Schädlinge und ihre Gegenspieler

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Schädlinge und ihre Gegenspieler Nützlinge Schädlinge und ihre Gegenspieler

Blattläuse Die Blattläuse gehören zu den häufigsten Pflanzenschädlingen. Durch Saugen von Siebröhrensaft oder Zellsaft entziehen sie den Pflanzen Nährstoffe, geben dabei Giftstoffe ab und übertragen häufig Viren, dadurch kommt es zu Verformungen (Einrollen, Kräuselung, Nekrosen) und Verfärbungen von Blättern und Trieben. Außerdem scheiden die Blattläuse Honigtau aus, wodurch es zur Bildung von Schwärzepilzen (Rußtau) kommen kann und Ameisen angelockt werden. In Mitteleuropa sind über 800 Arten bekannt. Sie können geflügelt (Alatae) oder ungeflügelt (Apterae) vorkommen und werden 1-4 mm groß. Die Färbung variiert von gelb, grün, rot, braun bis schwarz und ist manchmal abhängig von der Nahrung und Jahreszeit. Charakteristisch bei den Aphididae sind zwei Röhrchen (Siphonen) am Hinterleib. Die Schädlinge haben eine Entwicklungszeit von 7-14 Tagen. Die Vermehrung erfolgt durch Eiablage (40-100 pro Weibchen) oder Lebendgeburten (schneller), die bei günstigen Bedingungen explosionsartig (Faktor 12 pro Woche) verlaufen kann. Die Jungtiere durchlaufen 4 Stadien (mit Häutungen) bis zur Geschlechtsreife. Auf den darunter liegenden Blättern sind häufig die weißen, verlassenen Häute (Exuvien) zu finden. In beheizten Räumen pflanzen sie sich ganzjährig fort.

Häufig vorkommende Blattläuse seien hier kurz vorgestellt: Die Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae) ist 1,3-3,1 mm groß und schwarzgrün bis schwarz gefärbt. Die Fühler reichen bis zur Hinterleibsmitte. Die Grüne Gurkenblattlaus (Aphis gossypii) ist 0,9-1,8 mm groß und gelblich-grün bis dunkelgrün marmoriert. Die Fühler sind das 0,7-fache der Körperlänge. Die Gefleckte Kartoffelblattlaus (Aulacorthum solani) ist 1,8-3 mm groß und gelb bis grün an den Siphonen dunkelgrün gefleckt. Die Fühlerlänge ist das 1,5-fache der Körperlänge. Die Grünstreifige Kartoffelblattlaus (Macrosiphum euphorbiae) ist 1,7-3,5 mm groß. Die Färbung variiert stark von gelb bis grün über rötlich oder pink. Die Fühler sind etwa körperlang. Die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) ist 1,2-2,6 mm groß und grau, gelb, grün oder rotbraun gefärbt. Die Fühler sind körperlang. Die Siphonen sind grün oder dunkelbraun und etwa das 0,6-fache der Körperlänge. Die Rosenblattlaus (Macrosiphum rosae) ist 1,7-3,6 mm groß und grün oder rötlich gefärbt. Die Fühler sind gelb-schwarz. Die Oleanderblattlaus (Aphis nerii) ist 1,5-2,6 mm groß und gelb gefärbt mit schwarz-braunen Beinen. Die Fühlerlänge ist das 0,7-fache der Körperlänge.

Nützlinge: Schlupfwespe (Aphelinus abdominalis) Schlupfwespe (Aphidius colemani) Schlupfwespe (Aphidius ervi) Gallmücke (Aphidoletes aphidimyza) Florfliege (Chrysoperla carnea) Marienkäfer (Adalia bipunctata) Marienkäfer (Coccinella septempunctata) Schwebfliege (Episyrphus balteatus) Schlupfwespe (Lysiphlebus testaceipes) Blumenwanze (Orius spec.) Schlupfwespe (Praon volucre)

Dickmaulrüssler Der gefurchte Dickmaulrüssler "Otiorhynchus sulcatus" ist ein bedeutender Schädling an Ziergehölzen, Stauden, Erdbeeren und auf Dachgärten. Die bräunlichen Käfer sind 7-13 mm groß, nachtaktiv und flugunfähig. Sie verursachen einen typischen Buchtenfrass an den Blatträndern. Die Eier werden bevorzugt am Wurzelhals abgelegt. Die Larven fressen an den Wurzeln der Pflanzen. Wachstumsdepressionen oder gar das Absterben der Pflanzen sind die Folgen. Sekundärinfektionen mit Bakterien und Pilzen beschleunigen den Zerfallsprozess zudem. Nach Verpuppung der Larve schlüpft ein neuer Käfer, der bereits nach ca. 5 Wochen geschlechtsreif ist und mit der Eiablage beginnt. Unter Glas und Folie treten mehrere Generationen auf, deshalb gibt es hier keine festen jahreszeitlich bedingten Entwicklungszyklen.

Nützlinge: Heterorhabditis bacteriophora (Nematoden) Steinernema kraussei (Nematoden) für Bodentemperaturen unter 12° C Steinernema carpocapsae (Nematoden in Köderfalle) gegen erwachsene Käfer

Minierfliegen Minierfliegen haben in den vergangenen Jahren zum Teil beträchtliche Schäden hervorgerufen. Sowohl die Tomatenminierfliege "Liriomyza bryoniae" als auch die "neu importierten" Arten L. Trifolii und L. Huidobrensis befallen ein breites Wirtsspektrum an Zier- und Gemüsepflanzen. Die etwa 2 mm grossen Fliegen übersäen die Blätter mit zahlreichen Einstichstellen (Feedingpoints). Dort nehmen sie die austretende Flüssigkeit als Nahrung auf. Ausserdem schädigen sie das Blattgewebe durch die Eiablage. Die Larven der Minierfliegen fressen sich durch das Blatt und hinterlassen die typischen Miniergänge. Sie entziehen dem Blatt das Assimilationsgewebe, was bis zum Absterben der Pflanzen führen kann. Die Larven der verschiedenen Minierfliegenarten verpuppen sich entweder am oder im Blatt oder lassen sich zur Verpuppung auf den Boden fallen.

Nützlinge: Dacnusa/Diglyphus (Schlupfwespe) Opius pallipes (Schlupfwespe)

Spinnmilbe Die gemeine Spinnmilbe "Tetranychus urticae" wird häufig auch "Rote Spinne" genannt, da die überwinternden Weibchen ziegelrot gefärbt sind. Die etwa 0,5 mm großen Tiere sind sonst grünlichgelb gefärbt und durch zwei große dunkle Flecken seitlich am Rücken gekennzeichnet. Spinnmilben findet man zumeist auf den Blattunterseiten, wo sie die Pflanzen durch Aussaugen der Zellen schädigen. Die Blätter zeigen dann eine zunehmende Weiß- oder Gelbsprenkelung und trockenen schließlich ein. Besonders häufig werden Triebspitzen befallen. Sie sind dann von einem feinen Gespinst überzogen; bei extrem starkem Befall seilen sich die Tiere in Tropfen von den Pflanzen ab. Begünstigt wird die Populationsentwicklung durch warme, trockene Luft, weshalb ein beginnender Befall häufig im Tür- oder Lüftungsbereich zu entdecken ist. Neben der gemeinen Spinnmilbe treten unter Glas noch weitere Spinnmilben wie z.B. Pananychus citri, oder Tetranychus cinebarinus auf.

Nützlinge: Phytoseiulus persimilis (Raubmilbe) Amblyseius californicus (Raubmilbe) Feltiella acarisuga (Gallmücke) Typhlodromus pyri (Raubmilbe)

Schnecken Schnecken schädigen häufig Gemüse und Zierpflanzen durch ihre Fraßtätigkeit und können manchmal zur "Plage" werden. Schnecken unterscheidet man u.a. in Gehäuseschnecken und Nacktschnecken. Einige Gehäuseschnecken sind geschützt, z.B. die Weinbergschnecken Helix pomatia (Bild oben li.) und H. aspersa und eher nützlich, da sie die Eigelege der Nacktschnecken fressen. Die Nacktschnecken sind im Garten häufiger anzutreffen, besonders abends und nach Regenfällen oder bei feuchtem Klima. Sie haben einen Aktionsradius von ca. 1-2 m um ihre Nesthöhle. Ein Eigelege besteht aus bis zu 200 Eiern, die im Boden, unter Bretter oder Steine gelegt werden. Die Lebensdauer der Nacktschnecken beträgt etwa ein Jahr. Die drei schädlichsten Vertreter seien hier kurz vorgestellt: Die Genetzte Ackerschnecke Deroceras reticulatum (Bild unten li.) ist 3-5 cm groß und weißlich-braun netzartig gefärbt. Die Ackerschnecke kann relativ hoch auf die Pflanzen hinauf steigen und evtl. die Triebspitzen schädigen. Die Gartenwegschnecken Arion distinctus und A. hortensis (Bild unten re.) sind 3-4 cm groß und schwarz gefärbt. Diese Schnecken halten sich vorwiegend im Boden auf und schädigen Wurzeln, Knollen und Samen. Die Spanische Wegschnecke Arion lusitanicus (Bild oben re.) ist mit 10 cm relativ groß und rot bis schwarz-braun gefärbt. Sie ist häufig im Wald bzw. Waldnähe anzutreffen.

Nützlinge: Phasmarhabditis hermaphrodita (Nematoden)

Springschwänze Die zu den Urinsekten zählenden Springschwänze, auch Collembolen genannt kommen ganz natürlich in der Erde vor, ohne dass es zu Pflanzenschäden kommt. Erst durch eine Massenvermehrung, etwa durch ständig sehr feuchte Erde, kann es zu einer explosionsartigen Vermehrung kommen. Dann werden häufig die Haarwurzeln der Pflanzen geschädigt Am Hinterleib der 1-5 mm großen Tiere befindet sich eine Sprunggabel mit der sie sich mehrere Zentimenter, verbunden mit Saltos, durch die Luft schleudern können. Deshalb auch der Name "Springschwänze". Arten, die in den oberen Bodenschichten leben sind meist dunkel gefärbt und besitzen deutliche Extremitäten. Tiefer im Boden lebende Arten sind gewöhnlich heller oder sogar weiß mit weniger ausgeprägten Extremitäten und Sprunggabel. Um einem Befall mit Springschwänzen vorzubeugen sollte das Substrat vor allem in den Wintermonaten nicht zu naß sein. Bei einem vorhanden Befall kann man den Erdballen überfluten und die Schädling so austreiben. Danach die Pflanzen trocken halten.

Nützlinge: Hypoaspis miles

Thrips Erwachsene Thrips sind ca. 1-2 mm lang, häufig dunkel gefärbt oder teilweise quer gestreift und haben an den Enden gefranste Flügelpaare. Daher auch der deutsche Name "Fransenflügler". Auf den ersten Blick geleichen sie einem winzigen Stäbchen. Wenn versucht wird sie zu berühren, fliegen sie blitzschnell davon. Die Larven sind heller, oft grün- oder gelblich gefärbt und als winzige Würmchen zu erkennen. Thripse schaben das Blattgrün der Blätter punktweise ab oder stechen mit ihren Stechborsten Pflanzenzellen an und saugen sie aus. Durch Eindringen von Luft in die Zellen zeigen sich Schadsymptome an den Blättern als silbrig glänzende Flecken. Gleichzeitig können dabei Viren übertragen werden. In Gemüsekulturen können die im jungen Stadium besaugten Früchte während ihrer Entwicklung völlig verkrüppeln (Ringelschwanzsyndrom bei Gurken). Auch die Eiablage in das Gewebe hinein kann an den Stellen zu Verkorkungen und Verwachsungen führen. Unter den verschieden vorkommenden Thripsarten ist der kalifornische Blütenthrips (Frankliniella occidentalis) besonders gefürchtet. Dieser ernährt sich bei blühenden Pflanzen vorzugsweise von Pollen, kann sich aber auch in nicht blühenden Beständen auf den Blättern halten.

Nützlinge: Amblyseius barkeri/cucumeris (Raubmilbe) Amblyseius californicus (Raubmilbe) Amblyseius degenerans (Raubmilbe) Chrysoperla carnea (Florfliege) Franklinothrips vespiformis (Raubthrips) Orius spec. (Blumenwanze) Steinernema feltiae (Nematoden) Thripobius semiluteus (Schlupfwespe) Amblyseius swirskii Amblydromalus limonicus

Sumpffliegen Die Sumpf-oder Salzfliegen sind mit den Trauermücken sehr leicht zu verwechseln. Dennoch läßt sich die 3-3,5 mm große Sumpffliege durch ihre kurzen Antennen sehr gut unterscheiden. Ihre schwarzen Flügel weisen drei helle Flecken auf. Die Adulten sitzen überwiegend auf den Blättern. Sobald sich ihnen jemand nähert, fliegen sie sofort auf, wobei ihr Flug gerade und zielgerichtet verläuft. Die 2,5 mm langen Larven erscheinen durchsichtig, teilweise auch grünlich, da sie sich von Algen ernähren. Sumpffliegen richten im Prinzip keinen Schaden an, können jedoch bei verstärktem Auftreten gerade im Jungpflanzenbereich sekundär durch Kotablagen schädigen

Nützlinge: Hypoaspis miles/aculeifer (Raubmilbe)

Trauermücke Die adulte Trauermücke "Bradysia paupera" ist dunkel gefärbt und nur 3-4 mm groß. Sie legt ihre Eier oftmals in Häufchen, bevorzugt in humose, feuchte Erde ab. Ihre glasig weissen maximal 5mm langen Larven sind eindeutig an der schwarzen Kopfkapsel zu erkennen. Sie befallen vor allem Wurzeln von Sämlingen und Stecklingen, aber auch junge Wurzeln älterer Pflanzen, die folglich kümmerlich wachsen oder gar absterben. Trauermücken durchlaufen 4 Larvenstadien bevor das Puppenstadium erreicht wird. Neben den Fraßschäden werden sekundär Eintrittspforten für Pilze und Bakterien geschaffen. Die erwachsenen Tiere leben nur 3-7 Tage.

Nützlinge: Hypoaspis miles/aculeifer (Raubmilbe) Steinernema feltiae (Nematoden) Coenosia spec.

Weichhautmilben Unter dem allgemeinen Begriff Weichhautmilben fallen einige schädliche Arten der Gattungen Tarsonemus und Hemitarsonemus auf, die im Gartenbau erhebliche Schäden anrichten können. Besonders zu erwähnen sind die Cyclamenmilbe (Tarsonemus pallidus) und die Breitmilbe (Hemitarsonemus latus). Weichhautmilben sind schwer zu erkennen, da sie zum einen sehr klein sind und zum anderen sehr versteckt leben. Die ca. 0,15 bis 0,2 mm länglichen bis breit ovalen Milben haben je nach Art eine weißlich durchscheinend oder auch eine bräunliche Körperoberfläche. Die Larven haben 6, die Adulten 8 Beine. Hohe Luftfeuchte begünstigt die Vermehrung und somit die Ausbreitung der Milben. Weichhautmilben saugen an den Zellschichten der verschiedenen Pflanzen, besonders gerne an jungen wachsenden Trieben. Das Schadbild, das oftmals Nestweise auftritt, hat größtenteils sehr charakteristische Erkennungsmerkmale, zeigt sich aber auch in vielfältigen Bildern. Hierzu gehören u.a.: Blattkräuselungen, Verkümmern und Braunfärbung des Vegetationspunktes, Verkorkungen auf der Blattunterseite, Triebstauchungen, Kleinblättrigkeit, Verkrüppelung und Vertrocknung der Blüten oder auch das sogenannte ´Blühen unter dem Laub`, wie es z.B. bei Cyclamen vorkommen kann.

Nützlinge: Amblyseius barkeri (Raubmilbe)

Weisse-Fliege Weiße Fliegen gehören zu den Mottenläusen. Ihren Namen haben sie durch die leuchtendweißen Wachsbeläge über Körper und Flügel erhalten. In Deutschland kommen nur zwei Gattungen vor: die Gemeine Gewächshaus-Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) und die immer häufiger anzutreffende Baumwoll-Weiße Fliege (Bemisia tabaci, B. argentifoliae). Weiße Fliegen schädigen diverse Zierpflanzen (z.B. Weihnachtssterne, Fuchsien, Begonien, Hibiscus) durch Saugen von Phloemsaft. Durch den Nährstoffentzug sowie der Übertragung von Viren und Honigtauausscheidungen kommt es zum Vergilben der Blätter, zu Verwachsungen der Pflanze und zur Ansiedelung von Schwärzepilzen. Die Weibchen legen bis zu 400 Eier. Die Entwicklungsdauer ist stark abhängig von der Temperatur und beträgt 18 Tage (bei 30 °C) bis 120 Tage (bei 12 °C). Bei 21 °C benötigen die ca. 0,2 mm langen, lanzettförmigen Eier 4-8 Tage bis zum 1. Nymphenstadium. Die Entwicklung bis zum 4. Nymphenstadium beträgt 18-22 Tage. Die Adulten leben etwa 4 Wochen.

Nützlinge: Encarsia formosa (Schlupfwespe) Eretmocerus eremicus (Schlupfwespe) Eretmocerus mundus (Schlupfwespe) Macrolophus caliginosus (Raubwanze) Amblyseius swirskii Ambldromalus limonicus Delphastus catalinae

Wollläuse Unter den verschiedenen Arten von Woll-/Schmierläusen ist die Zitrusschmierlaus (Planococcus citri) die wohl am häufigsten verbreitete Art. Weitere Arten sind Pseudococcus affinis sowie P. longispinus. Die Länge der Schwanzfäden und die Art der Behaarung sind wichtige Bestimmungskriterien. Sämtliche Arten sind sehr hartnäckige Schädlinge im Zierpflanzenbau und in der Innenraumbegrünung. Die adulten Tiere sind ca. 3-5 mm lang und mit Wachs bedeckt. Die segmentierten, länglich oval geformten Weibchen legen bis zu 500 Eier innerhalb einer Woche in eine wachsartige Wollmasse. Das Männchen bildet im 5. Larvenstadium im Gegensatz zum Weibchen Flügel aus. Das erste Nymphenstadium ist sehr mobil, was eine schnelle Infektion weiterer Pflanzen begünstigt. Durch starke, klebrige Honigtauausscheidungen kommt es sekundär häufig zu Rußtaubildung auf den Blättern.

Nützlinge: Cryptolaemus montrouzieri (Marienkäfer) Chrysoperla carnea (Florfliege) Coccidoxenoides perminutus (Schlupfwespe) Anagyrus pseudococci (Schlupfwespe) Leptomastix/ Leptomastidea (Schlupfwespe)

Deckelschildläuse Bei der Innenraumbegrünung sind Deckelschildläuse seltener anzutreffen als Napfschildläuse. Wir unterscheiden viele Arten, dennoch ist hier eine Spezifizierung der Schädlinge nicht so entscheidend, wie bei den Napfschildläusen, da die verschiedenen Nützlinge nicht artspezifisch eingesetzt werden müssen. Deckelschildläuse saugen den Saft einzelner Zellen und geben somit als auffälliges Erkennungsmerkmal keinen Honigtau ab. Bei ihrer Saugtätigkeit injizieren sie aber toxische Stoffe, die dann zu gelben, roten oder bräunlichen Flecken auf den Blättern führen. Unter Umständen und je nach Befallsstärke können die Blätter absterben. Bedingt durch Häutungen, findet man mehrere kreis- bzw. kommaförmige Schilde übereinander. Beim mechanischen Entfernen hebt man grundsätzlich nur das Schild ab, da dieses nicht fest mit dem Körper verbunden ist.

Die Eier werden unter dem Schild abgelegt, aus denen dann bewegliche Jungnymphen schlüpfen. Diese wandern umher, bis sie eine geeignete Stelle gefunden haben, wo sie sitzenbleiben und saugen. Die Körper der Weibchen sind ohne Extremitäten und sehen sackartig aus. Die Männchen ähneln Blattläusen und haben ein Paar Flügel. Die Deckelschildläuse sind an allen oberirdischen Pflanzenteilen zu finden. Wegen ihrer geringen Größe und dem unscheinbaren Aussehen, werden sie oftmals erst sehr spät erkannt. Nachfolgend sind nur einige der verschiedenen Arten mit einer Kurzbeschreibung aufgeführt: - Oleanderschildlaus (Aspidiotus nerii) grau oder schmutzig weiß, kreisrund, flach, Deckelzentrum etwas außerhalb der Mitte liegend. Befällt viele Pflanzen der Innenraumbegrünung.

- Falsche Rote Floridaschildlaus (Chrysomphalus bifasciculatus)dunkelrot bis fast schwarz gefärbt, rund, mit Deckelzentrum. Befällt Palmen, Gummibäume, Bananen und Feigen. - Rote Floridaschildlaus (Chrysomphalus aonidum)ähnelt der Falschen Floridaschildlaus. - Rote Kalifornienschildlaus (Aonidiella aurantii)hell rötlich braun, bevorzugt Citrus. - Dictyospermumschildlaus (Chrysomphalus dictyospermi)hell gelblich braun, bevorzugt auf Palmen und Citrus. - Boisduvalschildlaus (Diaspis boisduvallii)kreisrunde, weiße flache Weibchen, bevorzugt an Palmen, Bananen, Kakteen und Orchideen. - Kaktusschildlaus (Diaspis echinocacti)ähnelt der Boisduvalschildlaus, lebt vorwiegend auf Kakteen. - Farnschildlaus (Pinnaspis aspidistrae) austernförmiges Aussehen, Weibchen hellbraun, bevorzugt auf Farnen, Orchideen und Aspidistra. - Rosarote Deckelschildlaus (Lepidosaphes beckii)austernförmiges Aussehen, dunkelbraun oder purpurrot, bevorzugt an Citrus, befällt aber auch andere Pflanzenarten.

Nützlinge: Chilocorus nigritus (Marienkäfer) Rhyzobius (vorh. Lindorus) lophantae (Marienkäfer)

Napfschildläuse Bei der Innenraumbegrünung sind Napfschildläuse häufiger anzutreffen als Deckelschildläuse. Wir unterscheiden viele Arten, wobei drei eine überaus wichtige Rolle in der Innenraumbegrünung spielen. Hierzu gehören u.a. Gemeine Napfschildlaus ¯ Coccus hesperidum® , Halbkugelige Napfschildlaus ¯ Saissetia coffeae® und Schwarze Napfschildlaus ¯ Saissetia oleae® . Auffällig und somit gutes Erkennungsmerkmal ist bei allen drei Napfschildlausarten die sehr starke Honigtauausscheidung, da sie Phloemsaftsauger sind. Später siedeln sich dann hierauf schwarze Rußtaupilze an, die zur Assimilationshemmung beitragen. Außerdem lockt der Honigtau Ameisen an. Beim Versuch die Napfschildlaus von der Stelle zu lösen, holt man grundsätzlich das ganze Tier mitsamt dem Schild von der Pflanze. Schild und Insekt lassen sich nicht voneinander trennen. Napfschildläuse sind meistens blattunterseits sowohl an jungen als auch an alten Blättern, manchmal aber auch blattoberseits oder auch an verholzten Stämmen zu finden.

Die geflügelten und auch ungeflügelten, selten zu sehenden Männchen sind mit weißem Wachsstaub bepudert. Zur Erkennung der Arten eignen sich die Weibchen weitaus besser, da sie gut sichtbar sind und eindeutige Merkmale aufweisen. Dazu einige Ausführungen: ¯ Coccus hesperidum® : Weibchen flach, oval, bräunlich bis gelblich, dunkel gesprenkelt, Beine und Fühler gut entwickelt, lebendgebärend. ¯ Saissetia coffeae® : Weibchen rundlich gedrungen, fast kreisrund, halbkugelig, 1,5 - 4,5 mm lang, 1,5 - 3 mm breit und 1 - 3 mm hoch, hell bis dunkelbraun, glänzend. Jugendstadium gelblich mit H-förmiger Erhöhung. Weibchen produziert bis zu 2300 Eier ¯ Saissetia oleae® : Weibchen halbkugelig, 3 - 4 mm lang, 2 - 3 mm breit und 1,5 - 2,5 mm hoch, dunkel bis schwarzbraun. Vorstehende H-Form auf der Oberfläche. Weibchen kann bis zu 2000 Eier produzieren.

Nützlinge: Coccophagus lycimnia Metaphycus flavus Microterys flavus

Kellerasseln Die bekannten Kellerasseln(Porcellio scaber) gehören zu den Krebstieren, sind steingrau gefärbt und werden bis zu 20 mm groß. Zwar können sie wie die Krebse auch durch Kiemen atmen, doch haben sie eine zusätzliche, an das Landleben angepasste Atmung entwickelt. Da modernde Pflanzenteile ihre Hauptnahrung darstellen, sind die Asseln beispielsweise im Kompost sehr nützlich. Bei einem Massenauftreten in Gewächshäusern und im Garten können Keimlinge und Jungpflanzen vernichtet werden. Selbst Früchte werden direkt an der Pflanze angefressen. In Kellern sind sie unerwünscht, da sie sich über eingelagertes Obst und Gemüse hermachen. Selbst kleine Fraßstellen führen nach einiger Zeit zu großen Schäden, da es hier oft zu Fäulnisbildung kommt, die sich auf das übrigen Lagergut überträgt.

Nützlinge: Steinernema carpocapsae (Nematoden) in Spezial-Köderfalle