Familienbildung türkischer Migranten – Analyse von Lebensverläufen Gert Hullen Jahrestagung der DGD, Nürnberg, 11.-12. März 2009.

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Familienbildung türkischer Migranten – Analyse von Lebensverläufen Gert Hullen Jahrestagung der DGD, Nürnberg, 11.-12. März 2009

Abstract Emigration und auch Remigration beeinflussen selbstverständlich die Familienbildung und –entwicklung unserer Untersuchungspopulation, nämlich der in Deutschland lebenden Türken. Bei der Generation der als „Gastarbeiter“ Immigrierten ging der Wegzug von der Herkunftsfamilie einher mit dem Aufschub der Bildung einer eigenen Familie. Die Angehörigen der jüngeren Generationen sind in Deutschland aufgewachsen, zu einem großen Teil hier geboren, oder aber sie immigrierten unter den Auflagen des Familiennachzugs. Die Tradierung von Familienbildungsmustern des Herkunftslandes ist offensichtlich. Grundlage der Analyse ist der GGS (Generations and Gender Survey) des BiB mit der speziellen Stichprobe (2006) von 4000 in Deutschland lebenden Befragten türkischer Staatsangehörigkeit im Alter von 18 bis 79 Jahren. Aus dem aktuellen Anlass dieser Tagung sei heute noch einmal hinzugefügt: Der GGS ist kein Integrationssurvey, und erst recht kann er die jetzt erst ins Blickfeld geratende ethnische und kulturelle Vielfalt auch der Türken in Deutschland analysieren

Familienbildung und –entwicklung als Teil der Sozialstruktur Literatur Daten Beck-Gernsheim, Elisabeth (2006): Transnationale Heiratsmuster und transnationale Heiratsstrategien. Ein Erklärungsansatz zur Partnerwahl von Migranten. In: Soziale Welt, Jg. 57, H. 2, S. 111–129. Bleich, Christiane; Witte, Erich H.; Durlanik, Tülay: Soziale Identität und Partnerwahl: Partnerpräferenzen von Deutschen und Türken der zweiten Generation. HAFOS 2000 Nr. 22. Psychologisches Institut I der Universität Hamburg. Boos-Nünning, Ursula; Karakasoglu, Yasemin (2005): Heiratsverhalten und Partnerwahl von Mädchen und jungen Frauen mit Migrationshintergrund. In: ZAR, H. 10, S. 327–332. Ette, Andreas; Hullen, Gert; Leven, Ingo; Ruckdeschel, Kerstin (2007): Generations and Gender Survey - Dokumentation der Befragung von türkischen Migranten in Deutschland. Wiesbaden (Materialien zur Bevölkerungswissenschaft, 121b). Karakasoglu, Yasemin (2005): Partner gleicher Herkunft bevorzugt. Jenseits der Medien: Lebensrealitäten junger Migrantinnen. In: Erziehung & Wissenschaft, H. 10, S. 18–19. Kelek, Necla (2006): Heirat ist keine Frage oder Kann durch die Einführung eines Mindestalters für den Nachzug von Ehegatten die "Zwangsehe" verhindert werden. In: ZAR, H. 7, S. 232–237. Kelek, Neclá (2006): Die fremde Braut. Ein Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland. 8. Aufl. Köln: Kiepenheuer & Witsch. Schiffauer, Werner (1991): Die Migranten aus Subay: Türken in Deutschland. Eine Ethnographie. Stuttgart. Schroedter, Julia H. (2006): Binationale Ehen in Deutschland. In: Wirtschaft und Statistik, H. 4, S. 419–431. Daten SOEP Venema/Grimm 2006: Situation der ausländischen Arbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen in der Bundesrepublik Deutschland. Repräsentativuntersuchung 2001. Teil A: Türkische, ehemalige jugoslawische, italienische sowie griechische Arbeitnehmer und ihre Familienangehörigen in den alten Bundesländern und im ehemaligen West-Berlin. (Repräsentativerhebung nach vorangegangenen Befragungen in 1980, 1985 und 1995) Babka von Gostomski, Christian (2008): Türkische, griechische, italienische und polnische Personen sowie Personen aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawen in Deutschland. Erste Ergebnisse der Repräsentativbefragung "Ausgewählte Migrantengruppen in Deutschland 2006/2007" (RAM). Nürnberg (Working Paper der Forschungsgruppe des Bundesamtes, 11). Der GGS

Der GGS Dem Generations and Gender Survey von 2005 mit rund 10000 deutschsprachigen Befragten folgte im Jahr 2006 eine inhaltlich gleiche, ebenfalls vom BiB in Auftrag gegebene Befragung von rund 4000 in Deutschland lebenden Türkinnen und Türken (dokumentiert durch Ette et al. 2007).

Die Stichprobe GGS 2006 4000 Befragte ab 18 Jahren Selektion und Gewichtung nach AZR Fragebogen wie beim GGS 2005 mit einigen weiteren Fragen gemäß SOEP- Fragebogen Datenrevision Datenrevision Die Daten unterlagen den gleichen Validitätsprüfungen auf Untererfassung sowie auf ausreichende Propensität und Zellenbesetzung. Wie zu sehen ist, reicht aber selbst bei der Unterteilung in nur drei große Geburtsjahrkohorten die Datenbasis nicht immer aus für vollständige Ergebnisse: Insbesondere für die Gruppe der Jüngsten, den ab 1970 Geborenen, können Durchschnittsalter und Survivorfunktionen mancher Ereignisse nicht wiedergegeben werden.

Lebensverläufe von Türkinnen und Türken Zusammenwohnen mit den Eltern Alter beim Auszug aus dem Elternhaus nach Geburtskohorten und Geschlecht; in Deutschland lebende Türken (links) und Deutsche ohne Migrationshintergrund (rechts) Aus: ggs_results2007.doc: ◊ Männer; x Frauen;

Eheschließungen Erstheiratsalter nach Geburtskohorten und Geschlecht; in Deutschland lebende Türken (links) und Deutsche ohne Migrationshintergrund (rechts) ◊ Männer; x Frauen;

Erste Kinder Abb. : Alter bei der Geburt des ersten Kindes, nach Geschlecht und Geburtskohorten; in Deutschland lebende Türken (links) und Deutsche ohne Migrationshintergrund (rechts) ◊ Männer; x Frauen;

Zweite Kinder Abb. : Geburten zweiter Kinder, Jahre nach dem ersten Kind; Türkinnen in Deutschland (links) und Frauen ohne Migrationshintergrund (rechts), nach ihren Geburtskohorten

Dritte Kinder Geburten dritter Kinder, Jahre nach dem zweiten Kind; Türkinnen in Deutschland (links) und Frauen ohne Migrationshintergrund (rechts), nach ihren Geburtskohorten

Vierte Kinder Geburten vierter Kinder, Jahre nach dem dritten Kind; Türkinnen in Deutschland (links) und Frauen ohne Migrationshintergrund (rechts), nach ihren Geburtskohorten

10-Jahres-Kohorten Mittleres Alter beim Verlassen des Elternhauses

Mittleres Alter bei Beginn des ersten Zusammenwohnens

Mittleres Alter bei Geburt des ersten Kindes

Ereignisanalyse zu Migration und Lebensverläufen Fuzziness der Ereignisabfolge und -datierung Notwendigkeit von Längsschnittanalysen (begrenzte Aussagen des Mikrozensus) Demographische Analyse der Längsschnittdaten mit Hilfe der Ereignisanalyse Zum FFS: Hullen Zum GGS: Andersson and Philipov (2002) Philipov, Dimiter; Jasilioniene, Aiva (2008): “We closely follow the life table construction approach developed by Andersson and Philipov (2002), which makes international comparisons possible. We construct synthetic-cohort life tables for three periods of time. The first one, 1985-1989 including, describes the pre-transition demographic status in the two populations. The second period, 1990-1994, refers to the beginning of the transition, and the third includes the years 1999-2003, thus showing the most recent patterns. In addition to the three synthetic types of life tables, we construct life tables for real cohorts. We use four cohorts born in 1940-44, 1950-54, 1960-64, and 1970-74. They correspond to the following age groups at the time of interview: 60-64, 50-54, 40-44, and 30-34. In the tables, we give the cumulative percent of individuals who have experienced the event of interest. We frequently interpret the cumulative percent as the level of the corresponding event reached at the indicated age. When the level is not expected increase after a certain age, we refer to it as the “ultimate” level reached by the real or the synthetic cohort.” (Philipov, Dimiter; Jasilioniene, Aiva (2008): Union formation and fertility in Bulgaria and Russia: A life table description of recent trends. In: Demographic Research, Jg. 19, S. 2067–2114. Online verfügbar unter http://www.demographic- research.org/volumes/vol19/62/, zuletzt geprüft am 27.12.2009, S. 2058)

Türken in Deutschland Wanderungen zwischen Deutschland und Europa ohne EU15 (d.h. mehrheitlich aus der Türkei und Ex- Jugoslawien), 1974-2006

Rückwanderung Unsere Daten gelten natürlich nur für die Befragten; d.h. die hier zu ermittelnden Angaben über Nuptialität und Fertilität gelten nicht per se für die gesamten Kohorten der Türkinnen und Türken, die zur fraglichen Zeit in Deutschland lebten. Zum einen gehörten zur damaligen Migranten-Subpopulation jene eingebürgerten Türkinnen und Türken, die ausdrücklich von unserem GGS nicht erfasst wurden. Zum anderen sind diejenigen nicht repräsentiert, die in die Türkei zurück gewandert sind. Von den Remigranten sind nicht einmal die gesamten oder jährlichen Zahlen greifbar. Die am weitesten gehende Statistik ist die der Rentenversicherung, mit dem Vorzug, Daten über die Versicherten bis zum Ableben zu enthalten. Ausfälle hat diese Statistik, weil Remigranten sich die Rentenversicherungsbeiträge zurückzahlen ließen, insbesondere in den Jahren 1982 bis 1984, als die Rückwanderung von der Bundesregierung gefördert wurde. „In den Jahren 1982 bis 1984 wurde die Rückwanderung von ausländischen Arbeitskräften von der Bundesregierung gefördert. Vor allem türkische Staatsangehörige ließen sich in diesen Jahren den Arbeitnehmeranteil der Rentenversicherungsbeiträge auszahlen und zogen in diesen Jahren in ihr Herkunftsland zurück. Die Folge der Rückerstattung ist, dass der Bezug einer Rente von der deutschen GRV nicht mehr möglich ist.“ (Deutsche Rentenversicherung Bund (Hg.) (2006): Forschungsrelevante Daten der Rentenversicherung. Vom 27. bis 29. Juni 2005 in Würzburg (DRV-Schriften, 55), S. 97)

Einbürgerung Einbürgerungen von Türken und Türkinnen in Deutschland, 2000-2007

Komparative Demographie? Türkei Fertilität Bildung Personen mit Migrationshintergrund (Allochthone) Fertilität Data of the World Resources Institute indicates that over the fell from 5.40 to 2.38, and in Turkey from 4.15 to 2.14. Recent fertility is below the replacement level everywhere in Turkey, except south and east Anatolia (Koç and Özdemir 2004). Fertility would even be substantially lower if unwanted pregnancies could be prevented (Ünalan et al. 2004). (Garssen last twenty years the total fertility rate (TFR) in Morocco & Nicolaas: Fertility of Turkish and Moroccan women in the Netherland: 1248) Demographic and Health Indicators Turkey Middle East & North Africa World Total Population (in thousands of people) 1950 20,809 111,647 2,519,495 2002 68,569 423,296 6,211,082 2025 (projected) 86,611 631,320 7,936,741 Population Density (people per square km), 2000: 86.0 31.3 45.1 Average Annual Population Growth Rate, 1980-2000 Total 2.2% 2.5% 1.6% In rural areas 2.4% 1.0% 0.9% In urban areas 2.0% 3.9% 2.4% Percentage of Population: Under age 15, 2002 30% 35% 29% Over age 65, 2002 6% 4% 7% Living in Urban Areas, 2000 75% 61% 47% Average Total Fertility Rate {a} 1975-1980 4.7 5.9 3.9 2000-2005 2.3 3.5 2.7 (World Resources Institute, Factsheet EarthTrends. http://www.earthtrends.wri.org.) Bildung "During the early years of the republic, the primary education (= compulsory education) was 5 years. The educational system was configured as ilkokul (elementary schools), ortaokul (lower secondary schools), lise (upper secondary schools) and yüksekö?retim (higher education). By means of reorganization in 1997, ilkokuls and ortaokuls were combined as ilkö?retim okulu (primary education schools). According to this, the length of compulsory/primary education raised to 8 years. (For detailed information, look at National Dossier, Chapter 4)." (European Commission (Hg.) (2008): Turkey 2008. Unter Mitarbeit von Strateji Geliştirme Başkanli?i (SGB) Eurydice Birimi Merkez Bina Giriş MEB (Milli E?itim Bakanl???-Ministry of National Education) (Structures of education, vocational training and adult education systems in Europe), S. 50/52) "Today, secondary education consisted of one level. While the compulsory education was raised from 5 years to 8 years with the 4306 numbered Law passed in 1997, the first level of secondary education ‘middle schools’ (lower secondary education) is unified with the primary education." (European Commission (Hg.) (2008): Turkey 2008. Unter Mitarbeit von Strateji Geliştirme Başkanli?i (SGB) Eurydice Birimi Merkez Bina Giriş MEB (Milli E?itim Bakanl???-Ministry of National Education) (Structures of education, vocational training and adult education systems in Europe), S. 25) Migrationshintergrund Bildungsstudien „Mit Abstand am schlechtesten integriert sind laut der Studie Zuwanderer mit türkischem Hintergrund. Obwohl knapp die Hälfte von ihnen bereits hier geboren ist, haben nur 32 % einen deutschen Pass, nur 5 % gehen eine Ehe mit Einheimischen ein. Jeder Dritte hat keinen Schulabschluss und nur 14 % machen Abitur. Auch wenn die Jugendlichen im Vergleich zu ihrer Elterngeneration Fortschritte gemacht haben, liegt ihr Anteil unter den höher Gebildeten weit unter dem Durchschnitt.“ (zitiert nach MuB März 2009, S. 2-3) (Woellert, Franziska; Kröhnert, Steffen; Sippel, Lilli; Klingholz, Reiner (2008): Ungenutzte Potential. Zur Lage der Integration in Deutschland.)

Zuwanderungsalter Zuwanderungsalter der befragten Männer, nach Geburtskohorten (in v.H.) Zuwanderungsalter der befragten Frauen, nach Geburtskohorten (in v.H.)

Bildung Bildung der befragten Männer, nach Geburtskohorten (ohne noch in Ausbildung befindliche Personen) Bildung der befragten Frauen, nach Geburtskohorten (ohne noch in Ausbildung befindliche Personen) Die höher qualifizierten Männer scheinen in der Stichprobe überrepräsentiert zu sein.

Alterskohorten und Eheschließungen - Männer Altersdifferenz der Partnerschaften; Männer nach Geburtskohorten Ganz deutlich ist, dass die meisten Ehepartner gleichaltrig sind (die Graphik zeigt die absolute Zahl der Paare). Ein großer Teil der Ehefrauen ist bis zu sechs Jahre jünger als der Mann. Allerdings gibt es in allen Altersgruppen der Männer auch ältere Ehefrauen und ebenso Frauen mit auffallend großen Altersunterschieden zum Partner.Dieses Bild differiert kaum zwischen den drei hier gebildeten Alterskohorten der Männer.

Alterskohorten der Frauen und Eheschließungen Altersdifferenz der Partnerschaften; Frauen nach Geburtskohorten Und auch dann, wenn man vom den Alterskohorten der Frauen ausgeht, ändert sich das Bild kaum. Wir haben es also in Bezug auf die Altersrelation der Ehen mit einem stabilen Muster zu tun. Auswirkungen eines „marriage squeeze“ zeigen sich, wie oben angeführt, beim Heiratsalter, nicht aber bei der Altersrelation.

Das Zuwanderungsalter der Partnerinnen und der Partner Zuwanderungsalter der Ehefrauen nach Geburtskohorten der Männer (Partnerinnen nach Zuwanderungsalter in v.H., bezogen auf die jeweiligen Männerkohorten) Zuwanderungsalter der Ehemänner nach Geburtskohorten der Frauen (Partner nach Zuwanderungsalter in v.H., bezogen auf die jeweiligen Frauenkohorten) In den letzten Jahren ist wiederholt beklagt worden, im Zuge des Familiennachzugs seien viele Türkinnen nach Deutschland verheiratet worden, die aufgrund geringer Bildung, aber auch aufgrund dessen, dass sie der deutschen Schulpflicht nicht mehr unterliegen, nur mäßige Voraussetzungen und Bereitschaft für eine Integration in die Mehrheitsgesellschaft in Deutschland mitbringen. Vor allem bei jungen Frauen wurde beargwöhnt, es handle sich um arrangierte Ehen mit Minderjährigen. In dieser Diskussion ging es besonders um die „verkauften“ bzw. „gekauften Bräute“, es gab aber auch Hinweise darauf, dass Familien für ihre in Deutschland lebenden heiratsfähigen Mädchen Heiraten mit bis dahin in der Türkei lebenden türkischen Männer arrangieren. Administrative Reaktionen waren die Erhöhung des Mindestalters für aus der Türkei kommende Partner auf 18 Jahre und die Einführung von Sprachtests. Mit Hilfe des GGS lassen sich erste Zahlen über das Alter von Eheleuten bei der Zuwanderung nach Deutschland ermitteln. Die erste Abbildung zeigt das Zuwanderungsalter der Partnerinnen, unterteilt nach der Geburtskohorte der Männer. Auf den ersten Blick werden zwei Graphen auffallen, nämlich der auf sechzig Prozent steigende Anteil der bei der Zuwanderung bis 6-jährigen Frauen und der – im Gegensatz dazu – von 40 Prozent ins Bedeutungslose fallende Anteil der bei der Zuwanderung über 25-jährigen Ehefrauen. Relativ gleichbleibend waren die Anteil der in Deutschland geborenen sowie der 14- bis 25-jährigen Frauen, inbegriffen also die besonders interessierende Altersgruppe der 14- bis 18-Jährigen. Der gestiegene Anteil der 6- bis 14-jährigen Frauen darf dahingehend interpretiert werden, dass die Partnerinnen von Ehemann-Kohorte zu Kohorte zunehmend in Deutschland zur Schule gegangen sind.

Diskussion Sozialstrukturelle Unterschiede /Abgrenzungen zur Entwicklung moderner Gesellschaften?