Deutscher Bundestag Wahlsystem Jeder Wähler hat zwei Stimmen Erststimme Mit der Erststimme wird ein Kandidat aus jedem Wahlkreis gewählt. Der Kandidat, der die meisten Erststimmen (einfache Mehrheit) im Wahlkreis erhält, ist gewählt. Durch die Erststimme werden die Hälfte der Sitze im Bundestag vergeben. Mehrheitswahl Zweitstimme Mit der Zweitstimme wird eine Partei bzw. eine Parteiliste gewählt. Die Zweit- stimme entscheidet über die Zusammen- setzung des Bundes- tages nach Parteien. 299 Abgeordnete kommen so im Verhältnis zum Stimmenanteil in den Bundestag. Verhältniswahl Bundestag regulär 598 Sitze* 299 299 Abgeordnete Abgeordnete *zusätzlich können Überhang- und Ausgleichsmandate die Gesamtanzahl der Sitze erhöhen
Überhangmandate Hat eine Partei mehr Direktmandate über die Erststimmen gewonnen, als ihr nach dem Zweitstimmenanteil eigentlich an Sitzen zustehen, spricht man von Überhangmandaten. So kann es vorkommen, dass eine Partei mehr Mitglieder in den Bundestag entsendet. Der Bundestag zählt dann mehr als 598 Abgeordnete. Verlässt ein Abgeordneter während der Legislaturperiode das Parlament, rückt der nächste Kandidat auf der Landesliste der jeweiligen Partei nach. Ausgleichsmandate Seit der Wahlrechtsänderung im Jahre 2013 werden Überhangmandate automatisch durch Ausgleichsmandate ausgeglichen. Dabei erhalten die anderen Bundestagsparteien so viele Ausgleichsmandate, bis alle Überhangsmandate im Sinne des ursprünglichen Verhältnisses (Zweitstimmenproporz) vollständig ausgeglichen sind. Überhangmandate stellen somit für eine Partei keinen relativen Vorteil mehr dar.