II. Arithmetik. II. Arithmetik 4. Die natürlichen Zahlen.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Wurzelziehen ist das Gegenteil von quadrieren.. Beim Quadrieren berechnet man den Flächeninhalt eines Quadrats mit einer gegebenen Seitenlänge.
Advertisements

8. Termin Teil B: Wiederholung Begriffe Baum
Christian Scheideler SS 2009
Primzahlen für Einsteiger
Polynomial Root Isolation
Algebraische Zahlen: Exaktes Rechnen mit Wurzeln
Primzahlen und ihre Verteilung
20. Reihen. 20. Reihen Carl Friedrich Gauß ( )
¥ Das Unendliche hat wie keine andere Frage von jeher so tief das Gemüt des Menschen bewegt; das Unendliche hat wie kaum eine andere Idee auf den Verstand.
GIN1b – Exkurs: Primzahlen
Zusammenfassung der Vorwoche
R. Der - Vorlesung Algorithmen und Datenstrukturen (Magister)
Unendliche Reihen Geometrische Reihe Was ist 0,999… 1+q+q2 +…
Einige entscheidbare bzw. rekursiv aufzählbare Sprachen
Forschungsstatistik II Prof. Dr. G. Meinhardt SS 2005 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz KLW-17.
Algorithmentheorie 04 –Hashing
Vorlesung Informatik 3 Einführung in die Theoretische Informatik (06 – Reduktion endlicher Automaten) Prof. Dr. Th. Ottmann.
Kapitel 5 Stetigkeit.
Kapitel 1 Das Schubfachprinzip
Kapitel 1 Die natürlichen und die ganze Zahlen. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 2 Inhalt.
Kapitel 6 Differenzierbarkeit. Kapitel 6: Differenzierbarkeit © Beutelspacher Juni 2005 Seite 2 Inhalt 6.1 Die Definition 6.2 Die Eigenschaften 6.3 Extremwerte.
Kapitel 2 Zählen (Kombinatorik)
Kapitel 2 Die rationalen und die irrationalen Zahlen.
Kapitel 1 Vollständige Induktion
V. Algebra und Geometrie
Geometrie. Geometrie 6. Ebene Geometrie Ein Punkt ist, was keinen Teil hat. Euklid ( ) Gerade analytisch: y = mx + c y(0) = c y(1)
Interpretation und Isomorphie Bedeutung und Form in der Mathematik.
PKJ 2005/1 Stefan Dissmann Zusammenfassung der Vorwoche Variable stehen für (einen) Wert, der sich im Programmablauf ändern kann. Variablen besitzen einen.
Bit Commitment mit quadratischen Resten Vortrag von Josef Pozny
Christian Schindelhauer
(Ron Rivest, Adi Shamit, Leonard Adleman , 1977)
Zahlen geschickt addieren
Summenformeln (2. Teil) UNIVERSITÄT KASSEL -FACHBEREICH 17 MATHEMATIK-
Zahlen mit Zahlen ausmessen
5.6. Mathematik im Hellenismus
Primzahlen Primzahlen sind natürliche Zahlen, die nur durch sich selbst und durch 1 teilbar sind? Bedingung: Die Zahl muss größer sein als 1.
§14 Basis und Dimension (14.1) Definition: V sei wieder ein K-Vektorraum. Eine Menge B von Vektoren aus V heißt Basis von V, wenn B ist Erzeugendensystem.
§9 Der affine Raum – Teil 2: Geraden
§14 Basis und Dimension  (14.1) Definition: V sei wieder ein K-Vektorraum. Eine Menge B von Vektoren aus V heißt Basis von V, wenn B ist Erzeugendensystem.
§11 Skalarprodukt. Euklidische Räume
Seminar Stringtheorie und Geometrische Methoden der Physik
So kannst du beide schnell berechnen.
Effiziente Algorithmen
5. Erweiterungen der Zahlenmenge
Effiziente Algorithmen
Effiziente Algorithmen Hartmut Klauck Universität Frankfurt SS
Hartmut Klauck Universität Frankfurt WS 06/
Die quadratische Ergänzung - Wiederholung der 1. binomischen Formel
Institut für Theoretische Informatik
Wilhelm Söhne, Klasse 8b, Januar 2009
Der kleine Satz des Fermat
Paris Beim Glücksspiel
Infinitesimalrechnung
ENDLICHE KÖRPER RSA – VERFAHREN.
Automaten, formale Sprachen und Berechenbarkeit II SoSe 2004 Prof. W. Brauer Teil 3: Potenzreihen und kontextfreie Sprachen (Vgl. Buch von A. Salomaa)
Arne Vater Wintersemester 2006/ Vorlesung
1 Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Rechnernetze und Telematik Prof. Dr. Christian Schindelhauer Informatik III Christian Schindelhauer Wintersemester.
Reelle Zahlen Grundrechenarten √2, √3, √5, … V 0.1.
¥ II Gegen Unendlich. ¥ II Gegen Unendlich Der Grenzwert: potentielle Unendlichkeit Folgen (n) = 1, 2, 3, ... (2n) = 1, 2, 4, 8, ... 1/n wird kleiner.
Stetige Kleinste-Quadrate-Approximation
Pierre Fermat.
Wie berechnet man ein Dreieck?
Zahlen, die nur durch 1 oder durch sich selbst teilbar sind, nennt man Primzahlen. Die 1 ist keine und die 2 ist die einzige gerade Primzahl.
Arithmetik 4. Die natürlichen Zahlen 1  M n  M  (n + 1)  M.
Kapitel 4 Restklassen (die modulo-Rechnung)
Primzahlzwillingsrekorde – nicht nur eine Jagd nach Monstern
Teilbarkeit und Primzahlen
¥ II Gegen Unendlich. ¥ II Gegen Unendlich Folgen: potentielle Unendlichkeit 1/n wird kleiner als jede vorgegebene Zahl e > 0 aber der Grenzwert wird.
¥ II Gegen Unendlich. ¥ II Gegen Unendlich Folgen: potentielle Unendlichkeit 1/n wird kleiner als jede vorgegebene Zahl e > 0 aber der Grenzwert wird.
 Präsentation transkript:

II. Arithmetik

4. Die natürlichen Zahlen

1  M n  M  (n + 1)  M

(4.1) (4.2) Erfüllt M (4.1) und (4.2), so gilt   M (4.3) 1  M n  M  (n + 1)  M

4.1 Das Prinzip der vollständigen Induktion 1 = = 1 + 2 + 3 + ... + n + (n + 1) = + (n + 1) = = 1 + 2 + 3 + ... + (m - 1) + m =

Carl Friedrich Gauß (1777 - 1855) 1 + 2 + 3 + ... + 100 100 + 99 + 98 + ... + 1 101 + 101 + 101 + ...+ 101 = 10100 1 + 2 + 3 + ... + n = n(n+1)/2 = 5050

4.2b Man beweise die Bernoullische Ungleichung: (1 + x)n  1 + nx für x  0 und n   durch vollständige Induktion. 4.3 Man beweise die folgenden Formeln für alle n   mit vollständiger Induktion: Jakob Bernoulli 1654 -1705 = Er zeigte die Divergenz der harmonischen Reihe und fand 1684 die Bernoullische Ungleichung. = = ; q  1

Geometrische Reihe: 1 + q + q2 + q3 + ... + qn - (1 + q + q2 + ... + qn-1 + qn)q = 1 - qn+1 1 + q + q2 + ... + qn = Schach: 264 - 1 = 2*1019 Reiskörner Erdoberfläche: 5*1018 cm2 1 + q + q2 + ... = für IqI < 1 unendlich viele Zahlen, endliche Summe:

Die binomische Formel: (a + b)2 = 1a2 + 2ab + 1b2 4.2 Der binomische Satz Die binomische Formel: (a + b)2 = 1a2 + 2ab + 1b2 = = n n! = 123n 0! = 1 = = = 1

4.2 Der binomische Satz = = = = = usw. = = n = = = 1

denn (a + b)n liefert genau 2n Produkte. Blaise Pascal (1623 - 1662) denn (a + b)n liefert genau 2n Produkte.

4.1 Man berechne die Binomialkoeffizienten 4.2a Man beweise die Bernoullische Ungleichung: (1 + x)n  1 + nx für x  0 und n   mit Hilfe des binomischen Satzes.

4.3 Primzahlen Eine natürliche Zahl, die sich ohne Rest nur durch 1 und durch sich selbst teilen lässt, heißt Primzahl. Ausnahme:1 Sieb des Eratosthenes Primzahlsatz des Euklid: Es gibt mehr Primzahlen als jede vorgelegte Anzahl von Primzahlen. Sei P = { p1, p2, p3, ... , pn } P = p1  p2  p3    pn (P ± 1) wird durch keine dieser Primzahlen geteilt. Also ist es selbst PZ oder enthält eine PZ pn+1. 2  3  5  7  11  13 + 1 = 30031 = 59  509 2  3  5  7  11  13 - 1 = 30029 Eratosthenes (276 - 194) Euklid (325 - 275)

Wir bilden (p - q)P = pP - qP = qQ - qP = q(Q - P) < qQ. Satz (Fundamentalsatz der Zahlentheorie) Jede natürliche Zahl besitzt eine bis auf die Reihenfolge eindeutige Primfaktorzerlegung. Beweis (nach Zermelo). Die kleinen zusammenge-setzten natürlichen Zahlen wie 4 = 22 und 6 = 32 besitzen eindeutige Zerlegungen. Ernst Zermelo (1871 - 1953) Sei pP = qQ mit den Primfaktoren p und q die kleinste Zahl, die mehr als eine Zerlegung besitzt. Gleiche Faktoren sind in pP und qQ nicht vorhanden, sonst könnte gekürzt und eine kleinere mehrdeutige Zerlegung erzeugt werden. OBdA sei p > q, und also Q > P. Wir bilden (p - q)P = pP - qP = qQ - qP = q(Q - P) < qQ. (p - q) enthält nicht den Faktor q, da p und q Primzahlen sind und (p - q) = nq sofort auf p = (n + 1)q führen würde. Also gibt es eine kleinere als die als kleinste angenommene mehrdeutige Zerlegung, nämlich (p - q)P = q(Q - P).

Ist n eine Primzahl, so sind alle inneren Binomial- koeffizienten Vielfache von n, denn im Zähler von kann die Primzahl n nicht weggekürzt werden, bevor sie selbst im Nenner auftritt. Daraus ergibt sich eine spezielle Version des kleinen Fermatsche Satzes: Pierre de Fermat (1601 - 1665) Satz (Fermat) Ist p eine ungerade Primzahl, so ist 2p-1 - 1 = kp ein ganzzahliges Vielfaches von p. Alle Binomialkoeffizienten einer ungeraden Zahl sind doppelt vorhanden, jeder innere ist durch p teilbar, d. h. 2p = 2kp + 2 und 2p-1 = kp + 1. 23-1 = 4 = 13 + 1 25-1 = 16 = 35 + 1 27-1 = 64 = 97 + 1

4.4 Man beweise, dass 3 keine rationale Zahl ist. 4.5 Man beweise: Wenn u/v (gekürzt) keine ganze Zahl ist, so ist auch un/v mit n   keine ganze Zahl. Ist 210 - 1 durch 11 teilbar?