Schwerefeld der Erde Bouguer Anomalie USA 1.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Positionsbestimmung und GPS
Advertisements

Von Mara-Marei Richter Übersicht Einleitung Hertzsprung-Russell-Diagramm Sternentwicklung.
Koordinaten beschreiben die Position von Objekten im Raum
Grundlagen der Geodynamik und Tektonik (Übungen)
Grundlagen der Geodynamik und Tektonik (Übungen)
Grundlagen der Geodynamik und Tektonik (Übungen)
Grundlagen der Geodynamik und Tektonik (Übungen)
Gravitationskraft Für die Anziehung zwischen zwei relativ kleinen Massen (Raumschiff, Komet) variiert das Ergebnis nur noch vom Abstand r. Ergebnis: F~1/r2.
Die Sonne Katharina Schreyer.
Treffen im LANU, 14. Februar 2006 Bericht zum Geophysik-Praktikum, Ellerbek, 2005 H.-J. Götze, V. Giszas, F. Hese, J. Kollofrath, N. Köther, B. Lahrmann,
Treffen im LANU, 14. Februar 2006 Bericht zum Geophysik-Praktikum, Ellerbek, 2005 H.-J. Götze, V. Giszas, F. Hese, J. Kollofrath, N. Köther, B. Lahrmann,
Thermische Struktur am Baikal-Rift
Geophysikalisches Geländepraktikum SS 2004
Bewegung elektrischer Ladungen im elektrischen Feld
Plädoyer für ein modifiziertes Kraftgesetz
Das dynamische System Erde
Höhensysteme Vorlesung vom 9. November 2006
Mechanik der Teilchensysteme
Isostatische Modelle Vorlesung vom 23. November 2006
Das freie Randwertproblem von Stokes
Physik Prof. Dr. Manfred Koch
Physik für Studierende der Fakultät III: Columbia Unglück
Georg Bach / Eugen Richter: Astronomische Navigation Teil 3: Grundlagen der Astronavigation Abbildungen: BSG Segeln und pixelio.de.
Einführung in die Physik für LAK
Erde, Mond und die Gravitationskonstante
Geozentrisches Weltbild
Wo liegt die Erde im Sonnensystem?
Fallgesetze Zwei Bereiche:
Magnetometer FGM-3 Kalibrierung und Untersuchungen mit dem Selbstbaumagnetometer FGM-3 von Speake.
Die Gezeiten Sie werden verursacht durch die Gravitationswirkung von Mond und Sonne auf die Erde Erde und Mond rotieren um den gemeinsamen Schwerpunkt.
Die Gezeiten.
Die Erde - der blaue Planet
Einführung in die Meteorologie (met211) - Teil VI: Dynamik der Atmosphäre Clemens Simmer.
Schweredruck und Auftrieb
Die elektrische Feldstärke
Reibungskraft an einer Kugel in laminarer Strömung
Reibungskraft an einer Kugel in laminarer Strömung
2. Das Gravitationsgesetz, die schwere Masse
Kräfte.
(4) Die Schwerkraft (c) M. Perscheid EF Geophysik 30.
(5) Gezeitenkräfte EF Geophysik 41.
Inhalt Gleichgewicht zwischen Gravitations- und Trägheitskräften auf Kreisbahnen Gravitation allein führt zum Verschmelzen aller Materie: „schwarze Löcher“
Schweredruck und Auftrieb
Der Mond Warum ist das so?
Kräfte bei der Kreisbewegung
Präsentation zum Thema „Freier Fall und Schwerelosigkeit
Die Schwerkraft(Gravitation)
Physik-Quiz 6. Klasse.
Ausgewählte Kapitel der Physik
Die Schwerkraft(Gravitation)
Neptun Der Blaue Planet.
Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Kapitel I: Astronomische Größenordnungen, Einheiten, Koordinatensysteme 1 Kapitel I: Astronomische Größen-
Kapitel VI: Der Aufbau der Sterne
Physik für Mediziner und Zahmediziner
Gravitation regiert die Welt
„Und sie bewegt sich doch!“
Freier Fall & Schwerelosigkeit
Astrid Karnassnigg Karl-Franzens-Universität Graz 19/05/2014
Mechanik I Lösungen.
Frühere kosmologische Weltbilder
Jupiter und seine Monde Rainer Christiansen Fachhochschule Flensburg
Die Physikalischen Gesetze des Isaac Newton
Vergleich von Masse und Gewicht
D ER M OND Das ist der Mond von der erde. Der Mond ist wichtig Für die Nacht. Das ist eine Präsentation von Jannick und Ashraf aus der 4c.
Fachdidaktische Übungen Stefan Heusler.
Annette EickerAPMG Annette Eicker Einführung in die Astronomische, Physikalische und Mathematische Geodäsie I.
3.) Koordinatensystem für kleinräumige Welches
Newtons Gravitationsgesetz
Die Sonne.
Beständige Winde prägen unseren Planeten Warum ist das so?
 Präsentation transkript:

Schwerefeld der Erde Bouguer Anomalie USA 1

Potentialfelder der Erde Magnetfeld Schwerefeld Dipolfeld mit Nord- und Südpol Magnitude variiert um Faktor zwei radialsymmetrisch weltweit ungefähr gleich gross 2

G: allgemeine Gravitationskonstante Gravitationskraft F = G·m1·m2 / r2 G: allgemeine Gravitationskonstante (6.67·10-11 Nm2/kg2) F = m1·a = G·m1·m2 / r2 g: Erdbeschleunigung ME: Masse der Erde RE: Radius der Erde g = G·ME / RE2 ≈ 9.81 m/s2 Einheit: 1 Gal = 1 cm/s2 = 0.01 m/s2 (d.h. ungefähr ein Tausendstel der Erdbeschleunigung) 1 mGal = 10-3 Gal = 10-5 m/s2 (d.h. ungefähr ein Millionstel der Erdbeschleunigung) (nach Galileo Galilei) 3

LaCoste-Romberg-Gravimeter Relativgravimeter: Veränderung gegenüber einem Nullpunkt Messung: Federauslängung Genauigkeit: ± wenige μGal Absolutgravimeter: absolute Schwere keine Kalibrierung nötig Messung: freier Fall, (Schwerependel) Genauigkeit: ± 10 μGal LaCoste-Romberg-Gravimeter (Relativgravimeter) 4

Schwerefeld Komponenten des Schwerefeldes: - Gravitationswirkung der Erdmasse - Zentrifugalkraft (aus Erdrotation) - Unregelmäßigkeiten in Aufbau und Form der Erde - Gezeiten (Gravitationswirkung von Mond und Sonne) 5

Äquator vs. Pol Unterschiede in der Erdbeschleunigung am Äquator im Vergleich zum Pol: höhere Zentrifugalkraft am Äquator → geringere Schwere (-∆g) größerer Abstand R zum Erdmittelpunkt → geringere Schwere (-∆g) zusätzliche Masse wg. größerem Radius → höhere Schwere (+∆g) 6

Maßgebliche Faktoren Geographische Breite (φ) Topographische Höhe (∆R) Verteilung der Massen in der Erde (M) Korrektur möglich Korrektur für geographische Breite  Normalschwere: g0 = ge·(1+ 0.005278895·sin2φ + 0.000023462·sin4φ) g0: theoretische Gravitation für den Breitengrad des Meßpunktes [mGal] ge: theoretische Gravitation am Äquator [978,031.85 mGal] φ: Breitengrad des Meßpunktes [°] 7

Form der Erde GFZ Potsdam 8

Geoid Physikalisches Modell der Erdfigur: Fläche gleichen Schwerepotentials (durch den mittleren Meeresspiegel der Weltmeere repräsentiert) Geometrisches Modell der Erdfigur: Ellipsoid 9

Lotabweichung Differenz zwischen wahrer Lotrichtung und theoretischer Ellipsoidnormalen (sie entspricht der Neigung zwischen Geoid und Ellipsoid und verzerrt terresterische Vermessungsnetze) 10

Geoidundulationen Geoidundulationen relativ zum Referenzellipsoid 11

(Masse der Topographie bleibt unberücksichtigt) Freiluftkorrektur Korrektur für Unterschiede in der topographischen Höhe: gF [mGal] = 0.308·h [m] (Masse der Topographie bleibt unberücksichtigt) 12

Freiluftanomalie ∆gF = gbeob + gF - g0 (= gF - g0) (Free air anomaly, FAA) Abweichung von der Normalschwere g0: ∆gF = gbeob + gF - g0 (= gF - g0) Freiluftschwere: gF = gbeob + gF 13

Beispiel für FAA 14

Bouguerkorrektur gB [mGal] = 2·π·ρ·G·h = 0.0419·ρ [g/cm3]·h [m] Korrektur für die Masse zwischen Meßpunkt und Referenzniveau: gB [mGal] = 2·π·ρ·G·h = 0.0419·ρ [g/cm3]·h [m] Bouguerplatte: Platte unendlicher Ausdehnung mit der Höhe h und der Dichte ρ 15

Bouguerkorrektur an Land gB [mGal] = 0.0419·ρ·h = 0.112·h [m] 16

Bouguerkorrektur überm Meer gB [mGal] = 0.0419·(ρw-ρc)·hw = -0.0687·h [m] 17

Bougueranomalie ∆gB = ∆gF - gB (= gB - g0) (Bouguer anomaly, BA) Abweichung von der Normalschwere g0: ∆gB = ∆gF - gB (= gB - g0) Bouguerschwere: gB = gbeob + gF - gB 18

Beispiel für FAA & BA [mGal] 19

Bedeutung von FAA & BA → Information über Isostasie Freiluft-anomalie (FAA) → Information über Isostasie (FAA = 0 bei Isostasie) gtop Strobach (1991): Unser Planet Erde → Information über Mohotiefe Bouguer- anomalie (BA) (z.B. BA < 0 bei Krustenwurzel) topographische Korrektur (gtop): berücksichtigt die Schwerewirkung seitlicher Massen 20

Einflußfaktoren Tiefe (z) Größe (R) Dichtekontrast (∆ρ) Interpretation nie eindeutig, da mehrere Faktoren die Schwereanomalie beeinflussen: Berckhemer, H. (1990): Grundlagen der Geophysik. Tiefe (z) Größe (R) Dichtekontrast (∆ρ) 21

Kugelförmiger Körper Tiefe (z) Größe (R) Dichtekontrast (∆ρ) Unterschiedliche Interpretationen derselben Schwereanomalie Moores, R.J. & Twiss, E.M. (1995): Tectonics. 22

Topographie USA

Bouguer Anomalie USA