiengänge: 9%/19% Bachelor: 14%/16% Master: 9%/17% Internationale Mobilität (FH/Uni): trad. Studiengänge: 29%/43% Bachelor: 36%/42% Master: 45%/55% Anerkennung ausländischer Studienleistungen (vollständig oder größtenteils): trad. Studiengänge: 60 % Bachelor: 79 % Master: 81 % Henning Dettleff | Umsetzung des Bologna-Prozesses | 17. Oktober 2011
Kernziel 2: Abstimmung von Bildungssystem und Arbeitsmarkt „Der Bachelor ist eine unfertige Qualifikation. Kein Auto kann nach zwei Dritteln der Produktion fahren.“ „Professoren haben eine falsche Vorstellung von ‚fertiger Qualifikation‘. Fakt ist: Die Autos fahren! “ Henning Dettleff | Umsetzung des Bologna-Prozesses | 17. Oktober 2011
Bachelor-Absolventen: 12 Wochen Suchzeit bis zur ersten Beschäftigung Kernziel 2: Die Fakten Bachelor-Absolventen: 12 Wochen Suchzeit bis zur ersten Beschäftigung 61% haben nach 18 Monaten einen unbefristeten Vertrag. 78% fühlen sich ausbildungs-adäquat beschäftigt. durchschnittliches Einstiegsgehalt: ca. 30.000 € Unternehmensbefragungen ergeben durchweg eine hohe Zufriedenheit mit Bachelor-Absolventen. Zentrales Problem: mangelnde Praxiserfahrung. Henning Dettleff | Umsetzung des Bologna-Prozesses | 17. Oktober 2011
Kernziel 3: Qualitätssicherung in Studium und Lehre „Das Akkreditierungs-monster: ineffizient, teuer bürokratisch – eine in Agonie befindliche Struktur. “ „Externe Kontrolle muss sein.“ Henning Dettleff | Umsetzung des Bologna-Prozesses | 17. Oktober 2011
Akkreditierung löste ministerielles Genehmigungsverfahren ab. Kernziel 3: Die Fakten Akkreditierung löste ministerielles Genehmigungsverfahren ab. Die Hochschulen sind mit den Akkreditierungsverfahren im Allgemeinen zufrieden. 5 der 8 deutschen Agenturen werden (u.a.) von Hochschulen und Hochschulverbünden getragen. In allen Gutachtergruppen und Akkreditierungskommissionen haben die Wissenschaftler die Stimmenmehrheit. Zufriedenheit mit Verfahren 95% Kriterien 92% Ergebnis 58% Bewertung von Gutachtergruppe 1,4 Bearbeitungszeit 1,3 Betreuung 1,2 Materialien 1,5 Bereitschaft zur Weiterempfehlung 86% Henning Dettleff | Umsetzung des Bologna-Prozesses | 17. Oktober 2011
Zwischenfazit: Erfolgsbilanz des Bologna-Prozesses Schaffung der Voraussetzungen für mehr internationalen Austausch und Anerkennung im Ausland erbrachter Leistungen Schaffung einer neuen akademischen Qualifikationsstufe und deren reibungslose Integration in den Arbeitsmarkt Etablierung europaweit gültiger Qualitätsstandards weitgehende Freiheit der Hochschulen bei der inhaltlichen Konzeption von Studiengängen Henning Dettleff | Umsetzung des Bologna-Prozesses | 17. Oktober 2011
Zwischenfazit: Weitere Herausforderungen Internationalisierung weiter vorantreiben: Mobilitätsfenster schaffen, Joint Programmes etablieren, Anrechnung sichern Problemlösungskompetenz stärken: Praxisbezüge verbessern, Studierende auf komplexe Anforderungen vorbereiten Neue Abschlüsse flächendeckend etablieren Qualität von Studium und Lehre durch internes Qualitäts-management sichern Henning Dettleff | Umsetzung des Bologna-Prozesses | 17. Oktober 2011
Potenziale von Bologna nutzen: Ziele im Blick behalten Ziele definieren Zielprioritäten definieren Ziele und Zielprioritäten kommunizieren Ziele konsequent umsetzen Reformimpuls zur Behebung bestehender Defizite nutzen Henning Dettleff | Umsetzung des Bologna-Prozesses | 17. Oktober 2011
Potenziale von Bologna nutzen: Beispiel Leuphana-Universität Interdisziplinarität gemeinsames erstes Semester für alle Studierenden freie Kombination von Haupt- und Nebenfach hoher Anteil interdisziplinärer Fächer Flexibilität hoher Anteil von Wahl- und Wahlpflichtfächern Dauer des Bachelor-Studiums wahlweise 6, 7 oder 8 Semester Möglichkeit der Verknüpfung von Master- und Promotionsphase Zweistufigkeit Trennung in College und Graduate School Ermunterung der Bachelors zum Berufseinstieg breit definierte Kriterien für Masterzugang Henning Dettleff | Umsetzung des Bologna-Prozesses | 17. Oktober 2011
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