Prof. Dr. Ute Straub Fachhochschule Frankfurt a. M

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 Präsentation transkript:

Prof. Dr. Ute Straub Fachhochschule Frankfurt a. M Family Group Conference in Europa 6. Europäisches Netzwerktreffen, Glasgow, 11/2008 „Family-centred solutions“ (Family Rights‘ Group), Stratford-upon-Avon 09/2008

Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen Europäische Netzwerkkonferenzen Unterschiede in der Implementierung Beispiele aus einzelnen Ländern Einsatzbereiche Gemeinsamkeiten Offene Fragen eine Art Bewegung anglophon geprägt (think positive!) Conolly (2004 nach) zeigt einen Kontinuum von unterschiedlichen Stufen der Einflußnahme von Fachkräften beziehungsweise der Selbstbestimmung von Familien auf. Auf der einen Seite stehen die von Professionellen gesteuerten Interventionsmodelle (professionally-driven). Vor den Entscheidungen über die „richtigen“ Maßnahmen durch das Jugendhilfeteam steht eine sozialpädagogische Diagnose. Im zweiten Modell ist der Prozess insoweit stärker von der Familie mit gestaltet, als diese nach Maßgabe der Fachkräfte in die Entscheidungsfindung einbezogen wird (family-infused). Es ist dadurch charakterisiert, dass die Familie weitgehend selbst bestimmt, was sie für angemessen hält, aber von professioneller Unterstützung abhängig bleibt und die Fachkräfte sich ein Eingreifen vorbehalten. Am anderen Ende der Skala stehen die Ansätze, die in allen Phasen des Prozesses die Entscheidungsbefugnis bei der Familie lassen, die umfassenden Zugang zu allen Informationen hat und gleichzeitig verantwortlich für die Einhaltung von Vereinbarung Morris u.a. (2008) gehen von drei Kategorien aus: In der ersten Kategorie steht der Klient mit seinen Problemen im Fokus. Die Familie wird als Basis für das Wohlergehen ihrer Mitglieder angesehen und wird darin unterstützt, Probleme einzelner Mitglieder auszugleichen. In der zweiten Kategorie werden auch die Probleme der Angehörigen, die aus der Beziehung zu den eigentlichen KlientInnen resultieren, einbezogen. Es wird auf die Bedürfnisse jener Familienmitglieder geachtet, die mit speziellen Aufgaben konfrontiert sind (Eltern von körperlich behinderten Kindern oder mit geistig behinderten Angehörigen). Bei diesen erstgenannten Formen der Unterstützung erfolgt die Diagnose von außen. Die dritte Kategorie fokussiert auf die von der Familie gemeinsam definierten Bedürfnisse und Ziele. Es wird davon ausgegangen, dass die Familie selbst in der Lage ist, mit ihren Schwächen und Stärken umzugehen und ihren Hilfebedarf zu definieren, wenn der entsprechende Rahmen geboten ist. Dies würde dem Ansatz der FGC entsprechen, doch besteht nach Einschätzung der AutorInnen immer die Gefahr, dass die Fachkräfte in die zweite Kategorie zurückfallen, weil sie nicht ausreichend darauf vorbereitet sind, lösungsneutral zu arbeiten. Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Europäische Netzwerktreffen 2003 in England, 2005 in Wales, 2006 in Dänemark, 2007 in Deutschland, 2008 in Schottland, 2009 in Polen unbürokratisch, hierarchiefrei, lustig 5 TN pro Land Berichte nach Vorgaben (Überblick, Herausforderungen, Einsatzgebiete, Evaluierung/ Forschung, Finanzierung...,“proud of“) Ziel: Praxiserfahrungen austauschen, gemeinsame Lösungen für Probleme finden, voneinander lernen und sich ermutigen, Erfolge feiern.... eine Art Bewegung anglophon geprägt (think positive!) Gastgeber „Children1st“ (Royal Scottish Society for Prevention of Cruelty to Children) Wohlfahrtsorganisation: Familienunterstützung, Kinderrechte durchsetzten durch polit. Einflussnahme, Weiterbildungsangebote und Beratung für PraktikerInnen und Organisationen 10 Länder anwesend, 5 entschuldigt Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen Unterschiede Grad der Standardisierung Einsatzbereiche KoordinatorInnen und deren Training Jetzt in einer Art Reihenfolge einzelne Länderbeispiele Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen Beispiel Norwegen National einheitliches, zentralistisches, staatlich organisiertes Vorgehen, sowohl was Standards als auch was Bestellung und Schulung von KoordinatorInnen angeht Die Kommission für Kinder, Jugendliche und Familienangelegenheiten (Directorate for Children Youth and Family Affairs) will bis 2012 in allen Kommunen FGC eingeführt haben (Nationaler Implementierungsplan) top down Norwegen am zentralisitisdchten top down Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen Beispiel Niederlande erste Initiativgruppe 1999 seit 2002 landesweiter NGO-Dachverband (Eigen Kracht- centrale), legt Standards fest, zuständig für die Schulungen der Professionellen sowie der KoordinatorInnen, evaluiert alle FGC (EKC) bottom up Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Beispiel Grossbritannien seit den 1990er Jahren in England, Wales, Nordirland und Schottland unterschiedliche Vorgehensweisen starke Lobby-Gruppen für Familien, die „Family Rights Group“ in England und Wales, „Children 1st“ in Schottland, Western Health and Social Care Trust in Nord-Nordirland, Barnados in Süd-Nordirland – Dachverbände für FGC bottom up mit starker Einbindung in wohlfahrtsstaatliche Strukturen Sie bieten sich als Dachverbände für FGC an, doch gibt es eine Reihe Anbietern, die nicht Mitglied in diesen Verbänden sind und - diese Klagen kamen vor allem von den englischen VertreterInnen - das Modell verwässern, weil sie die Family-only-Phase nicht einhalten oder keine unabhängigen KoordinatorInnen einsetzen. Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Beispiel Grossbritannien 2 Umsetzung von FGC in die Praxis zunächst eher schleppend Änderung: Empfehlung von FGC als Best Practice vor Gerichtsverhandlungen Unerwünschte Nebenfolge: die Jugendgerichte weigern sich, eine Verhandlung ohne vorherige FGC aufzunehmen - FGC wird schnell mal nebenbei abgewickelt, „damit es erledigt ist“. Positives (mehr Aufmerksamkeit für FGC) kann Negatives bringen Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen Beispiel Polen Seit 2001 FGC in Torun (Woiwodschaft Kujawien- Pommern), Stiftung „Hoffnung für Familien“ z.T. vom Westen finanziell unterstützt Bislang viel Widerstand in der Sozialverwaltung -> Wechsel der Stratege -> jetzt deutet sich Durchbruch an Nächstes Europäisches Netzwerktreffen in Warschau bottom up, angestrebt: Integration in Sozialverwaltung Nachdem sie sich über Jahre mehr oder weniger vergeblich abgemüht hatte, FGC zu implementieren, beschloss der Träger, seine Strategie zu ändern und die FGC nicht mehr selbst durchzuführen, sondern den Kommunen das Know-how und die KoordinatorInnen-Ausbildung anzubieten. Dies hat eine Veränderung bei den maßgeblichen Behörden bewirkt und es wurde deutliches Interesse an einer Einführung von FGC signalisiert, so dass das ehrgeizige Ziel, FGC in fünf Jahren als verbindliche Maßnahme etabliert zu haben, umsetzbar scheint. Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Beispiel Deutschland und Österreich Deutschland: etwas unübersichtlich, Fleckerlteppich Österreich: erste Ansätze in St. Pölten (Fachhochschule) und Bregenz (Kinderdorf) Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen Einsatzbereiche i.d.R. Kinder- und Jugendhilfe Stadtteilarbeit Nachbarschaftshilfe Schule Jugendgerichtshilfe/ Täter-Opfer-Ausgleich diskutiert auf der letzten europ. Konferenz in Glasgow, Okt. 2008 Kinder: (TeilnehmerInnen, Fragen, Time-out-Möglichkeit, Spielzeug, Verpflegung und Bereitstellung einer „Unterstützungsperson“...) Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen Stadtteilarbeit Bristol seit 2005 Anti Social Behaviour (ASB)-Team, das mit auffälligen Familien und ihrer Nachbarschaft arbeitet Ziel: sozial unverträgliches Verhalten reduzieren (Vandalismus, Drogengebrauch, Belästigung...) Verhinderung der Exklusion gefährdeter Familien aus der Nachbarschaft, Verbesserung der Atmosphäre im Stadtteil Hier wird FGC eingesetzt, um mit Familien und gegebenenfalls gemeinsam mit den Nachbarn Grenzen und Regeln für allgemein akzeptiertes Verhalten zu entwickelt. Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen Nachbarschaftshilfe Niederlande Unterstützung für die Eltern nierenkranker Kinder Unterstützung pflegender Angehöriger Hier wird FGC eingesetzt, um mit Familien und gegebenenfalls gemeinsam mit den Nachbarn Grenzen und Regeln für allgemein akzeptiertes Verhalten zu entwickelt. Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen Schule Kent präventive Kooperation mit Schulen: zwei Schulen und bis zu 15 Familien pro Jahr Ergebnis: weniger Störungen im Unterricht und weniger diziplinierende Interventionen bei einzelnen SchülerInnen; höhere Anwesenheits- und Schulabschlussquoten Gradfschaft im SW Englands Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Restaurative Practice Nordirland aus dem Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken heraus entwickelt; Unterstützung der Annäherung beider Seiten im Gemeinwesen nicht nur „ausgleichende“ sondern vor allem „stärkende“ Praxis kollektive Problemlösung durch alle Beteiligten, Bewusstseinsarbeit und moralisches Lernen, Akzeptanz von Widersprüchlichkeit und gegenseitigen Respekt in Konfliktsituationen Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Ergänzung: Young Persons‘ Groups Wales Young Persons‘ Groups, nachgehende Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen, die an einer FGC teilgenommen haben finanziell und organisatorisch überaus aufwändig, doch nachhaltige Stärkung der Zielgruppe wo es seit langem eine Kultur der Einbeziehung der KlientInnen („service user involvement“) gibt, aufwämdig, weil die TeilnehmerInnen teilweise von weit weg zum Gruppentreffen abgeholt werden müssen. Die Präsentation einer Gruppe von Jugendlichen im Rahmen der Konferenz zu „Family-centred solutions“ in Stratford-upon-Avon 2008, ihre Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Gemeinsamkeiten/ core values Europäische Kriterien für „label“ die Family-only-Phase als Dreh- und Angelpunkt doppelte Unabhängigkeit der KoordinatorInnen (von der Sozialadministration, aber auch von der Familie) die Teilnahme der Kinder und Jugendlichen schon in der Vorbereitung und erst recht in der Konferenz, adäquate Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse ausreichende Vorbereitungszeit, um eine sorgfältige und alle Beteiligten ausreichend einbeziehende Hinführung auf die FGC zu gewährleisten diskutiert auf der letzten europ. Konferenz in Glasgow, Okt. 2008 Kinder: (TeilnehmerInnen, Fragen, Time-out-Möglichkeit, Spielzeug, Verpflegung und Bereitstellung einer „Unterstützungsperson“...) Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Europäische Kriterien für Profis lösungsneutral agieren das Kräfte- und Machtverhältnis zugunsten der Familien verschieben, Verantwortung an Familien abgeben im Blick haben, was für die Familie hilfreich ist - nicht für die Einrichtung oder die Struktur des Sozialsystems! „Fragen stellen, statt Antworten geben!“ diskutiert auf der letzten europ. Konferenz in Glasgow, Okt. 2008 Kinder: (TeilnehmerInnen, Fragen, Time-out-Möglichkeit, Spielzeug, Verpflegung und Bereitstellung einer „Unterstützungsperson“...) Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen Offene Fragen „Stellenbeschreibung“ und Qualifizierung der KoordinatorInnen Wie nah dürfen/ sollen sie den sozialen Professionen sein? Festangestellte oder Freiwillige? Wie werden die Trainings gestaltet? FGC als verpflichtendes oder freiwilliges Verfahren? Alle oder Ausbildung? immer mehr Zertifizierungen, GB aber auch D Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen Ende Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

„Whole Family Approaches“ Professionally driven Family infused Family driven (Crampton/ Merkel-Holguin 2007) KlientInnenorientiert Angehörigenorientiert (in Bezug auf KlientInnen) Gesamtfamilienorientiert (Morris u.a. 2008) zwei Dinge vorweg, um FGC einordnen zu können -whole Fam approach indigenized social work 2 Ansätze zum ersten Punkt Conolly (2004 nach) zeigt einen Kontinuum von unterschiedlichen Stufen der Einflußnahme von Fachkräften beziehungsweise der Selbstbestimmung von Familien auf. Auf der einen Seite stehen die von Professionellen gesteuerten Interventionsmodelle (professionally-driven). Vor den Entscheidungen über die „richtigen“ Maßnahmen durch das Jugendhilfeteam steht eine sozialpädagogische Diagnose. Im zweiten Modell ist der Prozess insoweit stärker von der Familie mit gestaltet, als diese nach Maßgabe der Fachkräfte in die Entscheidungsfindung einbezogen wird (family-infused). Es ist dadurch charakterisiert, dass die Familie weitgehend selbst bestimmt, was sie für angemessen hält, aber von professioneller Unterstützung abhängig bleibt und die Fachkräfte sich ein Eingreifen vorbehalten. Am anderen Ende der Skala stehen die Ansätze, die in allen Phasen des Prozesses die Entscheidungsbefugnis bei der Familie lassen, die umfassenden Zugang zu allen Informationen hat und gleichzeitig verantwortlich für die Einhaltung von Vereinbarung Morris u.a. (2008) gehen von drei Kategorien aus: In der ersten Kategorie steht der Klient mit seinen Problemen im Fokus. Die Familie wird als Basis für das Wohlergehen ihrer Mitglieder angesehen und wird darin unterstützt, Probleme einzelner Mitglieder auszugleichen. In der zweiten Kategorie werden auch die Probleme der Angehörigen, die aus der Beziehung zu den eigentlichen KlientInnen resultieren, einbezogen. Es wird auf die Bedürfnisse jener Familienmitglieder geachtet, die mit speziellen Aufgaben konfrontiert sind (Eltern von körperlich behinderten Kindern oder mit geistig behinderten Angehörigen). Bei diesen erstgenannten Formen der Unterstützung erfolgt die Diagnose von außen. Die dritte Kategorie fokussiert auf die von der Familie gemeinsam definierten Bedürfnisse und Ziele. Es wird davon ausgegangen, dass die Familie selbst in der Lage ist, mit ihren Schwächen und Stärken umzugehen und ihren Hilfebedarf zu definieren, wenn der entsprechende Rahmen geboten ist. Dies würde dem Ansatz der FGC entsprechen, doch besteht nach Einschätzung der AutorInnen immer die Gefahr, dass die Fachkräfte in die zweite Kategorie zurückfallen, weil sie nicht ausreichend darauf vorbereitet sind, lösungsneutral zu arbeiten. Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen

„Indigenized Social Work“ Respekt vor ehemals bewährten, aber in der Dominanzkultur untergegangenen sozialen Lösungsmodellen und anderen kulturellen Zugängen Zeichen für zunehmende (inter)kulturelle Sensibilität („Cultural Appropriateness“) Aufnahme traditioneller Problemlösungsstrategien in den Mainstream der Sozialen Arbeit der Mehrheitsgesellschaft (Cox/ Pawar 2006) Straub / FGC in Europa/ Dt. Netzwerktreffen