Inhalt 1 : Ausgangssituation 2 : Berufstarifierung 3 : Bedingungswerk

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Berufsunfähigkeitsversicherung 2005 Neupositionierung unserer Annahmepolitik

Inhalt 1 : Ausgangssituation 2 : Berufstarifierung 3 : Bedingungswerk 4 : Finanzielle Risikoprüfung 5 : Medizinische Risikoprüfung

Ausgangssituation RANKINGS BEDINGUNGEN Gute bis sehr gute Marktpositionierung der BU-Produkte Höchstbewertung in den führenden Ratings (Franke & Bornberg, Morgen & Morgen und Finanztest) Liberale, vertriebsorientierte Zeichnungsgrundsätze RANKINGS BEDINGUNGEN BU-Bedingungen wurden in der Vergangenheit permanent aus Kundensicht verbessert Diese Verbesserungen erfolgten in der Vergangenheit ohne Preisanpassungen, was langfristig das Risiko erhöht Höhere Schadenwahrscheinlichkeiten gegenüber Kalkulationsprämissen (marktweit)

Warum Änderungen? RATING- AGENTUREN RÜCK- VERSICHERER Ratingagenturen stellen die Voraussetzungen für ein langfristig stabiles und professionelles Betreiben der Berufsunfähigkeitsversicherung immer mehr in den Mittelpunkt zentrale Prüfungspunkte: vorsichtige Tarifierung differenzierte Risikoprüfung RATING- AGENTUREN RÜCK- VERSICHERER Rückversicherer drängen auf höhere RV-Prämien und genauere Risikoprüfung Fazit: durch Veränderung unserer BU-Produkte und unserer Annahmepolitik mußten Leistungen und Qualität langfristig gesichert werden ! BERUFSUNFÄHIGKEITSVERSICHERUNG Warum Änderungen? § Ratingagenturen mahnen eine vorsichtigere Tarifierung und differenziertere Risikoprüfung an, um langfristig die Leistungsversprechen einzuhalten § Ratingagentur Franke & Bornberg : “Zentrale Prüfungspunkte sind die Voraussetzungen für ein langfristig stabiles und professionelles Betreiben der Berufsunfähigkeitsversicherung “ § Rückversicherer drängen aufgrund von marktweit steigenden Schadenquoten auf höhere RV-Prämien und genauere Risikoprüfung Alle Veränderungen haben das Ziel die Leistungen und Qualität unserer BU-Produkte langfristig zu sichern !!!

Der BU-Markt ist ein Wachstumsmarkt Neugeschäftsentwicklung BU (1980-2003) Quelle: GDV

Konjunkturrisiko Zwischen der Entwicklung der BU-Leistungsfälle und dem Verlauf der Arbeitslosigkeit besteht eine deutliche Korrelation (Konjunkturrisiko) 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 Rentenempfänger wg. BU/EU Arbeitslose insgesamt

Entwicklung der BU-Ursachen in den letzen 10 Jahren 30,0% 21,0% 15,0% 10,0% 3,0% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Skelett- und Bewegungsapparates Herz- und Gefäßerkrankungen Psychische Erkrankungen Krebs / Geschwulste Unfälle Sonstige Markt 1993 Deutlicher Rückgang der Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparats und der Herz- und Gefäßerkrankungen 23,0% 13,0% 28,0% 14,0% 3,0% 19,0% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Skelett- und Bewegungsapparates Herz- und Gefäßerkrankungen Psychische Erkrankungen Krebs / Geschwulste Unfälle Sonstige Markt 2003 Dramatischer Anstieg der psychischen Erkrankungen

Zusammenfassung - 1 - Die BU-Schadenqouten steigen marktweit kontinuierlich an In den nächsten Jahren werden weiter steigende Schadenquoten erwartet Seit einigen Jahren treten vermehrt Frühschäden auf Die Schadenstruktur hat sich in den letzten Jahren deutlich geändert starke Zunahme psychischer Erkrankungen und sonstiger diffuser Krankheitsbilder verändertes Anspruchsdenken als Folge der angespannten wirtschaftlichen Lage (Konjunkturrisiko) keine berufliche Betätigung garantiert mehr dauerhaft sichere Einkünfte oder Einkommenssteigerungen

Zusammenfassung - 2 - Für die Zukunft ist mit einem weiteren Anstieg der BU-Risiken in den Beständen zu rechnen Nach übereinstimmender Einschätzung der Rückversicherer werden die Invalidisierungswahrscheinlichkeiten in den nächsten Jahren gegenüber der Kalkulation auf Basis der DAV-Tafel 1997 weiter ansteigen, allein durch höhere Durchschnittsalter in den Beständen Das Risikopotential in den BU-Beständen wird dadurch erheblich anwachsen Eine riskogerechte Neukalkulation war daher nicht zu umgehen, wenn man nicht so unpopuläre Maßnahmen zur Stabilisierung des Schadenverlaufs riskieren wollte, wie: Absenkung der Überschußbeteiligung Verschlechterung von Produktbestandteilen Restriktionen bei der Leistungsprüfung

Ziele der Neukalkulation Produkt rentabel gestalten, d.h. Berücksichtigung der Bedingungsverbesserungen in der Kalkulation sachgerechte Kalkulation der Berufsgruppen nachhaltige Senkung der BU-Schadenquote Gleichzeitig Erhalt unserer guten Marktposition ohne Einbußen im Neugeschäft Fazit Kalkulatorisch konnte dieses Ziel allein nicht erreicht werden Ohne zusätzliche Maßnahmen wären Preiserhöhungen von zum Teil mehr als 100% die Konsequenz gewesen Nur durch gleichzeitige Veränderungen in der Risiko- und Leistungsprüfung sowie durch Anpassung der Bedingungen konnte die Prämie auf einem marktgerechten Niveau gehalten werden

Inhalt 1 : Ausgangssituation 2 : Berufstarifierung 3 : Bedingungswerk 4 : Finanzielle Risikoprüfung 5 : Medizinische Risikoprüfung

Neu definierte Berufsgruppensystematik BG 1+  Zusammenfassung der bisherigen BG 1 und BG 1+ BG 1  nur noch bestimmte Arztberufe (niedergelassene und überwiegend chirurgisch tätige Ärzte, Tierärzte) BG 2  Berufe ohne besondere Gefährdung BG 3  Berufe mit höherer Gefährdung BG 4  Berufe mit sehr hoher Gefährdung BG K  Kinder / Schüler NEU: Einheitliche Berufsgruppen für AXA und DÄV (DÄV ohne BG 4)

Neueinstufung der Berufe Insgesamt rund 300 Änderungen davon gut 2/3 Höherstufungen, z.B. BG 2 oder 3  BG 1+: kaufmännische Angestellte, Bankkaufmann, Chemiker, Immobilienmakler, Softwareentwickler aber auch einige Tieferstufungen, z.B. BG 2  BG 3 oder 4: CNC-Fräser, Hauswirtschafter, Metallfacharbeiter, Polsterer

Rahmenbedingungen für die BG-Einstufung Konsequente Abklärung "unscharfer" Berufsbegriffe durch Fragebögen (z.B. Diplom-Kaufmann, Geschäftsführer, ...) Genaue Abklärung der beruflichen Tätigkeit durch Berufsfragebögen Die BG-Einstufungen sind verbindlich Anpassung bei geändertem Berufsbild bleibt auf Kundenwunsch weiterhin möglich (aber: sorgfältige Prüfung) Vertragserhöhungen sind bei geänderter Berufsgruppe nur noch über Neuabschluß nach Tarif BV möglich (auch, wenn sich bei gleichem Beruf zwischenzeitlich die BG-Einstufung geändert hat)

Maßnahmen zur Risikobegrenzung Ausweitung der Endalterbegrenzungen BG 3 und 4 fast 100 %, BG 2 ca. 60 % Begrenzung für Versicherungs- und Leistungsdauer, ausgenommen Leistungsdauer der Beitragsbefreiung keine Ausnahmen möglich Begrenzung der monatlichen Höchstrenten Ausnahmen möglich, gegen entsprechende Nachweise Berechnung dann über HVW, Geschäftsstellen oder LMV-Büros

BU für Schüler Schüler-BU ist seit Einführung zum Verkaufs-Hit geworden Aber in der bisherigen Form eine Zeitbombe im Bestand Einstufung in BG 2 ist bei Berufswechsel nicht korrigierbar Verbesserungen werden vom VN geltend gemacht (ca. 15 %) Verschlechterungen erfahren wir nicht (ca. 25 %) Konsequenz: zunehmend falsch tarifierte Risiken im Bestand Bisherige BU-Definition war zu ungenau: "...voraussichtlich 6 Monate ununterbrochen außerstande ist, seine Schulausbildung fortzusetzen." Keine objektiv meßbare Größen

BU für Schüler Neuordnung mit dem Ziel: Die Lösung: unser Alleinstellungsmerkmal erhalten: durchgehende Absicherung ab Alter 8 Jahre gegen Berufsunfähigkeit aber: bisherige Fehler weitgehend ausschalten Die Lösung: Berufsgruppe 3 als Ausgangstarifierung mit besonders hoher Überschußbeteiligung dadurch Preis-Leistungs-Verhältnis wie bei BG 2 keine Dynamik für die Rente, keine Erhöhungsoptionen, aber BUZD überarbeitete BU-Definition für Schüler

Neuordnung der BU-Dynamik Dynamik soll das Versorgungsziel gegen Kaufkraftverlust durch Inflation absichern Dynamik soll auch sicherstellen, daß das Versorgungsziel bei steigenden Lebensstandard mitwächst Dynamik darf aber nicht zur Überversorgung führen die bei Vertragsabschluß hergestellte Angemessenheit zwischen BU-Rente und Einkommen darf durch die Dynamik nicht verloren gehen

Neuordnung der BU-Dynamik Bei hohen Dynamiksätzen besteht die Gefahr eines übermäßig steigenden subjektiven Risikos Für die BUZ gelten deshalb ab TG 2005 dieselben Höchstsätze wie bisher bereits bei der BV: feste Dynamiksätze nur noch zwischen 3 % und 5 % bei der AV-Dynamik Mindeststeigerung nur noch 5 % fix die AV-Dynamik ohne vereinbarte Mindeststeigerung bleibt unverändert für BUZ-Beitragsbefreiung ohne Barrente gelten die bisherigen Regelungen unverändert weiter BUZD weiterhin mit Steigerungssätzen bis 10% möglich (bei entsprechender Grunddynamik)

Inhalt 1 : Ausgangssituation 2 : Berufstarifierung 3 : Bedingungswerk 4 : Finanzielle Risikoprüfung 5 : Medizinische Risikoprüfung

Bedingungswerk - 1- Ab TG 2005 gibt es zwei qualitativ unterschiedliche Bedingungswerke für BUZ und BV "Top-Version" für die Berufsgruppen 1+ bis 3 und K "Basis-Version" für Berufsgruppe 4 Hauptgründe für die Einführung einer Basisversion: BG 4 sollte bezahlbar bleiben Top-Rating hat für die Akquise in BG 4 weniger Bedeutung als in den übrigen BG Stellenwert der "teuren" Bedingungsregelungen (z.B. Verzicht auf abstrakte Verweisung) ist bei den Berufen der BG 4 geringer

Bedingungswerk - 2 - Bedingungen für die Berufsgruppe 1+ bis 3 und K Verzicht auf die abstrakte Verweisung wie bisher Prognosezeitraum 6 Monate wie bisher Leistung ab Beginn der BU wie bisher in begründeten Einzelfällen ist künftig eine befristete Leistungsanerkennung für 12 Monate möglich

Bedingungswerk - 3 - Bedingungen für die Berufsgruppe 4 abstrakte Verweisung bis Alter 55, danach nur noch konkrete Verweisung Prognosezeitraum "voraussichtlich 3 Jahre", falls nicht prognostizierbar, Leistung erst ab 7. Monat befristete Leistungsanerkennung für 3 Jahre möglich, allerdings nur zur späteren Prüfung der Verweisbarkeit

weitere wesentliche Neuerungen in beiden Versionen: Bedingungswerk - 4 - weitere wesentliche Neuerungen in beiden Versionen: Rücktrittsfrist generell 5 Jahre (bei HIV 10 Jahre) Verzicht auf Nachprüfungsmöglichkeit während einer befristeten Leistungsanerkennung Präzisierte Regelung bei Berufswechsel innerhalb der letzten 12 Monate vor Eintritt einer BU Sachgerechte Formulierung der "zumutbaren Umorganisation" bei Selbständigen und freiberuflich Tätigen

Bedingungswerk - 5 - Kriegsklausel Anpassung an die geänderte Terminologie inhaltlich keine Änderung Zuschläge zur Mitversicherung des Risikos unverändert ABC-Klausel neu in allen Bedingungen ab 01.01.2005 Schutz vor Kumulrisiko durch terroristische Aktionen unter Einsatz von ABC-Waffen Treuhänderregelung

Optionsbedingungen - 1 - Geänderte Voraussetzungen Ausübung nur noch bis Alter 40 möglich (bisher bis 45) Beantragung nur noch innerhalb 3 Monaten (bisher 6) Ausübung nicht möglich nach Beitragsfreistellung bei Restlaufzeit von weniger als 5 Jahren bei erschwert angenommenen Verträgen (RZ oder Klausel) bei beantragter BU-Leistung bei bereits eingetretener BU (wie bisher)

Optionsbedingungen - 2 - Änderungen bei folgenden Anlässen Anlaß "Absenkung der gesetzlichen BU- oder EU-Rentenansprüche aufgrund einer Gesetzesänderung" wurde ersatzlos gestrichen beim Anlaß "Erwerb einer Immobilie" wurde der Mindestwert auf 100.000 Euro angehoben (bisher 50.000) der Anlaß "Aufnahme der Selbständigkeit" kann künftig frühestens 2 Jahre danach in Anspruch genommen werden, wenn die Selbständigkeit dann noch besteht

Optionsbedingungen - 3 - Geänderte Höchstgrenzen Erhöhung um höchstens 50 % der bisherigen Jahresrente inkl. Bonusrente BG 1+ bis 3: maximal um 6.000 Euro BG 4: maximal um 3.000 Euro Neue Gesamtrente inkl. Bonusrente BG 1+ bis 3: maximal 30.000 Euro BG 4: maximal 27.000 Euro

Weitere Änderungen Wegfall des Akademikerbonus Wegfall der 50-Euro-Option zur Übertragung neuer Bedingungen auf Bestandsverträge Wegfall der BUZ mit gestaffelter Leistung zwischen 25 % und 75 % BU Wegfall von Verlängerungs- und Fortführungsoption

Inhalt 1 : Ausgangssituation 2 : Berufstarifierung 3 : Bedingungswerk 4 : Finanzielle Risikoprüfung 5 : Medizinische Risikoprüfung

Grundsätzliches SUBJEKTIVES RISIKO !!! In BUZ/BV ist die finanzielle Risikoprüfung besonders wichtig, weil BUZ/BV eine Summenversicherung ist (keine Schadenversicherung), d.h. Leistung ausschließlich nach BU-Grad, nicht nach Schadenhöhe Im Leistungsfall keine Einrede der Überversicherung Kein Bereicherungsverbot Keine Verrechnung mit Leistungen aus anderen Quellen Da der Versicherte die Leistung selbst erhält, kann er ein persönliches Interesse an der Leistung entwickeln: SUBJEKTIVES RISIKO !!! Das subjektive Risiko wächst mit steigendem Versorgungsgrad!

Schadenhäufigkeit in Abhängigkeit von der Höhe des abgesicherten Bruttoeinkommens (%) 247% 121% 107% 100% 87%

Angemessenheit der BU-Rentenhöhe - 1 - Die Angemessenheit einer BU-Rente richtet sich nach dem zur Verfügung stehenden Brutto- oder Nettoeinkommen Faustregel: maximal versicherbar sind: 50% des Bruttoeinkommens Ärzte: 60% des Bruttoeinkommens angestellte Ärzte im öffentlichen Dienst mit Zusatzversorgung: 50% des Bruttoeinkommens Beachte: Je höher das Einkommen, desto niedriger die prozentual versicherbare BU-Rente

Angemessenheit der BU-Rentenhöhe - 2 - Was rechnen wir an ? Alle privaten Versorgungsleistungen Alle betrieblichen Altersversorgungen (Rückdeckungs-/ Direktversicherungen) Berufsständische Versorgungen (z.B. Kammerversorgungen, insbesondere für Ärzte und Rechtsanwälte) bei BU-Leistungen bis 50.000 EUR: keine Anrechnung bei BU-Leistungen über 50.000 EUR: Anrechnung zu 50% Ansprüche aus Beamtenversorgungen

Angemessenheit der BU-Rentenhöhe - 3 - Die Angemessenheitsprüfung bezieht sich auf die BU-Gesamtrente inklusive aller Vorversicherungen mit Beitragsbefreiung und Boni bei AXA/DÄV und anderen Versicherungsunternehmen Außerdem muß der gesamte Versicherungsverlauf in die Prüfung einbezogen werden (z.B. FLEXX/ abgesenkter Anfangsbeitrag) Bei Existenzgründungen etc. können Einkommensprojektionen nur bedingt und keinesfalls als alleiniger Maßstab herangezogen werden.

Antragsfragen zur finanziellen Risikoprüfung

Unterlagen zur finanziellen Prüfung

Finanzieller Fragebogen

Pauschalgrenzen in der BU ab TG 2005 (Euro jährl.) Hausfrauen 9.000 Schüler 9.000 Azubis 9.000 Beamte 12.000 Studenten 12.000 Medizinstudenten 12.000 Medizinstudenten ab Physikum 18.000 Heilberufestudenten ab vergleichbarer Zwischenprüfung 18.000 Assistenzärzte, Apotheker, Psychotherapeuten verbeamtete Ärzte, Ärzte im öffentlichen Dienst 24.000 Assistenzzahnärzte 30.000 Assistenztierärzte 30.000

Inhalt 1 : Ausgangssituation 2 : Berufstarifierung 4 : Bedingungswerk 5 : Finanzielle Risikoprüfung 6 : Medizinische Risikoprüfung

Medizinische Risikoprüfung muß sein, weil ... die Tarifprämien normierte Durchschnittsprämien sind Versichertengemeinschaft und Gesamtbevölkerung unterschiedlich strukturiert sind der fehlende Versicherungszwang die Antiselektion begünstigt Lebensversicherungsverträge langfristig erfüllt werden müssen der Wettbewerb im Lebensversicherungsmarkt über die Gewinnbeteiligung läuft

Prüfungsunterlagen routinemäßig verfügbar:  Gesundheitsfragen im Antrag  Sonderwagnis-Meldungen  Ärztliches Zeugnis (Attest)  Belastungs-EKG  Laborwerte bei Bedarf zusätzlich:  Hausarztbericht  Facharztbericht  Krankenhausbericht  Auskünfte anderer Gesellschaften  spezielle Zusatzuntersuchungen  spezielle Fragebögen (Selbstauskunft)

Was ist von Bedeutung? Heredität:  heute von untergeordneter Bedeutung Befund:  gegenwärtiger Gesundheitsstatus  Größe, Gewicht (Ý Konstitution)

Korrelation zwischen Konstitutionstyp und bestimmten inneren Erkrankungen 35,7 39,2 leptosom pyknisch Frauen 61,9 14,2 Männer Lungentuberkulose 52,9 23,3 66,6 13,3 Ulcus 34,9 20,0 29,9 athletisch Migräne 26,8 35,8 10,1 15,4 69,2 18,2 72,7 Diabetes 22,6 67,8 32,2 44,6 Arteriosklerose Häufigkeit (%) Habitus Geschlecht Diagnose

Medizinische Risikoprüfung: Was ist von Bedeutung? Heredität:  heute von untergeordneter Bedeutung Befund:  gegenwärtiger Gesundheitsstatus  Größe, Gewicht (Ý Konstitution) Anamnese:  Langzeitwirkung? (z.B. Venenerkrankungen)  Spätfolgen? (z.B. Skelettschäden)  Wiederholungsgefahr? (z.B. Steinerkrankungen)  chronischer Verlauf? (z.B. Hepatitis B, Diabetes)  Dauerschäden an wichtigen Organen? z.B. Myokarditis, Unfälle)  sehr bedeutsam für die Prognose

Fallbeispiel „Bedeutung der Anamnese“ Antragsteller: Mann, 53 Jahre, Geschäftsführer Techn. Daten: Kapitalversicherung, Dauer 12 J., Todesfallsumme 30.000 € Befund: Quelle: Gesundheitserklärung im Antrag und ein mitgelieferter aktueller Bericht eines Kardiologen (nicht Hausarzt) 170 cm, 78 kg, BKS 4/10 mm, Blutdruck 140/95 mmHg, Chol. 262 mg/dl, HDL-Chol. 46 mg/dl, Harnsäure 7,6 mg/dl, übriges Labor normal, Med.: Mevinacor (1x½) (Lipidsenker), Bisoprolol (1x1) (Blutdruckmittel) Zusammenfassung durch den Kardiologen: „Herzaktion regelmäßig, keine kardialen Kompensationserscheinungen, vereinzelt pectanginöse Beschwerden, periphere Kreislaufverhältnisse unter Therapie intakt“ Anamnese: Quelle: Hausarztbericht seit 13 Jahren regelmäßig in Behandlung wegen arterieller Hypertonie, Hyperlipidämie (Blutfetterhöhung), Hyperurikämie und rezidiv. pektanginöser Beschwerden, gelegentlich Wirbelsäulenbeschwerden, vor 9 Jahren Vorderwandinfarkt, vor 2 Jahren Kur wegen des Zustands nach Vorderwandinfarkt und der arteriellen Hypertonie

Medizinische Risikoprüfung: Was ist von Bedeutung? Heredität:  heute von untergeordneter Bedeutung Befund:  gegenwärtiger Gesundheitsstatus  Größe, Gewicht (Ý Konstitution) Anamnese:  Langzeitwirkung? (z.B. Venenerkrankungen)  Spätfolgen? (z.B. Skelettschäden)  Wiederholungsgefahr? (z.B. Steinerkrankungen)  chronischer Verlauf? (z.B. Hepatitis B, Diabetes)  Dauerschäden an wichtigen Organen? (z.B. Myokarditis, Unfälle)  sehr bedeutsam für die Prognose Außerdem:  Geschlecht, Alter, Lebensgewohnheiten, Beruf  Sonderrisiken (Auslandsaufenthalte, Krisengebiete)

Risikoeinschätzung Grundfrage: Liegt aufgrund der bekannten Gesundheitsbelastungen die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt des Leistungsfalles höher als bei Personen ohne diese Belastungen? Wenn ja, um wieviel? Wie kann dieses erhöhte Risiko ausgeglichen werden? ý Wiederherstellung der Äquivalenz "Beitrag - Leistung"

Berufsunfähigkeitsrisiko: Fallbeispiel 1 Antragsteller: Mann, 37 Jahre, Notar Techn. Daten: BU-Jahresrente 18.000 €, Bonusrente, Endalter 65 J. Anamnese: Quelle: Hausarztbericht in den letzten 4 Jahren Behandlungen wegen: · Schmerzen im Brustkorb (einmalig vor 2 Jahren) · div. grippale Infekte · Entfernung eines Lipoms · erhöhte Blutfettwerte · akute Gastritis (ausgeheilt) · akute Laryngitis · Tonsillitis Befund: 177 cm, 74 kg, Blutdruck 120/80 mmHg Cholesterin 238 mg/dl, HDL-Cholesterin 43 mg/dl Dauermedikation mit Cranoc 20 mg (Lipidsenker)

Berufsunfähigkeitsrisiko: Fallbeispiel 2 Antragsteller: Mann, 39 Jahre, Arzt Techn. Daten: BU-Jahresrente 24.000 €, Bonusrente, Endalter 65 J. Anamnese: Quelle: Hausarztbericht · seit Kindheit Nierensteine mit Spontanabgängen · vor 3 Jahren Steinzertrümmerung · seit 2 Jahren erneuter Stein · im letzten Jahr: â Kur wegen wiederholter Nierensteine â rez. Rückenbeschwerden â Pilzerkrankung linke Hand â Sehnenscheiden- entzündung Befund: 169 cm, 72 kg, Blutdruck 110/80 mmHg

Berufsunfähigkeitsrisiko: Fallbeispiel 3 Antragsteller: Frau, 34 Jahre, Geschäftsführerin einer Modeboutique Techn. Daten: BU-Jahresrente 12.000 €, Bonusrente, Endalter 60 J. Anamnese: Quelle: Hausarztbericht · vor 7 Jahren einmalige, posttraumatische Rippen- und LWS-Blockierung nach Badeunfall · vor 5 Jahren akute Gastroenteritis (ausgeheilt) · Skoliose (Cobb-Winkel 23°) · muskuläre Dysbalance · Blasenentzündung · Myopie (-3,5/-4,0 Dptr.) Befund: 176 cm, 62 kg, 1-2 mal jährlich Massagen

Berufsunfähigkeitsrisiko: Fallbeispiel 4 Antragsteller: Mann, 39 Jahre, Bürokaufmann Techn. Daten: BU-Jahresrente 15.000 €, Endalter 65 J. Befund: 193 cm, 85 kg Anamnese: Quelle: Antrag und Fragebögen · vor 18 Monaten Thrombose im linken Bein · Insuffizienz der Venenklappen · Durchflußstörungen der Venen · Schwellung der Beine (Ödeme) · seit 10 Monaten behandlungs- und beschwerdefrei Medikation: Kompressionsstrümpfe Heparin, Marcumar (vor 10 Monaten abgesetzt)

Berufsunfähigkeitsrisiko: Fallbeispiel 5 Antragsteller: Mann, 44 Jahre, Internist Techn. Daten: BU-Jahresrente 24.000 €, Endalter 60 J. Anamnese: Quelle: Antrag und Fragebögen · vor 10 Jahren Verlust des linken Ringfingers durch Unfall · seit dem 9. Lebensjahr allergische Diathese mit seltenem Asthma bronchiale · bronchiale Hyperreagibilität (positiver Provokationstest) · Hausstaubmilbenallergie · mäßige bronchiale Spastik · infektassoziiertes geringes asthmoides Giemen bei Belastung Medikation: Oxis 12 (2x1), Pulmicort (2x200 mg), Salbutamol-Spray Befund: 179 cm, 83 kg Amateursportler: Rennrad, Mountainbike (u.a. Alpencross)

Berufsunfähigkeitsrisiko: Fallbeispiel 6 Antragsteller: Mann, 40 Jahre, Metzger Techn. Daten: BU-Jahresrente 12.000 €, Endalter 60 J. Anamnese: Quelle: Antrag, Arzt- und Klinikberichte · vor 18 Monaten akutes Nierenversagen bei Tubulitis · nach Sonografie und Biopsie wurde als wahrscheinlichste Ursache eine akute Virusinfektion diagnostiziert · seit Monaten Erhöhung der Kreatinkinase unklarer Genese, weitere Abklärung empfohlen · seit Monaten andauernde Gelenkschmerzen ohne Schwellungen oder Rötungen, außerdem Muskelschmerz in der Brust Virusinfektion, Medikamentenreaktion, Herzerkrankung und Malignität wurden als Ursachen ausgeschlossen weitere Beobachtung und Kontrollen empfohlen Befund: 178 cm, 81 kg

Berufsunfähigkeitsrisiko: Beispiel 7 Alter bei Eintritt der Berufsunfähigkeit

Tarifierungsmöglichkeiten des BU-Risikos Ausgleichsmöglichkeiten: Beitragszuschlag („Normalfall“, Anwendbarkeit begrenzt) Ausschlußklausel (bei klar abgrenzbaren Krankheiten) Herabsetzung des Endalters (bei möglichen Spätfolgen) Zurückstellung (z.B. bei akut hoher Belastung) EU-Klausel („letzter Ausweg“)

Prüfung und Tarifierung von Sonderrisiken Sportrisiken  welche Gefährdungen gehen von der Sportart aus?  ist die Sportart überhaupt versicherbar?  müssen bestimmte Teilrisiken ausgeschlossen werden? Hobby  kann das Hobby die Berufsfähigkeit beeinträchtigen? Auslandsrisiken  Infektionsrisiko, Tropenrisiko, med. Versorgung, Kriegsrisiko

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit