Ausbreitungsbedingungen auf Kurzwelle

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Die Solar-Stellar Connection K.G.Strassmeier. Drei Gründe warum wir sonnenähnliche Sterne erforschen sollten Sterne haben Planeten ! Nach Hipparcos war.
Advertisements

Die Sonne zeigt Flecken, die kühler sind als ihre Umgebung.
Amand Fäßler, Tübingen RC Winterthur 14. Juli 2010
Manfred Schüssler Max-Planck-Institut für Aeronomie Katlenburg-Lindau
Mechanik, Wärmelehre, Elektrizitätslehre, physikalische Größen
Gravitationskraft Für die Anziehung zwischen zwei relativ kleinen Massen (Raumschiff, Komet) variiert das Ergebnis nur noch vom Abstand r. Ergebnis: F~1/r2.
Spannkraft und Spannenergie
Die Sonne Katharina Schreyer.
Entstehung und Evolution des terrestrischen und solaren Magnetfeldes
Die Sonnenkorona Gottfried Mann Astrophysikalisches Institut Potsdam,
Der Mond – Zyklen und Finsternisse
Die Sonne und andere Sterne
Sonne, Mond und Erde – Wo kein Licht ist, da ist Schatten
Beschreibung, Entstehung, Auswirkungen
Reflektion von elektromagnetischen Strahlen an Nordlichtern
Physik der Sonne 2006 Kent Heinemann.
Ausdauersport Energieumsatz.
Planetensystem: Äussere Planeten
Astronomiefreifach FS 2001 Stefan Leuthold
Der Regenwald.
Die aktive Sonne: Sonnenflecken, Sonneneruptionen, Polarlichter Rolf Schlichenmaier Telefon: 0761/ ; Oktober.
WETTER REGEN WOLKEN Blitz GEWITTER QUIZ
Der Uranus Der 7. Planet im Sonnensystem
Wellenausbreitung Wellenphänomene Schichten der Erdatmosphäre
Wer ist am schnellsten? Manfred Jeitler Institut für Hochenergiephysik
Meteorologie und Klimaphysik (7) Strahlung 1: Sonnenstrahlung
Wellenausbreitung im Raum
Von Riesen und Zwergen Die Welt der Sterne
Geozentrisches Weltbild
Wo liegt die Erde im Sonnensystem?
Weltraum Von Melissa.
Sonneneruption Sonnenwinde gefahren
Präsentation von David und Andreas
Der Mond Warum ist das so?
Der Jupiter der fünfte Planet in unserem Sonnensystem 1.
Die „dunkle“ Seite der Kosmologie
Die astronomische Einheit
Die letzten Wochen erfuhren wir so einiges über die 2 kleinsten Planeten, Merkur und Mars. Jetzt arbeiten wir uns so langsam aufwärts und behandeln den.
Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) / Institut für Weltraumforschung (IWF) Schmiedlstraße 6, 8042 Graz, Austria, Tel.: +43/316/ ,
Solare Superstürme- Gefahr für die Menschheit
Die Sonne.
Gliese 581.
Unser Sonnensystem Teil 4
Der Mond Warum ist das so?
Energie.
Kräfte bei der Kreisbewegung
Die unberechenbaren Winde
Lebenszyklus der Sterne
Gliese 581.
Sonneneruption Sonnenwinde gefahren
Galaxien, dunkle Materie und der LHC. Etwas fehlt Wie schnell sich ein Stern in einer Galaxie um das Galaxienzentrum dreht, seine Rotationsgeschwindigkeit,
1 Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel IV: Die Sonne.
Sonne und Strahlung.
Sonne Erde Tag 2010.
Astronomie NWT9 Teil 5 GZG FN Sj. 08/09
Weltall.
Aufgaben zur gleichförmigen Bewegung
Energie und Stofffluss
Der Jupiter Der Jupiter ist der größte Planet in unserem Sonnensystem.
Definition: Astronomie
© mag4you.de presents.
Innere Planeten Merkur und Venus
Venus Venus ist benannt nach der römischen Liebesgöttin, vergleichbar der griechischen Aphrodite. Lange Zeit galt sie als mögliche kosmische Schwester.
Die Erde.
Elektrizitätslehre II
Wärmelehre Lösungen.
Thermische Energie und Wärme
Henning, Leon und Alina Klasse 4C
02a Sonnenkraft Physik der Sonne Einleitung  Die Sonne ist immer noch ein großes Rätsel  Woher kommt die Energie?  Wie stellen wir uns den Aufbau der.
Die Sonne.
 Präsentation transkript:

Ausbreitungsbedingungen auf Kurzwelle ARCL – Vortrag von DL8UZ © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen Die Sonne ist der Motor der Kurzwellenausbreitung In rund 150 Millionen Kilometern Entfernung befindet sich unsere Sonne. Sie "brennt" jedoch nicht gleichmäßig. An manchen Stellen ist sie auf ihrer Oberfläche etwas heißer und aktiver. Solche Stellen nennt man Sonnenflecken. Dort schleudert sie Materie in den Weltraum. Die davon ausgehende elektromagnetische Strahlung ist maßgeblich am Auf- und Abbau der Ionosphärschichten beteiligt. Ein Beispiel: tagsüber ist die D-Schicht besonders stark aufgeladen. Sie absorbiert besonders gerne Frequenzen im Lang- und Mittelwellenbereich. Daher sind beispielsweise Mittelwellensender tagsüber nur in geringer Entfernung über die Bodenwelle zu empfangen. Wird es draußen dunkel - wird also die D-Schicht nicht länger von der Sonne aufgeladen, so baut sie sich ab. Die Mittelwellen können diesen vormals absorbierenden Teil der Ionosphäre passieren und gelangen zur F-Schicht, wo sie reflektiert und zur Erde zurückgeworfen werden. Dann hören wir auch Mittelwellensender von entfernteren Orten. © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen Daten der Sonne Entfernung zur Erde 149,6 Millionen km entspricht 1 AE (Astronomischen Einheit) Radius 695 500 km Entspricht 109 Erdradien Oberfläche 6 87 mal 109 km² = 74.883 km² etwa 12 000 Erdoberflächen Volumen1,4 mal 1018 km³ = 1.452 km³ rund 1,3 Millionen Erdbälle  Masse 1,99  mal 1030 kg = 2050 kg rund 330 000 Erdmassen, 1000 Jupitermassen Dichte 1409 kg/m3 Solarkonstante 1,366 Watt/m2 Strahlungsleistung 3.8 mal 1026 Watt = 3899 Watt Temperatur 5500 Grad Celsius 16  Millionen Grad Celsius im Kerngebiet         6000 Grad Celsius in der Photosphäre Eigenrotationsdauer 27,3 Tage im Mittel Äquatorgebiet: 25 Tage - Randgebiete: 30 Tage © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen Sonnenflecken Sonnenflecken sind übrigens nicht heller, sondern dunkler als ihre Umgebung, da sie eine geringere Temperatur (etwa 4200 K) gegenüber der Durchschnittstemperatur (um 6000 K) haben. Das Kommen und Gehen von Flecken wird durch den Wechsel der Magnetfelder im Sonnenkörper verursacht. Meist entwickelt sich eine ganze Gruppe von Flecken, die eine charakteristische Zweiteilung um je einen größeren Zentralfleck aufweisen. © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen Begriffe: + Sonnenfleckenrelativzahl: Formel lautet R = k (10 G + E). Alle auf der Sonne sichtbaren Sonnenfleckengruppen G werden gezählt, dabei ist ein isoliert sichtbarer Einzelfleck auch eine Gruppe. Je höher die Sonnenfleckenrelativzahl R, desto besser der Zustand der Ionosphäre für DX-Verbindungen auf den oberen Kurzwellenbändern. Solarer Flux: Der solare Flux F ist eine Methode, die Aktivität der Sonne zu bestimmen. Dabei misst man auf 10,7cm (2,695 GHz) mit einem Radioteleskop die Energiestrahlung der Sonne. Je höher der Wert, desto besser sind die Eigenschaften der Ionoshäre für DX-Verbindungen auf höheren Bändern. Fluxwerte über 100 tragen zur Öffnung der oberen Kurzwellenbänder bei. © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen Sporadic–E Bedingungen © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen Begriffe: - Flares: Flares sind Ereignisse, bei denen an der Sonnenoberfläche kurzfristig gewaltige Energien bis zu mehreren Stunden freigesetzt werden. Die Anzahl und Stärke der Flares beeinträchtigen die Ausbreitungsbedingungen negativ, da es vermehrt zu Störungen kommt. Geomagnetischer A-Index: Mit A-Index (oder A-Wert) ist das Ausmaß solarer Partikelstrahlung gemeint. Ein A-Index unter 10 weist auf eine relativ ruhige Ionosphäre hin, ein A-Index von über 30 hingegen auf eine gestörte. Geomagnetischer K-Index: Hier geht es nicht um die Sonne, sondern um das Erdmagnetfeld. Der k-Wert gibt das Maß der Unruhe von 1-9 des Erdmagnetfeldes an. Je kleiner der k-Wert, desto ruhiger sind die geomagnetischen Bedingungen. K-Werte zu Null bedeuten besonders gute Bedingungen auf den unteren 3 Bändern: 40m – 80m – 160m © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen Geomagnetischer Sturm Alle Bänder unbrauchbar! © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen Zusammenfassung Zunehmende Sonnenaktivität = stärkerer Solarer Flux = bessere Ausbreitungsbedingungen Anzahl und Stärke der Flares beeinträchtigen die Ausbreitungsbedingungen negativ Ein A-Index unter 10 weist auf eine ruhige Ionosphäre hin, ein A-Index ab 30 auf eine deutlich gestörte Ein K-Index unter 2 weist auf eine sehr ruhige Magnetik hin; K 3 bezeichnet eine ruhige bis unruhige; K ab 4 auf eine aktive oder gestörte Magnetik. © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen Gute Sporadic –E - Bedingungen © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen Geomagnetic Field aktiv! Trotz hoher Sonnenwerte schlechte Bedingungen © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen Grey Line

Ausbreitungsbedingungen Der 11-jährige Sonnenfleckenzyklus ist nicht exakt regelmäßig. Obwohl der Durchschnittswert 11,04 Jahre beträgt, treten auch Zyklen von 9 bis 14 Jahren Dauer auf. Auch der Durchschnittswert variiert über die Jahrhunderte – die Sonnenzyklen im 20. Jahrhundert waren zum Beispiel mit 10,2 Jahren im Durchschnitt kürzer als die der vergangenen Jahrhunderte. Der Verlauf des Maunder - Minimums und weiterer Minima legt eine Variation der Gesamtintensität der Sonne auf einer Zeitskala von mehreren 100 Jahren nahe. Aus der 10Be-Verteilung im Grönlandeis schließt man auf mehr als 20 Sonnenminima innerhalb der letzten 10.000 Jahre. © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen Rhode & Schwarz: Propagation Wizzard © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen Downloads: Solar - Terrestrial – Data: http://www.n0nbh.com Grey Line Solar Daten: R+S Propagation-Wizzard: http://rhode-schwarz.com Download: Propagation Wizzard Meine Homepage: http://www.dl8uz.de © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen ein ARCL Vortrag Von Gerd DL8UZ © DL8UZ

Ausbreitungsbedingungen Danke! 73 es 55 de Gerd – DL8uz © DL8UZ