Konfliktforschung II: Herausforderungen und Lösungen gegenwärtiger Konflikte 1. Woche: Einführung Prof. Dr. Lars-Erik Cederman Eidgenössische Technische Hochschule Zürich Center for Comparative and International Studies (CIS) Seilergraben 49, Raum G.2 lcederman@ethz.ch http://www.icr.ethz.ch/teaching/konflikt Assistent: Tim Dertwinkel CIS, Raum E.3 Battle between Turks and Christians 1588-89 Oil on canvas, 189 x 307 cm Museo del Prado, Madrid
Konfliktforschung II Wir konzentrieren uns auf die gegenwärtigen Herausforderungen der Konflikte in der heutigen Weltpolitik. Im Zentrum stehen asymmetrische Konflikte wie der Terrorismus Bürgerkriege und Staatenzerfall der Nationalismus und ethnische Konflikte die Mittel, die dagegen von Staaten und internationalen Organisationen eingesetzt werden
„Herausforderungen und Lösungen gegenwärtiger Konflikte“ Jenseits der zwischenstaatlichen Kriege Konfliktlösung, nicht nur Diagnose Fokus auf die Gegenwart
Hedley Bulls Kriegsdefinition „organisierte Gewalt [in grossem Massstab] zwischen politischen Einheiten“ (Hedley Bull, Anarchical Society) Intensität der Gewalt Organisation der Gewalt Politische Einheiten
Konflikttrends 1946-2003 Quelle: Eriksson und Wallensteen, Journal of Peace Research 2004
Wallensteens Konfliktlösungsdefinition Wallensteen definiert Konfliktlösung als eine Situation, in der die Konfliktparteien ein Abkommen schliessen, das ihre Unverträglichkeiten überwindet, ihre weitere gegenseitige Existenz akzeptieren und alle Gewalthandlungen gegeneinander einstellen
Gegenwärtige Konfliktregionen der Balkan der Kaukasus der Mittlere Osten die Region der grossen Seen in Afrika
Der Balkan In Bosnien wurden weitgehende ethnische Säuberungen eingesetzt Der instabile Balkan hat in der Periode nach dem Ende des Kalten Krieges einige der schlimmsten Konflikte produziert Es erfolgten auch spektakuläre zwischenstaatliche Interventionen
Der Kaukasus Nach dem Zerfall der UdSSR ist der Kaukasus zunehmend instabil. Hier gibt es eine Fülle von Konflikten: zwischen Armenien und Azerbaidschan, in Tschetschenien und Georgien. Die „Rosen-revolution“ Georgiens Grozny, die zerstörte Hauptstadt Tschetscheniens
Der Mittlere Osten Der Mittlere Osten bleibt der schlimmste Unruheherd der Welt, wo mehrere zwischenstaatliche Kriege ausgebrochen sind Der Krieg im Irak 2003 Die zweite Intifada seit 2000
Die Region der grossen Seen Der Völkermord in Ruanda 1994 hat die Region destabilisiert Diese Region ist Afrikas schlimmster Unruheherd, da Bürgerkriege, Eroberungen und ethnische Säuberungen das Leben für Millionen unerträglich gemacht haben Kämpfer und menschliches Leid im Kongo
Literatur Zwei Lehrbücher: Wallensteen, Peter. 2002. Understanding Conflict Resolution. London: SAGE. (Klio Buchhandlung) Münkler, Herfried. 2002. Die neuen Kriege. Hamburg, Rowohlt. (Sekretariat Seilergraben 49, Frau Jenny) Alle andere Texte und die Folien sind auf unserem Server erhältlich
Leistungskontrolle Abschlussprüfung zusammen mit dem ersten Kurs ausserhalb des Kurses Alle Hilfsmittel ausser Computer und NATELs sind erlaubt Fragen im Kurzformat
Kursplan W1: 30. März Einführung und Kursüberblick W2: 6. April Strategien der Konfliktlösung W3: 13. April „Neue“ oder „alte“ Kriege? W4: 20. April Bürgerkriege W5: 27. April Nationalismus und ethnische Konflikte W6: 4. Mai Terrorismus W7: 11. Mai Regionale Ansätze der Konfliktforschung W8: 18. Mai Peace-Enforcement und Peace-Keeping / Interventionstypen W9: 25. Mai Peace-Building / Nationenbildung W10: 1. Juni Region 1: der Balkan W11: 8. Juni Region 2: der Kaukasus W12: 15. Juni Region 3: der Mittlere Osten W13: 22. Juni Region 4: Afrika W14: 29. Juni Zusammenfassung Konfliktforschung I und II