Ziele des Kurses Erkennen der wichtigsten Bestimmungsmerkmale

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Informationsmaterial zum Mitnehmen
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Monokotyle Pflanzen: Blatt: Blüte: ohne Stiel parallelnervig
Bildquellen: Bäume und Sträucher Bildquellen:
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12 März, 2001 by Martin Magnes 1 n Dienstags, bis –(insgesamt 9x werden am Ende des Kurses 10 Minuten angehängt, da aufgrund zahlreicher Feiertage.
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Öffnungszeiten Montag bis Mittwoch: 11 Uhr bis 23 Uhr
Thema: Frühblüher Testat-Woche:
 Präsentation transkript:

Ziele des Kurses Erkennen der wichtigsten Bestimmungsmerkmale Erarbeiten von Merkmalen der Pflanzenfamilien in Expertengruppen Umgang mit Bestimmungsliteratur Bestimmen der wichtigsten Pflanzenfamilien ohne Buch Bestimmen mit dichotomem Schlüssel bis zur Art Grober systematischer Aufbau des Pflanzenreiches Erstellen eines digitalen Herbariums Spaß haben an der Vielfalt der Pflanzenwelt

Termine 1.Tag: Freitag, 25.5., 8:15 Uhr; PH Ludwigsburg _______________________________________________ 2.Tag: Dienstag, 29.5., 9:30 Uhr; Uni Hohenheim, Bot. Garten 3.Tag: Mittwoch, 30.5., 9:00 Uhr; „Waldheide“ bei Heilbronn 4.Tag: Donnerstag, 31.5., 9:00 Uhr; Tamm / Markgröningen beim Naturfreundehaus 5.Tag: Freitag, 01.6., 8:15 Uhr; PH Ludwigsburg

Pflanzenbestimmung & Systematik - Wozu?  Besser gleich in die richtige Schublade greifen als den ganzen Schrank zu durchsuchen!

Systematik - Geschichtliches Übersichtlichkeit über das Pflanzenreich wird erreicht über die Zuordnung nach Ähnlichkeiten Aristoteles (384 - 322 v.Chr.): Einteilung der Pflanzen nach Lebensweise und Aussehen Dadurch entstanden Phrasen, die eine Pflanze beschrieben; z.B.: „Lilium, floribus reflexis, latifolium“ = „breitblättrige Lilie mit zurückgekrümmten Blüten“ Problem: Je mehr Pflanzen beschrieben wurden, desto länger die Phrasen (bis zu 10 Begriffe)

Systematik - Geschichtliches Carl von Linné (1707 - 1778): 1753: „Species plantarum“  Einführung der binären Nomenklatur Namensgebung besteht aus zwei Teilen (Gattung + Art) auf Basis griechischer und lateinischer Literatur, deshalb Begriffe mit griech. / lat. Hintergrund Seit dem 17./18. Jahrhundert Einteilung der Pflanzen in Gruppen nach ihrer Verwandtschaftsbeziehung, basierend auf Bau der Blüten, Blätter und Früchte ( Bestimmungsmerkmale)

Systematik - Beispiel Beispiel: Weiße Taubnessel = Lamium album Art ‚album‘ = weiß  Blütenfarbe Gattung von griech. ‚lamion‘ = Schlund / Rachen  Blütenform Gefleckte Taubnessel = Lamium maculatum Eingruppierung in die selbe Gattung über das Merkmal Blütenform

Systematik der Pflanzen

Möglichkeiten zum Bestimmen von Pflanzen “Bilderbücher”, z.B. Kosmos “Was blüht denn da?” Bücher mit Zeichnungen, z.B. Rothmaler Atlasband Dichotomer Bestimmungsschlüssel, z.B. Rothmaler, Schmeil-Fitschen, Lüder: Grundkurs Pflanzenbestimmen Elektronisch Pflanzen bestimmen mit dem PC v. Erich Götz

Pflanzenbestimmung - einfachste Möglichkeit: mit Bildern schnell bei eindeutig bestimmbaren und häufigen Arten häufige Fehlbestimmungen wenige Arten in den Büchern vertreten oft schlechte, uneindeutige Bilder, ohne eindeutige Kennzeichen

Rothmaler Atlasband - Detailzeichnungen gut für Bestimmung im Feld geeignet, wenn Familie erkannt wird Pfeile zeigen arttypische Merkmale, Unterschiede zu ähnlichen Arten

Dichotomer Bestimmungsschlüssel Bestimmung z.B. durch Blattmerkmale und Blütenmerkmale genaue Pflanzenbeschreibung, mit Angaben zu Wuchs, Standorten, Blühzeiten, typischen Geruch, Fruchtform, etc. DICHOTOMER SCHLÜSSEL: Bestimmung durch Ja / Nein- Entscheidungen Artgenaue und eindeutige Bestimmung möglich, verlangte Merkmale müssen allerdings verfügbar sein. Ein Fehler kann später im Bestimmungsgang nicht mehr ausgeglichen werden!

Dichotomer Bestimmungsschlüssel

Dichotomer Bestimmungsschlüssel

Elektronische Bestimmung - Multidimensionaler Schlüssel verwendete Merkmale frei wählbar  dichotomer Schlüssel am “Ende” farbige Abbildung jeder Art kaum im Gelände verwendbar multidimensionaler Schlüssel mit tausenden von Merkmalen im Hintergrund

Erste grobe Einteilung des Pflanzenreiches Gefäßpflanzen Sporenpflanzen (Farne) Samenpflanzen Moose Nacktsamer (Gymnospermae) v. a. Nadelbäume Bedecktsamer (Angiospermae) Einkeimblättrige (Monokotyledonae) v.a. Gräser Zweikeimblättrige (Dikotyledonae)

Monokotyle / Dikotyle Pflanzen

Definition Mono- / Dikotyle Mono – Cotyledone = Ein – Keimblättrige Di – Cotyledone Zwei – Keimblättrige

Wichtige Unterscheidungsmerkmale Blüten Blätter

Wichtige Unterscheidungsmerkmale Monokotyle Dikotyle Spross / Wurzel

Wichtige Unterscheidungsmerkmale Monokotyle Dikotyle

Achtung Verwechslungsgefahr Einkeimblättrige mit netzartiger Blattnervatur bzw. 4-zähliger Blüte

Achtung Verwechslungsgefahr Zweikeimblättrige mit parallel scheinender Nervatur

Blüten

Blütendefinition Blüten sind Kurztriebe mit begrenztem Wachstum. An einer meist stark gestauchten Blütenachse sind in schraubiger oder wirteliger Anordnung in mehreren Kreisen (Wirteln) übereinander Blattorgane angeordnet, die sich in ihrem Aussehen und ihrer Funktion deutlich von den übrigen (Laub-) Blättern abheben.

Blütenfunktion Die Farbenvielfalt der Blüten dient der Anlockung von Bestäubern (Insekten, Vögeln, Fledermäusen,...) und somit der Vermehrung der Pflanzen.

Bestäubung Insektenblütigkeit Windblütige Pflanzen

Blütenaufbau

Blütenaufbau Narbe Blütenblatt, Kronblatt (Petalen, zusammen : Corolla) Pollen Anthere Filament Staubblatt (Stamen) Kelchblatt (Sepalen, zusammen: Kalyx) Fruchtknoten (Karpelle) Griffel Blütenboden Gesamtheit aller Staubblätter: Androeceum Stempel = Fruchtblätter = Gynoceum: aus Narbe, Griffel, Fruchtknoten

Blütenaufbau Blütenboden

zusammen in einem „Haus“ in verschiedenen „Häusern“ Blüten männlich und weiblich zusammen in einem „Haus“ männlich und weiblich in verschiedenen „Häusern“

Blütenstände 1

Blütenstände 2

Wilde Möhre, Daucus carota

Blütendiagramm / Blütenformel

Blütenformel Ranunculus acris 8 viele Fruchtknoten 5 4 3 2 1 5 Blütenblätter 8 viele Staubblätter 5 Kelchblätter Blütenformel: * K5 B5 S ∞ F∞ Blütenformel: * K5 C5 A ∞ G∞

Blütendiagramm Ranunculus acris

Raps Brassica napus Blütenformel: + K4 B4 S 2+4 F(2) + K4 C4 A 2+4 G(2)

Wiesenstorchenschnabel Geranium pratense Blütenformel: * K5 B5 S 5+5 F(5)

Große Sternmiere Stellaria holostea Blütenformel: * K5 B5 S 5+5 F(5)

Bärlauch Allium ursinum Perigon, Bärlauch Blütenformel: * P3+3 S 3+3 F(3) * P3+3 A 3+3 G (3) Perigon

Wiesen-Margerite Chrysanthemum leucanthemum als Beispiel für den Asteraceaen-Blütenkorb Blütenformel: * oder K5 [B(5) S(5)] F(2)

ursprüngliche Blütenmerkmale Blütenmerkmalentwicklung ursprüngliche Blütenmerkmale abgeleitete Merkmale unbestimmte Zahl der Blütenglieder verringerte, bzw. bestimmte Zahl der Blütenglieder schraubige Anordnung der Blütenglieder wirtelige Anordnung der Blütenglieder große Blüten mit gestreckter, konischer Blütenachse kleine Blüten mit gestauchter Blütenachse zwittrige Blüten eingeschlechtliche Büten Einzelblüten Blütenstände (Infloreszenzen) Pseudanthien freie Blütenglieder verwachsene Blütenglieder oberständiger Fruchtknoten mittel- und unterständiger Fruchtknoten

Blattmerkmale

Begriffe

Unterschiedliche Blattstellung am Spross gegenständig wechselständig quirlständig

Blattrand

Blattform

Blattspreite

Blattgrund Nebenblätter (Stipeln) z.B. bei Rosaceae und Fabaceae  Wichtiges Unterscheidungsmerkmal

Große Variabilität