Planspiele im Politikunterricht

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 Präsentation transkript:

Planspiele im Politikunterricht Prof. Dr. Stefan Rappenglück, Vertretung der Professur für Politikwissenschaft/European Studies an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München, stefan.rappenglueck@hm.edu

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Planspiele in der politischen Bildung- ein Überblick Grundlagen des Simulationsansatzes Methodik und Zielsetzungen Organisatorisch -zeitliche Durchführung eines Planspieles Spielleitung Evaluation Web- und Literaturhinweise 25.03.2017

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Grundlagen des Simulations- ansatzes 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik „Das Planspiel ist der Gruppe der Simulationsspiele einzuordnen“. Es sind komplex konstruierte Simulations- Rollen und Entscheidungsspiele mit eindeutigen Interessengegensätzen und einem Entscheidungszwang.“ (Mickel) Simulationen zur Vermittlung einer komplexen Realität Simulation/ Planspiel: didaktisches Lehr- und Lernverfahren, bei dem am Modell einer (vereinfachten) Situation den Teilnehmenden Handlungsentscheidungen abverlangt werden, deren Auswirkungen und Folgen geprüft und diskutiert werden können 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Unterscheidungsmerkmale Im Rollenspiel erfolgt die Übernahme der Rolle eines bestimmten Menschen – im Planspiel erfolgt hingegen die Übernahme bestimmter Positionen zu einem politischen Problem/Funktionsweise eines Systems wird nachgebildet=formalisierter Ablauf Gegenstand des Planspiels (in der politischen Bildung) sind politische Entscheidungs- und Willensbildungsprozesse Didaktische Reduktion 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Simulationen für die politische Bildung 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Arten von Planspielen Militärische Planspiele Sozio- ökonomische Planspiele, z. B Unternehmens- Planspiele, Planspiel Börse Kybernetische Umweltplanspiele 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Planspiel zur Demokratievermittlung (Kommunal,- Landes- und Bundespolitik) Planspiele zur Europabildung Planspiele zur Sicherheitspolitik Planspiele zur ökonomisch-politischen Bildung Die Schule als Staat 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück,

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Methodik und Zielsetzungen 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Grundlagen des Planspielansatzes Fiktives, aber wahrscheinliches Szenario Rollenprofile und Interessenslagen Zielsetzung: Aushandeln einer gemeinsamen politischen Entscheidung vor dem Hintergrund vielseitiger und teilweise divergierender Interessen

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Handlungsorientierung, Prozessorientierung und Integration von Fach-,Methoden-, Sozial- und Kommunikationskompetenz 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Lernziele Durch Simulationen werden Fach- und Faktenwissen, Strukturen, Entscheidungsabläufe und Gremien nachhaltiger als in konventionellen Vermittlungsformen vermittelt Poltikdidaktisches Ziel: Analyse von Macht- und Herrschaftsaspekten, Interessensdurchsetzung, Konfliktregulierung Politischen Prozess verstehen lernen 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Komplexität der Politik entschlüsseln Brücke zwischen Alltagswelt und politischen Institutionen herstellen: (Deichmann) Förderung der Demokratiekompetenz, Bürgerrolle und Partizipationsbereitschaft 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Stärken und Schwierigkeiten der Planspielmethode Stärken: Lerneffekte auf vielen Ebenen (ganzheitliches Lernen) Komplexe Themen können sehr schnell vermittelt werden Leistungsfähige Lernmethode (ca. 80 % der Fakten werden behalten) großer Spaßfaktor 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Schwierigkeiten: Verwechslung von Scheinwelt mit Realität: Handlungen in der Simulation sind lediglich Ersatzhandeln im Rahmen einer konsequenzfreien Ebene („Politik im Sandkasten spielen“) Zeit- und Ressourcenintensiv Nur schwache Kontrolle des Lernprozesses /offener Lernprozess/Prozessbegleitung Raumdidaktische Erfordernisse 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Durchführung von Planspielen 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Organisatorisch-zeitliche Durchführung von Planspielen Gruppengröße (mindestens: 15 Teilnehmer) Raumdidaktische Voraussetzungen Vorbereitung und Spielmappen Idealtypischer Ablauf A) Einführung B) Durchführung der Simulation - Informationsaustausch und Strategiebildung - Konferenzphase mit Gruppen- und Plenarsitzungen - Verhandlungsergebnis C) Auswertung 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Zeitstruktur Faustregel 1: je mehr Zeit zur Verfügung stehen kann, umso besser für den Lern- und Lehrprozess Faustregel 2: 1:2:1 (Verhältnis Einführung-Durchführung- Reflexion) Minimum: 2 Stunden, günstig 1 Tag Auf Einhaltung der Zeitvorgaben achten Je mehr Teilnehmer, desto länger in der Regel 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Spielleitung Organisatorisch-inhaltliche Durchführung und Auswertung der Simulation Die Spielleitung sollten in der Regel zwei Moderatorinnen bzw. Moderatoren übernehmen (Faustregel: pro 10 TN / 1 Teamer) Immer in fiktiver Rolle in das Planspiel intervenieren (z.B. Mitarbeiter des Bürgermeisters, wissenschaftlicher/technischer Dienst des Parlaments, ect. Auf Einhaltung der Zeitvorgaben achten 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Evaluation Evaluationsebenen Prozess: Methode Spiel-Spaß / Erlebnis / Erfahrung Interaktion / Gruppendynamik Umsetzung der Rolle / Perspektivenwechsel Unterschiedliche Interessen / Kompromiss Inhalt: Realitätsbezug: Transfer zu den realen Verhältnissen? 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Beispiele… 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Die bpb-Planspieldatenbank Eine umfangreiche Planspiel-Datenbank ist unter folgendem Link abrufbar: http://www.bpb.de/planspiele Kurzbeschreibung, Anbieter, Kontaktdaten von über 250 Planspielen Planspiele zu politischen, gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Themen   25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Differenzierung nach Thema, Altersstufe, Zeitbudget möglich Aufnahme ist für die Anbieter kostenlos Über 50% der Planspiele sind kostenfrei oder gegen ein kleines Entgelt bei den Anbietern bzw. Verlagen erhältlich 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Planspiele in der Praxis aus dem Szenario: „Migration in der EU gestalten“ In fast allen EU-Ländern ist die demographische Entwicklung - die Überalterung der Gesellschaft - ein Problem, welches mittelfristig zu einem Mangel an Fachkräften und zu einer stark angespannten Situation der sozialen Sicherungssysteme führen wird. Da immer weniger junge Menschen in den Arbeitsmarkt eintreten und die Geburtenraten rückläufig sind, wird ab 2015 die Zahl, der aus dem Erwerbsleben ausscheidenden Personen in den EU-Ländern, die der in den Arbeitsmarkt eintretenden Jahrgänge übersteigen und dieses Phänomen wird sich über viele Jahre fortsetzen. Die Migration von Arbeitskräften ist jedoch nicht der einzige Weg ist, dem Arbeitskräftemangel entgegenzutreten – weitere Lösungsansätze sind u.a. der Einsatz von Technik, Outsourcing oder eine stärkere Mobilisierung des inländischen Arbeitskräfteangebots. Eine gemeinsame Lösung scheint nicht leicht zu erreichen, da die wirtschaftliche Situation, die Arbeitsmarktsituation und der Bedarf an Arbeitskräften und deren benötigte Qualifikationen in den einzelnen Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich sind.

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Planspiele in der Praxis Die Europäische Kommission schlägt daher eine Richtlinie vor, welche die Arbeitsmigration in die EU steuern und die Migration ausländischer Fachkräfte erleichtern soll. Über diesen Richtlinienentwurf verhandeln der Rat der Europäischen Union (Ministerinnen und Minister), Vertreter des Europäischen Parlaments und die Europäische Kommission Die Richtlinie kommt erst dann zustande, wenn sowohl der Rat als auch das Europäische Parlament (Didaktische Reduktion !!) zustimmen, notfalls im Rahmen eines von der Europäischen Kommission moderierten Vermittlungsausschusses.  

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Planspiele in der Praxis Die Europäische Kommission schlägt daher eine Richtlinie vor, welche die Arbeitsmigration in die EU steuern und die Migration ausländischer Fachkräfte erleichtern soll. Der Richtlinienentwurf der Kommission und die damit verbundenen Maßnahmen verfolgen folgende Ziele: Anwerbung von Arbeitskräften verschiedenster Qualifikationsniveaus aus Drittstaaten, damit Arbeitsplätze, die nicht mit EU-Bürgern besetzt werden können, nicht unbesetzt bleiben und damit Schäden für die Wirtschaft entstehen. Berücksichtigung der Interessen der Arbeitskräfte in der EU, unabhängig ob es sich um EU-Bürger oder bereits in EU-Mitgliedsstaaten befindlichen Ausländer handelt. Dabei soll vermieden werden, dass die einheimische Bevölkerung durch die Zuwanderung von Arbeitsmigranten aus Drittstaaten Nachteile beim Zugang zum Arbeitsmarkt hat. Um vorab die Eignung der Bewerber für den Arbeitsmarkt der EU zu beurteilen und die Arbeitsmigration entsprechend des Bedarfs auf dem Arbeitsmarkt zu steuern, soll ein EU-einheitliches Antrags- und Zulassungsverfahren mit einem Punktesystem verbunden werden. Das Punktesystem beinhaltet Kriterien, die Aussagen über die Integrationsfähigkeit und den „wirtschaftlichen Nutzen“ der Bewerber zulassen.  

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Vorschlag für eine RICHTLINIE zur Arbeitsmigration in der Europäischen Union …Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung der EU sind gemeinsame Rechtsvorschriften erforderlich, um die Migrationsströme sowohl nach Europa als auch innerhalb Europas wirksam steuern zu können. Es ist hierbei erforderlich, legale Einwanderung einheitlicher und transparenter zu gestalten und somit auch wirksamer gegen illegale Einwanderung vorzugehen. Die Gestaltung der legalen Einwanderung in die EU ist aufgrund des gemeinsamen Binnenmarktes eine gesamteuropäische Aufgabe, dabei werden jedoch die Bedürfnisse und Aufnahmekapazitäten der einzelnen Mitgliedstaaten berücksichtigt.    Die Europäische Kommission schlägt folgende Richtlinie vor: Die Europäische Union erleichtert bedarfsorientiert bestimmten Gruppen von Arbeitskräften und Fachkräften verschiedenster Qualifikationsniveaus aus Drittländern den Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt. Dazu wird ein gemeinsames, europäisches Zugangsverfahren geschaffen. Dies umfasst ein einheitliches Antragssystem sowie ein Punktesystem zur Beurteilung von Arbeitnehmern aus Drittstaaten. Bei allen oben genannten Maßnahmen ist darauf zu achten, dass das „Vorrangprinzip“ für EU-Bürger berücksichtigt wird. Dies bedeutet, dass EU-Bürger bei gleichen Qualifikationen gegenüber einem Arbeitnehmer aus einem Drittstaat bei der Stellenvergabe bevorzugt eingestellt werden sollen.  

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik VORBEREITUNG 35 Minuten 25 Minuten 60 Minuten   Begrüßung und Einführung in das Planspiel, Rollenverteilung und Raumvergabe (Plenum) Einlesen und Namenswahl in den Gremienräumen SIMULATION Block 1 20 Minuten Rede der Kommission und Vorstellung des Richtlinienentwurfs (Plenum). Block 2: Parlament (EP): Wahl Präsident, Vize-P. Fraktionsbesprechung, Festlegen der Fraktionsposition Jede Fraktion bereitet die Darstellung ihrer Position in 2 Minuten vor. Rat: Wahl Präsident, Vize- Präsident. MR stellen sich und ihre Positionen vor. Jedes Land bereitet die Darstellung der Position in 2 Minuten dar! Kommission (KOM): Überlegt eigene Position, ist bei Beratungen der anderen Gremien dabei Aufteilung auf die Gremien und gegenseitige Information absprechen! Presse: Aufteilung des Presseteams: Pro Gremium ein Team Ein Chef vom Dienst Erste Interviews und Berichte Block 3: 45 Minuten Positions-Statements der Länder und des EP (Plenum) M I T T A G S P A U S E Block 4: EP: Diskussion des Richtlinienvorschlags - Maßnahmen vorschlagen Diskussion der RL-Vorschläge unter Berücksichtigung der Länderpositionen Kommission: Unterstützt Rat und EP bei der Entscheidungsfindung Bei Gremien dabei, führt Interviews, schreibt Artikel Artikel per Hand schreiben bevor sie zum PC kommen!!! Block 5: Vorbereiten der Stellungnahme nach 30 Minuten Übergabe an Rat Stellungnahme Positionsbestimmung nach EP-Stellungnahme Unterstützt Rat und EP bei der Stellungnahme / Position Interviews mit Rat, EP und KOM, PR-Mitteilungen einsammeln. Artikel , Zeitung vorbereiten Block 6: Vermittlungsausschuss zw. Rat und EP (Plenum) Abstimmung mit Mehrheit KOM – Vorsitz im Vermittlungsausschuss Zeitung vorbereiten Endergebnis einarbeiten Ende des Planspiels (Plenarsaal) Zeitbedarf: 305 Minuten AUSWERTUNG Auswertung der Planspielerfahrung, Einschätzung zur Rolle der Politik (Plenarsaal) Zeitbedarf total: 425 Minuten 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück,

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Bezeichnung Minimal Einfach Maximal   Länder Belgien 1 2 Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Vereinigte Staaten von Großbritannien Zypern GESAMT 12 27 54 Fraktionen Europäische Volkspartei (EVP) 4 13 Progressive Allianz der Sozialisten und Demokraten (S&D) 3 9 Allianz der Liberalen und Demokraten (ALDE) Die Grünen/Europäische Freie Allianz im Europäischen Parlament (Grüne/EFA) Europäische Konservative und Reformisten (ECR) Vereinigte Europäische Linke/Nordische Grüne Linke (GUE/NGL) Europa der Freiheit und Demokratie (EFD) GESAMT: 5 14 36 Kommission Presse 6 20 45 100 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Evaluation 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Evaluationsergebnisse Förderung des Erkenntnisgewinnes Förderung der Kommunikations- und Demokratiekompetenz Förderung der Handlungsorientierung der Teilnehmenden Förderung von Schlüsselqualifikationen Simulationen sollten als Standard in schulischen und außerschulischen Bildungsprozessen implementiert werden 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik „Ich habe mich teilweise wirklich als der Außenminister von Portugal gefühlt… Am besten fand ich als wir die Bedingungen für die Mitgliedsstaatenbewerber festgesetzt haben“ „Das man sich vorstellen kann, besonders wichtig zu sein, wichtige Entscheidungen zu treffen, ohne Risiko. Wenn es daneben geht ist es auch nicht schlimm“ „Es war sehr interessant zu sehen, wie Konflikte entstehen und Kompromisse gefunden werden“. „Mit der Zeit kann man sicherlich auch an strategischen Zügen feilen, um noch mehr den vielschichtigen Prozess der Entscheidung berücksichtigen zu können“ 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik „Es vermittelt einen guten lebendigen Eindruck von dem Kräftespiel innerhalb der Institutionen und wie die Demokratie und Kompromisssuche eng verknüpft sind. Die Willensbildung für einen Abgeordneten alleine, innerhalb seiner Gruppierung, des Parlaments, der verschiedenen Interessensgruppen und schließlich zwischen den Staaten und Kommission zum Parlament. Erschreckend deutlich wie ich meine.“ „Eine tolle Methode, einen Aspekt der Politik, in dem man normalerweise keinen Einblick bekommt, nachzuempfinden“ 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik „Mir hat es sehr gut gefallen, dass man dadurch, das man alle Prozesse selber erleben konnte, nicht nur sehr gut behält wie politische Entscheidungen und Prozesse ablaufen, sondern auch, das man eine Idee bekommt, wie ungefähr die EU funktioniert.“ 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Webhinweise Planspieldatenbank der Bundeszentrale für politische Bildung - bpb, www.bpb.de/planspiele   Rappenglück, Stefan, Dossier Planspiele: Politik handlungsorientiert vermitteln, Bundeszentrale für politische Bildung - bpb, März 2011, http://www.bpb.de/methodik/DNYK5G,0,0,Planspiele.html Böhme, Marianne / Gebhard, Andrea / Regnet, Thomas S.: Werkzeugkoffer Planspiele und Kommunalcafé - Bausteine für Kommunalpolitik im Unterricht, Onlinepublikation der Bundeszentrale für politische Bildung, März 2011, http://www.bpb.de/methodik/AUBT8I,0,Werkzeugkoffer_Planspiele_und_Kommunalcaf%E9_Bausteine_f%FCr_Kommunalpolitik_im_Unterricht.html 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Einführung in die Grundlagen der Planspielmethodik Literatur: Klippert, Heinz: Planspiele. Spielvorlagen zum sozialen, politischen und methodischem Lernen in Gruppen, Weinheim Rappenglück, Stefan/Regnet, Thomas S.: Europäische Migration gestalten. Handreichung für Schule und Lehre, Schwäbisch- Gmünd 2011 (i. E.) Rappenglück, Stefan: Europäische Komplexität verstehen lernen, Chancen und Grenzen europabezogener Simulationen zur kognitiven und habituellen Kompetenzförderung junger Erwachsener. Schwalbach 2004, Scholz, Lothar: Spielerisch Politik lernen. Methoden des Kompetenzerwerbs im Politik- und Sozialkundeunterricht. Schwalbach 2003 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück

Und nun bestimmen Sie ! …. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! 25.03.2017 Dr. Stefan Rappenglück