Lars Hoelgaard, Stellvertretender Generaldirektor

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 Präsentation transkript:

Lars Hoelgaard, Stellvertretender Generaldirektor Europäische Landwirtschaft – quo vadis? Perspektive der Landwirtschaft in Europa aus der Sicht der Kommission Internationales Agrarseminar, Berlin, 14. Januar 2010 Lars Hoelgaard, Stellvertretender Generaldirektor

Status quo 2008 Marktpolitik weitgehend durch Green Box-kompatible Einkommenspolitik abgelöst – Entkopplung (Grün Box – keine Disziplin) Einkommensstützung an Beachtung von verbindlicher Standards (Umwelt, Tierschutz, Lebensmittelsicherheit usw.) geknüpft – Cross Compliance – „Public Goods“ Interventionsmaßnahmen weitgehend abgebaut Exportsubventionen stark reduziert Politik der ländlichen Entwicklung aufgewertet Berlin, 14. Januar 2010

„Gesundheitscheck“ Anpassung der Gemeinsamen Agrarpolitik bis 2013 bei gleichbleibendem Haushaltsrahmen Weitere Entkopplung der Direktzahlungen Umgestaltung der Intervention in Sicherheitsnetz – Produktionskosten gedeckt? Auslaufen der Milchquoten: „soft landing“ durch Begleitmaßnahmen – gestaffelte Aufstockung Mehr ländliche Entwicklung durch zusätzliche Modulation von 5%  10% (Pillar I  Pillar II) („neue Herausforderungen“) Neues Instrument - Artikel „68“ – Max 3,5%/10% von Direktzahlungen Berlin, 14. Januar 2010

Ausgangs-Bedingungen Landwirtschaft in Europa: Strukturelle und natürliche Heterogenität Unterschiedlicher Entwicklungsstand Divergierende gesellschaftliche Bedeutung Aber: Teil des einheitlichen Binnenmarktes, aber KEINE „one size fits all“ Berlin, 14. Januar 2010

Ökonomische Ebene - Landwirt Gesellschaftliche Ebene – „public goods“ Anforderungsrahmen Ökonomische Ebene - Landwirt Gesellschaftliche Ebene – „public goods“ Politisch-finanzielle Ebene Versorgung der Bevölkerung Wettbewerbsorientie- rung Einkommensstabili- sierung Planungssicherheit Strukturwandel sichere Nahrungsmittel Umweltschutz Tierschutz Erhaltung der Kulturlandschaft attraktiver ländlicher Raum liberale vs. traditio- nelle Grundkonzep- tion „Nettozahler“ vs finanzielle Solidarität Leistungsgerechtig- keit zwischen Mitgliedstaaten Harmonisierung Direktzahlungen? Berlin, 14. Januar 2010

Berlin, 14. Januar 2010

Erwartungen und Zielvorgaben Was wird auch in Zukunft von der Gemeinsamen Agrarpolitik erwartet? Begrenzter EU-Haushalt Landwirte Angemessenes Einkommen Planungssicherheit Flexibilität Einfachere Verwaltung Verbraucher und Steuerzahler Sichere Lebensmittel Umweltfreundliche Landwirtschaft Beachtung des Tierschutzes Schutz kleiner Betriebe Mehr Informationen Neue Mitgliedstaaten Einheitliche Politik für EU-27 Verstärkte Strukturbeihilfen für NMS WTO/Handelspartner Verbesserter Marktzugang Abschaffung der Ausfuhrsubventionen Verringerung markt- und handelsverzerrender Stützungsmaßnahmen Mitgliedstaaten „Nettozahler“: Senkung des Finanzierungsanteils „liberale“ vs traditionalistische MS Berlin, 14. Januar 2010 7 7

Budget 2007 – 2013 (in million euros) Pillar I 42 000 Co-financing 100% Pillar II 14 000 Co-financing 50/75 (New challenges 75/90) Financial discipline: Margin of 300 million euros for First Pillar expenditure Based on fixed prices and 27 Member States EU budget 150 mia € Berlin, 14. Januar 2010

Herausforderungen Globale Lebensmittelsicherheit, I am not going to address in detail each of the six categories of challenges, but rather give you a few highlights to whet your appetite for the White Paper. The financial crisis may have disrupted the ability of agricultural producers and agribusinesses to access capital, and the looming recession will reduce demand for many agricultural goods. At this time, the extent of these effects is uncertain. The financial crisis and recession could create an agricultural business environment that discourages decision makers from looking ahead to meet the 30-year challenge. As many of you heard in yesterday’s “Conversation with the Secretaries” the agricultural system faces increased risk as a result of the financial crisis and greater market volatility. Managing this risk will be a continuing issue. Global food security— Agriculture has always been under pressure to feed a growing world, but the problem today is compounded by competing bioenergy demands, increasing competition for natural resources, climate change and income growth. Income growth in many developing countries causes consumers’ diets to expand beyond traditional staples. At the same time that more and more output is needed, consumers hold the agricultural sector to increasingly higher food safety standards. Global energy security—Agriculture and energy markets are now linked by the development of an increasingly global bioenergy sector. A world growing in both population and income will mean increasing demand for both food and energy. In this environment, both agricultural and energy policies will shape markets and play a critical role in dealing with rising pressure on our resource base. The agricultural sector will be challenged to adapt to climate change. As one of the lynchpins in the carbon cycle agriculture will have a key role in climate change mitigation strategies. Competition for natural resources—Population and income growth, as well as increased demand for food and energy, will mean increasing pressure on natural resources. At the same time, society is increasingly demanding environmental quality and amenities. Balancing competing demands for both private and public goods will require innovation and creative thinking. Global economic development: Agriculture is often the main source of income for the poorest people in the world, and food is usually their largest expense. In today’s world, this is not only a moral issue but a matter of national security. U.S. agriculture cannot feed a growing world by itself, however, our agricultural policies affect the incentives for farmers around the world. Our own food and agricultural policies also have a profound demonstration effect on what other nations do. Herausforderungen Globale Lebensmittelsicherheit, Globale Energiesicherheit, Klimawandel, Konkurrenz um Naturressourcen, und Globale ökonomische Entwicklung Berlin, 14. Januar 2010 9

Total population (billions) World population: 1750 – 2050 0.0 3.0 6.0 9.0 12.0 1750 1800 1850 1900 1950 2000 2050 Total population (billions) 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 Annual increments (billions) Further growth, but at drastically declining rates Source: UN, 2003 Berlin, 14. Januar 2010

In a nutshell, CAP policy questions... Structural adjustment Direct payments Phase-out ? Revenue insurance ? Markets Adjusted SPS Safety net Income Price support/ Quotas reform GAEC Rural development Phase-out ? Axis 1 (structural adjustment) Axis 2 (environment) Public goods Structural adjustment Axis 3 (territory and diversification) Future ? Berlin, 14. Januar 2010

…and CAP budget questions Markets Pillar I Direct payments Pillar II Post-2013 BUDGET ?? Rural Development Modulation Berlin, 14. Januar 2010

CAP and WTO - disciplines Domestic support – Amber/Blue/Green Box CAP reform → Green Export subsidies Export refunds – 2013 Export credits STE’s Market access - Duty Cut Falconer paper – July 2008 0-20% 50% 20-50% 57% 50-75% 64% >75% (66) (73)% Non-trade concerns GI’s Berlin, 14. Januar 2010