Mathematische Hochbegabung im Grundschulalter

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
„Schule des Denkens“ (Gy. Pólya) Mathematische Lösungsstrategien
Advertisements

Vorlesung zur Lehrveranstaltung „Internet-Learning“ im SS 2003
Wahlpflichtfach Latein
Haus 1: Fortbildungsmaterial – Entdecken, beschreiben, begründen
Hochbegabung Martina Ahammer Kerstin Dobschak Erwin Rybin
Hamburg, Jens Holger Lorenz, Heidelberg
Binnendifferenzierung im Mathematik-Unterricht der SEK II
Kompetenzorientierter Mathematikunterricht
Aufgaben im Mathematikunterricht
Problemlösekompetenz nachhaltig entwickeln - aber wie?
8 Behandlung von Begriffen 8.1 Grundlagen aus Logik und Psychologie
7. Behandlung mathematischer Sätze und ihrer Beweise
Comenius Regio – Projekt „Schulen in Europa entfalten Begabungen“
Einführung.
Modell der Beschreibung der kognitiven Entwicklung des Kindes nach
Joining global education Bildung nach internationalen Standards.
Begabtenförderung als kommunale Aufgabe
Problemlösen Wesentliche Tätigkeit in der Wissenschaft Mathematik
Die neuen Einheitlichen PrüfungsAnforderungen
Individuelle Förderung besonders begabter Grundschüler in Mathematik
Besondere Begabungen in der Grundschule
Fördermöglichkeiten Schule fördert aus ihrem Selbstverständnis heraus grundsätzlich jedes Kind durch Unterricht und Erziehung. Multiplikatorenteam München.
Besondere Begabung in der Grundschule
Besondere Begabungen in der Grundschule
Besondere Begabungen an bayerischen Grundschulen finden und fördern
Zeitgemäßer Mathematik-unterricht mit dem Mathematikbuch
Didaktik der Geometrie (1)
und relative Häufigkeit Bettina delert, andreas mertke
Forum Gemeinschaftsschule – Zukunft gestalten
Das Schreiben von Logbüchern unterstützen
Was atmet. Eine Rose. Die Haut. Ein Molekül. Holz
„weiterführende Schulen“
einen schulerorientierten Unterricht zu gestalten, der die Selbsttatigkeit und das Selbstvertrauen der Kinder sowie das Lernen in facherubergreifenden.
HOCHBEGABTE SCHÜLER.
Studienfeldbezogener Beratungstest (SFBT)
„Schule ist doof“ - Hochbegabung und Lernbehinderung im Schulalltag
Welche Schule ist die richtige?
Sprengel-Fortbildung © 2010 Silke Göttge, Christof Höger
Lehrplan für die Allgemeine Sonderschule
Geometrie Raum und Form
BEGABUNGSFÖRDERUNG. 1. Außerschulische Förderangebote Schüler an die Uni (SI und SII)Wettbewerbe Akademische Ferienprogramme (z.B. Sommerakademien)
MATHEMATISCHES DENKEN
Mathematik im 1. Schuljahr
Flexible Schuleingangsphase
Wahl der Schulform Gymnasium oder Realgymnasium
Regionale Dienstbesprechung Willich,
Was sollten Schulanfänger wissen und können?
Überfachliche Ziele.
Sekundarschule Niveau B (höhere Anforderungen). Ziel und Auftrag Befähigt Lehrende Zusammenhänge des Lebens zu verstehen und Verantwortung zu übernehmen.
Förderung von Begabungen außerhalb des Unterrichts Am Beispiel der Kinder- und Jugendakademie Kassel.
Begabte sind Chancen für uns alle
Chancen für SchülerInnen Chancen für Lehrende Chancen für die Zukunft
Informationsabend „weiterführende Schulen“
Ihre Probleme, Träume und Lebensziele
Das wissenschaftsorientierte Unterrichtskonzept
Folgen von Unterforderung
JOHANNESSCHULE MÖLLENHAGEN STAATLICH ANERKANNT
leicht gesagt - schwer getan
Informatik am BG,BRG und Eisenstadt Unverbindliche Übung in der Unterstufe: Den Schülern sollen in praktischer Arbeit die Grundlagen der neuen Technologien.
Olga Graumann Begabung als pädagogische Herausforderung – Forschungsergebnisse aus Westeuropa Konferenz der International Academy for the Humanization.
Zwei Seiten einer Medaille
Modellieren mit Mathe in Jg. 8
Entscheidungshilfen bei schulischer Akzeleration
Didaktik der Algebra (2) Zur Begründung des Algebraunterrichts Warum unterrichten wir Algebra?
(kreatives) Chaos an/in der/die Schule Gibt es auch in M, PH, BU,Ch,Inf, … Kreativität und Intelligenz?
Talentwerkstatt Niederbayern Mentorenfortbildung ( )
Theodor Fontane – Deutscher Schriftsteller
ZAHLENBUCH IM KINDERGARTEN. „Mathematik ist die Wissenschaft der Muster“ Das Auge für Muster schulen: Regelmässigkeiten/ Beziehungen erkennen.
Viele Wege führen nach Rom Über Differenzieren im Grundschulbereich (in den Niederlanden bis 12 Jahre) EDR Studientag 22. november 2012 “Unterricht a la.
Andra Cara WS `09/10 Seminar: Aufgaben im Mathematikunterricht.
 Präsentation transkript:

Mathematische Hochbegabung im Grundschulalter Was ist Begabung? Was ist Intelligenz? Förderkonzepte Akzeleration Enrichment Das hochbegabte Kind Was ist mathematische Hochbegabung? Definitionen und Modelle Renzulli, Mönks, Gagne, Heller, Perleth, Hany Spearman, Thurstone, Cattell, Jäger, Gardner Definitionen, Modelle, Merkmalskataloge Krutetzki, Kießwetter, Käpnick, Bardy

1. Begabung und Intelligenz Drei-Ringe- Modell, Renzulli (1978): triadische Interdependenzmodell nach Mönks (1994): Überdurch-schnittliche Fähigkeiten Aufgaben-verpflichtung Kreativität Hoch-begabung

1. Begabung und Intelligenz Jäger 1982: Berliner Intelligenzstruktur-modell (BIS)

Mathematisches Denken SEFIEN (2007): Denk- und Vorgehensweisen mathematisch leistungsstarker Kinder Mathematisches Denken Geistige Opera-tionen Spezifische mathematische Anforderungen Denk-typen Analysieren/ synthetisieren Abstrahieren/ Konkretisieren Ordnen/ Vergleichen Verallgemeinern/ Spezialisieren Reversibilität Transfer Wechsel der Repräsentations-ebenen (EIS) Erkennen von Strukturen Logisches bzw. Schlussfolgerndes denken Deduktives Denken und induktives Schließen bei der Lösungsfindung Analoges denken Heuristische Hilfsmittel Mathematisches Modellieren Mathematisches Darstellen Umgang mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik Räumliches Vorstellungsvermögen Argumentieren und Begründen Mathematisches Kommunizieren Beweisen analytisches/ ganzheitliches Denken produktives/ reproduktives Denken divergentes/ konvergentes Denken Staunen und Fragen

2. Mathematische Hochbegabung Differenziertes mathematisches Begabungs- und Talentmodell nach A. Heinze (Begabungsmerkmale nach Käpnick)

2. Hochbegabung Merkmalskatalog (Checkliste) für Lehrerinnen und Lehrer nach Bardy Das Kind: · Ist an der Schule interessiert und hat ein breites Allgemeinwissen · Nimmt Informationen schnell auf und kann sie leicht rekapitulieren · Hat ein hohes Lern- und Arbeitstempo und freut sich über intellektuelle Aktivitäten · Ist in seinem Arbeiten unabhängig, bevorzugt individuelles Arbeiten und hat Selbstvertrauen · Ist in seinen allgemeinen Entwicklungen fast allen gleichaltrigen Kindern in der Klasse weit voraus · Hat viele Hobbys und eine Vielfalt von Interessen · Kann abstrakt denken · Kann Probleme erkennen, analysierend beschreiben und Lösungswege aufzeigen · Denkt schöpferisch und liebt es, ungewöhnliche Wege einzuschlagen und neue Ideen vorzulegen · Hat einen großen Wortschatz, kann sich leicht und in gewählter Form artikulieren und ausdrucksvoll lesen · Liest aus eigenem Antrieb sehr viel und bevorzugt „Erwachsenen- Literatur“, ohne sich durch deren Schwierigkeitsgrad von der Lektüre abhalten zu lassen · Kann sich auf eine interessante Aufgabe auf ungewöhnliche Weise konzentrieren, die alles andere in der Umgebung vergessen lässt · Brilliert bei mathematischen Aufgaben · Erfasst zugrunde liegende Prinzipien eines Problems schnell und kommt bald zu gültigen Verallgemeinerungen · Denkt und arbeitet systematisch · Findet Gefallen an Strukturen, Ordnungen und Konsistenzen · Geht auf Fragen wertend ein · Ist in seinem Denken flexibel · Ist kritisch und perfektionistisch · Kann sich verständig über ein breites Spektrum von Wissensgegenständen äußern (Vgl. BARDY, 2007, S.97)

3. Aufgaben Heuristische Strategien die mit Hilfe von geeigneten Aufgaben implizit gefördert werden sollten: systematisches Probieren Vorwärtsarbeiten Rückwärtsarbeiten / Rückwärtsrechnen Suchen nach Beziehungen / Aufstellen von Gleichungen oder Ungleichungen Analogieprinzip Invarianzprinzip Rückführungsprinzip Transformationsprinzip Zerlegungsprinzip

4. Förderkonzepte Akzeleration (Beschleunigung) Frühzeitige Einschulung in die Grundschule Frühzeitiger Übergang in die weiterführende Schule oder auf die Universität Überspringen einer oder mehrerer Klassen curriculum compacting (Lernstoffkomprimierung) D-Zug- Klassen/ Schnellläuferklassen Teilnahme am Unterricht in höheren Klassen (Drehtürmodell) Enrichment (Anreicherung) Erweiterung oder Vertiefung des Lernstoffs Anknüpfen an Interessengebiete, selbstständige Studien Extra Wahlfächer Fachklassen Arbeitsgemeinschaften Zusammenarbeit mit außerschulischen Lernorten Ferienlager Samstagsschulen, Kurse an der Universität, Pluskurse