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Veröffentlicht von:Ima Helle Geändert vor über 11 Jahren
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Das Magnetfeld der Sonne und die globale Erwärmung: Steuert die Sonne das Erdklima ?
Manfred Schüssler Max-Planck-Institut für Aeronomie Katlenburg-Lindau Planetarium Stuttgart Astronomisches Seminar 14. Dezember 2001
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Die Sonne als “Klima-Maschine”
Die Sonnenstrahlung als Wärmequelle treibt Winde und Meeres-Strömungen
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Zeitliche Veränderung der einfallenden Sonnenstrahlung
Tag und Nacht Jahreszeiten Langfristige Variationen: Erdbahn, Neigung der Erdachse
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Hintereisferner-Gletscher (Österrreich)
Globale Erwärmung 1903 1924 1940 1956 Hintereisferner-Gletscher (Österrreich)
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Die globale Erwärmung... Globale Temperatur
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CO2-Gehalt (ppm) der Atmosphäre
...und der Anstieg von CO2 CO2-Gehalt (ppm) der Atmosphäre Im letzten Jahrhundert ist die mittlere Temperatur um etwa 0.6O C gestiegen, der CO2 - Gehalt um etwa 30%.
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Prognose auf der Basis von Klimamodellen
… und in der Zukunft ? Prognose auf der Basis von Klimamodellen
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Der Treibhauseffekt
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Energiebilanz 1: ohne Atmosphäre
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Energiebilanz 2: mit Atmosphäre, ohne Treibhausgase
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Energiebilanz 3: mit Treibhausgasen nicht ausgeglichen
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Energiebilanz 4: mit Treibhausgasen Gleichgewichtsrechnung
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Energiebilanz 5: ausgeglichen
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Das komplexe Klimasystem
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Zweifel am Treibhauseffekt ?
. . .
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Klimaschwankungen in der “jüngeren” Vergangenheit
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Eine große Sonnenfleckengruppe
Ist die Sonne selbst veränderlich? Die Sonne ist ein “aktiver” Stern! Eine große Sonnenfleckengruppe Sonnenflecken
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Was sind Sonnenflecken ?
Rauchwolken ? Löcher ? Wirbelstürme ?
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Das Spektrum des Sonnenlichts
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Sonnenflecken sind magnetisch
Durch das Magnetfeld aufgespaltene Spektrallinie Sonnenfleck mit Spektrographenspalt
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Der Aufbau der die Sonne
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Granulation und Sonnenfleck
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Die Sonne ist magnetisch
Magnetfelder auf der rotierenden Sonne Magnetische Karte der Sonne
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Heißes Gas zeichnet Feldlinien nach...
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Wo kommt die Magnetfelder her ?
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Die veränderliche Sonne
Minimum Die Aktivität der Sonne schwankt in einem etwa 11-jährigen Rhythmus Maximum Maximum
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Der 11-jährige Sonnenzyklus
“Maunder-Minimum” “Dalton-Minimum” Die Aktivität der Sonne schwankt in einem Rhythmus von etwa 11 Jahren. Längerfristige Variationen sind diesem Zyklus überlagert.
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Die “kleine Eiszeit” im 17. Jh.
Die niederländischen Maler schufen ihre berühmten “Winterbilder”.
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Die “kleine Eiszeit” im 17. Jh.
Auf der zugefrorenen Themse wurden Märkte abgehalten
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Der Sonnenzyklus und... 1843: Samuel Heinrich Schwabe entdeckt den 11-jährigen Sonnenzyklus In der Folge werden alle möglichen “Zusammenhänge” gefunden...
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Der Wasserstand des Victoria-Sees
Sonnenflecken Pegelstand
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11-jähriger Zyklus und Klima ?
Sonnenflecken Pegelstand Kein eindeutiger Zusammenhang Korrelationen kommen und gehen Vorzeichen wechseln örtlich und zeitlich
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Zykluslänge und Temperatur
Landtemperatur
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11-jähriger Zyklus und Klima ?
Sonnenflecken Pegelstand Kein eindeutiger Zusammenhang Korrelationen kommen und gehen Vorzeichen wechseln örtlich und zeitlich Aber: Deutlicher Zusammenhang in der oberen Atmosphäre (Stratosphäre und darüber)
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Physikalische Mechanismen ?
Schwankung der UV-Strahlung
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Die veränderliche Sonne
Minimum Röntgenstrahlung Die kurzwellige Strahlung der Sonne schwankt im Zyklus stark: vom Faktor 2 im UV (<100 nm) bis Faktor 100 im Röntgengebiet. Die Aktivität der Sonne schwankt in einem etwa 11-jährigen Rhythmus Maximum Maximum
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Die Erdatmosphäre “atmet”
Die Temperatur und die Höhe der äusseren Schichten der Atmosphäre schwanken im Takt des Sonnenzyklus. Sonnenaktivität Die Ausdehnung der Erdatmosphäre durch verstärkte Sonnenaktivität führte 1979 zum (unkontrollierten!) Absturz des Weltraumlabors “Skylab”. 30-hPa-Höhe
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Die Erdatmosphäre “atmet”
verstärkte Aktivität der Sonne mehr UV-Strahlung Temperaturanstieg in der Stratosphäre Veränderung von Luftströmungen (Hadley-Zirkulation) Klima-Effekt? Sonnenaktivität 30-hPa-Höhe Die Höhe der Stratosphäre schwankt im Takt des Sonnenzyklus (Karin Labitzke, FU Berlin)
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Physikalische Mechanismen ?
Schwankung der UV-Strahlung Variation der Gesamtstrahlung
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Die “Solarkonstante” schwankt!
Die Gesamtstrahlung der Sonne variiert um etwa 0.1% im Takt des Aktivitätszyklus!
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Einfluss der Sonnenflecken
Die Sonne wird dunkler, wenn sie Flecken hat
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Sonnenflecken (dunkel)
Warum ist die Sonne heller, wenn sie mehr dunkle Sonnenflecken hat ? Sonnenflecken (dunkel) Fackeln (hell)
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Sonnenfackeln aus der Nähe...
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Sonne mit Flecken und Fackeln
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Einfluss der Fackelgebiete
Die Sonne wird heller, wenn sie Fackeln hat
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Die Aufhellung durch Fackeln überwiegt die Verdunklung durch Sonnenflecken
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Ein grundsätzliches Problem
Verlässliche Daten nur für die letzten Jahrzehnte vorhanden “Rekonstruktion” von Daten, z.B. aus Sonnenfleckenzahlen, erforderlich oft unsicher!
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Variation der Gesamtstrahlung
Klimamodelle: Temperaturschwankungen vor ~1950 von der Sonne beeinflusst, danach überwiegt der Treibhauseffekt.
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Physikalische Mechanismen ?
Schwankung der UV-Strahlung Variation der Gesamtstrahlung Veränderung der kosmischen Strahlung
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Das Magnetfeld der Sonne...
- setzt sich fort in den interplanetaren Raum - und schwankt im Rhythmus des 11-jährigen Zyklus
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Das interplanetare Magnetfeld
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Die kosmische Strahlung schwankt!
Die kosmische Höhenstrahlung variiert im Gegentakt des Aktivitätszyklus!
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Geladene Teilchen und Magnetfeld
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Warum ist die kosmische Strahlung schwächer, wenn die Sonne aktiver ist ?
Ruhige Sonne Aktive Sonne
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Warum interessiert uns die kosmische Strahlung im Zusammenhang mit dem Klima ?
erzeugt radioaktive Elemente (14C,10Be) Aufschluss über die Sonnenaktivität in der Vergangenheit erzeugt eventuell Kondensationskeime für die Bildung von Wolken Klima-Wirkung ??
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Wolken und Temperatur Wolkenphysik ist sehr komplex!
Dünne, hochliegende Wolken heizen (Treibhauseffekt) Dicke, tiefliegende Wolken kühlen (erhöhte Reflektion des Sonnenlichtes) In der Summe wirken Wolken kühlend
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Wolken und kosmische Strahlung
Hochliegende Wolken Marsh & Svensmark (2000)
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Wolken und kosmische Strahlung
Tiefliegende Wolken Marsh & Svensmark (2000)
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Sonnenaktivität früher...
Die kalifornische Borstenkiefer kann 5000 Jahre alt werden. Das durch kosmische Strahlung erzeugte 14C in ihren Jahresringen in ein Maß für die Aktivität der Sonne in der Vergangenheit.
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Sonnenaktivität früher...
Radioaktives Beryllium (10Be) wird durch kosmische Strahlung erzeugt und mit Niederschlag ausgewaschen. Das in den Jahresschichten des Grönlandeises gespei- cherte 10Be ist ein Maß für die Sonnenaktivität in den letzten Jahren. Eisbohrkern vom grönländischen Inlandeis
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Mittelalterliches Maximum
Sonnenaktivität aus 14C-Daten Sonnenflecken Dalton Maunder Mittelalterliches Maximum Perioden geringer Sonnenaktivität sind oft verbunden mit kühlem Klima, und umgekehrt.
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Sonnenaktivität und Erdklima
Globale Temperatur 14C W S D M Sonnen- flecken Perioden geringer Sonnenaktivität sind oft verbunden mit kühlem Klima, und umgekehrt.
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10Be und kosmische Strahlung
Konzentration von 10Be Sonnenflecken
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Das interplanetare Magnetfeld
Verdoppelung im letzten Jahrhundert Abnahme der kosm. Strahlung um ca. 15% KLIMA-EFFEKT ?? Messungen Rekonstruiert Sonnenflecken
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Zykluslänge und Temperatur
Landtemperatur
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Wie lassen sich die langfristigen (“säkularen”) Veränderungen des Sonnenmagnetfeldes verstehen ?
Zusammenhang zwischen Oberflächenfeld und interplanetarem Feld? Zeigt auch das Oberflächenfeld eine säkulare Variation? Bedeutung der variierenden Zykluslänge? Kann man die Entwicklung des Feldes aus vorliegenden Beobachtungen rekonstruieren?
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Die Bilanz des magnetischen Flusses
Auftauchen in magnetisch bipolaren Gebieten Aktive Region/Sonnenfleckengruppe (wenige, groß: ~200 Mm, langlebig) „Ephemeral region” (viele, klein: ~5 Mm, kurzlebig)
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Die Bilanz des magnetischen Flusses
Auftauchen in magnetisch bipolaren Gebieten 1) aktive Gebiete ( Mm) 2) ephemeral regions (<10 Mm) Eruptionsrate in 2) um einen Faktor 100 höher! Verschwinden durch Polaritäts-Auslöschung
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Ephemeral regions: Zyklen überlappen!
active regions (K. Harvey, 1994)
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Ephemeral regions: Zyklen überlappen!
active regions (K. Harvey, 2000)
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Die Bilanz des magnetischen Flusses
Transport über die Sonne durch Zirkulation, differentielle Rotation, Diffusion globales Dipolfeld offenes (interplanetares) Feld:`Korona-Löcher´
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Zyklische und nicht-zyklische Anteile
Zyklisch: 11-Jahres-Rhythmus Nicht-zyklisch (‘säkular’): lange Abklingzeit des offenen Feldes Überlappung der Zyklen für ephemeral regions Länge der einzelnen Zyklen beeinflusst die Langzeitvariation des Hintergrundfeldes
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Modell für die Langzeitvariation des Flusses
S.K. Solanki, M. Schüssler & M. Fligge Nature (2000), Astronomy & Astrophysics (im Druck) Zyklische Fluss-Eruption in aktiven Gebieten und kleinen ephemeral regions Sonnenflecken-Relativzahl (seit 1700) als Maß für die Eruptionsrate Längerer Zyklus für ephemeral regions: Zeit aktive Gebiete ephemeral regions ER starten früher ausgedehntere, überlappende Zyklen
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Eruption von magnetischem Fluss
Dynamo Eruption von magnetischem Fluss Aktive Gebiete Ephemeral regions 12 yr 72 yr 3 mon 14 h Zerfall Zerfall Offenes Feld 3 yr Zerfall
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facular flux sunspot flux Eichung durch Vergleich mit direkten Messungen ab 1970
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active regions ephemeral regions open flux
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Active region cycle stretched and amplified
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Ergebnis: Fluss-Entwicklung seit 1700
Aktive Gebiete Ephemeral regions Gesamtfluss Offener Fluss
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Modeled and reconstructed open flux
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Ergebnisse: Entwicklung sowohl des Gesamtflusses als auch des offenen Flusses kann bis 1700 verfolgt werden Der offene Fluss stimmt gut mit der Rekonstruktion von Lockwood et al. (1999) überein. Das Überlappen der Zyklen der ephemeral regions führt zur säkularen Variation des Gesamtflusses Faktor 3 geringer wegen des Dalton-Minimums Verdoppelung während der ersten Hälfte des 20. Jh. Folgerungen für die Gesamthelligkeit der Sonne und die Schwankung der kosmischen Strahlung
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Interplanetares Magnetfeld
Rekonstruktion zurück bis 1700 10Be Quellfeld der Sonne Interplanetares Magnetfeld
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Zykluslänge und Temperatur
Landtemperatur
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Zykluslänge und Magnetfeld
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Zykluslänge und Magnetfeld: Analogie
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Das interplanetare Magnetfeld
Verdoppelung im letzten Jahrhundert Abnahme der kosm. Strahlung um ca. 15% Messungen Rekonstruiert Sonnenflecken
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Kosmische Strahlung und Klima?
nimmt ab bei hoher Sonnenaktivität nimmt zu bei geringer Sonnenaktivität beinflusst die Wolkenbildung durch Bildung von Kondensationskeimen ? Wirkung auf das Klima ?
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Klimawirkung der Sonnenaktivität
Allgemeiner Anstieg der Sonnenaktivität seit Ende des 19. Jahrhunderts Schwankung der UV-Strahlung wirkt auf die Ozonkonzentration 11-Jahres-Zyklus nachweisbar Variation der Gesamtstrahlung vor 1950 sichtbar in Klimamodellen unsichere Rekonstruktion
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Klimawirkung der Sonnenaktivität
Veränderung der kosmischen Strahlung wirkt eventuell auf die Wolkenbildung Wolkenbedeckung variiert im Gleichtakt recht zuverlässige Rekonstruktion
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Klimawirkung der Sonnenaktivität
Seit ca steigen die Wirkungen der Sonne im Mittel nicht mehr an Aber die Erdtemperatur hat deutlich weiter zugenommen!!
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Sonne, … … und Sterne Helligkeits-Schwankung Variation der Aktivität Die Sonne hat gegenwärtig geringere Schwankungen der Helligkeit als vergleich- bar aktive Sterne. Wird das so bleiben ?? Aktivität
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Fazit: Sonne oder Treibhauseffekt ?
Beide “Verdächtige” sind im Spiel: - bis 1980 deutlicher Einfluss der Sonne - danach gewinnt CO2 an Bedeutung
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CO2 -Ausstoß schnell reduzieren!
Fazit: Sonne oder Treibhauseffekt? CO2 -Ausstoß schnell reduzieren! Weitere Entwicklung von Sonnenaktivität und Klima sind beunruhigend unsicher, also ist Forschung auf beiden Seiten notwendig, auf jeden Fall aber gilt:
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Ende... linmpi.mpg.de/~msch
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Das CLOUD-Experiment bei CERN
Messung der Bildung von Kondensationskeimen
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Wie groß sind die Effekte ?
heizend kühlend Der direkte solare Effekt (ca. 0.4 W/m2) entspricht 40% des übrigen Netto-Effekts (ca. 1 W/m2 ).
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Modeled and observed fluxes 1975 - 1994
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Modeled and observed fluxes 1975 - 1994
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Reconstructed open flux and 10Be
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Wo kommt die Magnetfelder her ?
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Das Induktionsprinzip
Bewegter elektrischer Leiter im Magnetfeld elektr. Feld und Kraft senkrechte Bewegung elektrischer Strom neues Magnetfeld Lenzsche Regel! (sonst perpetuum mobile)
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Selbsterregter Dynamo
“Saatmagnetfeld” radiales elektr. Feld elektrischer Strom Leiterschleife Verstärktes Saatfeld Energie kommt von der Rotation
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Der Dynamoprozess in der Sonne
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