Erste Ergebnisse der PEG-Resistenzstudie 2001

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 Präsentation transkript:

Erste Ergebnisse der PEG-Resistenzstudie 2001 M. Kresken1, Bonn; F.-J. Schmitz2, D. Hafner3, Düsseldorf; T. Wichelhaus4, Frankfurt/M. für die AG Empfindlichkeitsprüfungen & Resistenz* 1Antiinfectives Intelligence GmbH, Immenburgstraße 20, D-53121 Bonn, michael.kresken@antiinfectives-intelligence.de 2Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der Universität, Universitätsstraße 1 (Geb. 22.21.), D-40225 Düsseldorf 3Institut für Pharmakologie der Universität, Universitätsstraße 1 (Geb. 22.21), D-40225 Düsseldorf 4Institut für Medizinische Mikrobiologie, Klinikum der Universität, Paul-Ehrlich-Straße 40, D-60596 Frankfurt/M. EINLEITUNG Die Resistenzlage bei klinisch wichtigen Bakterienspezies in Mitteleuropa wird seit dem Jahr 1975 durch die Untersuchungen der Arbeitsgemeinschaft Empfindlichkeitsprüfungen & Resistenz in der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie erfasst. Die Untersuchungen fokussieren sich im wesentlichen auf Erreger, von denen man weiß, dass sie nosokomiale Infektionen verursachen können. Das sind Enterobacteriaceae-Spezies sowie Non-Fermenter, Staphylokokken und Enterokokken. Ziel der Studie ist es, die In-vitro-Aktivität gewisser klinisch relevanter Antibiotika regelmäßig zu bestimmen, um so die zeitliche Entwicklung der Resistenz bei den genannten Erregern verfolgen zu können. Weiter sollen aufgrund phänotpyischer Resistenzmerkmale Rückschlüsse auf die zugrundeliegenden Resistenzmechanismen gezogen werden. Im November 2001 wurde unter der Beteiligung von 29 Laboratorien (überwiegend an Krankenhäusern der Maximalversorgung) aus Deutschland, der Schweiz und Österreich erneut eine Studie durchgeführt (Abbildung 1). MATERIAL & METHODEN Jedes Labor wurde gebeten, 240 klinische Isolate in die Studie einzubeziehen: Enterobacteriaceae (n=80, max. 30 Stämme einer Spezies),  Pseudomonas aeruginosa (n=30), Stahylococcus aureus (n=30), Koagulase-negative Staphylokokken (n=30), Enterokokken (n=30), Streptococcus pneumoniae (n=20), sowie Acinetobacter baumannii und Stenotrophomonas maltophilia (gesamt n=20) Keine Copy-Stämme Verwendung einheitlicher Methoden der Identifizierung der Bakterienstämme und der Empfindlichkeitsprüfung in allen Labors Mikro-Bouillondilution (DIN 58940) unter Verwendung von Müller-Hinton-Bouillon (Becton Dickinson, Heidelberg ) als Testmedium und industriell gefertigter Mikrotitrationsplatten (Merlin GmbH. Bornheim) Kontrollstämme: Escherichia coli ATCC 25922, Staphylococcus aureus ATCC 29213, Pseudomonas aeruginosa ATCC 27853, Enterococcus faecalis ATCC 29212, Streptococcus pneumoniae ATCC 49619 Abbildung 1: Zentren (Studie November 2001) ERGEBNISSE Bis dato wurden die Daten von 5.670 Bakterienstämmen aus 26 Labors ausgewertet. Die Daten für sechs häufig isolierte Bakterienspezies werden dargestellt: Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis und Enterococcus faecalis (Tabellen 1-6). Außerdem wird über die Änderungen der Resistenzsituation im Vergleich zu der 1998 durchgeführten Studie bei den genannten Bakterienspezies informiert (Tabelle 7).

*Teilnehmer der Studie November 2001: SCHLUSSFOLGERUNGEN Nachdem die Resistenz bereits in dem Zeitraum zwischen Mitte der 80er Jahre bis 1998 bei zahlreichen Bakterienspezies gegenüber vielen Antibiotika zugenommen hatte, ergab der Vergleich der Ergebnisse dieser Studie mit denen der 1998 durchgeführten Studie eine weitere Verschlechterung der Gesamtsituation. Bei E. coli, K. pneumoniae und P. aeruginosa ist eine Zunahme der Resistenz gegenüber -Lactam-Antibiotika, Cotrimoxazol und den Fluorchinolonen zu beobachten. Der Anteil von K. pneumoniae-Stämmen mit „Extended-spectrum“- -Lactamasen liegt nunmehr bei 11,6%. Bei S. aureus und den Koagulase-negativen Staphylokokken fand sich ein Anstieg der Resistenz gegenüber Oxacillin sowie Fluorchinolonen und Makroliden/Lincosamiden. Kritisch ist die hohe MRSA-Rate (~20%) zu bewerten. Die Resistenz bei Staphylokokken gegenüber Doxycyclin ist rückläufig. Die Arbeitsgemeinschaft besteht vorwiegend aus Labors an Krankenhäusern der Maximalversorgung. Die gefundenen Ergebnisse dürfen daher nicht ohne weiteres dahingehend interpretiert werden, dass sie generell für die Verhältnisse sowohl im Klinikbereich als auch im niedergelassenen Bereich Mitteleuropas repräsentativ sind. Der qualitative und quantitative Einsatz von Antibiotika sowie die vorherrschenden Resistenzmechanismen sind entscheidend für die Ausbreitung resistenter Bakterien.