Goethes Faust.

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 Präsentation transkript:

Goethes Faust

Biographische Angaben Ein Frankfurt a.M. 1749 – Weimar 1832 (ab 1777), stammt aus einer sehr wohlhabenden Patrizierfamilie. Besonders enges Verhältnis zur Mutter und zur Schwester Cornelia. 1753 bekommt G. ein Puppentheater geschenkt. Privatunterricht (Franz., Engl., It., Latein, Altgriechisch) alter heiterer italiänischer Sprachmeister, Giovinazzi genannt, war ihm daran behülflich. Auch sang der Alte nicht übel, und meine Mutter mußte sich bequemen, ihn und sich selbst mit dem Klaviere täglich zu akkompagnieren; da ich denn das Solitario bosco ombroso bald kennen lernte und auswendig wußte, ehe ich es verstand. 1756-63: Siebenjähriger Krieg 1765: G. beginnt in Leipzig Jura zu studieren . 1768: Beeinflussung durch den Pietismus (S. v. Klettenberg) 1769: Fortführung des Studiums in Strassburg (Herder, Wagner, Lenz) 1771-74: Anwaltspraxis in Frankfurt (28 Prozesse). 1775: Carl August lädt G. nach Weimar

Biographische Angaben 1776: G. entscheidet in Weimar zu bleiben. 1780: Aufnahme von mineralogischen Studien. G. übernimmt die Finanzverwaltung, eröffnet den Bergau in Ilmenau. 1785: von Karlsbad fährt G. nach Italien (Erste Italienische Reise- Italienische Reise) Juli 1788. Weimar, wo er auch Christiane Vulpius begegnet, die er 1806 heiraten wird. Weitere Reisen in die Schweiz, nach Italien, Frankreich 1792: G. nimmt an der Campagne in Frankreich teil 1793: Teinahme an der Belagerung von Mainz 1794-1805: Freundschaft mit Schiller, der nach Weimar zieht Bekanntschaft mit vielen Romantikern (Schlegel,, Novalis, Schelling, Tieck) Viele naturwissenschaftliche Arbeiten (Neptunismus/Vulcanismus; Zwischenkieferknochen, Urpflanze, Farbenlehre u.s.w.) 1832: Goethes Tod am 22. März Gedichte, Schauspiele, eine Tragödie, Romane, (Halb)biographisches Werk

Patriziat Patriziat bzw. Städtearistokratie: dank dem Reichtum von Kaufleuten, für die nicht die Zugehörigkeit zum Adelstand sondern das Eigentum von Bedeutung ist. Erklärungsversuche reichen von einem sich im ausgehenden Mittelalter herausbildenden geschlossenen Geburtsstand, der sich üblicherweise dauernd im Besitz des Stadtregiments zu halten vermochte, über einen exklusiven bis zu einem geschlossenen Geburtsstand gehenden Kreis vermögender Familien, die die politische Macht in einer Stadt innehatten und sich einen gehobenen, adelsähnlichen Lebensstil leisten konnten bis zu einer mit politischen Vorrechten ausgestatteten samt einer vererblichen Stellung im Stadtregiment versehenen Stadtaristokratie. Fritsch beschreibt die Bandbreite plastisch durch die Formulierung, das Patriziat reiche von “erblich regimentsfähigen Stadtadelsgeschlechtern deutscher Reichsstädte bis zum Honoratiorentum kleiner Landstädte”. Versuche, das Patriziat auf generell-abstrakter Basis adelsrechtlich einzuordnen, sind gescheitert. http://www.adelsrecht.de/Lexikon/P/Patriziat/patriziat.html

Bürgertum Goethe wird erst später geadelt Der Begriff Bürger u. Bürgertum als vierter Stand, nicht als Klasse. „Bürgertum“ ist die zusammenfassende Bezeichnung für eine vielschichtig strukturierte, im Einzelnen nur schwer abgrenzbare Gesellschaftsschicht zwischen Oberschicht sowie Bauern und Arbeiterschaft. Sie setzt sich im Wesentlichen aus den Teilschichten des Großbürgertums und des Kleinbürgertums zusammen. Seit der industriellen Revolution wird sie meist dem Mittelstand zugeordnet. Das Bürgertum hat keine politische Macht. Das Patriziat, das mit dem städtischen Grossbürgertum identifiziert werden kann, hat eine administrative Macht in den Städten.

Was war Deutschland? In Goethes Epoche bestand Deutschland aus mehr als 700 kleinen staatlichen Gebilden (Fürstertümern, Herzogtümern u.s.w.) mit einem absoluten Herren an der Spitze (Landesvater) Prometheus und Die Leiden des jungen Werther(s) widerspiegeln die Situation des Frusts vom deutschen Bürgertum. https://www.youtube.com/watch?v=GE4KZ-U_6bQ Auch Faust I (Urfassung) wird während des Sturm und Drang (1770-1790) angefangen.

Faust als historische Gestalt Johann Georg Faust: 1460-1470 in Knittlingen oder in Helmstadt geboren und 1536/1540 in Staufen gestorben Astrologe, Wahrsager … Faustus – kein Familienname, sondern ein lateinischer Gelehrtenname Faustus, der Glückliche, glücklich oder Glück bringend 1483: Immatrikulation in Heidelberg 1484: Baccalaureus, 1487: Magister Artium Zeitgenosse von Luther (1483-1546) und Paracelsus (1493-1541) Abt Trithemius erwähnt Faust als Magier. Erstellt ein Horoskop für den Bischof von Bamberg Wurde nie inhaftiert bzw. von der Inquisition verfolgt. Luther: Faust als Teufelsbündler (in den Tischreden) Melanchton: spricht vom Hund (Teufel), der Faust begleitete Zählte zu den Wahren Alchemisten (Studium, Meditation und Askese) Nach Fausts Tod verbreiten sich viele Legenden um ihn

Faust als literarischer Stoff von Goethe Volksbuch vom Doctor Faust 1587: Historia von d. Johann Fausten / dem weitbeschreyten Zauberer und Schwartzkuenstler … gedruckt zu Frankfurt am Mayn durch Johann Spies Volksbuch: von Joseph Görres Ende des 18. Jahrhunderts eingeführte Bezeichnung für volkstümliche Schriften, in der Regel in Prosa verfasste und seit dem Mittelalter gelesene Historien (Abenteuer- und Liebsgeschichten, Chroniken, Bauernkalender, Heiligenlegenden …) Es gab Autoren Herder u. Goethe sammelten Volkslieder Bestseller: in 12 Jahren 22 Neuauflagen und 5 Übersetzungen Kein goldieriger Quacksalber Er name an sich Adlers Fluegel / wolte alle Gruend am Himmel vnd Erden erforschen Die Elementa speculieren. Englische Übersetzung – Basis fuer The Tragicall History of the Life and Death of Doctor Faustus (1592) von Christpher Marlowe.

Faust als …. Faust Volksbuch: für seinen lutherisch-orthodoxen Verfasser ist Faust das Beispiel der verheerenden Folgen des Paktes mit dem Teufel. Warum schliesst Faust einen Pakt mit dem Teufel? Faust hat “einen thummen/unsinnigen und hoffertigen Kopf”. Superbia Er ist auch “begierlich”, hat einen Forschungsdrang auf die Naturwissenschaften, er will die “Elementa speculieren”. Curiositas Er hat aber in seinem Kopf nicht die “Geschicklichkeit”, die Elementa zu speculieren Deswegen schliesst er einen Pakt mit dem Teufel Damit wird auch die Erkenntnis- und Erfahrungsfähigkeit dem Menschen abgesprochen. Starker Forschungsdrang: Kopernikus, Galilei, Columbus, Vespucci, Vasco da Gama Gutenberg und der Buchdruck Die Figur Helenas: Inbegriff der Schönheit, aber v.a. einer niedrigen Sexuallust Faust ist eine negative Figur, ein Exempel, das nicht nachahmenswert ist. Protestantische vs katholische Teufelsbünder: Unmöglichkeit vs Möglichkeit der Rettung Unfreiheit des Willens vs Freiheit des Willens

Verbreitung der Faust-Legende Englische Schauspielertruppen auf dem Kontinent Lustige Figuren (Pickelhäring, Hanswurst, Kasper), die die Geschichte erklären mussten – wegen der Sprachschwierigkeiten Fausts Ringen zwischen Glaubensgebot und Wissensdurst konnten sie kaum vermitteln Folge: Faust voller Aberglauben bis 1700 1725: ein kleines Buch über Faust des Christlich-Meynenden (30 Auflagen)

Faust-Stoff in der darauffolgenden Zeit Lessing: 17. Literaturbrief enthält ein Faust-Fragment. Für Stürmer und Dränger (1765-1785) war Faust ein Genie, eine Person mit dem Willen nach schrankenloser Selbstverwirklichung, ein Kraftkerl

Goethes Faust-Entstehungsphasen Faust-Stoff aus Groscheheften und als Puppenspiel (Die bedeutende Puppenspielfabel klang und summte gar vieltönig in mir wieder), Lessings Fragment 1770 in Strassburg: Theatertruppe, die den englischen Faust von Marlowe in deutscher Übersetung auf die Bühne brachte Pfitzners Faustbuch von 1674 (Melancholie und Verzweiflung)

1769-1775 Urfaust: Universitätssatire und Gretchentragödie 1769-1775 Urfaust: Universitätssatire und Gretchentragödie. Luise von Göchhausen (1776-1777); wurde erst 1887 wieder entdeckt 1786-1790: eine in Rom begonnene Überarbeitung des als Fragment veröffentlichten Urfaust 1797-1806: Prolog im Himmel mit der Wette und dem Teufelspakt; Walpurgisnacht Veröffentlicht wurde: 1790: Faust. Ein Fragment 1808: Faust. Eine Tragödie. Erster Teil 1827: Klassisch-romantische Phantasmagorie. Zwischenspiel zu Faust. Zweiter Teil, 3. Akt 1828: Szenen am Kaiserhof und Zweiter Teil, 1. Akt 1832: Faust. Der Tragödie zweiter Teil in Fünf Akten.

Faust als literarischer Stoff für das Deutschtum Sturm und Drang: Rückkehr zur einer deutschen Besinnung, gegen die Überfremdung Herder: Von deutscher Art und Kunst Goethe: Von deutscher Baukunst, Götz von Berlichingen

https://www.youtube.com/watch?v=u6Fjm01aULA