Joseph von Eichendorff ( ) Frische Fahrt [1810]

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 Präsentation transkript:

Joseph von Eichendorff (1788 - 1857) Frische Fahrt [1810] Laue Luft kommt blau geflossen, Frühling, Frühling soll es sein! Waldwärts Hörnerklang geschossen, Mut’ger Augen lichter Schein; Und das Wirren bunt und bunter Wird ein magisch wilder Fluß, In die schöne Welt hinunter Lockt dich dieses Stromes Gruß. Und ich mag mich nicht bewahren! Weit von euch treibt mich der Wind, Auf dem Strome will ich fahren, Von dem Glanze selig blind! Tausend Stimmen lockend schlagen, Hoch Aurora flammend weht, Fahre zu! ich mag nicht fragen, Wo die Fahrt zu Ende geht! 5 10 15

Inhaltszusammenfassung Joseph von Eichendorff (1788 - 1857) Frische Fahrt [1810] Laue Luft kommt blau geflossen, Frühling, Frühling soll es sein! Waldwärts Hörnerklang geschossen, Mut’ger Augen lichter Schein; Und das Wirren bunt und bunter Wird ein magisch wilder Fluß, In die schöne Welt hinunter Lockt dich dieses Stromes Gruß. Und ich mag mich nicht bewahren! Weit von euch treibt mich der Wind, Auf dem Strome will ich fahren, Von dem Glanze selig blind! Tausend Stimmen lockend schlagen, Hoch Aurora flammend weht, Fahre zu! ich mag nicht fragen, Wo die Fahrt zu Ende geht! Inhaltszusammenfassung Optische, akustische und sensorische Wahrnehmungen, Forderung nach Frühling (V.1-4) Verlockung zum Aufbruch in die Welt durch magisch wirkende Vielfalt an Sinneseindrücken (V.5-8) 5 10 15 Entschluss des lyrischen Ichs zu Hingabe an diesen Strom von Eindrücken (V.9-12) und zum Aufbruch ohne Frage nach dem Ziel (V.13-16)

Einzelanalyse und -interpretation Laue Luft kommt blau geflossen, Frühling, Frühling soll es sein! Waldwärts Hörnerklang geschossen, Mut’ger Augen lichter Schein; Laue Luft: milde sensorische Wirkung der Luft auf wahrnehmendes lyrisches Ich blau geflossen: subjektive und synästhetische Wahrnehmung von Farbe und Bewegung, Assoziation mit Fließen -> Korrespondenz mit „Fluß“ in V. 6; Metapher für einen alles „überschwemmenden“ Eindruck, dabei aber nicht zerstörerisch, sondern sanft; blau: in den Zustand des Träumens, der Sehnsucht versetzend (Blau als Farbmotiv der Romantik) Verb „sollen“: Aufforderung, Wunsch, imperativisch; oder auch Ausdruck für eine vom Sprecher nicht verbürgte Wahrheit

Laue Luft kommt blau geflossen, Frühling, Frühling soll es sein! Waldwärts Hörnerklang geschossen, Mut’ger Augen lichter Schein; Und das Wirren bunt und bunter Wird ein magisch wilder Fluß, In die schöne Welt hinunter Lockt dich dieses Stromes Gruß. Gesteigerter Eindruck der Vielfalt sinnlicher Wahrnehmungen: „Wirren“ -> Assoziation mit Verworrensein: Nicht mehr differenzierbar, aber auch „verwirrend“, irritierend Weitere Steigerung zu magischer Wirkung; Klimax von „Fluß“ zu „Strom“; Metaphern für Kraft der Eindrücke, Dynamik, Überwältigung Verlockung positiver Qualität, da durch „Gruß“ übermittelt und auf „schöne Welt“ hinweisend

Und ich mag mich nicht bewahren! Weit von euch treibt mich der Wind, Auf dem Strome will ich fahren, Von dem Glanze selig blind! Tausend Stimmen lockend schlagen, Hoch Aurora flammend weht, Fahre zu! ich mag nicht fragen, Wo die Fahrt zu Ende geht! Aufforderung, Zustimmung an Aurora gerichtet, weiter „zuzufahren“: Göttin bzw. Symbol der Morgenröte -> Assoziation aufgehender Sonne und ihres weiteren Laufs („Fahrt“) völliges Hingeben („selig blind“) an die Bewegung „weit von euch“ (den anderen, die evtl. diese Wahrnehmung oder auch diesen Impuls nicht teilen) ohne Bedenken: „ich mag nicht fragen“ Keine Frage nach dem Ziel: Bedingungsloses Sich-Überlassen, Sich-Einlassen auf den Frühling und dessen Impuls zum Aufbruch an sich Ausrufezeichen, Exclamationen als Hinweis auf Entschlossenheit, Begeisterung